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18 | Ruhe nach dem Sturm - Druckversion

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RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Darion - 26.02.2016

Erst als Evanaya ihn fragte, wer Nyria war, wurde Darion klar, dass die anderen sie ja gar nicht kennen konnten. Um diesen Fehler wieder auszugleichen, beeilte er sich, möglichst ausführlich zu erklären, wer Nyria war:

"Nyria ist eine Kojoten-Fähe. Sie war im Nachbarkäfig, als die Menschen mich eingesperrt hatten. Anfangs hatte ich Angst vor ihr, weil meine Mutter mir gesagt hat, das Kojoten manchmal Hunde fressen. Da dachte ich, dass sie vermutlich auch Wölfe fressen. Aber dann merkte ich, dass sie genauso viel Angst vor mir hatte. Erst dann erfuhr ich, dass es in Wahrheit andersherum ist und dass Wölfe Kojoten fressen. Ist ja eigentlich auch logisch, wir sind ja größer. Obwohl Horntiere ja noch größer als wir sind und wir sie trotzdem fressen und nicht sie uns."

Er zögerte einen Moment, weil er merkte, dass er vom eigentlichen Thema abgekommen war. Dann fuhr er fort.

"Naja, auf jeden Fall haben wir uns dann gegenseitig versprochen, dass wir den anderen nicht fressen, wenn wir wieder frei sind. Ich habe mich dann viel mit ihr unterhalten. Sie war eine bessere Gesprächspartnerin als die Füchse. Die waren irgendwie seltsam. Naja, vielleicht auch nicht seltsam, vermutlich sind Füchse immer so. Sie sind ja doch ganz anders als Wölfe, obwohl sie uns schon ein bisschen ähnlich sehen. Aber Nyria war mehr wie ein Wolf, glaube ich."

Erneut war er vom Thema abgekommen. Er sammelte sich kurz, dann redete er wieder weiter:

"Wir haben uns jedenfalls angefreundet und ich habe sogar davon geträumt, dass wir uns befreien können und weit weg laufen, irgendwo hin, wo wir in Sicherheit wären. Vielleicht hätten wir sogar eine Familie gründen können, obwohl ich wusste, das wir das nicht gedurft hätten. Aber kurz bevor ihr mich befreit habt, haben die Menschen sie weg gebracht. Vielleicht war es aber auch gut so, sonst hättet ihr sie vielleicht gefressen. Ich würde sie aber niemals fressen, wenn ich sie mal wieder sehe. Schließlich ist sie meine Freundin und ich habe es ihr versprochen. Ich hoffe, ihr versteht das."

Darion hätte gerne noch mehr erzählt, doch langsam wurde ihm klar, dass eine Unterhaltung etwas eintönig war, wenn nur einer redete. Außerdem war er der Ansicht, das Wichtigste gesagt zu haben, und wollte nun hören, was Evanaya dazu zu sagen hatte. Hoffentlich würden weder die weiße Fähe noch die anderen beiden ihm übel nehmen, dass er sich mit einem Kojoten angefreundet hatte. So etwas gehörte sich für einen Wolf sicherlich nicht.

Evanayas Meinung, dass er sicherlich bei Devaki bleiben könnte, wenn dieser sein Rudel wiedergefunden hätte, nicht teilen. Bisher war er bei allen Rudeln unerwünscht gewesen, warum sollte es bei Devakis Rudel anders sein?
Und Yashaí meinte sogar, dass sie vier ein kleines Rudel waren!
Darion war sich sicher, dass Devaki widersprechen würde. Doch der schwarze Rüde schien den beiden Fähen im Gegenteil sogar zuzustimmen.
Unsicher fragte Darion:

"Wie können wir ein Rudel sein? Müssten wir nicht erst beschließen, ein Rudel zu sein, und uns einen Namen dafür ausdenken? Und müssten wir nicht gegeneinander kämpfen, um die Rangordnung festzulegen?"

Darion hatte zugebenermaßen nicht viel Ahnung davon, was ein Wolfsrudel ausmachte. Doch ungefähr so stellte er sich die Gründung eines Rudels vor. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man Teil eines Rudels werden konnte, ohne es offiziell zu beschließen, ja sogar ohne es überhaupt zu merken.

Darion war so auf das Gespräch konzentriert, dass er nicht wirklich auf den Weg geachtet hatte. Natürlich hatte er aufgepasst, nicht beispielsweise über einen Stein zu stolpern, aber der Höhlengang hatte ihnen den Weg, den sie gingen, vorgegeben, sodass er nicht wirklich darauf achten musste, wo er hin lief. Um so überraschter war er, als der Gang sich plötzlich weiter wurde und sie erneut in einer großen Halle standen. Sie war zwar nicht ganz so groß wie die letzte, wirkte aber trotzdem beeindruckend. Dafür sorgte nicht zuletzt der seltsame, blaue, glänzende Stein in ihrer Mitte.
Darion betrachtete ihn erstaunt und bemerkte dabei zunächst gar nicht, dass die Halle nicht nur einen, sondern gleich drei Ausgänge hatte.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Mikasi - 26.02.2016

Mikasi konnte Laines‘ Blick in seinem Rücken spüren als er vorauslief. Aber drehte sich nicht um. Er wusste so und so schon, dass Laines ihn nicht besonders mochte und dass sich das nicht ändern würde. Aber ihm sollte es egal sein. Hauptsache sie kamen endlich mal von diesem Fleck hier weg! Doch ausgerechnet jetzt musste er auch noch den wundervollen Vorschlag machen zuerst etwas zu essen, bevor sie weitergingen.
Er hatte eigentlich vorgehabt einfach weiterzulaufen, aber dann blieb auch Dannsair stehen, der ihm schon ein paar Schritte gefolgt war, und lief wieder zu den Kadavern zurück. Alleine konnte er ja auch nicht weitergehen, also blieb ihm wohl oder übel nichts anderes übrig als das Stückchen wieder zurückzugehen. Der Vorschlag von Laines passte ihm gar nicht, zumal er erstens nicht von ihm selbst kam und zweitens, weil der Schwarze Recht hatte. Natürlich gestand sich Mikasi das nicht ein und blieb einfach wortlos neben den Wölfen stehen.

Als Dannsair aber dann den Vorschlag machte, er könne alleine weitergehen, stellten sich Mikasi’s Ohren wieder auf und er hörte gespannt zu, wie Dannsair sich das vorstellte. Er hatte recht, sie sollten der Fährte folgen solange sie noch frisch war. Aber wieso wollte er alleine gehen? Mikasi wusste zwar nicht so viel über Wölfe, aber eines wusste er sicher. Nämlich, dass sie immer im Rudel herumliefen und sich gegenseitig auf die Nerven gingen. Aber, dass plötzlich jemand von ihnen allein herumlaufen wollte, war ihm neu. Aber wenn Dannsair unbedingt wollte, würde er ihn nicht aufhalten. Allerdings wäre er dann allein mit Laines und Shila. Ja, mit Shila konnte er sich, neben Dannsair, auch recht gut abfinden. Aber Laines. Nein, auf keinen Fall wollte er mit ihm alleine irgendwo sein.
Er wollte nicht, dass jemand allein herumging. Sie würden sich hier nie mehr wiederfinden. Was hat das also für einen Sinn? Keinen. Genau. Aber Mikasi wollte sich jetzt nicht darüber den Kopf zerbrechen, was die Beweggründe eines Wolfes waren. Wenn er alleine gehen wollte. Seinetwegen, er würde ihn nicht aufhalten.


„Was sagen die Wölfe dazu?“

Er wollte damit nicht nur herausfinden, was sie zu sagen hatten, sondern auch ob es denn überhaupt erlaubt war, dass ein Wolf sein Rudel einfach so verließ und alleine irgendwo hinging. Er konnte sich das jedenfalls nicht vorstellen. Das Rudel war ja etwas Heiliges für Wölfe. So wie er es zumindest verstand. Naja, erstmal abwarten was sie sagen.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Namíd - 01.03.2016

Die Nähe seines Bruders beruhigte Namíd einigermaßen.

“Ich weiß.“

, bestätigte er in fast schon beleidigtem Tonfall. Das der Boden einfach unter ihm nachgab hatte er nicht erwartet. Er kam sich irgendwie verflucht vor. Erst das Eis, jetzt sogar Holz?!
Er drückte sich um Liath herum bis er wieder Seite an Seite mit seinem Bruder stand und zu dem Loch gucken konnte. Zackig und dunkel ragte es ihm entgegen. Veraires Vorschlag brachte dem braunen Rüden von Namíds Seite erst nur einen skeptischen Blick ein, auch Liath schien nicht begsitert. Aber irgendwo hatte der braune Recht... sie mussten hier wieder raus...
Aber das Loch erschien ihm nicht wie die optimale Lösung.

“Wenn du da freiwillig rein springen willst halte ich dich nicht auf. Aber wie willst du vorher feststellen wie tief das Loch wirklich ist? Blind zu springen bringt dich vielleicht um...“

, gab er trocken zu bedenken. Dann sah er sich in der Hütte um. Er entdeckte neben dem komischen Steingebilde ein paar Holzstücke. Dabei kam ihm eine Idee. Vorsichtig tappte er um das Loch herum und hob eines der Dinger auf, vorsichtig damit er sich keine Splitter ins Zahnfleisch zuzog und trug es zum Loch und legte es daneben.
Er blickte kurz den braunen Rüden an, ehe er dann das Holz mit der Pfote hinab stieß und auf das Geräusch des Aufpralls lauschte.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Evanaya - 05.03.2016

Es dauerte nicht lange, bis Evanaya eine Antwort auf ihre Frage nach Nyria bekam. Darion erzählte sehr viel über sie, scheinbar war ihm dieser Kojote sehr wichtig. Er erzählte wie sie sich kennen gelernt hatten und wie sie Freunde geworden waren. Und dass er dachte, Nyria würde ihn vielleicht fressen, weil seine Mutter ihm das erzählt hatte. Aber scheinbar war es sehr mutig gewesen und hatte dennoch den Kontakt zu der Kojoten-Fähe gesucht. Warum auch nicht, wenn sie ja in getrennten Käfigen saßen?! Sie hätte ihm so oder so nichts tun können.
Evanaya lächelte ein wenig, sah aber weiterhin auf den Weg vor sich. Darion war noch so jung, so unsicher. Aber irgendwann würde auch er selbstsicherer und mutiger werden, mehr über die Welt wissen und vorallem auch selbstständiger werden. Er war klug und nett, er würde das schon schaffen.

"Es tut mir leid, dass Du sie nun verloren hast.. Zumindest erst einmal. Es klingt so, als würdest Du sie sehr vermissen und eigentlich ist das selbstverständlich, wenn sie Deine Freundin war."

Mitleidig sah sie nun zu Darion. Auch Devaki und Yashaí äußerten sich, allerdings auf ihre anderen Worte hin. Devaki sagte, er wisse nicht, wie das Tal hieß. Aber das hieß ja nicht, dass er es nicht wiederfinden würde?! Oder doch? Vielleicht implizierte sein Satz das ja. Trotzdem wollte die helle Fähe lieber nochmal nachfragen, damit keine blöden Missverständnisse aufkamen:

"Aber würdest Du das Tal denn wiederfinden?"

Falls ja, konnten sie alle dorthin laufen. Falls er nein sagte, könnte die ganze Sache etwas komplizierter werden. Aber sie würden es mit Sicherheit trotzdem schaffen! Yashaí schlug vor, sich erst einmal bemerkbar zu machen, wenn sie endlich draußen waren. Aber eigentlich hielt zumindest Evanaya selbst das nicht so richtig für eine gute Idee.

"Meinst Du nicht, dass wir vielleicht eher unerwünschte Besucher anlocken, als Devakis Freunde? Ich finde das ehrlich gesagt etwas riskant einfach rum zu brüllen oder so. Wie gesagt, vielleicht machen wir damit Fremde auf uns aufmerksam, denen wir nicht begegnen wollen. Vielleicht sogar Zweibeiner!"

Ein Schauer überlief den Rücken der Fähe, als sie an die Menschen dachte, schüttelte sie leicht. Denen wollte sie wirklich nicht nochmal begegnen, nie wieder. Devaki äußerte sich nicht dazu, auch Darion erstaunlicherweise nicht.
Auch Yashaí  machte dem jungen Rüden Mut, als es um die Frage des Danach ging. Und Devaki nahm ihm die Angst dann komplett, indem er ihre Vermutung bestätigte. Evanaya lächelte und schaute den Rüden fröhlich an, allerdings schien Darion irgendwie doch nicht allzu überzeugt. Er plapperte etwas vom Rangkämpfen, aber davon verstand sie nichts. Alle die sie traf, waren ihre Freunde. Außer böse und gemeine Lebewesen. Und wenn sie gehen wollte, dann ging sie.
Während des Gesprächs waren sie endlich am Licht angekommen, doch es war nicht wie erwartet, der Ausgang. Stattdessen standen sie alle nun in einer weiteren Höhle, in deren Mitte sich ein riesiger blauer Stein befand, der aussah wie eine Säule, die die Decke hielt. Es war beinahe schöner hier, als in der ersten Höhle. Erstaunt und ehrfürchtig blieb sie stehen, sah sich langsam um. Die Höhle war so ergreifend schön, dass sie innerlich erbebte. Doch an ihrem Ende entdeckte Evanaya auch weitere Gänge. Sie würden sich wohl aufteilen müssen. Aber nicht jetzt, jetzt wollte sie erst einmal bleiben und wenigstens kurz den wunderbaren Anblick genießen.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Véraire - 07.03.2016

Auch, wenn Véraire nicht überrascht von der etwas ungläubigen Reaktion der beiden war, ermutigte es ihn natürlich nicht wirklich ihre Ablehnung zu spüren. Doch er hatte ohnehin nie gedacht, dass die beiden auf seinen Vorschlag eingehen würden, vor allem, da Namíd ja gerade fast dort hinuntergestürzt war. Im Grunde genommen war es beinahe taktlos, so etwas kurz nach seinem Fast-Sturz vorzuschlagen. Folglich wäre es wohl noch wahrscheinlicher, dass der Eingang von zuvor wieder auftauchte und sie auf diese Art und Weise von der Höhle fliehen konnten, als dass irgendjemand in dieses Loch da springen würde.
Doch was hätte er tun sollen, außer diesen wahnwitzigen Vorschlag zu machen? Natürlich, ihnen blieb immer die Möglichkeit, sich wie verrückt an das Stück Wand zu werfen, bis sie doch noch nachgab, aber war das wirklich die einzige Möglichkeit die sie hatten? Und vor allem, was würden sie tun, wenn sie nicht nachgab? War es nicht immer besser, noch einen zweiten (wenn auch unrealistischen) Plan zu haben, als gar keinen?
Unruhig verlagerte Véraire sein Gewicht von einem Bein auf das andere als er so überlegte, sodass ein knarzendes Geräusch entstand, das sich manchmal kurz in ein wehklagendes Quietschen verwandelte. Während er gedankenverloren ein Astloch an der Wand anstarrte, gingen ihm alle möglichen und unmöglichen Fluchtversuche durch den Kopf, doch die meisten schienen noch seltsamer als der Vorschlag, den er gerade gemacht hatte.
Als sich etwas durch sein Blickfeld schob - Namíd, der einen Holzsplitter behutsam im Maul trug - musste er erst kurz seinen Kopf schütteln, bis er wieder ganz da war und den bedeutsamen Blick des jüngeren erwidern konnte. Es dauerte eine Sekunde, bis er verstanden hatte was der andere wollte, und war dann froh, dass der Jüngere so gut mitdachte - wer weiß, wie lange es gedauert hätte, bis er selbst auf diese recht einfache Lösung gekommen wäre.

Der Aufprall des Stückchens Holz klang dumpf und erinnerte Véraire an das Geräusch, wenn ein Ästchen auf Erde auftrifft. Er konnte nicht genau einordnen, wie tief es da jetzt wohl wirklich sein musste – irgendetwas zwischen einer und drei Wolfslängen mussten es wohl sein – jedoch fehlte ihm irgendwie die Erfahrung, und er musste also hoffen, dass die beiden anderen sich sicher waren. Denn falls er selbst mit seiner Einschätzung, die ohnehin alles andere als genau war, falsch lag und trotzdem da hinunter sprang, konnte sein, dass er sich alle Knochen brach.

„Wenn wir nur Liluye hätten…“

murmelte er, um seine Unsicherheit was die Tiefe anbelangte (hoffentlich unauffällig) zu überspielen.
Was war er nur für ein unfähiger Erwachsener!


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Laines - 10.03.2016

Während Laines hastig Fleischbrocken hinunter schlang, waren seine bernsteinfarbenen Augen immer noch auf Dannsair gerichtet. Dieser ließ sich gefühlt endlos lang Zeit zwischen in den Wald gucken und wieder zurück zu ihnen. Seine Worte entlockten Laines schließlich ein genervtes Brummen. Einen Moment lang zog er in Erwägung Dannsair zu erklären, warum das eine blöde Idee war, dann entschied er, es sich einfacher zu machen, in der Hoffnung, dass der Hibbelkopf ihm einfach Folge leistete.

„Nein. Die paar Minuten ändern jetzt auch nichts mehr. In der Zeit, die du gerade vertrödelst, hättest du dir den Magen übrigens schon halb vollschlagen können.“

Ihm selbst stand auch absolut nicht der Sinn nach einer Rast. Es war vielleicht keine unbedingt grandiose Idee mit vollem Magen den Spuren zu folgen, aber sie mussten das ja auch nicht im Laufschritt tun. Er wandte kurz den Blick, um sich zu vergewissern, dass Shila brav fraß und riss dann selbst wieder einen Brocken Fleisch aus dem Kadaver, den er dann mit einer ausholenden Kopfbewegung zu Dannsair hinüber warf. Anschließend fiel sein Augenmerk noch auf den Fuchs.

„Der Fuchs könnte ja schon mal vorgehen und schauen, wohin die Spuren führen.“

Es war nicht etwa so, dass er hoffte das Pelztier so loszuwerden. So viel Zeit wollte er sich definitiv nicht lassen. Es ging ihm lediglich darum, dass Dannsair noch etwas in den Magen bekam, da sie nicht wussten, wann sie das nächste Mal auf Beute stoßen würden. Laines wollte dieses Rudel beisammen halten, mehr hatten sie nicht mehr. Außerdem würde ein geschwächter und hungernder Dannsair sie irgendwann zwangsläufig ausbremsen. Ob der Fuchs etwas zwischen die Zähne bekam oder nicht, war ihm egal. Für den sah er sich nicht mit in der Verantwortung und er war kein Rudelmitglied. Der hatte für sich selbst zu entscheiden. Weshalb er seinen Vorschlag auch so unverbindlich formuliert hatte.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Liath - 12.03.2016

Hätte man Liath jetzt um einen Vorschlag gebeten, der besser war als der von Véraire, hätte er wohl nur betreten den Blick senken können. Er wusste auch nicht weiter und ihm war klar, dass er sich gerade deshalb mit Kritik zurückhalten sollte. Doch im Augenblick war das das einzige, was ihm das Gefühl gab, zumindest ein bisschen die Kontrolle über die Situation zu haben. Sein Bruder war da schon ein ganzes Stück weiter. Liaths Ohren schnippten aufgeregt nach vorn, als sich Namid auf einmal wieder von ihm entfernte und seine Augen hingen nervös an den schwarzen Pfoten – sollten die wieder im Boden verschwinden, könnte er wenigstens rechtzeitig reagieren. Taten sie aber nicht. Namid sammelte ein Stückchen Holz auf und kam damit zurück. Verwirrt blinzelte das Grünauge – wollte sein Bruder jetzt spielen? Das fand selbst er gerade etwas unpassend. Selbst als er das Hölzchen neben das Loch legte, erschloss sich Liath sein Vorhaben noch nicht so richtig und erst als es hinabfiel und beim Aufkommen ein leises Geräusch machte, kam Namids Idee auch bei ihm an. Die Miene des Jungwolfs hellte sich merklich auf.

„Das klang gut!“

Versichernd schaute er erst zu Namid, dann zu Véraire, der nun allerdings gar nicht mehr überzeugt wirkte. Was sagte man dazu? Liaths Rute wedelte trotzdem hoffnungsvoll.

„Das klang doch gut, oder Véraire?“

Die gleiche Frage stellte er auch Namid noch, allerdings nur mit einem Blick. Jedoch stellte er sich gleichzeitig immer noch die Frage, was passieren würde, wenn das da unter dem Loch keinen Ausgang hatte. Selbst wenn sie nicht allzu tief springen mussten, nach oben kamen sie vermutlich nicht mehr. Und dann saßen sie erst recht fest.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Dannsair - 17.03.2016

Er würde sich nie dran gewöhnen, Anweisungen von Laines anzunehmen, selbst wenn er ganz sicher wusste, dass der Schwarze recht hatte. Dannsair starrte ihn noch einen Augenblick an, ehe ihm ein Fleischklops vor die Pfoten flog. Weil er jetzt wirklich nicht noch mehr Zeit verschwenden wollte – und sich innerlich schon einen Vorwurf machte für die vergeudeten Minuten, die mal wieder er verursacht hatte, obwohl er doch nur hatte helfen wollen -, reagierte er nicht weiter, sondern senkte einfach den Kopf, um das Fleisch herunterzuschlingen. In seinem Kopf wechselten sich die Szenarien ab, was in der Zwischenzeit mit den anderen geschehen konnte.

Der zweite Vorschlag von Laines ließ ihn schnell den Blick heben, denn jetzt war er es, der da was dagegen hatte. Entschieden schüttelte Dannsair den Kopf, während er noch ein Stück Fleisch herunterschluckte und sah erst zu Laines und anschließend zu Mikasi.

“Der kennt sich hier doch viel besser aus als wir und sollte jetzt genau so bei uns bleiben. Friss, Fuchs, wir haben einen langen Weg vor uns.“

Mal wieder, fügte er in Gedanken hinzu und erwartete offensichtlich genauso wenig Widerrede von dem Weißen, wie Laines zuvor von ihm. Nene. Wenn schon, denn schon, dachte er, dann blieben sie jetzt gefälligst auch alle zusammen, wenn Dannsair da keine Ausnahme sein durfte. Nebenbei füllte er seinen Magen, so gut es eben ging. Der schien zu rebellieren und zog sich in unregelmäßigen Abständen mit einem Brennen zusammen. Eine Mischung aus Vorfreude, Hoffnung, Panik und Ungeduld arbeiteten in dem Tänzer.

Als sie endlich zum Aufbruch bereit waren, machte er sich daran, die kleine Gruppe gemeinsam mit Laines anzuführen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Shila einige Längen hinter ihnen lief und mit Verdauen beschäftigt war, wandte er sich mit gesenkter Stimme an den Schwarzen.

“Wie weit sind sie uns voraus? Ein, zwei Tage?“

Er hoffte, dass es nicht mehr waren. Der jungen Wölfin wollte er diese Information bewusst vorenthalten, weil sie vielleicht noch der Illusion erlegen war, sie würden in den nächsten Stunden ihr Rudel wiederfinden und die Hoffnung wollte er nicht zerstören. Dannsair warf einen Seitenblick auf Mikasi und fragte sich, ob er wusste, was sie in zwei Tagesreisen vorfinden würden, ob sein Revier überhaupt so groß war. Er kannte sich mit Füchsen absolut nicht aus, fiel ihm gerade wieder auf. Aber besser, man hatte einen dabei, entschied er für jetzt.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Mikasi - 22.03.2016

Mikasi saß nur da und beobachtete, wie Laines in sich hineinfraß. So ein Vielfraß aber auch! Doch MIkasi musste zugeben, dass der Hunger auch an ihm nagte. Doch nie im Leben würde er das vor den anderen zugeben. Er blickte nur stumm zwischen den beiden Schwarzen hin und her, als Laines Dannsair dazu aufforderte was zu fressen. Oh, mann. Dannsair konnte doch für sich selbst entscheiden, ob er etwas fresen wollte oder nicht. Aber andererseits würde er so auch nicht einfach alleine abhauen und Mikasi musste ihm nicht folgen und überreden wieder zu den anderen zu gehen und dann mussten sie nicht wieder den Weg zu ihnen zurückfinden. Also würden sie sich eine Menge Scherereien ersparen, wenn Dannsair einfach hierblieb und etwas fraß. Wo Laines ja sowieso schon entschieden hatte hierzubleiben.

Mikasi erschrak leicht als ein Fleischbrocken in ihre Richtung geflogen kam, zuckte aber nur kurz mit den Ohren und ließ sich nichts weiter anmerken. Laines Vorschlag jedoch entrüstete ihn völlig. Was dachte dieser Wolf sich nur! Zuerst das mit dem Fressen und jetzt sollte er, Mikasi, alleine vorausgehen, wo er doch Dannsair zuvor ‚verboten‘ hatte zu gehen. Oh, nein so leicht würde er ihn nicht loswerden!
Er blickte zu Dannsair hinüber als der ihn plötzlich verteidigte. Er hatte natürlich auch Recht. Mikasi kannte sich hier wirklich besser aus und ohne ihn würden die Wölfe ihre Freunde sowieso nie finden. Doch als Dannsair ihn auch aufforderte zu fressen, wusste er nicht so recht wie er reagieren sollte. Er hatte sich noch nie mit jemand anderem sein Fressen geteilt und er hatte auch nie gedacht das er das Mal tun würde, aber nun war es eben so. Für alles gab es ein erstes Mal. Auch dafür, dass man sein Essen mit jemand anderes teilte. Obwohl er es ein bisschen eklig fand, wenn der Sabber der anderen dann überall auf dem Essen war, aber er konnte ja nicht nichts fressen, wo er doch dazu aufgefordert worden war, etwas zu fressen. Also ging Mikasi langsam zu Dannsair hinüber, warf Laines im Vorbeigehen einen triumphierenden Blick zu und ließ sich neben Dannsairs Fleischbrocken nieder und begann zu essen.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Namíd - 22.03.2016

Das Geräusch klang dumpf, das Holzstück schien sogar noch einmal vom Aufprall in die Luft befördert wurden und schlug erneut dumpf auf den Boden. Namíd mochte nicht sagen wie tief es war, es hörte sich jedenfalls nicht allzu weit weg an. Aber alle male tief genug als das eine unglückliche Landung schon ernste Verletzungen nach sich ziehen mochte. Wenn Veraire falsch aufsetze beim Sprung mochte er sich wohl gar ein Bein brechen, das wäre ein verspätetes Todesurteil für die meisten Wölfe.

“Es klang... machbar. Aber mir wäre das zu gefährlich. Was wenn du dir was brichst beim aufsetzen? Oder es nur dieses eine Loch gibt und keinen Ausgang? Wie sollen wir dich dann dort wieder raus bekommen? Wir sollten kein unnötiges Risiko eingehen, nicht wo wir ohnehin auf uns gestellt sind.“

, murmelte er, wohl wissend das er aber auch keine einfacherer oder bessere Lösung anbieten konnte.
Nachdenklich blickte er zu dem kleinen gelben Vogel als Veraire auf ihn zu sprechen kam.

“Wir haben ihn doch, nur muss er sich erst mal ausruhen.Vielleicht kann er später da runter hüpfen und sagen was dort ist.“

, schlug er optimistischer vor. Liluye wirkte ziemlich erschöpft und er wollte den Waldkönig nicht verärgern in dem er zu viel verlangte. Womöglich würde er sich dann ganz und gar weigern zu kooperieren.
Insgeheim hoffte er das sie doch das Stück Holz vor dem Eingang durch den sie gekommen waren weg bekämen. Vielleicht kam Dubh wieder und könnte es von außen eindrücken. Womöglich öffnete es sich ja auch nur nach innen und deshalb bekamen sie es von dort nicht auf.

“Sooo lange scheint Dubh auch nicht weg zu sein, vielleicht sollten wir noch ein Weilchen hier ausharren und ruhen: eventuell kann er uns ja hier raus holen von außen?

Entschuldigt das ich vorhin so eine Panik verursacht habe. Es behagt mir hier zwar nicht, aber ich will auch nichts überstürzen.“


, sprach er und trottete dabei zu Liath zurück. Neben diesem setzte er sich und gähnte demonstrativ zum Stressabbau. Sie würden wohl noch etwas Langeweile schieben müssen.