Night-Wolves
11 | Herbstmomente - Druckversion

+- Night-Wolves (https://nightys.schattenwanderer.net)
+-- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=7)
+--- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=18)
+--- Thema: 11 | Herbstmomente (/showthread.php?tid=91)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9


- Devaki - 09.09.2010

Eine Idee, ja? Deva war keinesfalls engstirnig oder nicht offen für neue Vorschläge. Für tolle Ideen war er auch immer zu haben, doch die Art wie Réan von seiner Idee den Berg schnell herunter zu kommen sprach, entlockte dem Schwarzen nur einen misstrauisch wehleidigen Seitenblick. Wieder blitzte das Bild vom herabkugelnden Deva-Knäuel vor seinem geistigen Auge auf und das Quäntchen Misstrauen verwandelte sich augenblicklich ebenfalls in Wehleidigkeit. Wie konnte der Weiße nur so probierfreudig sein in seinem Alter? Wurde man nicht vorsichtiger, je älter man wurde? Sowas hatte Deva jedenfalls immer angenommen. Aber er ließ sich ja gerne belehren und Réan tat das in den letzten Stunden immer wieder aufs Neueste. Andererseits... wie Réan ihm gerade erklärt hatte, hatte der Rüde noch keinen eigenen Nachwuchs gehabt. Die Wölfe, die ihm das Märchen vom älter und gleichzeitig vorsichtiger werden erzählt hatten, hatten eigenen Nachwuchs gehabt. Genau genommen, nun ja, es war seine Mutter gewesen, die ihm und seiner Schwester in den jungen Welpen- und Jährlingsjahren nach leichtsinnigen (aber spaßigen) Aktionen immer wieder diese Predigt gehalten hatte.

Wenn ihr einmal so alt seid wie ich und selber Nachwuchs habt, dann werdet ihr nicht mehr so unvorsichtig durch die Gegend tollen. Ihr werdet jeden Stein dreimal prüfen bevor ihr darauf tretet und hinter jedem Busch ein leuchtendes paar Augen sehen.

Es war als ob er wieder ein junger Wolf wäre und sie tadelnd, groß und irgendwie mütterlich vor ihm stand. Ein leiser Seufzer entfloh ihm, als er in die Realität zurückkehrte. Vielleicht war es wirklich so, wie der Weiße sagte. Vielleicht waren die eigenen Welpen wirklich ein wundervolles Glück, vielleicht war es eine Erfahrung die ihresgleichen suchte. Doch wer Nachwuchs bekam, der sollte sich auch um diesen kümmern, das stand für Devaki klar fest. Wenn es das größte Glück für einen älteren Wolf war Nachwuchs zu bekommen, dann war es andersherum das größte Glück für einen Welpen eine Familie zu haben, die sich um ihn kümmerte, die mit ihm spielte, ihn tadelte, ihn das Jagen lehrte oder einfach nur mit ihm aufwuchs.

„Nein, das habe ich nicht. Wahrscheinlich war ich selber zu sehr damit beschäftigt meinen Vater dafür zu verfluchen, dass er sich kaum bei uns hat blicken lassen, sondern lieber hier sein Leben verbracht hat. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann ist es vielleicht eine schöne Aussicht und ein wahrlich verlockender Gedanke die eigene Blutlinie weiterzuführen und seinen eigenen Nachwuchs durch die Gegend tollen zu sehen. Aber es gehört mehr dazu, als nur Nachwuchs zu zeugen. Oder sehe ich das falsch? Als Vater muss man sich um seine Welpen kümmern, für sie da sein, sie lehren und auf das vorbereiten, was das Leben für sie bereithält. Ich weiß...nicht ob ich das kann. Vielleicht mache ich dieselben Fehler wie mein Vater? Vielleicht liegt so ein Verhalten in der Familie? Nein, wenn die Möglichkeit besteht, dass ich mich aus dem Staub mache und nie wieder zurückkehre, dann verzichte ich lieber auf dieses große Glück. Ich hätte ja doch nichts davon.“

Natürlich wusste er, dass er nicht Wolfstatz war. Er hatte ja auch sein Rudel nicht freiwillig oder aus Wanderlaune verlassen, obwohl die Lust zum Erkunden und Entdecken immer da gewesen war. Hier war die Laune zu wandern erloschen, aber wo hätte er auch hingehen sollen? Er konnte ja nicht zurück.


- Devaki - 10.09.2010

Spielleitung
Kaum hatten sich Schneedorn und Helushka sich aus ihrer Deckung gewagt und somit den Startschuss für die kleine Jagd gegeben, hob das Wild die Köpfe. Zunächst irritiert mussten sie zunächst realisieren, was vor sich ging. Als sie das jedoch getan hatten, brach Panik in der Herde aus, denn selbst der Schutz der Dämmerung half den Wölfen nicht sich weiter zu verbergen. Warnrufe hallten durch den Wald, Vögel stoben auf und das Donnern der fliehenden Hufe ließ den Boden erzittern. Auch Mutter – und Jungtier, die von Hel und Thorn ins Auge gefasst worden waren, erkannte die Gefahr und machten sich bereit zur Flucht. Dabei war es kein Geheimnis, dass die Wölfe den Vorteil der Überraschung auf ihrer Seite hatten, sie waren vorbereitet und würden dementsprechend schneller sein – zumindestens zu schnell für das Jungtier, das in diesem Alter seine volle Kraft noch nicht entwickelt hatte. Dies schien auch das Muttertier zu erkennen. Die Natur hat von je her dafür gesorgt, dass Mütter den Schutz der neuen Generation vor das eigene Wohlbefinden stellten. Der Fluchtinstinkt brach in jenem Moment als ein entschlossener wenngleich panischer Ausdruck in die braunen Augen des alten Wildtieres trat. Sie brach ihre eigene Flucht ab, als sie erkannte in welcher Gefahr ihr eigener Nachwuchs schwebte und stellte sich aufbäumend gegen die beiden Rüden. Mit einer solchen Geste mochten die beiden angreifenden Wölfe sicher gerechnet haben, nicht jedoch damit, dass die Ricke ihrerseits zum Angriff übergehen würde. Wie wildgeworden stürmte sie auf den bunten Rüden Helushka zu, der seinerseits nun schneller reagieren musste als ihm lieb war.

[Siyi wird nach einer Woche Abwesenheit übersprungen, da Yeven ebenfalls abgemeldet ist, ist nun Helushka mit seinem Ausstiegspost an der Reihe.


- Helushka - 10.09.2010

Jeder einzelne Muskel bis zum zerreissen gespannt, jede Nervenbahn durchblutet, dass es eine Freude für jeden Plasmaspender gewesen wäre. Aber Helushka hatte weitaus andere Sorgen als was andere mit seinem Blut anstellen würden, zumal man als Wolf ohnehin nicht auf derart banale Gedanken kam.

Sekunden später war der Überraschungsmoment dahin. Ob es an ihm lag oder an Thorn blieb dahingestellt, in jedem Falle war Helushka nun am Drücker – dachte er zumindest. Dass die Ricke ganz andere Pläne hatte, bemerkte der Rüde einen Sekundenbruchteil zu spät, wie sich nachher herausstellen sollte. Ein sidestep nach links, dann nach rechts bewies, dass die alten Knochen längst nicht mehr so willig waren, wie der alternde Geist sich das vorgestellt hatte. Kaum unerwartet, dass Helushka ins Straucheln geriet – und von Thorn schien da eher weniger Hilfe zu erwarten.

Straucheln war nicht gut, nein. Das musste auch Helushka feststellen, als der nächste Sidestep auch danebenging und die erste Hornberührung folgte. Hinterlauf, nichts dramatisches. Aber wie kam er nun hier weg? Den neuen Überraschungsmoment, als die Ricke kurz den Kopf hob, musste er nutzen – und flitzte zwischen den Hufen hindurch, mehr oder weniger zumindest. Dass der Riss am Hinterlauf dabei nicht kleiner wurde, spielte erst einmal keine Rolle.

.oO(So gerne Du diesen Kampf auch zuende kämpfen und Thorn zur Seite stehen würdest, auch Siyi, bring Dich lieber erst selbst in Sicherheit. Sei Dir einmal im Leben der Nächste. Und such Wasser!)

So selten der Bunte auch auf seine innere Stimme hörte, hier hatte er keine andere Wahl. Der Schmerz wurde gegen das Rauschen des Adrenalins ausgetauscht, während das alternde Herz bis an den Hals und darüber hinaus zu klopfen drohte. Aber er würde es schaffen! Dass er bei durchaus flott unterwegs war, fiel ihm dabei kaum auf. Mit halb geschlossenen Augen und hoffend dass der Adrenalinschub möglichst lange anhalten würde, raste der Alte Rüde geradeaus, als gelte es, einen neuen Rekord aufzustellen. Sekunden, Minuten, Stunden. Einen halben Tag, schon längst aus dem Nighty-Revier heraus.


7 Stunden später

Fünfzig Kilometer. Oder waren es mehr, die er zwischen sich und den Ort des Geschehens, das Revier der Nightys gebracht hatte? Orientierungslos waren die letzten Kilometer gewesen, die er im Taumel zurückgelegt hatte. Das Adrenalin hatte sich schneller verzogen als dem Rüden lieb sein konnte und mit jeder Minute verstärkte sich das Gefühl, dass der Hinterlauf doch ärger in Mitleidenschaft gezogen worden sein könnte, als er bisher annahm. Endlich eine Gelegenheit zur Rast – auch wenn der Bach den er erreicht hatte, nicht eben zu den Größten seiner Zunft zählte. Wasser war gerade Gold wert, nicht nur weil der Rüde Durst hatte, sondern auch, weil es perfekt dazu dienen könnte, die Wunde zu spülen.

Kalt! So die erste Empfindung als der Bunte im Wasser stand, das ihm etwas höher ging als bis zum Bauch. So musste er sich gar leicht hinhocken, um auch wirklich das Wasser dorthin zu bekommen, wo er es gern haben wollte. Mit der Kälte kehrte auch der Rest des Schmerzes zurück und ließ den Rüden winseln. Mutmaßlich das erste Mal seit der Welpenzeit, mochte man vermuten. Ein ungewohnter Laut, aber auch einem ungewohnten Gefühl geschuldet. Eigentlich kannte der alte Rüde Schmerzen bisher nur vom Hörensagen, umso größer schien wohl der Schock. Dem folgte sogleich der nächste, als er – bedingt durch das kühlende Wasser – immer mehr realisierte, dass er sich endlos weit vom Nightys-Revier entfernt haben musste. Wie weit wohl? Ach, egal. Er würde schon zurückfinden, da war er sich sicher. So sicher wie er sich gewesen war, in besagtem Revier eine neue Heimat gefunden zu haben – beziehungsweise überhaupt eine solche.

Die Gedanken blieben dort, wo sie waren. Im Revier, bei Siyi, Devaki, Arkas, Thorn und wie sie nicht alle hießen. Aber all das schien mit einem Male so weit weg, ungreifbar. Unfassbar. Helushka schüttelte sich und verließ das Wasser. Das machte ihn ja verrückt!

Es verging nicht viel Zeit, nicht viele Meter, als er sich erneut ablegte. Diesmal unter einer Datteln, die freilich im Spätherbst keinerlei Datteln mehr trug. So konnte ihm wenigstens nichts auf den Kopf oder so fallen. Auf der Seite liegend und hechelnd nahm er gar nicht wahr, dass er langsam und leise wegdämmerte. Nicht tot, aber in einen tiefen Schlaf fallend. Einen trotz allem wohl erlösenden Schlaf – für den Moment. In Gedanken bei denen, die des Rüden Herz erobert hatten. Arkas. Arlyn. Dannsair. Dark Eye. Devaki. Floeka. Laines. Minami. Rean. Siyi. Thorn. Warme Gedanken. Vielleicht halfen sie ja.

[damit wäre Opa Hel erst einmal raus. Zum Leben fast zu alt, zum Sterben dagegen zu jung – aber im Herzen ein stolzer Nighty =) ]


- DarkEye - 11.09.2010

DarkEye plauderte noch ein wenig mit Minami. Dannsair hingegen schien das alles wenig zu interessieren. Er beschäftigte sich lieber mit einen Krabbeltier. Aber hier soll ja niemand gezwungen werden sich auf den Wolfpopo zu setzen und gespannt bei Gesprächen zuhören. Zumal das ja immermehr zu Fähengesprächen ausartete. Also hielt Dark erstmal ihre Schanuze.
Gerade ins Gespräch vertieft fuhr der junge Schwarze auf und fluchte etwas vor sich. Dark und wohl auch Minami schauten aufmerksam auf. Eine ernste Mine im Gesicht. Könnte ja was passiert sein. Nunja was sollte schon passieren? Dannsair könnte sich eine Zehe brechen? oder von einen Ast erschlagen werden? DarkEye lächelte als sie sah, dass es nur an den Krabbeltier lag.
Nach einer Weile schlug die Fähe den Strand vor und Dannsair schien sofort interessiert zu sein. So wie sie es sich dachte. Ja er schien jetz ganz wild darauf zu sein zum Strand zu kommen. Ungestühmt stupste er die beiden Schwarzen an und ging ungeduldig vor. Aber trotzdem war es leicht Tempo zu halten.
Am Strand angekommen war Darki so fasziniert. Ein Sonnenuntergang hatte sie schonmal gesehnen. Eigentlich ist das hier ja jeden Abend aber Dark fand nie die zeit und Geduld das mal zu betrachten. Und gerade heute schien das ganz extrem zu sein. Die Sonne schien am Horizont unterzugehen. Die Wellen waren klein und sanft. Das Wasser hatte viele Blautöne mit einen roten Touch. Die Gischt an den Rändern der Wellen sprudelte vor sich hin. So schön friedlich rauchte das Meer. Dark ging mit ihren Vorderpfoten ins Wasser. Es war angenehm schon etwas kalt, aber es war so wie es die Fähe für diese Jahreszeit vorgestellt hatte. Die Schwarze schaute sich um. Die Bäume hinter der Wiese waren in roter Farbe eingetaucht. Genauso wie die Wiese und der Strand. Nur die drei Schwarzen waren noch so schwarz wie immer.

'Ist das nich wunderschön?'

fragte Dark die Beiden.
Das Wetter war fast schon gruselig. Es kündigte die Nacht an, die wohl wieder kalt wird. Darkeye schnaufte kurz und genoss nochmal die letzen Minuten des Tages. Sie sprang richtig lebensfroh in die Wellen und wurde so richtig nass. Sie nieste das Wasser aus ihrer Schnauze und paddelte durch das Nasse. Wieder am Strandsand angekommen schüttelte Darkeye sich ein paar mal und leckte sich das Fell. Sie legte sich zufrieden hin und betrachtete den jungen Wilden der auch sein Spaß an der Sache zu haben schien.


- Schneedorn - 11.09.2010

Kurz nachdem sie ihre Deckung aufgegeben hatte schien erst noch alles zu laufen wie geplant,
doch was dann geschah hatte keiner von Ihnen geplant, Thorn hatte war aus Erfahrung gewusst, dass man Muttertiere nicht unterschätzen sollte, doch was nun folgte, damit hatte er nicht gerechnet. Die Ricke hatte plötzlich gedreht um ihr Junges zu beschützen und war nun wild auf den Bunten losgegangen um das Leben ihres Jungen zu retten.
Thorn war von seiner Seite aus mehr oder weniger machtlos, konnte er die wilde Ricke nicht allein von Helushka abbringen.
Von seinem Standpunkt aus ging alles ziemlich schnell in dem wilden durcheinander von donnernden Hufen, so sah er noch wie Hel versuchte sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, als Thorn die wilde Ricke sah, wie ihre Hörner Hels Hinterlauf ausritzten.

Thorn knurrte, bellte laut drohend und hob dann den Kopf, versuchte sich einen schnellen Überblick über Siyis Standpunkt zu machen, hoffte inständig, dass Arkas und Yeven sich in Sicherheit bringen würden und nicht zu ihnen stoßen würden.
Schier hilflos versuchte er verzweifelt zu überlegen wie er Hel helfen konnte.
Doch plötzlich schien Hel einen kurzen Moment der Unachtsamkeit des Muttertiers auszunutzen, Thorn sah das Blut in Hels Hinterlauf, wie es rot und dick sein gesamtes Bein färbte, bevor der Rüde sich aus dem Blickfeld der Ricke entfernen konnte, durch dessen Hufen in Richtung Wald rannte, in Sicherheit. Durch Thorns Körper ging ein erleichterter Schauer, er wusste dass der Rüde verletzt war, aber zumindest war er noch am Leben….

Thorn sah sich nun jedoch einem ganz anderen Problem gegenüber stehen, da Helushka sich nun in Sicherheit gebracht hatte, was wohl die beste Entscheidung war, verletzt konnte er eh nichts ausrichten war er nun der Ricke am nächsten, die noch immer entschlossen war ihren Nachwuchs zu verteidigen. Eine schnelle Entscheidung musste her, ihr kühler Kopf und Thorn war daran gelegen seine noch neue Alphafähe zu schützen, die Jagd war vergessen, nun hieß es Überleben zu sichern….

„Siyi lauf!“

Thorn brüllte ihr den Befehl, denn es war eindeutig ein Befehl zu, bevor er so schnell seine alten Knochen und sein leerer Magen ihn noch tragen konnten in entgegen gesetzter Richtung der Wildheere rannte und hoffte die Ricke würde ihn verfolgen, damit sich Siyi in Sicherheit bringen konnte.
Sein Überleben spielte ihm dabei keine große Rolle, aber die Fähe war eindeutig zu jung zum sterben, sie musste überleben….


- Siyi - 16.09.2010

Leicht geduckt ging es voran, immer weiter der verheißungsvollen Mahlzeit entgegen. Bewährungsprobe, schleich sich eine Gedanke in Siyis Kopf und störte für einen Moment die weitere Planung im Kopf der Alpha-Fähe, welche diese zum Jagen manchmal brauchte. Wäre diese Jagd erfolgreich und würde sie genug Nahrung einbringen, um alle zu sättigen, bliebe auch nicht aus, dass die ‚Neulinge‘ mehr Vertrauen fassten, einsahen, dass Siyi durchaus in der Lage war, ein Rudel zu ernähren und nicht nur die obersten Entscheidungen zu treffen.
Sie hielt inne im Heranpirschen, riskierte einen kurzen Blick in die Richtung der beiden Mit-Hetzer. Wie weit waren sie gekommen, während die Fähe sich mit unwichtigen Überlegungen plagte. Nur der Hauch einer Bewegung im Gras, verriet ihr die Position. Ihr Blick glitt weiter zur den Reißern. WO genau befanden sie sich in diesem Moment? Eine Ohrspitze oder war es eine Täuschung…. Nein, ihm folgte das kurze Zucken einer Wolfsrute, die flüchtig über das Gras hinausragte. Gleich müssten sie sich nieder legen.
Es beruhigte Siyi, dass jeder seiner Anweisung folgte. Soviel könnte dabei doch kaum schief gehen. Die Fähe duckte sich wieder ab, begann wieder voranzupirschen, dabei aber beständig auf die Geräusche lauernd, welche aus der Umgebung zu ihr getragen wurden.
Plötzlich wurde es unruhig, ein Zittern ging durch die Herde, Panik brach aus. Was war geschehen, hatte man die Wölfe entdeckt. Im ersten Moment überrascht, duckte Siyi sich tiefer zu Boden, dort verharrend. Was… was sollte sie tun? Die Aufregung wuchs, stellte sich allmählich über ihre erzwungene Ruhe. Die Fähe sprang auf,, verließ ihre Deckung. Sie musste wissen, wohin die Beute sich bewegte, dabei waren es nur Sekunden des Verharrens gewesen und dann hörte sie auch schon das Knurren und Bellen der anderen beiden, Hel und Thorn. Aber wo waren sie. Die dunklen Leiber der Beute versperrten ihr die Sicht zu den beiden Rüden. Die Jagd schien verloren, aber hatte man die Fähe überhaupt entdeckt, oder waren es nur die Rüden, welche aufgeflogen waren?
Die Laute der Rudelmitglieder waren für den Moment verstummt, Siyi lauschte angespannt aber über dem Krach, welche die Fliehenden verursachten war nichts zu erkennen bis… Thorns Befehl erschallte. Was?
Da, da erblickte Siyi den hellen Rüden. Er rannte weg, war näher als sie geahnt hätte. Da nun dfer Großteil der Herde in Flucht davongerast war, blieben nur noch die Ricke und ihr Junges zurück, dass in einigem Abstand stehen geblieben war, als sein Muttertier zum Angriff übergegangen war.
Thorn rannte und Siyi fasste schnell, vielleicht zu schnell einen Entschluss: Ohne Beute würde sie hier nicht weglaufen. Sie brauchten den Erfolg, die brauchten das Fleisch. Ehe sie sich versah, rannte die Fähe auf das Jungtier zu. Dummes, törichtes Ding, wärst du doch weiter gelaufen, als deine Mutter sich umwandte. Zögerlich, im Begriff seiner Mutter weiter zu folgen, die immer noch den hellen Rüden im Visier hatte, lief das Jungtier voran.
Siyi wuffte dumpf,

„Lauf, … zu Arkas und Yeven…

Eine wiedersinnige Anweisung, die Ricke würde stark sein, ein gefährlicher Gegner, aufgeputscht durch ihren Instinkt. Aber Siyi wollte es versuchen, sie musste es einfach versuchen. War Helushka noch in der Nähe? Sie hatte ihn nicht entdecken können. War er wieder im Gras verborgen und versuchte ihren ‚Erfolg‘ zu retten? Sie hatte nur das Gebell und Geknurre gehört, den Tumult, aber der Blick war ihr verwehrt gewesen, als die Beutetiere zwischen ihr und den beiden Rüden dahin jagte, dem nahen Wald zu.
Die Alpha-Fähe war nahe heran gelaufen, hätte die Möglichkeit, das Jungtier zu Boden zu reißen, aber sie blieb im Lauf, hielt gerade soviel Abstand, dass das Jungtier nicht nach seiner Mutter rufen würde. Die Fähe achtete nicht auf Thorns Richtung, wusste nicht, ob er ihre Anweisung gehört hatte und beschleunigte aus eigener Entscheidung heraus ihren Lauf. Siyi lief vorbei am Jungtier und steuerte auf die Keulen der Ricke zu. Sie handelte gerade unglaublich dumm oder ziemlich mutig… es war ihr bewusst und erst nach Erfolg oder Niederlage würde sie es sich gegenüber selbst werten. Fixiert auf den Wolfsrüden, welchen die Ricke verfolgte, würde sie hoffentlich nicht merken, dass ein weiteres Raubtier nahe kam. Siyi hielt sich direkt hinter dem Tier, lief weder leicht links noch leicht rechts daneben sondern hielt sich in gerader Linie, bis sie mit einem kräftigen Sprung vom Boden abhob um auf dem Hinterteil der Beute zu landen. Einen Puma hatte sie einst auf ihren Wanderungen derart jagen sehen, allerdings verkannte sie nun, dass dem Katzentier Krallen zum Festhalten zur Verfügung standen. Dennoch hieb Siyi ihre Zähne in die Flanke der Ricke, nur um dann seitlich abzurutschen und gezwungener maßen die Fangzähne wieder zu lösen, wenn sie einen harten Aufprall auf den Boden vermeiden wollte. Siyi rollte ins Gras, blieb einen Augenblick lang benommen liegen, bevor sie das Gefühl abschüttelte und sich wieder aufrichtete, jeden Moment darauf gefasst nun die Aufmerksamkeit des wütenden Muttertieres auf sich zu haben.


- Arkas - 16.09.2010

Arkas hatte all seine Konzentration auf die Herde und die sich anbietenden Beutetiere gerichtet. Er war sich so sicher wie man es nur sein kann, dass die Hetzer sich um die Ricke und ihr Jungtier kümmern würden. Sie boten sich als Beute förmlich an und stachen aus den anderen Tieren heraus. Als die Jagd begann, sah es zunächst nach einer perfekten Vorlage für ihn und Yeven aus. Thorn und Hel erledigten ihre Aufgaben zufriedenstellend und schafften es in relativ kurzer Zeit, die beiden Tiere vom Rest der Herde zu trennen. Die Luft war Erfüllt von herausgerissenen, umherfliegenden Grasbüscheln und der Boden bebte durch das Hufgetrappel der fliehenden Tiere. Doch aus der Flucht wurde mehr und mehr eine Massenpanik, ein unkoordiniertes durcheinander von herabsausenden Hufen, zitternden, schwitzenden Leibern und Panikerfüllten Augen. Es zeigte sich einmal mehr, welchen Respekt die Wölfe als Räuber sich gegenüber den Grasfressern erworben hatten und etwas, das wie Stolz anmutete, umrahmte das spannungsgeladene Gefühl des Rüden, gleich an der Reihe zu sein und dem Ruf der Wölfe gerecht zu werden, seinen Fang im Fleisch eines dieser Tiere zu versenken. Die Panik beunruhigte ihn zunächst nicht mehr als gewöhnlich, war es doch nichts außergewöhnliches, dass Beutetiere, die sich dem Tod gegenüber sahen, so reagierten. Auch wenn dies eine besonders wilde und unkontrollierte Panik war. Was dann jedoch seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte war der Anblick der gehetzten Ricke, die bemerkte, dass ihr Jungtier Hauptziel des Angriffs war und sie so vom anfänglichen Fluchtgedanken zur Schutzbesinnung wechseln ließ. Sie wurde aggressiv und bäumte sich gegen die beiden Rüden auf.

"Na bravo, das hat ja gerade noch gefehlt."

Grummelte Arkas leise vor sich hin. Aus der Deckung heraus waren nur wenig Details zu erkennen, doch offensichtlich hatte sie einen der Treiber erwischt. Es bedurfte eines zweiten Blicks um zu erkennen, dass es sich bei dem Wolf, der sich eilig von dem Jagdgeschehen entfernte, um Helushka handelte. Auch, wenn die Situation eigentlich kein solches Verhalten entschuldigen würde, denn immerhin wusste Ark, dass der Rüde schon ernsthaft verletzt sein musste, um sich ohne weiteres aus dem Staub zu machen, so gönnte er sich doch ein leichtes Schmunzeln und ein zufriedenes brummen.

Wer jetzt hier der Flummi ist… alter Fellflicken.

Immer noch auf einen angemessenen Augenblick wartend sich zu erkennen zu geben und auf die Beute zu preschen beobachtete Arkas weiter das Geschehen und wurde von Minute zu Minute unzufriedener. Siyi hatte nun ihre Deckung verlassen doch anstatt zu versuchen sich das inzwischen wieder von der Mutter ignorierte, orientierungs- und absolut hilflose Jungtier zu schnappen, raste sie an dem vorbei auf die Ricke zu. Und was machte Schneedorn? Statt kontrolliert in Siyis Richtung zu laufen, so dass sich das Tier wieder zwei Wölfen gegenübersieht und erneut die Flucht ergreift, zog dieser Weiße es vor, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und sich von ihr zu entfernen. Das Tier wurde dabei auch von ihm und Yeven weiter weg geführt und nicht nur das, Thorn schien sogar die ganze Jagd abbrechen zu wollen. Wegen einer lausigen Unvorhersehbarkeit, eines kleinen Unfalls? Die Ohren des Hellen legten sich grimmig zur Seite und seine Miene spiegelte deutlich wieder, was ihm durch den Kopf ging.

Was soll denn dieser Quatsch?! Das ist doch nicht zu fassen, wie kann man mit seinem Alter nur so Kopflos sein?

Siyi tat ihr Bestes um aufzuholen und sprang der Ricke seitlich an die Flanke. Doch Arkas war sofort klar, dass das nicht klappen würde. Sie fand offensichtlich mit ihrem Fang keinen Halt und schon im nächsten Moment rutschte sie wieder ab. Aber immerhin hatte sie eines erreicht: Die Mutter geriet wieder in Panik und wechselte erneut die Richtung, ließ Thorn in Ruhe und rannte direkt auf das Versteck von Arkas und Yeven zu.

"Glück im Unglück! Wurde auch Zeit, dass etwas Nützliches passiert. Halt dich bereit!"

Flüsterte er Yeven im Befehlston an, wieder ohne sich überhaupt darüber bewusst zu sein und einfach seiner Art freien Lauf lassend. Die Muskeln des Rüden spannten sich, jeden Augenblick würde es soweit sein und wie bei jeder Jagd, schaltete sich der Großteil des Denkzentrums im Kopf ab und die Instinkte übernahmen die meiste Kontrolle. Das Timing musste perfekt sein und als das Tier nur noch wenige Wolfslängen entfernt war, stürmte der Helle aus dem Versteck, tat einige weite, kräftige Sätze und schmeckte im nächsten Moment warmes Blut in der Schnauze. Eine Menge warmen Blutes. Die Hauptschlagader. Er hatte die Ricke am Hals erwischt und spürte, wie die Beine des Tiers einknickten und sich der gewaltige Körper neigte. Sie überschlug sich im Fall, riss den Rüden mit sich, so dass er dachte sein Kiefer würde gesprengt werden. Dennoch ließ er nicht los, fiel und rollte zusammen mit der Beute über den Boden. Sein Blick heftete sich an das Braun des verklebten Fells vor seinen Augen, sein Herz pochte wie verrückt, schlug ihm bis zur Kehle und jeder Augenblick des Sturzes spielte sich vor seinen Augen ab, als geschehe er in Zeitlupe. Sein Körper bog sich, seine Läufe hatte er versucht so eng wie möglich an den Körper zu ziehen und so zog er sich keine ernsthaften Verletzungen zu, zumindest schien es so. Es war unangenehm, aber ein stechender Schmerz blieb aus. Genugtuung breitete sich in ihm aus, Adrenalin strömte zusammen mit Glückshormonen durch seine Venen und ein Gedanke war so dominant wie kein anderer:

Heute wird festlich gespeist!


- Dannsair - 17.09.2010

Und so hatten sie den Strand erreicht, den liebsten Platz des Tänzers hier im ganzen Revier. Ein Stück Heimat. Keine Bäume, keine störenden Hindernisse, nur Sand und das Meer, das irgendwo an seinem Ende sicherlich auch Schottland berühren würde. Vielleicht war dies das selbe Wasser, das vor ein paar Monaten noch um seine Pfoten gespült war.. Dieser Gedanke beruhigte Dannsair auf seltsame Weise, als er nun am Strand stand, reglos, nur die dunklen Läufe zur Hälfte in den Wellen und den Blick auf den Horizont gerichtet. Ein elegischer Anblick, der lodernde Sonnenuntergang mochte dies nur zu unterstreichen.
Schweigend wandte er seinen Kopf zu den beiden Fähen, beobachtete Darkeye bei ihrem Spiel, schmunzelte leise und hatte dennoch erstaunlicherweise nicht das Bedürfnis, mit einzustimmen. Er genoss die Gesellschaft der Schwarzen, glaubte, in ihnen so etwas wie Freunde gefunden zu haben, auch wenn er sie nicht länger kannte, als jeden anderen im Rudel, aber langsam begriff er den Sinn und Zweck der Gemeinschaft und fühlte sich als Teil jener. Was wohl die Anderen trieben? Lange hatte er sie nicht mehr gesehen, so groß war das Revier, dass man ewig laufen konnte, ohne die Pfade eines anderen Wolfes zu kreuzen.
Ein frischer Wind aus Richtung des Meers stob durch sein schwarzes Fell, sodass er für einen kurzen Moment die Augen schloss und dem Rauschen in seinen Ohren lauschte. Schließlich wandte er sich ab und schritt zu Darkeye hinüber, die Rute leicht wedelnd, doch deutlich ruhiger nun, als noch einige Minuten zuvor. Die Abendsonne hatte auch sein Gemüt besänftigt, wie es schien. Nun, in letzter Zeit kam es ohnehin öfter vor, dass die Stimmung des Tänzers von einem Augenblick auf den anderen umschlug, woran auch immer das liegen mochte. Gemächlich ließ er sich auf die Hinterläufe sinken, hob erst die linke Vorderpfote, um sie von den Salzpartikeln zu befreien, die nun nach dem halben Bad an seinem Fell hafteten, anschließend die rechte für die gleiche Prozedur. Noch eine Weile danach beobachtete er den Waldrand, die gelben und roten Blätter, die nicht nur dank der Sonne ihre neue Farbe angenommen hatten. Auch dieses Schauspiel war ihm aus seiner Heimat nur wenig vertraut, dort war das Gras ganzjährig grün und das wenige Gehölz zierte sich nicht lange in bunter Farbenpracht. Umso erstaunlicher schien ihm dieses Phänomen nun.

“Warum.. wechseln die Bäume ihr Fell? .. Ist es wärmer..?“

Doch auf diese Idee hin schüttelte er selbst abwehrend den Kopf, wären die gelben Blätter wärmer, so würden sie jene nicht nacheinander verlieren, wenn schließlich der Winter hereinbrach, das wäre paradox. Und so blieb diese Frage, die er offenbar an die beiden Fähen gestellt hatte, wer anders war ja nicht in der Nähe. Wäre doch Devaki hier, er hätte sicher eine Antwort für den Tänzer, wie immer. Ratlos blickte er nun zu Minami und Darkeye, in der Hoffnung, dass einer von ihnen weiterhelfen konnte in dieser spannenden Geschichte.


- Yeven - 18.09.2010

Beinahe vollkommen reglos, mit weit aufgestellten Ohren, angespannten Muskeln und gleichmäßig hebenden und senkenden Flanken, kauerte Yeven im Gras. Ein wenig mehr als eine Wolfslänge von Arkas entfernt. Ihre Sinne konzentrierten sich sowohl auf die Beutetiere, als auch auf den Rüden. Sie vertraute darauf, dass er die Befehle für den Angriff gab, was ihr gerade Recht war.
Stillschweigend wartete sie darauf und behielt die Herde, welche langsam in Panik geriet, im Auge, mit ein paar Grashalmen im Sichtfeld. Doch es reichte aus, um zu bemerken, dass etwas nicht stimmte. Dass die Jagd nicht so ablief wie geplant. Yeven schnappte nach Luft, als sie sah, wie die aufgeregte Ricke ihrem Mutterinstinkt nachging und sich wütend gegen den angreifenden Helushka wandte. Was dann passierte konnte die Graue von so weit entfernt nicht genau beobachten, doch die Tatsache, dass sie Helushka mit sich rotfärbenden Hinterlauf, in den Wald fliehen sah, reichte, um sich den Rest zusammenzureimen. Helushka war in Sicherheit, aber nun waren Siyi und Thorn nur noch zu zweit und Yeven betete, sie würden die Jagd abbrechen. Die wütende Ricke würde sicher auch nicht davor zurückschrecken, auch die beiden verbliebenen Treiber zu verletzten. Wenigstens bewies Thorn Geistesgegenwart und versuchte das Tier von Siyi fernzuhalten, doch die Alpha hielt anscheinend wenig davon, sich selbst in Sicherheit zu bringen und griff die Ricke von hinten an...und rutschte ab. Yeven wollte aufspringen und zu Siyi eilen, als diese für einen kurzen Moment reglos im Gras liegen blieb, doch es dauerte nicht lange, als sie wieder aufstand.
Die Graue wollte sich gerade an Arkas wenden, was sie denn nun tun sollten, als diese Antwort quasi von alleine beantwortet wurde. Die Ricke änderte erneut die Richtung und dort, wo Yeven es auf einmal mit der Angst zu tun hatte, spürte Arkas anscheinend freudige Erregung und flüsterte ihr einen Befehl zu. Jetzt durfte sie nicht versagen. Sie wurde schon einmal bei der Jagd verletzt und es gab keinen Garant, dass es nicht wieder passierte, doch die Entschlossenheit, dem Rudel etwas nützen zu wollen, war stärker.

Yeven tat es Arkas nach und nahm langsam eine Kauerstellung, bereit zum Sprung ein, verlagerte ihr Gewicht und versuchte die leichte Vibration im Boden zu ignorieren, als die wütende Ricke auf sie zuraste. Das dumpfe Trappeln fliehender Hufe erreichte seinen Höhepunkt und just in diesem Augenblick, sah sie im Augenwinkel, wie Arkas, einem grau-braunen Blitz gleichend, aus dem Gras schoss und sich im Hals der Ricke verbiss.
Beinahe zeitgleich sprang auch Yeven ab, schlug die Fänge ein wenig unterhalb von Arkas' Platz in das warme Fell der Ricke, die über ihre eigenen Hufe stolperte und drohte sich zu überschlagen. Arkas neben ihr hielt sich verbissen fest, doch er hatte einen wesentlich besseren Platz, um diesen Überschlag heil zu überstehen. Wenn es schlecht lief, würde die Ricke genau auf Yeven landen und so war diese gezwungen los zu lassen und rollte sich im letzten Moment zu Seite, als die Ricke mit einem dumpfen Donnern auf dem Boden aufschlug.
Yeven gab sich nicht einmal eine Sekunde der Erholung und stürtzte sich auf die, sich aufbäumende Ricke. Ihre Zähne bohrten sich durch das dichte Fell, trafen auf Fleisch und schließlich schmeckte Yeven warmes Blut. Sie biss fester in die Kehle des Tiers um sein Ende zu beschleunigen und unnötige Schmerzen seinerseits ausblieben.

Ein gedämpftes, triumphierendes Knurren drang aus Yevens Fang, als das Wehren des Beutetieres immer weniger wurde. Dennoch blieb Yeven in Hintergedanken noch immer bei den drei anderen Jägern. Wo war Helushka hingelaufen und wie schwer waren seine Verletzungen? Wie ging es Siyi nach ihrem Sturz und wo war Thorn?


- Schneedorn - 18.09.2010

Thorn Lungen pumpten Luft durch seinen Körper, seine alten Knochen finden an zu schmerzen als dem Rüde plötzlich bewusst wurde, dass Siyi seinen gebellten Befehl ignoriert hatte und aus ihrer Deckung gekommen war. Nun, er hatte wohl auch nichts anderes erwartet, horn war alt geworden, vielleicht auch zu vorsichtig, eine direkte Konfrontation mit der Ricke hätte er sich nicht leisten können, im Hinterstübchen wusste er, das er nur Glück hatte, dass das Muttertier sich Hel ausgesucht hatte und nicht ihn, ihn wäre es vermutlich ähnlich ergangen, Siyi und die Anderen waren weiter weg gewesen, sie hatten von Hels Verletzungen bestimmt nicht viel bemerkt.
Thorn versuchte den donnernden Hufen der Ricke auszuweichen und gleichzeitig zu registrieren was die Alphafähe zu machen versuchte.
Als er die Fähe plötzlich auf sich zukommen sah, dachte er noch kurz sie wolle das nun unbeschützte Junge angreifen, die Idee hätte er wohl noch verstanden, als sie dieses dann überholte und auf die Ricke sprang, abprallte und unsanft landete hätte er am liebsten laut geknurrt. Wozu in diese Gefahr bringen, immerhin war sie diejenige, welche dieses Rudel zusammen halten sollte! Aber ihm war klar das Siyi sich als Alpha keine Niederlagen leisten konnte. Thorn kam schlitternd im Gras zum stehen, als die Ricke ihr Ziel geändert hatte und von ihm abließ. Seine Vorderpfoten schmerzten protestierend.
Seine Atmung war keuchend, doch dein Körper war unter Adrenalin, immerhin musste er versuchen Siyi zu helfen, wie auch immer.
Er wendete und sah wie Siyi sich wieder zum Glück wieder aufrichtete, nun die Aufmerksamkeit des Muttertieres auf sich gerichtet.
Thorn war nicht töricht, er wusste dass sein Körper es nicht allein mit einem ausgewachsenen Tier aufnehmen konnte, er war alt genug um zu wissen was er sich noch zumuten konnte, doch hier ging es um Siyi, doch bevor er überhaupt klar denken konnte um zu handeln sah er Arkas, kurz gefolgt von Yeven, wie sich beide im Hals der Ricke verbissen, diese zu Fall brachten, alles ging so schnell, dass Thorn, als er bei beiden ankam sich fast arbeitslos sah,
er blickte noch immer nach Luft schnappend auf die beiden Wölfe und die am Boden liegende Ricke, sah auf Siyi und hinter ihr plötzlich das Jungtier welches Mutterseelen allein unbeholfen dastand und zusehen musste wie seine Mutter ihre letzten Atemzüge tat.
Das wilde durcheinander hatte sich derweil aufgelöst, vom restlichen Wild war nichts mehr zu sehen, wozu also diese Beute verschwenden, wenn sie die doch dringend brauchten.
Arkas und Yeven waren noch beschäftigt, doch Siyi schien es gut zu gehen, ohne weiter auf die Anderen zu achten, setzt sich der Alte in Bewegung, sammelte seine letzte Kraft, seinen Blick auf das Jungtier fokusiert trabte er an Siyi vorbei, rief ihren Namen, sie würde hoffentlich verstehen und ihm folgen…