Night-Wolves
10| Auf der Spur eines Mörders - Druckversion

+- Night-Wolves (https://nightys.schattenwanderer.net)
+-- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=7)
+--- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=18)
+--- Thema: 10| Auf der Spur eines Mörders (/showthread.php?tid=36)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15


- DarkEye - 04.08.2009

Nach all den kurzen Wortwechseln, ist DarkEye noch immer nicht schlauer aus dem Fremden geworden. Und ihre Frage schien er nicht ganz verstanden zu haben.. Er schaute Dark nicht einmal an, was auch immer das für Gründe hatte. Die Dunkle setze sich erstmal hin. Stets mit angespannten Muskeln. Wie immer bereit zur Flucht..
Allerdings wurden hier auch nicht wirklich Komplimente vergeben. Aus irgendeinen Grund schienen sich die beiden Rüden hier, ein paar kleine Späßchen zu erlauben. Warum auch immer. Eigentlich nicht sehr sinnvoll nach Darkis Meinung. Immerhin stand hier ein blutverschmierter kräftiger Wolf vor uns. Okee er war unerlaubt ins Revier eingedrungen aber DarkEye zumindest hatte Respekt vor dem Schwarzen. Und sie wollte Ärger vermeiden.
Dann meldete sich der Schwarze namens Laínes auch endlich.
Es folgte eine kleine Schweigepause.
DarkEye schaute sich kurz um, hatte aber immer ein Ohr auf Laìnes. Die Grillen zierpten. Sie schaute sich das hohe Gras der Wiese an. War da in der Ferne etwas Helles? Niemals.. DarkEye schien wieder Geister zu sehen. Sie drehte sich langsam und etwas unsicher zu Helushka und Réan.

" Sollten wir nicht den Anderen Bescheid sagen? Vielleicht interessiert sie so etwas.."

Und Darki schielte mit den Augen zu Laìnes..
Sicher würde es Siyi, Deva und Dann interessieren, dass hier ein blutbespritzter Wolf ohne Vorwarnung im Revier aufgetaucht ist. Vielleicht könnte er ja auch der Mörder sein.. Allerdings sah Samael wohl nicht so aus, als ob er von einen Wolf hingerichtet wurde.. Dark schaute wieder zu dem Fremden. Musterte ihn nochmals.

"Nungut.. Der Helle mit dem dunklen Einschlag ist Laisréan Kegan, unser Piefke hier heißt Helushka und die Immerdunkle namens DarkEye bin ich. Und du bist hier im Revier der Night-Wolves. Sei nicht böse auf unsere Reaktion..."

eine kurze Pause folgte.

"...aber bei deinem äußerlichen Auftreten und dem ungefragten Eintritt ins Revier, brauchst du dich eigentlich nicht über unsere Reaktion zu wundern.. Also wieso das ganze? Mit welchen Absichten kommst du!?"

fragte Darki. Extra mit Vorstellungen und aktuellem Aufenthaltsort um die Athmosphäre etwas zu lockern und um ernster zu werden. Was Helushka und Réan dazu sagen werden wusste sie nicht. Aber das würde sie ja gleich erfahren. Hoffentlich waren sie nicht zu böse auf die Fähe. Vielleicht hatte der Fremde sich ja nur verlaufen.. Nein das war sicher Unsinn.
Aber DarkEye fand es vorerst sicher sinnvoll, erstmal die Anderen zu informieren.


- Dannsair - 07.08.2009

Nach seinen Worten war der Schwarze selbst in Schweigen verfallen, suchte für sich nach einer Antwort auf das Gefragte. Doch es erschien ihm alles zu widersinnig, um zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen. Vielleicht hatte er dem Rüden auch Unrecht getan und er musste sich mit kurzen Seitenblicken immer wieder vom Gegenteil überzeugen. Umso überraschter kam es für ihn, dass Siyi sich einmischte und Devaki mit einer Erwiderung zuvorkam. Unvermittelt blieb Dannsair stehen, die Ohren zurückgelegt. Sie hatte seine Worte gehört und war sicher nicht erfreut ob seiner Zweifel, doch etwas in ihren Zügen ließ den Tänzer wieder etwas entspannen. Es war kein Zorn, eher.. Trauer. Sollte sie etwa ähnlich empfinden, wie der junge Rüde? Mit leicht gesenktem Kopf, doch die Augen auf ihre gerichtet, lauschte er ihren klärenden Worten und sein gesamtes Inneres schien sich zusammenzuziehen, während ihm ein kurzer Schauer das Nackenfell sträubte.
Sie berief sich auf ihre Heimat, das Rudel, Zusammenhalt. Genau die Sache, die der Schwarze für sich nicht als Argumente gelten lassen wollte, glaubte er doch noch nicht daran, hier heimisch zu sein. Wenn man ihn gefragt hätte, könnte er seine Heimat sehr genau benennen und nie würde ihr ein anderer Ort den Platz in seinem Herzen streitig machen. Mit einem leisen Seufzen ließ er die Worte setzen und wollte schon fast weitergehen, so klug als wie zuvor, ehe Siyi noch einmal zu einigen Worten ansetzte..
Diese ihn wiederum überraschten. Er hatte sich – wie er zu seiner Schande feststellen musste – nicht gefragt, warum die Wahl auf ihn gefallen war, hatte es eben hingenommen, vielleicht daran geglaubt, dass die Fähe ihn gern unter ihrer Beobachtung gewusst hatte, im Falle, er wäre wieder zu Untaten aufgelegt. Dass sie ihm jedoch ganz im Gegenteil das Vertrauen schenkte, auch er sei zu Aufgaben bereit, ja, sogar im Dienste des Rudels, ließ ihn verdutzt den Kopf schieflegen und Siyi leicht fragend ansehen. Er konnte sich keinen wirklichen Reim auf diesen Sinneswechsel machen und konnte nicht umhin, ihm vorsichtig gegenüberzutreten, auch wenn es in seinem Inneren ein neues Gefühl zum Erwachen brachte, vielleicht Stolz?

“Danke..“

Er hatte erst reagieren können, als Siyi sich schon wieder abgewandt hatte, doch war sicher, dass ihre feinen Ohren ihn noch vernommen hatten.
Und auch Devakis Worte hatten ihn nicht kalt gelassen, doch wusste er auch auf jene erst jetzt mit einer Antwort zu reagieren, nachdem sich seine Pfoten wieder in Bewegung gesetzt hatten und die Aufgewühltheit ungeahnte Ausmaße angenommen hatte.

“Du hast Unrecht, Devaki, es gibt einen Ort ohne Unheil und Übel.. Einen Ort, an dem die einzige Gefahr darin liegt, einen regenreichen Tag im Bau zu verschlafen und den nebligen Sonnenaufgang zu verpassen. Es gibt jenen Ort, den ich Heimat nenne, doch du hast Recht in diesem Punkt: Er ist unerreichbar fern.“

Kurz bedrückte ihn dieser Gedanke und mit gesenktem Kopf hing er der Erinnerung nach, an endloses Grün, sturmumbrandete Klippen, eine kleine Gruppe von Wölfen.. Nichts dergleichen würde ihm je wieder begegnen, wenigstens dessen war er sich sicher. Allerdings hatte Devaki noch etwas anderes erwähnt, das den Tänzer nach einigen Sekunden wieder den Kopf heben ließ, um dem Rüden ein mattes Lächeln auf den Lefzen zu zeigen.

“Keine Sorge, Freund, ich werde an deiner Seite bleiben.“

Und als er dieses Versprechen ausgesprochen hatte, spürte er, dass er es halten würde. Wenn es eine Kraft gab, die ihn hier halten würde, dann die Präsenz des Schwarzen und allein dafür lohnte es sich Risiken einzugehen. Mit diesem Gefühl im Bauch ließ sich der Weg schon leichter begehen, immerhin eine Gewissheit, darauf ließ sich aufbauen. Ein Stein schien ihm vom Herzen gefallen, die Rute schwang wieder leicht umher, der Kopf hatte sich erhoben. Innerhalb von Sekunden schien Dannsair die Bruchstücke seines verlorenen Selbstbewusstseins wieder zusammenzuflicken und hatte zumindest eine Angst verloren.
Und immernoch eine letzte Frage, die Devaki während des verbleibenden Weges an den Tänzer richtete und auf die jener gar schon eine Antwort parat hatte.

“Naja, es scheint mir die einzige Möglichkeit.. Wölfe töten keine Wölfe, Zweibeiner töten keine Wölfe, aber Bären.. Meine Eltern haben mir von ihnen erzählt, in ihrer Heimat muss es viele davon gegeben haben, auch wenn ich selbst noch keinen gesehen habe..“

Er hoffte, dass diese Erklärung reichen würde, auch wenn seine Naivität mal wieder daraus sprach. Er hatte noch nie einen Wolf einen anderen töten sehen, er hatte noch nie einen Menschen einen Wolf töten sehen, also schlussfolgerte er daraus, dass dies einfach nicht geschah. Noch einmal warf er einen kurzen Seitenblick auf den Schwarzen, zufrieden mit seiner Antwort, bemerkte dann jedoch endlich die Wölfin, die das Ziel ihres Weges war und konzentrierte sich auf jene. Seinerseits neben Devaki blieb er stehen und musterte die Fremde neugierig, riss sich jedoch zusammen, um das neu gewonnen Vertrauen nicht sofort wieder zu verspielen und so wagte er sich nicht weiter, als der Schwarze neben ihm und verharrte in angespannter Regungslosigkeit.


- Minami - 08.08.2009

Es wurde nun ziemlich still um Minami. Alles was man jetzt noch hörte war das Gezwitscher der Vögel die ihre Lieder vor trugen und das Rauschen des Windes der sich an den Bäumen entlang schmiegte und Minami´s Fell leicht streifte. Es war richtig idyllisch hier. Die Gerüche reinigten sich während sie dem Wind folgten um anderen über ihre Anwesenheit zu erzählen.
Von weit her konnte Minami einen Hauch Blut riechen. Vielleicht hatte sich irgendein Tier verletzt oder irgendein Räuber hatte seine Beute gerade überwältigt. Minami konnte nur raten. Diese Unwissenheit brachte Minami schon fast innerlich um. Sie wollte und musste unbedingt wissen was da war aber höchstwahrscheinlich war es doch das Erste.
Sie war so abgelenkt von den Eindrücken in ihrer Umgebung das sie nicht bemerkte wie sich die Wölfe ihren Weg immer näher zu ihr bahnten. Sie bemerkte sie erst als sie eine Stimme vernahm. Es war eine Fähen stimme.
Kurz zuckte sie zusammen und sah dann in die Richtung aus der sie die Stimme vernahm. Vor ihr standen nun zwei Schwarze Rüden und eine gemischte Fähe. Sie hatte ihre Stimme erhoben und schien eindeutig Alpha dieses Rudel zu sein.
Nach einer kurzen Zeit verarbeitete Minami erst die Wörter. Siyi. Diesen Namen musste sie sich einprägen bis zu dem Zeitpunkt an dem sie dieses Revier verlassen würde. Devaki und Dannsair waren wohl die schwarzen Rüden die aussahen als ob sie Siyi´s Beschützer waren. Wer von den beiden wer war musste sie wohl erst heraus finden. Nun nahm eine etwas festere Haltung an und sah die drei vor sich an.

„ Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen. Siyi, Devaki und Dannsair. Mein Name ist Minami.“

Sie wiederholte diese Worte noch einmal um heraus zu finden wie sie sich wohl aus ihrem Maul anhören würden. So konnte sie sich es nochmal besser merken und immer wieder sagen ohne dabei etwas schlechtes zu denken.

„Ich bin ebenfalls hier her gekommen in der Hoffnung den anderen an zu treffen, doch als ich hier ankam war niemand hier. Nur der Geruch und euer Verhalten lässt es mich mit Sicherheit sagen das hier überhaupt jemand war denn ich traf hier niemanden an. Wahrscheinlich ist er schon weg gelaufen wegen dem-“

Minami´s Stimme verschwand auf einmal als sie sich wieder an das Gefühl erinnerte welches sie vorher hatte. Dieses unwohle Gefühl welches einem sagte das man weg rennen soll. Vielleicht hatten die drei vor ihr, „es“ auch schon angetroffen und waren besorgt. Vielleicht war dies ja der Anlass sie zusammen in Empfang zu nehmen. Vielleicht hatten sie es ja nicht mitbekommen und sie würde sie unnötig aufregen. Dies war das letzte was die Fähe wollte. Ein schlechter Start.

..Druck der auf einem lastet wenn man ein neues Rudel um Unterkunft bittet.

Minami versuchte sich nun daraus zu drehen denn es war wirklich nicht gut Fremde zu beunruhigen. Wer weiß wie sie reagieren und ob sie ihr überhaupt glaubten? Kurz prüfte sie ob sie „es“ irgendwo noch riechen oder spüren konnte. Ohne Erfolg. „Es“ war wahrscheinlich schon weg. Mit einem Seufzer sah sie wieder die Drei vor ihr an und hoffte darauf keine Fragen zu bekommen die „unter die Haut gingen“.


- Yeven - 09.08.2009

Yeven versuchte angestrengt die Gerüsche des Rudels wahrzunehmen, doch mehr als einen blassen Hauch bekam sie nicht in die Nase.

"So kann das nicht weiter gehen, Yeven"

sagte sie leise zu selbst und nahm eine weniger "zusammengefallene" Haltung an.
Es war an der Zeit zu handeln und sie würde ihre Zeit an diesem Ort verschwenden, wenn sie nicht etwas unternahm.
Geduckt schlich Yeven durch das Gras der Wiese und schaute sich immer wieder aufgeschreckt um, wenn ein Vogel über sie hinwegschoss. Nach ein paar Schritten machte sie Halt und sprang leichtfüßig auf einen flachen, wettergegerbten Stein.
Langsam legte die hellgraue Fähe den Kopf in den Nacken und bevor sie es sich anders überlegen konnte, stieß sie einen langgezogenen Heullaut hervor. Sie versuchte den gleichzeitig schönen und unheimlichen Ton besonders wohlwollend und unterwürdig klingen zu lassen, bevor sie langsam den Kopf senkte und ihre pelzigen Ohren aufstellte. Angespannt wartete sie, wagte kaum zu atmen. Ihre Rute zuckte nervös und tat es ihrer Schnauze nach.
Stumm und aufgeregt wartete Yeven auf eine Antwort, dachte nicht darüber nach was als nächstes passieren würde.


- Siyi - 13.08.2009

Die Ohren leicht seitlich gerichtet, lauschte Siyi weiterhin auf das leise Geräusch, wenn die Pfoten ihrer Begleiter den Boden berührten und sich fast im selben Moment kraftvoll wieder von diesem abstießen. Die feinen Sinnesorgane vernahmen auch das leise Dankeswort, welches Dannsair aussprach, als sie sich bereits wieder abgewandt hatte. Siyi nickte leicht vor sich hin, nicht wirklich sichtbar für die beiden Schwarzen und ein flüchtiges, leichtes Wolfslächeln erhellte kurz ihre doch ernsten Gesichtszüge. Aber es verschwand wieder, bevor sie auf die schwarze noch fremde Fähe getroffen war, noch bevor sie ihre ersten Worte an diese gerichtet hatte. Die Schwarze schien freundlich, wohl eine Wanderin. Na vielleicht wollte sie ja bleiben. Allerdings machte ihr der andere Fremdling etwas Sorgen. Noch mehr Ärger konnten sie im Moment absolut nicht gebrauchen. Es herrschte genug Unruhe. Den Worten der Schwarzen, die sich als Minami vorstellte, lauschte die Alphafähe dennoch aufmerksam, wenn gleich ihre Gedanken sich auch mit etwas anderem beschäftigten. Sie nickte Minami leicht zu.

„Ich freue mich ebenfalls, deine Bekanntschaft zu machen.“

Höflichkeiten, Nettigkeiten… Sie ahnte aber, dass Minami bezüglich des anderen Fremdlings die Wahrheit sagte. Allerdings änderte das nichts an bestehendem Problem. Siyi wandte sich an Devaki und Dannsair.

„Verfolgt bitte die Spur des anderen Wolfes. Ich möchte sicher sein, dass er nicht an anderer Stelle die Grenzen unseres Revieres verletzt.

Ihr Blick dabei war fast eindringlich und man konnte in den Wolfsaugen eindeutig erkennen, dass die beiden bloß vorsichtig sein sollte und dass sie die Rüden nur losschickte, weil es kaum eine andere Wahl gab. Nicht noch mehr Probleme und nicht noch mehr Unruhe, das fehlte gerade noch. Ein Eindringling… Aber sie wollte auch nicht zu lange die Wölfe auftrennen, zu lange zwei allein herumstreifen lassen. Aber Devaki würde wissen, wie lange es nötig war, die Spur zu verfolgen und Dannsair würde dabei lernen können. Außerdem waren sie zu zweit ein wenig stärker als allein.

„Ich werde Minami den anderen Rudelmitgliedern vorstellen. Folgt uns sobald wie möglich.

Alles freundlich, aber dennoch bestimmt. Keine Befehle, sondern eher angemessene Anweisungen.


- Devaki - 15.08.2009

Heimat... Das Wort klang wie ein Reizwort in seinen Ohren. Sicher, er hatte es bei seiner Ansprache an Dannsair ebenfalls gebraucht, doch die Buchstaben fühlten sich nicht so an, wie sie sich anfühlen sollten. Leer, kalt und abstoßend anstatt warm, freunlich und geborgen. Der Schwarze neben ihm wusste anscheinend, wovon er redete, wenn er von Heimat sprach. Und er meinte es so. Deva hingegen setzte Heimat gleich mit Revier. Einen Platz, an dem er sich gerade befand, an dem er länger bleiben würde, ohne tiefere emotionale Bedeutung. Vielleicht hatte Dann also Recht, vielleicht gab es so einen Ort wirklich, vielleicht hatte er ihn nur nie wahrgenommen, diesen Platz. Aber wie auch, wenn einer der Wölfe, die ihm ein Gefühl dessen hätten geben können, kaum anwesend war, immer wieder weg war, weit weg. Hier, in diesem Revier, bei anderen Wölfen, die er, Deva, nicht kannte und nicht verstand, was den Rüden immer wieder hierher gezogen kannte. Ein leichter Hauch von Zorn breitete sich aus. Was hatte Wolfstatz sich dabei gedacht dieses Gebiet dem Ort vorzuziehen an dem seine Familie gehaust hatte? Warum hatte er sich nicht um das gekümmert, von dem die anderen Wölfe immer gepredigt hatten, dass es das Wichtigste war? Hatte Familie für seinen Vater eine Bedeutung gehabt? Devaki seufzte kaum hörbar.

„Ja, möglicherweise hast du Recht. Aber wer weiß, vielleicht wird das Revier ja irgendwann auch einmal zu diesem Platz, der sich Heimat nennt.“

bemerkte er nachdenklich gen Dannsair, bevor sie die unbekannte Fähe erreichten. Auf Danns Schlussfolgerung mit dem Bären, konnte er nur amüsiert den Kopf schütteln. Ja, der Rüde war auf seine Art und Weise wirklich ein wenig naiv, aber wer konnte es ihm verübeln? Deva jedenfalls nicht, auch wenn sich die Gedanken um den Unbekannten nun wieder in den Hintergrund rückten.
Stattdessen musterte er die Fähe von Kopf bis zu den Pfoten. Minami also. Nun ja, wirklich furchteinflößend sah sie nicht aus, aber manchmal trügte der Schein. Er nickte der Fähe kurz zu, nahm sich aber vor ihre neue Bekanntschaft im Auge zu behalten. Just in dem Moment, als Siyi ihm und Dann auftrug der Spur zu folgen. Er hätte gerne protestiert, doch vor einem Fremden stellte man die Autorität eines Alphas nicht in Frage, schon gar nicht in solchen Zeiten. Daher beließ er es bei einem Blick gen Siyi, der minimal ausdrückte, dass er das Ganze kaum für gut hielt, aber einverstanden war. Ganz wohl war dem Schwarzen jedoch nicht bei dem Gedanken, Siyi mit einer Fremden allein den Weg zum Rudelplatz zurücklegen zu lassen. Immerhin kannten sie die Fähe nicht. Er warf Minami einen misstrauischen Musterungsblick zu. Nun, Siyi würde es im Fall der Fälle wohl mit ihr aufnehmen können und um Hilfe rufen, wenn es nicht anders ging.

„Wie du meinst. Komm Dann, lass uns den Fremden suchen gehen.“

wandte er sich dann an den Schwarzen und wandte sich bereits um, als ein Heulen die Luft durchzog. War das vielleicht der Fremde, den sie suchten?


- Dannsair - 22.08.2009

Vielleicht hatten die beiden wirklich geschafft, Dannsair etwas Mut zuzureden, jedenfalls schien er nicht mehr ganz so niedergeschlagen, wie noch Stunden und Minuten zuvor, auch wenn er sich nicht sonderlich überzeugt zeigte von Devakis abschließender Bemerkung. Dieses Revier seine neue Heimat? Aber gut, wollte der Schwarze endlich mal offen sein gegenüber der Zukunft und sich seinen alten Frohmut wieder anlegen. Einen Versuch war es wert. Allein für den Rüden nahm er diese Bürde auf sich. Und so schenkte er jenem noch einmal ein mattes Lächeln, ehe auch er seine Aufmerksamkeit auf die fremde Fähe richtete, die sich als Minami vorgestellt hatte.
Beschützer, ja, in der Rolle würde sich der Tänzer gefallen. Natürlich nur auf den ersten Blick und als posierender großer, schwarzer Wolf, nicht wirklich als einer, der im Notfall eingreifen würde. Nicht, dass er vor einer Fähre Angst hätte, oder sich vor dem Kämpfen scheute, naja, und vielleicht würde er tatsächlich einen Angriff wagen, wenn jener von Nöten wäre, um Siyi oder Devaki zu schützen. Auch das stand noch in den Sternen, um dies zu erfahren, galt es wohl einen Ernstfall abzuwarten. Inzwischen hatte jedoch des Schwarzen Rute angefangen, leicht hin und her zuschwingen, während er Minami betrachtete, die nicht nach Gefahr aussah, sondern auf ihn – wie fast jeder Fremde – einen freundlichen und interessanten Eindruck machte. So konnte er sich einen zaghaften Schritt nach vorne auch nicht verkneifen, die neugierige Nase gen Fähe gereckt. Doch den Sicherheitsabstand, den Siyi gebot, hielt er ein, hatte also offenbar doch dazugelernt. Zwar stand er nun neben der Alpha, doch wagte sich nicht weiter vor, als deren Nasenspitze – die weitere Begrüßung würde er noch später nachholen können, dieser Gedanke beruhigte ihn und hielt ihn zurück.
Eigentlich hätte auch Dannsair sich gerne noch ein paar grüßende Worte abgerungen, doch da bekamen Devaki und er schon neue Weisungen der Grauen. Fragend knickte ein Ohr des Rüden ab und der Kopf neigte sich sacht zur Seite, als sein Blick von Siyi zu Devaki wanderte. Wozu wohl dieser Aufwand? Andererseits.. wieder eine Aufgabe für ihn – auch wenn er sie nicht allein lösen durfte – und das spornte ihn an. Die lange Rute wedelte noch etwas freudiger, inzwischen hoch erhoben und mit einem flüchtigen Stupser gegen die Schulter der Fähe bedankte er sich wortlos für ihr Vertrauen. Schon hatte er abgedreht und auch Devaki kurz in das Halsfell gezwackt, denn mehr wie ein Spiel schien ihm die Verfolgungsjagd. Und ja, das waren wieder seine noch nicht abgelegten Welpentage, in denen das Spiel zum Lernen half – und somit das Lernen viel angenehmer gestalteten. Leichtfüßig trabte er nun voraus, die Nase immer mal wieder nachlässig über den Boden suchend, doch eine richtige Spur erkannte er da noch nicht.. oder doch? Nein, das war der Duft der Fähe, die er gerade kennengelernt hatte.. Und plötzlich fiel ihm wieder ein, wer sich noch im Revier herumtreiben musste, und dieser Gedanke ließ ihn innehalten. Stutzig geworden, drehte er den schwarzen Kopf zu Devaki herum und wartete, bis dieser aufgeholt hatte.

“Was passiert eigentlich, wenn wir auf.. den Bären treffen?“

Hatte Siyi darüber nachgedacht? Zu zweit dem großen Pelzträger gegenüber treten gefiehl dem Tänzer gar nicht. Und nein, von der Idee, dass es sich um einen Bären handeln musste, war er erst wieder abzubringen, wenn man ihm das Gegenteil bewies.


- Minami - 25.08.2009

Minami lauschte den Blättern die leicht im Wind hin und her wogen und sich dabei anhörten wie Wasser. Meer. Es war beruhigend so etwas um sich herum zu haben insbesondere wenn man gerade auf einen Alpha getroffen war. Schließlich war es nicht alltäglich das man so von einem Alpha begrüßt wird und schon gar nicht nur in Begleitung zweier anderer Wölfe.
Minami hatte noch immer das Gefühl das etwas unheimliches unheilvolles hier war. Etwas was sie alle auf einen Schlag umbringen oder zumindest schwer verletzen könnte. Dieses etwas dessen Pranken so groß waren das sie schon allein vom Anblick töten konnte. So hatte Minami es gehört. So viele Reisende erzählten, das Bären unberechenbar waren und einfach jeden um brachten der nur in die Nähe ihrer Beute kam. Aber was war wenn man selbst die Beute war?Allein dieser Gedanke brachte Minami zum zittern. Doch was würde passieren wenn sie wirklich irgendwann so einem Wesen entgegen stand? Was würde sie tun? Würde sie weg rennen oder würden ihre Beine ihr verweigern los zu laufen? Würde sie versuchen zu kämpfen oder nur da stehen und wimmern? Bei all diesen Gedanken überhörte sie fast Siyi die gerade etwas „verkündete“.
Minami erwartete ein protestieren von den beiden anderen Rüden. Ein leises knurren oder einen hauch von zweifel in ihren Augen. Aber Minami suchten vergeblich. Schienen sie ihr schon so zu trauen das Sie sie mit dem Alpha alleine lassen würden? War Siyi vielleicht irgendein kampflicher geprobter Wolf der alles abwehren konnte? Minami erschien dies absurd. Doch Minami fiel nun etwas auf was sie vorher beobachtet hatte. Einer hatte Siyi einen merkwürdigen und eher zweifelnden Blick zugewandt. Zwar war es aus ihrer Position nicht leicht zu sehen aber es war so eine Eingebung von ihr.
Ebenfalls aufmerksam machte sie der andere Dunkle der neben dem Alpha trat und sie ansah. Ja ein Neuanfang war dies. Neue Wölfe die sie nicht nur als Monster sahen, sie mit eingeschlossen, sondern sie als richtigen Wolf sahen. Interessiert ließ sie ihre Ohren nach vorne schnellen. Kurz nickte sie dem einen Dunklen zu der sich etwas nach vorne getraut hatte und wandte dann den Blick auf den anderen Dunklen der sie so misstrauisch beobachtet hatte. Der würde wohl eine Harte Nuss werden. Über den anderen machte sie sich keine all zu schlechten Gedanken. Vielleicht jemand mit dem Mann gut reden und irgendwas erleben konnte.
Minami´s Blick wanderte nun wieder zu Siyi die gerade den weiteren Verlauf angekündigt hatte. Das Rudel treffen. Kennen lernen. Leben? Minami wurde dies etwas unangenehm und ließ ihre Ohren langsam wieder nach unten knicken und ihre Haltung ebenfalls nach unten verlagern. Minami würde alles tun um nicht wieder ausgeschlossen zu werden. Nicht noch einmal. Allerdings hätte Minami nun einen Vorteil gehabt: Sie wäre es gewohnt.


- Laisréan Kegan - 27.08.2009

Réan war zwar kein schlechter Beobachter, aber vom genauen Mustern eines Gegenübers sah er aus unterschiedlichsten Gründen meistens ab. Nicht jedoch in diesem Fall. Hier schien ihm das starre Gucken, das man gut und gerne als unhöflich bezeichnen konnte, schon fast angebracht. Außerdem verleitete diese bizarre Show, die vor ihm abgezogen wurde nun auch mal dazu. Denn nachdem Réan seine Meinung zu diesem geballten Mist abgegeben hatte, schien sich der schwarze Fremde dazu entschlossen zu haben, doch nicht arm und klein zu sein. Schwupp, schon war er wieder hoch aufgerichtete und schaute fies aus der Wäsche. Des weiteren lies er verlauten, dass er wohl ein miserabler Schauspieler war, aber irgendwie hatte der Weiße den Eindruck, dass er da gerade angelogen wurde. Der Schwarze mochte ja weniger intelligent sein, als er selbst dachte, aber doch zu intelligent, um mal einfach so Schauspielerei zu üben. Er war ihm aus tiefstem Herzen unsympathisch. Immerhin stellte er sich vor und lächelte sogar, schien sich aber nicht weiter über ihre lächerlichen Namen zu wundern. Ein Spaßvogel war er jedenfalls nicht. DarkEye mischte sich nun wieder ein und zerstörte den Witz der Situation. Réan wäre dem bizarren Schauspiel alleine durch Spaß entgangen, aber die schwarze Fähe schien jetzt einmal auf ernst machen zu wollen. Na gut, vielleicht war das bei einem Fremden nicht so falsch, aber noch fand Réan den Neuen ein wenig zu lächerlich.
Er wurde von einem Heulen abgelenkt. Seine Ohren schnellten nach vorne, die Schnauze ein wenig höher gestreckt stellte er fest, dass eine Fähe sich ihnen schon recht weit genähert hatte. Er witterte seine Chance. Allgemein war er der Meinung, seine Zeit nicht mit Wölfen verbringen zu müssen, die er nicht mochte – die einzige Ausnahme könnte darin bestehen, dass er als Rangwolf dazu verpflichtet war, aber in diesem Fall war er sicher kein Rangwolf. Also könnte er diesen Laines einfach Helhel und DarkEye überlassen, die schien ja sowieso schon alles in die Pfote zu nehmen. Galant verbeugte sich der Weiße vor den drei Anwesenden.

“DarkEye, ich sehe schon, dass du die Sache in den Griff bekommst. Siyi und Devaki werden hoffentlich nicht nötig sein, wir haben ja Helhel bei uns, der weiß sicher bescheid. Und Laisréan Kegan nimmt sich einer weiteren fremden Seele an; einen schönen Tag noch!“

Damit hatte er sich aus dem Staub gemacht. Er war sich ziemlich sicher, dass dieser Láines keine Gefahr darstellte – zumindest nicht jetzt sofort – und er die zwei somit getrost alleine lassen konnte. Und irgendwer musste sich ja um die Fremde kümmern, die konnte man ja nicht einfach so herumstehen lassen. Er tat also nur seine Pflicht als Rudelmitglied und entkam ganz nebenbei der Aura eines blöden … Der Weiße schnitt sich selbst die Gedanken ab. Wir wollen hier ja nicht ausfallend werden. Für Beleidigungen war der Tag sowieso viel zu schön. Außerdem tauchte auch gerade die Fähe in seinem Blickfeld auf, sie stand auf einem Stein und schien zu warten. Ach ja … er hätte ihr auch antworten können. Aber so gesehen hatte er dazu kein Recht, also kam er einfach zu ihr. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lefzen und einer locker schwingenden Rute trat er an den Stein heran und nickte der Fremden wohlwollend zu.

“Laisréan Kegan aus dem Rudel der Night Wolves grüßt euch, fremde Fähe. Verzeiht, dass keiner unserer Leitwölfe die Zeit hat, euch zu begrüßen, Ihr müsst wohl mit mir Vorlieb nehmen. Was führt Euch heulend auf diesen Stein in unserem Revier?“

Die graue Fähe sah wundervoll normal aus. Kein fieses Grinsen, kein winselndes Wackeln und auch kein Blut. Jetzt müsste sie nur noch total normal antworten, und Réan würde sich über die Entscheidung, sie zu begrüßen, freuen.


- Yeven - 27.08.2009

Mit steil aufgestellten Ohren stand Yeven da. Sie hatte den weißen Rüden kommen sehen und Erleichterung machte sich in ihr breit, als sie feststellte, dass er so wie es aussah freundlich gesinnt war.
Langsam stieg Yeven von ihrem Felsen hinunter. Sie kam nicht umhin den Fremden ausgiebig zu mustern. Eilig wandte sie den Blick ab als ihr bewusste wurde, dass ihr neugieriger Blick, wohl einem Anstarren gewichen war. Peinlich wurde ihr bewusst, dass ihr Fell seit einigen Tagen, keine ausgiebige Pflege mehr bekommen hatte und es jetzt wohl zerzaust und räudig aussehen musste. Leicht spürte sie, wie ihre Rute unweigerlich damit begann sanft hin- und her zu pendeln. Yeven räusperte sich leise und schaute dem Rüden in die Augen. Sie mochte den Farbton.

"Sei gegrüßt Laisréan Kegan"

begann sie und kostete den Namen stumm auf ihrer Zunge. Er klang anders als die Wolfsnamen, die sie bis jetzt gehört hatte, doch es tat so gut wieder die Namen von Wölfen zu hören, dass es für sie eines der schönsten Wörter der Welt war. Mit leiser Stimme fuhr sie fort.

"Mein Name ist Yeven. Ich halte mich erst seit kurzen in eurem Revier auf. Ich wusste, nicht dass ihr hier lebt, als ich eure Grenzen übertrat. Dies wurde mir erst später bewusst. Doch ich bin des Lebens als Wanderin müde und wollte mich deinem Rudel anschließen. Kannst du mir sagen wo ich deinen Anführer finden kann?"

Der Wind kräuselte das Fell auf ihrer Brust und im Gesicht. Ausgiebig atmete sie Laisréan's Duft ein. Sie erschnupperte einige andere Wölfe. Und mit ihnen der Geruch, der für einen Wolf der wahrscheinlich wichtigste war. Der Geruch eines Rudels. Verzückt schnupperte Yeven als wollte sie den Geruch niemals vergessen.