Night-Wolves
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- Siyi - 06.04.2010

Siyi lag inzwischen auf der Seite, hatte die Wolfsaugen zum Himmel gerichtet und beobachtte wie die leichten Wolken über das Blau schwebten.
Samael hatte es sicher gut dort oben... bei den Sternen und dem Mond... und der Sonne mit ihren hellen Strahlen, die selbst jetzt noch ausreichend Wärme zum Boden schicken konnte.
Ein kleines Leuchten erschien in den Augen der Alpha-Fähe. Dies Funkeln, welches diesem einstigen Wildfang zueigen gewesen war, bevor der Tod Samaels seinen Schatten warf, bevor all die Verantwortung allein auf Siyis Rücken zum Lasten kam und auch bevor der Bär das Revier der Night Wolves betreten hatte... aber nun...
Selbst die Verantwortung schien nicht mehr so schwer zu wiegen, wie alles dreis zusammen. Oder wollte sie einfach nur nicht länger trübsinnig sein... Ihr Wolfsleben ging nunmal weiter. Niemand hielt die Zeit an oder hinderte die Welt daran, sich zu drehen.

Siyi musste nun für das Rudel da sein... ihnen ein gutes Beispiel vorgeben, sie weise leiten. Sie vertraute nun endlich darauf, genügend von Samael und vor allem wohl auch von Wolfstatz gelernt zu haben, um diese Aufgabe wenigstens akzeptabel zu meistern...
Und wenn es nicht klappte, hatte sie es wenigstens versucht.

Sie hatte sich gerade auf den Bauch gerollt und wollte sich Richtung weiher aufmachen, um nach der wilden Hatz eine kleine Abkühlung zu suchen, da weckten erneut leise Geräusche ihre Aufmerksamkeit... Kaum wahrnehmbar wohl aber ihre Ohren waren ebenso fähig wie ihre flinken Pfoten.
Der bunte Pelz von Arkas war ihr bereits ein vertrauter Anblick, wenn auch erst seit ein paar Tagen. Allerdings war sein Anblick das einzige, was Siyi bisher vertraut nennen konnte. Viele Worte hatte sie bisher nicht mit ihm gewechselt, immer der respektvollen Höflichkeit Vorrang gelassen, aber heute schien ihn ganz und agr nicht der Sinn anch vornehmer Höflichkeit zu stehen, denn sie sprang mit einem Satz erstaunlich behende auf und rannte knapp an arkas vorbei.
Vielleicht nicht würdig einer Alpha-Wölfin, aber schließlich durfte diese auch mal etwas spielerisch sein.
Mit wenigen Sätzen beschrieb sie einen Kreis um den Rüden herum, der im Vergleich zu ihr recht groß wirkte und kräftiger, wenn auch dennoch wohl athletisch.
Die Rute ließ sie leicht pendeln hatte sie allerdings erhoben. Der Blick huschte leicht neckisch über Arkas und an diesem vorbei auch rege in die Umgebung.

"Hallo Arkas. WasWas führt dich hier her?"

grüßte sie fröhlich, und fragte sogleich als wäre sie eine einsame Einsiedlerin, die selten Besuch bekäme.

Und wenn sie sich nicht täuschte... war da noch jemand im Gras 'verborgen'. Sie ließ nocheinmal den Blick in die Richtung schweifen, aus welcher Arkas augenscheinlich zu ihr heran gelaufen war.


- Schneedorn - 06.04.2010

Thorn war überrascht gewesen das Arkas ihm gefolgt war, aber innerlich freute es ihn. Während sie durchs Revier streiften hatte Thorn nicht wirklich das Bedürfnis zu reden, das hatte er heut zu genüge getan, er wollte die Stille der Natur genießen, zusammen mit Artgenossen, außerdem musste er seinen Hunger stillen, der nach dem Gespräch nun immer deutlicher wurde.

Er ließ Arkas den Vortritt und folgte ihm einfach schweigend. Als ihm der Geruch eines anderen Wolfes in die Nase stieß blieb der im Unterholz stehen, er hatte zwar noch nicht viele Worte mit ihr gewechselt, kannte aber inzwischen ihren Geruch, Siyi.

Arkas war nun einige Meter vor ihm gewesen, aber von seinem Platz aus konnte er doch deutlich erkennen wie Siyi plötzlich auf rakas zurannte und diesen umkreiste, dann blickte sie direkt in seine Richtung. Siyi war eine Alphafähe, seine Alphafähe, oder zumindest würde sie es vielleicht eines Tages sein. Als Rudelmitglied würde er wohl einies Tages sogar bereit sein, sein Leben für sie zu geben. Thorn respektierte Siyi, hne Zweifel, was ihn jedoch nicht zu einem zahmen unterwürfigen Lamm machte, nein, er würde immer seinen eigenen Kopf und seinen freien Geist haben, aber Thorn wusste das Siyi ihm dies wohl ließ, sonst wäre er nicht hier geblieben. Da Siyi Thorn eh schon erahnte und er keinen Grund sah sich zurückzuhalten trat Thorn aus den Gebüsch hervor, kurz vor der Fähe blieb er stehen und neigte grüßend seinen Kopf. Seine Augen blickten aufmerksam und musterten Siyi prüfend, aber seine Ohren zuckten vergnügt.

"Ich...." Thorn stockte und korrigierte sich...
"Wir...wollten Nahrung suchen.."

Er beantwortete somit Siyis Frage an Arkas..
Arkas würde es gut tun eine Beschäftigung zu haben, um sich von Miu abzulenken, er konnte die Unruhe in dem Rüden förmlich spüren, auch wenn dieser sich gut tarnte und gewohnt gleigültig tat.

"Vielleicht magst du uns begleiten?" Eine Frage, wie jede andere, aber Thorn war doch neugierig wie seine neue Alphafähe auf die Jagd ging, sein Blick durchbohrte Siyi wohl....


- Yeven - 09.04.2010

Yevens Blick wanderte von Helushka langsam auf die am Boden liegende Maus zu. Der Rüde hatte ihr seinen Fang angeboten und Yeven kam nicht umhin, sich geschmeichelt zu fühlen. Dennoch rührte sie sich erst, als Helushka seiner Beute anscheinend keine Beachtung mehr schenkte und mehr Gefallen daran fand, für einen kurzen Moment den inneren Welpen heraushängen zu lassen.

„Danke. Das ist sehr nett von dir“

Yeven hob den Kopf, als der Bunte unter ihren Fang durchlief, da der Rüde größer war als sie. Erst als sich dieser nur wenige Schritte entfernt auf den Boden fallen ließ und die Pfoten gen Himmel reckte, rührte sie sich. Sie schaute ihm für einen kurzen Moment zu, dann ging sie auf die Maus zu, senkte den Kopf und beschnupperte sie kurz, bevor sie sie vorsichtig aufnahm.
Die Beute noch halb aus dem Fang hängend, richtete sie sich wieder auf und schaute über die Schulter zurück zu Helushka, bevor sie die Maus nach einem halbherzigen Kauen hinunterschluckte.

Sie selbst hatte noch nie viel Zeit beim Geröllfeld verbracht. Erst seit einiger Zeit hatte es sie immer wieder in den Pfoten gejuckt dorthin zu ziehen und sich den Sonnenuntergang, oder auch einfach nur die Landschaft, anzusehen.
Natürlich führten ihre verschlungenen Pfade sie auch öfter zum Weiher, aber das auch nur, weil sie das Geräusch liebte, wenn sich die Geräusche des Waldes mit dem Plätschern des Wassers vermischten.

„Wenn du meinst...“

Es hatte sie noch nie jemand darum gebeten eine ''Führungsposition'' einzunehmen, wenn man das denn in diesem Fall so nennen durfte. Doch Helushka hatte sie darum gebeten den Weg vorzugeben, obwohl er schon länger hier lebte und das Revier wohl um Längen besser kannte als sie.
Trotzdem machte sich Yeven nicht allzu viele Gedanken darüber und ging langsam los, über die Schulter zu Hel zurückschauend.


- Laisréan Kegan - 09.04.2010

Der Optimismus des Anfangs war verflogen. Es war weniger die Steigung, die Réan zu schaffen machte, als viel mehr die vielen Steine, die sich zum einen spitz in seine Pfotenballen bohrten und zum anderen immer ein wenig nachgaben, wenige Zentimeter nach unten rutschten und so viel Energie in die Luft schleuderten. Schon nach kurzer Zeit hing die Zunge des Weißen aus seinem offenen Maul und manchmal hatte er das Gefühl, dass sie bereits über die Steine schleifte. Auch wenn er sich es abgesehen vom Hecheln nicht anmerken ließ – der Aufstieg schlauchte ihn mehr, als er erwartete hatte. Wenn er einen Blick über die Schulter warf, ließ sich immerhin feststellen, dass sie schon ein gutes Stück geschafft hatten, aber dass deswegen sein Herz so rasen musste, als ob es vor einer Herde wildgewordener Büffel fliehen würde, wollte er noch nicht hinnehmen. Sicher, er war alt, seine Kondition nahm nun mal ab, aber so ein wenig Geröllhaldenklettern konnte ihn doch nicht so aus der Puste bringen. Ein bisschen zu verbissen knabberte er an dieser nicht hinzunehmenden Verletzung seines Stolzes. Zum Glück hatte er Devaki bei sich, der das Gespräch aufrechterhielt. Dabei kam dann allerdings das Problem, laufen, hecheln und sprechen gleichzeitig zu müssen. Gezwungenermaßen hielt der Weiße an und tat so, als würde er das Panorama betrachten, was sich ihm von ihrer noch eher geringen Höhe aus bot.

“Ich dachte, er wäre schon lange hier und hätte eine Art … Familie gefunden. Oder wie lange bist du schon bei den Night Wolves? Wie kommt es, dass du nicht Leitwolf bist?“

Réan mochte alt sein und sich für vieles nicht mehr interessieren, was ihm in seiner Jugend wahnsinnig wichtig vorgekommen war … aber ein wenig neugierig war er noch immer. Die Konstellation der Night-Wolves hatte er noch nicht so Recht verstanden. Eine Leitwölfin an der Spitze – alleine und das nun schon ein wenig länger – und ein Beta, der sicherlich auch zu einem Alpha getaugt hätte. Auf seine Art eben. Réan wandte sich wieder seinem Weg zu, ein wenig gestärkt von der kurten Verschnaufpause und gewillt, sich nicht so hängen zu lassen. Kleine Schritte, regelmäßiger Atem, das Ziel im Auge behalten. Eigentlich war es nicht so schwierig, aber sein Herz machte trotzdem keine Anstalten, ein wenig langsamer zu schlagen. Beneidenswert, wie locker Devaki aussah, wie er scheinbar über ebenes Gras dahinschritt. Seine Worte dagegen waren schwer.

“Nein.“, kam es von Réan ehrlich. “Aber es ist wohl genau das, was ich fragte. Wieso glaubst du, dass du kein guter Leitwolf wärest? Was könntest du falsch machen?“

Das Sprechen fiel ihm im Laufen ein wenig leichter als erwartet, langsam schien sein Körper sich zu gewöhnen. So blieb Réan auch ein wenig Raum um darüber zu sinnieren, warum ihm noch nie eine Aufgabe zu groß vorgekommen war. Vielleicht hauptsächlich deshalb, weil er selten wirklich Aufgaben gehabt hatte? Als Vagabund und Ungebundener gab es wenig, was man tun musste. Strenggenommen müsste man nicht einmal jagen und trinken … man würde zwar sterben, aber das würde auch nichts zur Sache tun, denn niemand wäre da, der darüber traurig sein könnte. Solche Gedanken waren Réan natürlich nie gekommen, aber jetzt musste er sie berücksichtigen. Er kannte Devakis Situation nicht.

“Vielleicht … wobei Helhel und ich nun nie die dicksten Freunde der Welt gewesen waren. Sicher, wir haben uns gut verstanden, am besten sozusagen, aber als ich fortgegangen bin, habe ich ihn nicht direkt vermisst. Ich glaube, ich mag die Gesellschaft des ganzen Rudels hier. Ruhige, freundliche Wölfe – zumindest die meisten – und irgendwie … passend. Ein seltsames Gefühl.“

Es wirkte fast ein wenig so, als würde Réan die hälfte der Antwort in sein Brustfell nuscheln. Er sprach nicht mehr direkt zu Devaki, es gab ja auch nicht so viel darauf zu sagen. Geschweige denn war es ein so spannendes Thema für den Schwarzen.


- Devaki - 14.04.2010

Wie kommt es, dass du nicht Leitwolf bist?

Ja, wie kam das eigentlich? Siyi war nun schon seit gut zwei Monaten ohne Gefährten, eigentlich hätten sie sich alle bereits um die Nachfolge Samaels beißen müssen. Aber Deva hatte seit er hier war absolut keinen Drang gehabt irgendeine Position zu beanspruchen. Auch nicht den Betarang, den er jetzt innehatte. Er hatte nich vor überhaupt jemals wieder eine Position zu beanspruchen. Blut klebte an seinen Pfoten, auch wenn es dort tatsächlich nicht hingehörte. Er hatte das Unrecht nicht begangen, das man ihm zur Last gelegt hatte und trotzdem fühlte er es, bei jedem Schritt den er tat.

Nachdenklich blickte er bergauf, während er sich an Réans Kraxeltempo anpasste. Wenn ihn ein spitzer Stein in die Ballen stach, hob Deva leicht zusammenfahrend den Lauf, doch im nächsten Moment verfestigte sich die Miene des Schwarzen wieder und er setzte die Pfote wieder auf den Boden auf. Wahrscheinlich sollte er aufhören sich selbst zu geißeln und in die Zukunft sehen. Ja, wahrscheinlich.

„Nun, ich bin auch erst seit dem Frühling hier, also nur um wenige Monate länger als du und Hel. Aber... Die Frage könnte ich gut zurückgeben, meinst du nicht? Du bist immerhin herumgekommen, hast mehr an Erfahrung auf den Schultern als ich, bist freundlich, wahrscheinlich gerecht und gutherzig. Du wärst zu Siyi ein guter Gegenpol, der sie sicher entlasten würde von ihrer jetzigen Verantwortung. Vielleicht würde sie dann das Leben wieder leichter nehmen und nicht mehr so ernst und unnahbar wirken, so leicht reizbar, du weißt?“

Kurz blieb er stehen und wandte sich um, um herabzublicken auf den Weg den sie bereits zurückgelegt hatten. Dann plötzlich erschien ein Lächeln auf seinen Lefzen. Zwar hatten sie noch nicht den höchsten Punkt erreicht, aber der Anblick des kleiner werdenden Waldes, der weit entfernten Grashalme und der leichte Wind, der hier oben wehte, vermittelten ihm ein beinahe vergessenes Gefühl. Ein Gefühl von Freiheit. Deva drehte den Kopf zurück und ließ die Augen wieder zu Réan gleiten. Dann stupste er diesem keck mit der Schnauze gegen den Fang und begann wie ein Jährling im besten Pflegelalter über das Geröll heraufzujagen. Nach einigen Metern blieb er auf der Stelle tänzelnd stehen und blickte zurück zum Weißen.

„Es ist auch das hier, Réan, weshalb ich nicht Alpha werden will. Ich will nicht die Last der Verantwortung auf meinen Schultern tragen, ich will nicht gebunden sein und es allen immer Recht machen müssen. Ich will nicht Rechenschaft für all mein Handeln ablegen müssen und vor allem will ich nicht immer alles richtig machen müssen. Dafür sind andere aus meiner Familie geboren gewesen. Ich nicht. Ich will mir ein Stück Freiheit bewahren.“

rief er dem Rüden unter sich zu, auch wenn seine Stimme bei den letzten Sätzen leiser geworden war. Deva wusste nicht, ob Siyi dem Hellen erzählt hatte, dass sein Vater hier einst das Rudel geleitet hatte. Der Schwarze wusste auch nicht, ob Tatze je ein guter Alpha gewesen war, aber er nahm es an, so wie alle ihn hier vergöttert hatten. Seinen Sohn schien er nie vermisst zu haben. Genausowenig wie Réan seinen Halbbruder. Deva hielt inne in seinem Tänzeln und wartete geduldig, wenngleich weiterhin lächelnd, bis Réan zu ihm aufgeschlossen hatte.

„Außerdem hat Siyi mich nicht ausgewählt. Ich denke nachdem ihr ihr Gefährte so entrissen worden ist, sollten wir ihr die Zeit geben selbst mit zu entscheiden, wer ihn ersetzen soll. Obwohl das wohl niemand zur Gänze kann.“

Und ohne Alpharüden waren sie doch jetzt auch ganz gut ausgekommen oder nicht?


- Helushka - 19.04.2010

Leicht rutschwenkend wartete der Rüde ab, wie die nächste Bewegungsreihenfolge Yeven's wohl aussehen würde. Über den Zielort war man sich ja immerhin einig und Helushka erging sich in Vorfreude auf Wanderung, wenngleich es keine lange werden würde, sowie eines Plausches, der sicher nicht verkehrt war und vielleicht die noch sehr schmalen Bande zwischen dem bunten und der Hellen ein wenig festigen und verdicken konnte. Aber das war bis dato nur hypothetisch an Gedankengängen, denn noch hatte man sich nicht in Bewegung gesetzt.

Das folgte erst nach Yeven's kurzem Snack, den Helushka mit viel Wohlwollen betrachtete – das dünne Eis schien schnell zu brechen, auch wenn die Absicht seitens Helushkas ja gar nicht wirklich vorlag. Der bruffelte zufrieden und gab schlussendlich wieder den auf-der-Stelle-tänzelnden, nur um Yeven zu folgen als die sich schließlich leicht in Bewegung setzte. War ja nicht so, dass man einen Gewaltmarsch vor der schmalen Brust haben würde.

„Wanderst Du gern, Wölfin?“

Es war nicht so, dass Helushka den Namen der Hellen nicht kannte, aber an die Wolf und Wölfin hatte man sich bei den Nightys offenbar bereits so gewöhnt, dass es nicht unbedingt auffallen musste, wenn der Rüde wieder in sein Unbezogenes Strickmuster zurückfiel. Den Blick auf Yeven haltend bemerkte er durchaus den Schulterblick und schloss nach kurzem Zögern auf, überlegend ob er die Fähe nicht gleich mit noch einer Frage bombadieren konnte. Doch Waffenstillstand schien für den Moment wichtiger, so dass er erst einmal wartete, bis Yeven auf die erste Frage reagiert hatte. Immerhin konnte er danach ja trotzdem fragen wenn er unbedingt wollte. Dass Helushka Fellkontakt alles andere als scheute, bewies er beim Kontaktierenden Nebenhertraben ganz deutlich – und es blieb zu hoffen, dass Yeven das ähnlich sah wie der Bunte, der sich ja nun nicht wirklich etwas böses dabei dachte....


- DarkEye - 02.05.2010

Da stand die Wölfin. Die schwarze Wölfin stand vor der Höhle und wusste nicht was sie machen sollte. Natürlich konnte sie mal mit jemanden etwas plaudern. Das taten viele Rudelmitglieder.
Überall hatten sich Pärchen oder Grüppchen gebildet, die jetzt in den Wald spazierten und miteinander redeten.
DarkEye stand auf und schüttelte sich. Etwas juckte und zwickte sie in ihrer Hinterhand. Sie knabberte an sich selbst und bemerkte das sie mitten in einer Ameisenstraße stand. Erschrocken sprang sie auf und schüttelte sich nochmals. Belustigt schaute sich Dark die Straße mit den kleinen krabbelnden Insekten an. Bis sie versuchte mit ihrer Pfote einzelne Tierchen zu zertrampeln. Das war ein netter Zeitvertreib. Aber irgendwie auch ein einsamer. DarkEye zerstampfte noch ein parr Krabbeltiere und ging dann gelangweilt zum Strand.
Das Wasser war kalt. Angenehm. DarkEye senkte ihr Haupt und trank ein wenig von dem kühlem Nass. Eine seichte Welle erfasste den Bauch die Schwarzen. Wieder ein kleiner Schreck. Diesmal vor Kälte. Doch noch etwas frisch. Darkeye schüttelte sich wieder.
Sie ging noch ein wenig am strand entlang und betrachtete die Spuren ihrer Pfoten. Wie eine Kette schlängelten sich ihre spuren einsam über den Sand. Sie dachte ein wenig nach über Vergangenheit Gegenwart.
Die Fähe schaute sich nachdenklich um. Ihr Blick schweifte über die grüne Wiese. Und dort schien sie etwas zu sichten. Dark leckte sich über die Schnauze. Was war das wohl Feines? Vielleicht ein kleiner Happen Futter auf Beinen? Sie schlich sich mit geduckten Kopf an die Wiese und an das was dort rumfleuchte. Vorsichtig schlich sie durch das Gras und entdeckte einen Hasen der ein Loch budelte. Wieder leckte sie über die Schnauze. Der Hase riss iritiert von dem Geräusch seine großen Augen auf und steckte seine Ohren gen himmel. Er sprang los und die Schwarze preschte hinterher. Es war verdammt schwer den hakenschlagenden Tier zu folgen. Ein paar mal schnappte sie nach den Hasen und hätte ihn auch fast geschnappt doch wollte der sich einfach nicht fangen lassen! Darkeye gab auf und schaute den Hasen hechelnd hinterher.
'Verdammtes Tier.' dachte sie grummelnd.
Sie stapfte durch die Wiese und ging fluchend zurück in Richtung Höhle. Dort angekommen schaute sie sich wieder nach den anderen um und setzte sich hechelnd hin.
Auf das die kleine Jagd das nächste mal gut endet.
Ein paar Meter weiter stand der Tänzer. Dark kannte ihn ja kaum wusste grade so seinen Namen. Eigentlich traurig. Hm.. Neija warum auch nicht?
Die Schwarze lief zum Dannsair rüber. Die schaute ihn kurz an. Tja wie jetz anfangen?
"Hallöchen Dannsair.."
sagte DarkEye leise und etwas unsicher zum Gleichfarbigen.
Entweder antwortete der Schwarze ihr jetzt oder lief davon und die Fähe sollte sich Gedanken drüber machen warum sie hier noch kaum jemanden kennt.


- Dannsair - 07.05.2010

Tada! Dachte er sich und sprang über einen Busch hinweg auf eine Lichtung, woraufhin.. erstaunlich wenig passierte. Keiner da, den man hätte erschrecken können, irgendein Vogel, der hoch über ihm im Baum saß, schien ihn auszulachen, zumindest klang sein Gesang weniger lieblich als spöttisch. Brummend drehte der Tänzer ab und schritt auf den Stamm zu, um sich mit den Vorderpfoten daran aufzurichten und einmal ein warnendes Knurren in Richtung des Federviehs zu schicken. Das war davon leider wenig beeindruckt und der Schwarze wollte sich auch nicht die Blöße geben, von irgendwem entdeckt zu werden bei dem kläglichen Versuch, einem Vogel Angst und Schrecken einzujagen..

Die letzten Tage waren so unsagbar ruhig gewesen, man hätte.. sicher irgendwas sehr leises hören können, ständig. Immerhin, Dannsair kannte nun die Namen aller Wölfe, auch wenn er sich mitunter bei der Zuordnung noch schwer tat, aber sowas konnte man ja üben – wenn denn mal alle an einem Platz zu finden wären, was äußerst selten der Fall schien. Und so.. hatte er die Zeit genutzt, um sich ein wenig an die Umgebung zu gewöhnen, konnte inzwischen viel besser in den Wäldern jagen, kannte sich ganz gut aus im Revier, hatte aber bei all dem seinen Drang nach Gesellschaft nicht ganz befriedigen können. Er war eben kein Wolf, der sich allzu lange selbst beschäftigen konnte, auch wenn er das lange Zeit hatte tun müssen. Seitdem er im Rudel war, waren seine Stimmungsschwankungen stärker geworden, denn er hatte gelernt, recht schnell zwischen dem aufgeweckten und unbändigen Tänzer und dem besonnenen, gelehrigen Jungwolf hin- und herzuschalten, je nachdem, wie es die Situation erforderte. Natürlich, oft genug lag er immer noch daneben.

Genug der Grübelei und Beschäftigung mit dreistem Geflügel, vielleicht fand man ja andernorts noch irgendwas Spannendes zum Spielen. In lockerem Trab bewegte sich der Schwarze also zwischen den Bäumen hindurch ohne bestimmtes Ziel.. Gejagt hatte er heute sogar schon, auch wenn es nur zu einem Hasen gereicht hatte, war Dannsair doch gefühlte Stunden lang mit geschwellter Brust durch den einsamen Wald gelaufen, nur leider – wieder – unbemerkt. Vielleicht bei der nächsten Rudeljagd, vielleicht konnte er dann überzeugen und beweisen, dass er dazu gelernt hatte. Für heute war damit eben sein Nahrungsbedarf gedeckt, sodass er sich nun unbesorgt anderem Unfug widmen konnte.. Dem Meer vielleicht? Dem Meer, genau. Die Vorfreude beschleunigte seinen Schritt und schon nach wenigen Minuten durchbrach er die Baumgrenze und spürte weichen Sand unter seinen Pfoten. Die Rute pendelte trotz des Galopps wild hin und her und es war schon erstaunlich, wie sich der junge Wolf immer wieder von Neuem über den Anblick des Wassers freute. Er war damit aufgewachsen, eine enge Verbindung zu seiner Heimat. Ohne abzubremsen stürmte Dannsair in die Fluten, kniff die Augen zusammen, um das Wasser nicht hineinzubekommen und ließ sich ein paar Minuten von den Wellen treiben, paddelte, um an der Oberfläche zu bleiben und platschte ein paar Mal verspielt mit den Pfoten auf die Wasseroberfläche. Erstaunlich allerdings auch, dass das Wasser hier viel kälter war als in der Heimat.. Daher musste er sich alsbald aus dem kalten Meer zurückziehen und wärmte sich am Strand auf, indem er übermütig unsichtbare Gegner jagte, immer wieder im Sand abstoppte und kleine Staubwolken aufwirbelte. Schließlich reichte es sogar dem Tänzer und nachdem das Fell noch einmal kräftig geschüttelt worden war, machte er sich auf den Heimweg.. Er wusste genau, dass man das Salzwasser am besten mit klarem Wasser ausspülte, doch für den Gang zum Fluss war er gerade zu faul, außerdem liebte er es, die getrockneten Salzkristalle aus seinem Fell zu lecken.

Abermals.. mussten Minuten vergangen sein, die der Schwarze leicht hechelnd und in leichtem Trab zurücklegte, um den Rudelplatz zu erreichen. Dort angekommen.. war schon wieder niemand, wie konnte das denn immer wieder sein. Also tappte er eine Weile alleine umher, markierte gänzlich unbedarft den einen Stein, der sein Platz und damit sein Eigentum geworden war, setzte sich dann aber doch nicht auf selben. Stattdessen erschien DarkEye auf dem Platz und mit wedelnder Rute – und immer noch die Zunge aus dem Maul hängend, die hatte er offenbar da vergessen – blickte er ihr entgegen. Er kannte sie nicht besonders gut, aber irgendwie war sie ihm sympathisch. Kein.. komplizierter Wolf, so weit er das einschätzen konnte. Und so stupste er sie vor Übermut wohl etwas unsanfter als geplant gegen die Schulter und erwiderte die Begrüßung.

“Hej! Was hast du denn den ganzen Tag gemacht?“



- Arkas - 07.05.2010

Arkas reagierte auf Siyis Auftreten mit seiner üblichen gelassenen und gleichgültigen Art, senkte aber, wie es sich einem ranghöheren Wolf gegenüber gehörte, respektvoll den Kopf und schenkte ihr seine Aufmerksamkeit. Mechanisierte Abläufe, die ihm, genau wie seine Maskerade, in Fleisch und Blut übergegangen waren. Er war kein besonders guter Gesprächspartner und sprach im Allgemeinen selten mehr Worte als unbedingt nötig waren. Zumal er sein übliches Pensum für diesen Tag schon in dem Strandschwatz mit Thorn überschritten hatte, beließ er es bei der Begrüßung bei einem einfachen:

"Hallo Siyi."

Er kannte die Namen der Rudelmitglieder inzwischen alle und auch, wenn es für ihn zunächst merkwürdig war, dass es im Rudel kein männliches Alphatier gab, hatte er sich damit abgefunden. Er hatte bisher nur wenige Worte mit den anderen gewechselt, abgesehen von der üblichen Begrüßung natürlich, hatte aber in der gemeinsamen Zeit mit den anderen einiges mitbekommen. Es gehörte sich sicher nicht, aber Arkas war ein ausgezeichneter Lauscher und wenn ein Gespräch an seine Ohren drang, spitzten sich diese von alleine. So hatte er einiges über die anderen Nighties erfahren. Nach dem, was er von Siyi wusste, war sie ihm sympathisch. Sie machte ihre Aufgabe als Alpha gut und mehr erwartete er auch nicht. Vielen, so hatte er es oft erzählt bekommen, gelang nicht einmal das.

Wie erhofft kümmerte sich Thorn um die Erklärung ihres Vorhabens. Er selbst war schon wieder dabei gedanklich abzuschweifen. Sein Blick verfehlte die Gestalt der Fähe und heftete sich auf das Gestrüpp hinter ihr. Hatte er dort eben das Fell seiner Schwester gesehen? Beobachtete sie ihn in diesem Moment vielleicht und machte sich einen Spaß daraus, ihn zu ärgern. Unwillkürlich hob er kurz die Nase in die Luft und witterte. Nichts. Er hasste es. Er hasste diese innere Unruhe, dieses Warten, dieses angespannt sein. Er war kurz davor sich auf die Hinterhand fallen zu lassen, den Kopf in den Himmel zu recken und grimmig nach seiner Schwester zu rufen, rief sich dann aber stattdessen in Erinnerung, wo er war und in wessen Gegenwart er sich gerade befand. Außerdem bestand immer noch der Deal mit Miu. Einer, wie er ihn ganz sicher nicht wieder mit ihr schließen würde.

Ehe er es verhindern konnte, ertappte er sich dabei unruhig auf der Stelle zu tapsen und immer wieder den Blick über die Umgebung schwenken zu lassen. Seine Rute pendelte dabei unruhig hin und her. Als ihm dies bewusst wurde, hörte er sofort damit auf, blieb still stehen und sah von Thorn zu Siyi. Der Weiße hatte eben etwas gesagt. Hatte er sie eingeladen ihnen bei der Jagd Gesellschaft zu leisten? In Anbetracht der Umstände war Arkas der Hunger schon wieder vergangen, aber der Anreiz seinen Frust an einem saftigen, laufenden Stück Opfer auszulassen, versprach seinem Groll Genugtuung. Er hoffte, dass den Beiden sein Abschweifen nicht aufgefallen war. Um Thorns Bitte zu bekräftigen, widmete auch er seine Aufmerksamkeit wieder der Alphafähe und ergänzte im freundlichsten Tonfall, den er aufzubringen im Stande war:

"Es würde mich freuen, wenn du uns begleitest."

Auf der einen Seite zeigte er den Beiden so, dass er aufmerksam gewesen war und versuchte erneut, seinen Ausrutscher zu überspielen, auf der anderen Seite war es aber auch ernst gemeint. Das Gespräch mit Thorn hatte ihm gezeigt, dass es nicht weh tut und schaden würde, den ein oder anderen Kontakt etwas auszubauen. Es war eine rationale Entscheidung. Er hätte ebenso gut weiterhin als Außenstehender am Rand des Rudels existieren können, aber es gab keinen plausiblen Grund, warum er das tun sollte. Das Gefühl des Unwohlseins ließ er nicht gelten, immerhin konnte es sich nur um eine Gewohnheitssache handeln mit anderen auf Tuchfühlung zu gehen und es würde sicherlich keiner von ihm verlangen, zur energiegeladen, immer freundlichen und entgegenkommenden Small-Talk-Maschiene zu werden.


- Siyi - 08.05.2010

Arkas anerkennender Respekt gab ihr einen kleinen Hauch Zuversicht, dass sie wenigstens manchmal wohl richtige Entscheidungen traf. Aber ein Gedanke an Fehler war im Nu verwischt, denn die Aufmerksamkeit lag immer noch auf der Stelle im Dickicht, als Thorn sich zu erkennen gab. Siyi schaute dem hellen Rüden aufmerksam entgegen. So allmählich sah sie ihre Möglichkeit, diese beiden genauer und besser kennen zu lernen. Immerhin hatten sie vor in naher Zukunft ein starkes Rudel zusammen zu bilden… Zusammenhalt, Vertrauen und Vertrautheit waren wichtige Bestandteile dabei.
Als der Helle näher trat pendelte Siyis Rute weniger verhalten weiter. Der Vorschlag und somit die Antwort auf ihre Frage an den großen Bunten gefiel ihr. Nicht zuletzt konnte sie so auch herausfinden, als was sich die beiden, jeder für sich, bei einer großen Rudeljagd am Besten eignen würden, … Hetzer, Reißer oder doch lieber Laurer und Schleicher? Leicht nachdenklich ruhte ihr Blick eine Weile auf Thorn, als könne sie so seine Vorzüge als Jäger herausfinden. Dann glitt ihr Blick zu Arkas zurück. Immer noch war ein lockeres Rutependeln zu erkennen, aber der Kopf der Alpha-Fähe ging in eine leichte Schräglage, aufmerksam fragend, als sie die leichte Unruhe erkannte. Aber im Nu war das Trippeln des bunten Rüden wieder verschwunden. Vielleicht nur die Unruhe vor der Jagd, überlegte sie sich und lächelte auf Wolfsart. Sie freute sich auch über die netten Worte…

Sehr gern begleite ich euch auf die Jagd.

Beinahe hätte sie noch gefragt, wer der Jagdführer sein würde, aber sie wurde sich bewusst, dass sie als Alphafähe das wohl bewerkstelligen musste. Pflichten… endlose Pflichten. Auch wenn diese Aussicht ihre freudige Erwartung ein wenig zu trüben schien, freute Siyi sich bereits auf die wohl bevorstehende Jagd.

„Nicht weit von hier äsen immer ein paar Beutetiere. So hoch wie das Gras noch steht, dürften sie sich dort sicher fühlen…“

Sie nickte leicht, als wolle sie sich selbst noch einmal bestätigen, dass sie mitgehen würde. Der Blick Thorns war ihr durchaus bewusst… etwas bohrend, nachhaltig. Die Fähe entgegnete ihn, hob den Kopf und blickte ähnlich direkt in Thorns Wolfsaugen. Ein leichtes Taxieren nahm dabei ebenso Einzug, als wolle Siyi den hellen Rüden ‚abtasten‘, welche besonderen Talente er haben mochte… wie einen Augenblick zuvor schon. Oder war es nur ein herantasten an ihren eigenen Rang… ein Austesten wie weit sie von den Neuzugängen bereits als Alpha-Fähe akzeptiert wurde. Mit Anweisungen würde sie sich aber wohl dennoch zurück halten.
Arkas hatte ihren Rang wohl bereits bestätigt mit seiner Reaktion bei der Begrüßung, aber sie wollte es lockrer halten. Siyis Blick richtete sich einen Moment zum Himmel, Richtung Sonne, bevor sie die beiden Rüden erneut mit den Wolfsaugen streifend in die Richtung blickte, welche ihr Ziel sein würde.