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18 | Ruhe nach dem Sturm - Druckversion

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RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Liath - 06.09.2015

Liath versuchte nach wie vor, diese Höhle mit einem Baum zu vergleichen, denn sowohl roch sie danach als auch fühlte sich ihre Außenwand so an wie ein gehäuteter Baum. Bäume konnten brechen. Nicht durch einen Wolf vielleicht, es sei denn es war ein kleiner, schwacher Baum. Aber Stöcke konnten sie kaputtmachen, je nachdem wie dick sie waren. Wenn diese versperrte Öffnung so ähnlich war wie ein Stock, konnten sie sie vielleicht zerbeißen, wenn sie … tja, da war das Problem. Wenn sie nämlich eine Stelle fanden, an der sie zubeißen konnten. Aber diese Wände waren so glatt wie Eis. Ein Eisbaum, in dessen Innerem sie gefangen waren. Das waren wirklich nicht die prickelndsten Aussichten.

Er war trotzdem nicht bereit, einfach aufzugeben. Auch Eis konnte schließlich brechen, das hatten sie ja schmerzhaft lernen müssen. Mit grimmiger Miene nickte er seinem Bruder zu, sah auch kurz absichernd zu Véraire und stemmte sich dann neben Namíd gegen das Stück Eisbaum, das ihnen den Eingang versperrte. Hätte die dünne Stimme nicht dazwischengefunkt, hätten sie es vielleicht jetzt geschafft, aber Liath hörte sofort auf sich zu bemühen, als er erkannte, wer sich da unerwartet meldete.

„Liluye!“

Überrascht und erfreut gleichzeitig drehte er sich um und suchte ihr Gefängnis ab, erst auf Augenhöhe, dann etwas weiter oben. Und schließlich entdeckte er ihn. Draußen im Wald hätte er den kleinen König nicht wiedererkannt, hier drinnen dagegen gab es keine andere Möglichkeit, er musste es sein. Auch wenn er so aussah, als wäre er mächtig durch den Wind. Ganz egal, sein Anblick beruhigte Liath, wahrscheinlich sogar mehr als es der Anblick von Dubh getan hätte. Der kleine Kerl da oben wusste immer weiter und schien auch jetzt – mit seiner gewohnt etwas vernichtenden Beurteilung – eine Ahnung zu haben, was es zu tun gab.

„Geht es dir gut?“, fragte er jedoch erstmal höflich – er hatte nicht vergessen, wie empfindlich der Vogel auf vermeintliche Unfreundlichkeit reagierte. „Weißt du, wie wir hier raus kommen, ohne Energie … zu verschwenden?“


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Devaki - 08.09.2015

Yashaí nahm es ihm ab Darions weiterführende Fragen zu seiner Erklärung zu beantworten, sodass Devaki es vorzog zu nicken statt weitere Worte ins Dunkel zu werfen. Dass sein Nicken niemand sehen konnte, entfiel ihm für einen Augenblick. Ohnehin schien es ihm entfallen zu sein, wo sie liefen und dass er das eigentlich furchtbar finden musste. Eigentlich, denn tatsächlich hatte Devaki noch nie Probleme mit Dunkelheit oder Schatten gehabt – nicht umsonst hatten sie ihm irgendwann einmal den Beinamen Schattenwanderer verpasst. Und solange sie nicht doch mit ihren Nasen auf kargen Fels stießen, so wie er es angekündigt hatte, hatte der Schwarze auch keinen Grund sich über die Dunkelheit oder ihre Bewohner Gedanken zu machen.

„Ja, dann hätten wir den ganzen Weg im Hellen zurückgemusst, weil ihr keine Ruhe gegeben hättet und euch geärgert hättet, weil wir nicht gegangen wären. Und schließlich wären wir doch gegangen. Also kürzen wir die Prozedur einfach ab.“


Deva nahm sich die Freiheit, Yashaís Gedankenspielchen einfach weiterzuführen, obwohl es wahrscheinlich ein wenig übertrieben war zu behaupten, sie wären ob des Gejammers der jungen Wölfe wieder umgekehrt und hätten dann doch nachgesehen, was sich am Ende des Ganges befindet. Kurz fragte sich der Rüde, ob es so etwas wie einen Mehrheitsentscheid in ihrer kleinen Gruppe geben konnte, wenn sie sich in einer Frage uneins waren. Sie waren kein Rudel, es gab – im Prinzip – keinen Leitwolf. Jeder konnte tun und lassen, was er wollte. Ein Gedanke, der für den Rüden aus naheliegenden Gründen sehr viel unerfreulicher war als das ewige Höhlendunkel. Es hatte etwas Willkürliches, Ungeordnetes – etwas, das der Schwarze schon seit gefühlten Jahren nicht mehr kannte. Immerhin: Zumindest Evanaya schien die positiven Gedanken nicht zu verlieren.

„Und wenn wir keinen Ausgang finden, dann kannst du trotzdem darauf wetten, dass wir mindestens einen Sonnenschein dabei haben.“


sagte Devaki an Darion gewandt, obwohl er sich nicht sicher war, dass der Rüde die Metapher verstehen würde.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Devaki - 08.09.2015



Spielleitung für Evanaya, Darion, Yasha´und Devaki

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Was zunächst nur in den Köpfen der vier Wölfe existierte, wurde schließlich doch Wirklichkeit. Evanaya und Darion waren die ersten, die ihn ausmachen konnten: Den Lichtschimmer am Ende des Ganges. Nach und nach wurde er stärker, mit jedem Schritt ein wenig deutlicher. Der Gang verbreiterte sich ebenso, sodass die vier nicht mehr Gefahr liefen ihren Pelz an den rauen Felswänden abzureiben. Schließlich wurde die Höhle so breit, dass sie sich bequem fortbewegen konnten, ohne aber zu zweit nebeneinander zu passen.

So würden sie einige hundert Meter weiter laufen, um schließlich und endlich zu sehen, wohin der Gang mündete. Keine karge Felswand würde sich am Ende befinden. Stattdessen würde klar, woher der Lichtschein – bläulich schirmmernd – rührte. Eine weitere Höhle täte sich am Ende des Ganges vor den Wölfen auf. Ein Fluss flöße zu ihren Pfoten durch die breite Felsgrotte. An der Decke leuchteten kleine blaue Punkte, fast wie Sterne glänzend, aber doch näher und mit kleinen Fäden, die einige Zentimeter von der Decke herabhingen. Der Fluss würde um eine Kurve biegen, hätte sich seinen Weg durch den Stein gebahnt und würde gerade so viel Platz lassen, dass die Wölfe ihm bequem folgen könnten, ohne sich die Pfoten vollständig nass machen zu müssen. 



RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Dannsair - 15.09.2015

Er hatte schon befürchtet, jetzt Entscheidungen treffen zu müssen. Shila war auf der Seite des Fuchses, vielleicht weil der als einziger konkrete Vorschläge machte. Dannsair konnte es ihr nicht verübeln, der kleine Kerl weckte auch in ihm Sympathie. Und da war er schon gewillt, einfach zuzustimmen, Hunger hatte er ja auch aber zum Glück war es nicht seine Aufgabe, so einen Beschluss zu fassen. Aufmerksam drehte er den Kopf zu Laines, verzog die Lefzen zu einem Grinsen, obwohl ihm Gehässigkeit doch gar nicht so gut zu Gesicht stand. Aber das mit dem Geruch machte ihn nachdenklich, er hob den Kopf, witterte, sog die kalte Winterluft ein. Vielleicht..

Flashback: Diese Nuance in der Luft, das kleine Detail in dem Potpourri, das kannte er von früher. Wusste aber nicht, wozu das gehörte, jetzt so aus dem Stegreif. Seine Nase kräuselte sich trotzdem, als wär's ihm unangenehm und er nickte, auch wenn ihm das ohne Laines' Frage wohl kaum aufgefallen wäre.

"Kann sein, dass wir im Wald jetzt besser aufgehoben wären. Die Bäume bieten uns Sichtschutz und vielleicht läuft uns ja wirklich was zu Fressen über den Weg."

Das kleine Einmaleins des Dannsair. Der fand seinen Vorschlag mal wieder ausgezeichnet und schlenderte in Richtung der Waldgrenze. Er mochte ja lieber die offenen Ebenen, weil man hier Gefahr schon auf einen Kilometer Entfernung sah. Zwischen den Bäumen konnte sich einfach alles verstecken aber im Zweifelsfall hatte ihre kleine Gruppe hoffentlich ein Augenpaar mehr. Und die besseren Nasen, zumindest was Laines anging..


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Namíd - 16.09.2015

Mit vollem Elan, naja fast vollem Elan, schob Namid gegen das Holz. Ohne Erfolg, wie ihn auch eine krächzende Stimme informierte.
Die Augenbrauen zusammen ziehend stoppte er seine Aktion und drehte sich um. Liath entdeckte den Besitzer des Stimmchens zuerst und Namíd musste zugeben das er dessen Besitzer nicht sofort erkannt hätte. Der Vogel klang leicht mitgenommen, ganz anders als gewohnt. Und generell war er wohl nicht gut darin sich sofort neue Stimmen einzuprägen... nur gut das Liath dies konnte und der gelbe Vogel sonst gut erkenntlich war.

"Mit Verlaub, Sie sehen etwas zerzaust aus.“

, sprach er den Vogel verdutzt an als er ihn entdeckte.
Ach herrje, war er etwa durch den Schneesturm geflogen? Musste er wohl, so wie er aussah.
Ihr neuer brauner Weggefährte blieb stumm und starrte nur wie sie alle jetzt auf den gelben Vogel. Oder sollte er sagen: Grauen Vogel? Denn so wirkte der sonst so leuchtende Waldkönig auf den Blauäugigen. Das Gefieder hatte an Glanz verloren, wirkte stumpf und zerknittert.
Auch wenn der Vogel an sich sehr Arrogant war und nicht sonderlich „nett“, nicht im eigentlichen Sinne, verspürte Namíd so etwas wie bedauern. Gern würde er dem Tierchen jetzt helfen, wusste aber nicht wie. Und vor allem nicht wie in ihrer Lage.
Dennoch:


"Wir sollten wirklich zügigst hier heraus kommen, damit wir Nahrung beschaffen können, von der du auch profitieren würdest. Es soll keine Beleidigung sein, aber Nahrung und Ruhe erscheinen mir gerade Wichtig zu sein?“

, formulierte er vorsichtig.
Hoffentlich motivierte es aber den Vogel auch nochmals, ein wenig manipulativ schien Namíd ja schon zu werden, auch wenn es gut gemeint war.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Evanaya - 19.09.2015

Immer noch sprachen Yashaí und Darion über Städte und Höhlen, deswegen vertiefte Evanaya sich ein wenig in ihre Gedanken. Sie wollte nichts von Städten wissen, noch weniger etwas über Menschen hören. Darion zu befreien war mehr Kontakt zu ihnen, als sie brauchte, denn mit so schrecklichen Wesen wollte sie nichts zu tun haben. Stattdessen rief sie sich das Bild des Waldes im Sonnenlicht zurück in den Kopf und träumte etwas vor sich hin. Sie hörte nicht hin, als Yashaí und Devaki etwas davon erzählten, dass sie sich nur geärgert hätten, wenn sie den Gang nicht gegangen wären. Sie hatten Recht, aber für so etwas interessierte sich die helle Fähe momentan nicht. Sie waren doch jetzt so oder so mitten drin, egal was sie erwartete oder was sonst vielleicht gewesen wäre. Evanaya setzte weiterhin nur eine Pfote vor die andere und dachte an schöne Dinge, an den Sommer.
Erst als sie von Devaki das Wort Sonnenschein hörte, riss sie sich von ihren Gedanken los und spitzte die Ohren, doch es war bereits zu spät um zu verstehen wovon Devaki gesprochen hatte, und sie hatte auch nicht das Bedürfnis danach, dümmlich nachzufragen. Es war auch ohne zu wissen worum es ging, ein schönes Gefühl so wunberbare Wörter zu hören. Die Hoffnung konnte also nicht komplett verloren sein, und dabei ging es nicht um ihre. Sie hatte auf einen Ausgang gewettet, wo auch immer dieser hinführen mochte. Fast alles war besser, als sich die ganze Zeit in der Dunkelheit zu bewegen, gefangen zu sein zwischen unendlichen Wänden und den anderen Wölfen. Es gab nur vorwärts, vorwärts bis sie irgendwo ankamen, wo es hoffentlich schön war. Mit Sicherheit fühlten die anderen sich kaum wohler als sie selbst, doch ihre Hoffnung machte es erträglicher, gab dem ganzen einen Sinn.
Evanaya hatte sich total daran gewöhnt, dass es einfach nur dunkel war, daher nahm sie den erst nur sehr kleinen und schwachen Lichtschein nicht sofort war. Außerdem lief ja auch noch Darion vor ihr, der ihr Blickfeld ziemlich einschränkte. Irgenwann entdeckte die Helle das kleine Licht dann aber doch, konnte es erst nicht fassen und rief dann glücklich:

"Seht nur, da vorne ist es hell! Wir sind fast raus aus diesem Gang!"

Denn dort musste jawohl der Ausgang sein, wenn es sogar Licht gab! Sie wollte vorwärts stürmen und endlich ankommen, aber vor ihr war noch Darion, der zumindest bisher nicht den Eindruck erweckte, als wolle er los laufen. Alles in Evanaya strebte nach dem Licht, nach der Helligkeit, wie konnte irgendwer von ihnen nicht bereits rennen? Sie waren lange genug durch die Dunkelheit gewandert, es war endlich Zeit für ein Ende.
Je weiter sie liefen, desto heller und deutlicher wurde das Licht, und umso näher sie kamen, desto deutlicher wurde ein blaustich darin erkennbar. Der Gang war etwas breiter geworden, trotzdem leider nicht breit genug, als dass die helle Fähe Darion hätte überholen können. Sie konnte nun bequem laufen, stieß an den Seiten nicht mehr an und erkannte sogar den Boden vor ihren Pfoten. Nach vielen weiteren Schritten, näherten sie sich dem Ausgang tatsächlich, auch wenn Evanaya bis dahin das Gefühl hatte, dass mindestens eine Ewigkeit vergangenen sein musste. Sie stieß den jungen Wolf vor sich fast in die Höhle, die sich auftat, sodass er beinahe in den Fluss gestolpert wäre.

"Tut mir leid!" , rief sie ihm eilig zu.

Sofort schoss der Hellen in den Sinn, dass sie erwähnt hatte, der Ausgang würde wahrscheinlich draußen oder in einer weiteren Höhle enden. Sie freute sich innerlich darüber, doch dafür blieb ihr wenig Zeit, da ihr Blick sofort von den Lichtern an der Höhlendecke eingefangen wurde. Es sah aus wie das Sternenzelt in einer besonders schönen Nacht, doch das Licht war blau, jeder Punkt hatte komische Fäden und außerdem konnte der Himmel jawohl nicht so nah sein.. Oder vielleicht doch? Was wäre, wenn sie wirklich näher am Himmel waren, als jemals zuvor?  Wo waren sie wirklich? Aber all dies spielte eigentlich keine Rolle, wenn man einfach nur hinsah und diese Schönheit betrachtete.

"Habt ihr so etwas wunderschönes schonmal gesehen?" , fragte sie ehrfürchtig. "Und wisst ihr, was das ist?"

Sie konnte ihren Blick einfach nicht abwenden, staunte über dieses Wunder. Als sie sich für's erste satt gesehen hatte, sah sie sich ein wenig um. Der Fluss machte einen Bogen, und es schien so, dass man dort entlang laufen konnte. Dies erkundschafftete sie allerdings nicht mehr, da sie die Höhle eigentlich nicht direkt schon verlassen wollte.

"Also ich finde, es hat sich sehr gelohnt, den Gang zu überstehen und vor allem ihm zu folgen, es ist wundervoll hier!"

Sie war absolut glücklich, vielleicht fast glücklicher als jemals zuvor in ihrem Leben, und das merkte man ihr an. Sie strahlte quasi von innen.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Darion - 21.09.2015

Darion verstand nicht, was Devaki meinte, als er sagte, sie hätten mindestens einen Sonnenschein dabei. Wie konnte man so etwas wie Sonnenschein transportieren? Und wo war er? Er schaute sich um, konnte aber nichts entdecken, was nach Sonne aussah.
Er wollte gerade nachfragen, was Devaki damit sagen wollte, als er doch etwas bemerkte: Vor ihnen wurde es heller. Zunächst hielt er es für eine Illusion, eine Art Streich, den ihm seine Augen während der ständigen Dunkelheit spielten. Doch Evanaya sah es auch, also musste es da sein.

"Endlich! Ich kann es kaum erwarten, diese gruselige Höhle zu verlassen!"

Er freute sich. So tiefe, dunkle Höhlen waren eindeutig nicht nach seinem Geschmack.

Plötzlich erweiterte sich der Gang, und was Darion dann sah, erstaunte ihn so sehr, dass er ohne es zu merken stehen blieb. Das führte dazu, dass Evanaya gegen ihn stieß. Sie entschuldigte sich jedoch sofort dafür.

"Nein, mir tut es Leid. Ich hätte nicht einfach stehen bleiben dürfen. Aber ich war wohl abgelenkt von diesem Anblick."

Wieder wandte er seinen Blick zur Höhlendecke, an der unzählige kleine blaue Lichter hingen. Es war, als hätte die Höhle ihren eigenen kleinen Sternenhimmel!

"Die Menschen haben viele leuchtende, blinkende und glitzernde DInge, aber so etwas wie das hier habe ich noch nie gesehen. Das hier ist allerdings auch meine erste richtige Höhle."

Nach kurzem Überlegen fuhr er fort:

"Wenn du es auch nicht kennst, heißt das, so etwas ist selten?"

Da er noch keine Erfahrung mit Höhlen hatte, konnte er nicht beurteilen, ob nicht vielleicht jede größere Höhle irgendwo ihren eigenen Sternenhimmel hatte.

Der Fluss machte hingegen bedeutend wenige Eindruck auf ihn. Er wusste, dass es draußen unzählige Flüsse und Bäche gab, da war es doch fast schon logisch, dass es auch in Höhlen welche gab. Natürlich nicht ganz so viele, denn hier unten war ja nicht so viel Platz.

Evanayas Bemerkung, dass sich der Weg durch den engen, dunklen Gang allein für diesen Anblick gelohnt hatte, brachte ihn jedoch ins grübeln.

"Ich finde es auch sehr schön hier. Aber was haben wir davon, wenn es hier keinen Ausgang gibt? Hier bleiben können wir doch nicht. Es gibt hier bestimmt nichts zu fressen, und ein wenig eng ist es auf Dauer bestimmt auch."

Unsicher schaute er sich um.[/b]


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Devaki - 04.10.2015

[Bild: mikasi.jpg]

Spielleitung für Dannsair, Laines und Shila

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Die Augen des Fuchses blitzten kurz auf, als Shila nach einem Rudel fragte. Nur für einen Augenblick auf die Regung zu sehen, bei der auch das immerwährende fast schüchterne Lächeln und der Optimismus aus seinen Zügen glitten. Doch nur einen Moment später war die Leichtigkeit zurück und der Fuchs lächelte der jungen Wolfsdame zu.

„Nein, ich lebe allein. Füchse sind Einzelgänger, musst du wissen. Und wir weißen noch viel mehr als unsere rotrückigen Kumpanen. Allein im Schnee kann man sich viel leichter verstecken und viel leichter Beute machen.“


Freundlich nickte Mikasi, der aus dem Augenwinkel Laines beobachtet hatte. Der Wolf schien nicht auf seine gutmütige Art einzugehen – und sagte Dinge, die dem Fuchs kaum geheuer sein konnten. Wie nun auch jetzt. Ihn fressen?

„Ihr würdet nicht sonderlich viel Freude haben. Das meiste an mir ist dichter Pelz. Ich denke nicht, dass er euren Mägen gut bekommen würde“
, stichelte der Weiße zurück. Dazu setzte er das unschuldigste Lächeln auf, dass in seinem mimischen Fuchs-Repertoire vorhanden war. Immerhin schlugen sich die Welpin und der andere Wolf auf seine Seite, sodass sein Vorschlag offenbar angenommen war. Nur Laines machte auf seltsame Gerüche aufmerksam und schien auch ansonsten wenig begeistert. Eine harte Nuss, dieser mürrische Rüde.

„Hm, ich rieche nichts. Aber wir können sehen, ob der Geruch im Wald stärker wird?“

Der Weißpelz hatte die Nase fast theatralisch, aber mit unglaublich ernster Miene in die Luft gehoben und gewittert. Schnell aber war er wieder in die Normalpostition zurückgekehrt, hatte Laines schließlich ein Lächeln geschenkt, wie man es seinem Nachwuchs schenkte, wenn dieser von Gespenstern und Albträumen erzählte und machte sich nun daran die kleinen Pfoten in Richtung Wald zu bewegen.

„Kommt ihr?“




RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Devaki - 04.10.2015

[Bild: liluye.jpg]

Spielleitung für Liath, Namíd und Véraire

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Liluye versuchte krampfhaft sich auf den dünnen Waldtänzer-Beinen zu halten. Es kostete ihn einige Mühe, nicht umzufallen wie ein kleiner plumper Sack. Sein Kopf pochte schmerzhaft, die Beine waren müde und wollten ihn kaum tragen. Aber dass die Wölfe ihn erkannten, das sorgte ein wenig für Linderung seiner Pein – zumindest für einen kurzen Moment.

„Sieht der König des Waldes aus, als gehe es ihm gut?“


krächzte er heiser auf Liaths Frage, klang dabei aber viel weniger mürrisch und anklagend, als er es sicher noch vor einigen Tagen getan hätte. Die Ereignisse hatten ihn ein wenig weicher gemacht – und vor allem jetzt tat es sogar dem sonst so aufgeplusterten Vogel gut Wölfe zu sehen, die er im Entferntesten sogar als Freunde bezeichnen würde.

„Zerzaust... ich möchte die Wölfe sehen, nach einem Sturm und nach einem... Hinter.. Hinterhalt“
, krächzte er erneut, heiser und immer leiser während und schüttelte stumm den Kopf, als sie nach einem Ausweg fragten – was ihm erneut eine Woge des Schmerzes einbrachte.

„Durch die Wände werden sie nicht kommen. Kein Ausweg durch die dicken Stämme... nein. Anderen Weg suchen...“


Ihm wurde schwummrig vor Augen, die Beinchen gaben nach und der Gelbgefiederte kippte auf die Seite.



RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Shila - 05.10.2015

Einzelgänger? Shila wusste, dass es auch Wölfe gab, die sich bewusst für ein Leben abseits des Rudels entschieden, aber sie stellte sich ein solches Leben sehr einsam und irgendwie sinnlos vor. Jagte man dann nur für sich selbst? Es gab dann doch niemanden, um den man sich Sorgen machen konnte und der sich Sorgen um einen machte… Nachdenklich schüttelte die junge Fähe den Kopf

“Das muss sehr einsam sein so ein Fuchsleben…“

meinte sie, ohne dabei einen bestimmten Gesprächspartner anzugucken. Kurz schweiften ihre Gedanken ab zu ihrem Rudel: zu Namíd, Deva und all den anderen. Ob sie ihre Familie jemals wiederfinden würde? Was, wenn niemand überlebt hatte außer Laines, Dannsair und ihr? Eine unheimliche Vorstellung…

“Dann lasst uns jagen gehen“

Seltsame Gerüche nahm auch sie nicht wahr, aber wer wusste schon genau was in Laines Nase und Kopf vorging!? Wer konnte schon sagen ob sich Laines nicht etwas einbildete, was es gar nicht gab? Das kam bestimmt von dem großen Hunger, der die anderen doch ganz bestimmt auch plagen musste!? Als Mikasi das Kommando zum Aufbruch gab, sprang die junge Wölfin an die Seite des weißen kleinen Fuchses und machte sich mit ihm gemeinsam auf den Weg in den Wald, in dem es hoffentlich von Wild nur so wimmelte…