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18 | Ruhe nach dem Sturm - Druckversion

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RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Mikasi - 15.08.2016

[size=x-small]Mikasi war schon wieder einmal amüsiert über Laines. Er fragte doch tatsächlich was es heißen sollte, dass seine Freunde in diesem Ding gefangen waren. Fast wäre ihm ein Lacher entkommen. Es hieß doch natürlich, dass sie sie befreien sollten oder wollten Dannsair und Laines ihre Freunde etwa doch nicht wieder bei sich haben?
Doch ehe er zu einer Antwort ansetzten konnte war Laines schon auf dem Weg einmal dieses Holzgebilde zu umrunden und dabei immer wieder nach ihnen zu rufen. Dannsair tat es ihm nach. Es sah irgendwie seltsam aus, dachte Mikasi, so als ob sie Fangen spielen würden. Er wollte allerdings nicht blöde um ein Ding rumlaufen, das wie es scheint keinen Ausgang und somit auch keinen Eingang hatte. Sonst wären sie doch längst wieder von dort herauß. Mikasi setzte sich einfach in den Schnee und sah den Wölfen zu, er konnte seine Energie noch für Nützlicheres brauchen und wollte sie jetzt nicht verschwenden indem er ihnen unsinnig nachlief.

Dannsair fand schließlich was, das vielversprechend aussah. Mikasi spitzte die Ohren und ging ein wenig näher ran um zu sehen, was genau Dannsair da gefunden hatte. Auf den ersten Blick dachte Mikasi kurz der Wolf wäre verrückt geworden, weil es nur ein Holzstapel war, auf den zweiten Blick sah er es allerdings auch. Ein Teil der Wand sah anders aus und schien sich bewegen zu lassen. Anscheinend war das der Eingang. Es sah zumindest sehr vielversprechend danach aus. Der Wolf drinnen schrie auch das der Eingang jetzt weg sei. Sowas war ja wohl echt seltsam. Plötzlich wirkte dieses Ding viel bedrohlicher auf Mikasi als vorhin. Es war absurd aber wie konnte ein Eingang/Ausgang einfach so verschwinden? Über eines war sich Mikasi jedoch sicher. Er würde nicht in dieses Ding hineingehen. Außerdem hatte Dannsair nur Laines nach Hilfe gebeten und nicht ihn also konnte er, sein schlechtes Gewissen weil er ihnen nicht half unterdrückend, ein wenig abseits des Geschehens sitzen bleiben und beobachten.[/size]


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Evanaya - 15.08.2016

Evanaya sah an Yashaís und Darions Gesicht, dass sie sich nicht aufteilen wollten, bevor einer von ihnen etwas sagte. Und sie konnte die Sorgen der anderen so gut verstehen, aber für die Helle selbst war nicht die Gruppe die Priorität, sondern das Sonnenlicht. Und wenn sie es schneller fand, wenn sie alleine ging, dann würde sie das im Notfall tun. Aber nur im Notfall… und der trat gerade definitiv nicht ein. Aufmerksam betrachtete die Fähe die anderen drei mit ihren hellen Augen, versuchte in ihren Seelen zu lesen oder zumindest in den Augen zu erahnen, wie man sie vielleicht doch etwas motivieren könnte sich zu trennen… Man müsste ja nicht ganz alleine gehen, oder? Nein, musste man nicht, denn sie waren zu viert, also konnten immer zwei zusammen bleiben. Theoretisch. Wenn die anderen ihren Vorschlag nicht von vorneherein ablehnen würden. Aber Devaki hatte sich noch nicht geäußert, daher hatte Evanaya Hoffnung, dass sie doch nicht unbedingt alle zusammen gehen mussten. Vielleicht war der Schwarze ja ihrer Meinung und sprach quasi ein Machtwort.
Wie auch sie selbst waren die anderen begeistert und erstaunt, der Anblick der sich ihnen bot war noch eindrucksvoller als die hellen Lichter es bereits gewesen waren. Yashaí wandte sich an sie und Evanaya blickte sofort zu ihr, um zu lauschen. Es war jedoch wie sie befürchtet hatte. In ihrem nächsten Satz sagte sie, dass sie sich nicht trennen wollte. Oder es zumindest für keine gute Idee hielt. Auch Darion verkündete dies. Was Evanaya selbst aber fast vergessen hatte war, dass sie tatsächlich noch eine Richtung bestimmen durfte und das war sehr gut so, denn dadurch konnte sich jetzt wenigstens entscheiden in welchen von den Gängen sie nun gingen. Gleichzeitig lud ihr diese Entscheidung aber auch sehr viel auf, denn was war, wenn sie sich für den falschen Gang entschied? Evanaya wollte nicht die Schuld dafür tragen, dass sie am Ende in einer Sackgasse landeten. Wenn sie entschied, welchen Gang alle gingen, dann war sie Schuld, wenn alle in einer Sackgasse steckten. Und wer wusste schon, wie lange es überhaupt dauerte, hier wieder rauszukommen?! Es war schrecklich, diese Entscheidung treffen zu müssen. Aber jetzt war es wohl so, wenn alle zusammen bleiben wollten. Bevor sie sich entschied, wollte sie allerdings nochmal versuchen, die anderen etwas zu motivieren, sich doch zu trennen:

„Yashaí, du sagtest doch, dass aus dem Gang links und rechts ein Luftzug kommt, oder? Wieso gehen dann nicht jeweils zwei von uns in einen dieser Gänge und falls beides Sackgassen sind, dann nehmen wir alle zusammen den dritten Gang. Stellt euch nur vor, wir laufen jetzt alle zusammen in eine Sackgasse, dann haben wir immer noch zwei Gänge, die wir untersuchen müssen…“

Etwas verzweifelt aber hoffnungsvoll sah sie nun zu Devaki hinüber, vielleicht war er ja wirklich ihrer Meinung! Sie versuchte in seinem Gesicht zu erkennen, was er davon hielt, aber er war wie ein verschlossenes Buch, er könnte jede Meinung vertreten. Anschließend musterte sie auch Darion und Yashaí nochmal freundlich. Konnten die beiden denn nicht verstehen, dass sie getrennt so viel schneller sein könnten? Aber wenn sie wirklich nicht wollten, dann blieb ihr nichts übrig, als jetzt einfach die Richtung zu bestimmen. Hoffentlich schritt Devaki noch ein! Langsam näherte sie sich dem linken Gang, ließ dabei nochmal ihren Blick über die seltsame, faszinierende blaue Säule wandern. Tatsächlich spürte sie einen leichten Luftzug, als sie vor dem Eingang stand, er ließ sie frösteln. Woher diese Luft wohl kam? Dann wanderte sie rüber zum rechten, irgendwie musste sie ja entscheiden, welchen Gang sie nehmen wollte. Der mittlere Gang schien, wie Yashaí sagte, keinen Luftzug zu haben. Er schien einfach weiter und weiter in das Gewirr der Höhle zu führen, und wer konnte schon sagen, was sie da noch alles erwartete?! Niemand. Genauso wenig wie jemand von ihnen beurteilen konnte, was bei den anderen zwei Gängen passieren oder sie am Ende erwarten würde. Dennoch schien es auch ihr nicht besonders klug zu sein, in einen Gang zu gehen, in dem die Luft zu stehen schien. Als sie bei dem letzten Gang ankam, spürte sie den Luftzug schon von etwas weiter weg. Er empfing sie frisch und sanft, schien sie zu rufen… aber wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein, trotzdem empfand sie diesen Gedanken als schön. Wenn sie alle zusammen gehen würden, dann diesen Gang.

„Also wenn ihr euch wirklich nicht trennen wollt, schlage ich vor, gehen wir hier entlang. Dieser Gang scheint mir einen etwas stärkeren Luftzug zu haben. Und falls es doch eine Sackgasse ist, gehen wir dann halt alle zusammen den Linken. Wir können ja wieder Wetten abschließen.. dann haben wir immerhin eine Freude daran zusammen zu gehen, wir sehen alle zusammen was am Ende geschieht.“

Es machte ihr schon fast nichts mehr aus, dass sie sich doch nicht aufteilen würden, so wie sie es für sinnvoll gehalten hatte, denn ihre Motivation und Hoffnung auf einen Ausgang stieg von Sekunde zu Sekunde. Sie konnte es kaum erwarten loszugehen und endlich wieder das Licht des Tages zu sehen.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Laines - 02.09.2016

Laines merkte kaum, dass sich seine Rute verselbstständigt hatte und unaufhörlich von links nach rechts wedelte. Er war zwar nach wie vor verwirrt, weil er eine Barriere vor der Nase hatte, die er nicht sehen konnte, aber dafür konnte er den aufgeregt hin und her hüpfenden Liath auf der anderen Seite sehen und das war ebenso erleichternd wie beruhigend. Leider war der Knirps nicht besonders hilfreich, was dazu führte das der Schwarze die Stirn runzelte und seine Rute etwas langsamer wurde. Durch einen Eingang gekommen, der jetzt weg war. Ah ja. Mit einem reichlich verständnislosen Gesichtsausdruck kratzte Laines erst mit der linken Pfote gegen das, was Glas war, er als Wolf aber natürlich nicht kannte, dann verlagerte er sein Gewicht ganz auf die Hinterläufe und versuchte mit beiden Pfoten das Hindernis aus dem Weg zu buddeln. Klappte natürlich nicht. Es war wie, als befände er sich auf einem zugefrorenen See und Liath wäre unter dem Eis gefangen. Der Gedanke war gruselig und plötzlich hoffte Laines, dass sie sich nicht einfach nur einbildeten, dass Liath und die anderen dort drinnen waren. Was, wenn sie langsam den Verstand verloren? Wären die Gerüche ihrer Rudelgefährten nicht so intensiv, hätte er sich fast von dieser Befürchtung überzeugen lassen.
Als Dannsair im nächsten Moment nach ihm rief, hielt Laines inne und wandte den Kopf herum. Sollte der andere Rüde tatsächlich einen Weg gefunden haben, einen Eingang – beziehungsweise Ausgang wieder auftauchen zu lassen? Seine bernsteinfarbenen Augen huschten noch einmal zu Liath, wie um sich zu vergewissern, dass er immer noch dort war, dann sprang er vom Holzstapel wieder hinunter und hastete um das komische Gebilde herum. An einer Seite fand er schließlich Dannsair, der auf einem Stapel Hölzer stand und genauso erfolglos auf ihnen herum grub, wie er eben an der unsichtbaren Wand. Laines beschloss gar nicht erst zu fragen, sondern stellte sich zu den kaputten Baumstämmen und beobachtete kurz.

„Komm erst mal da runter, so wird das nichts.“, bemerkte er und packte anschließend einen der dünneren, oben liegenden Stämme mit den Zähnen.

Er zog einmal daran, um Dannsair zu verdeutlichen, was er vorhatte und wartete dann darauf, dass der Schwarze ihm helfen würde. An den Fuchs dachte er schon gar nicht mehr. Mit dessen klitzekleinen Fang hätte er ihnen eh nicht helfen können.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Devaki - 12.09.2016

Devaki überhörte Darions Wortschwall zu netten Menschen einfach. Er sah sich einfach bestätigt in seinem vorangegangenen Gedankengang. Darion war unglaublich naiv – und scheinbar auch ein wenig lernresistent. Immerhin waren es Menschen gewesen, die ihn in diesen Käfig gesperrt hatten. Sicherlich hatte er auch da Futter bekommen – nur zu welchem Preis? Devaki war sehr wohl der Meinung, dass man vor Menschen ein gewisses Maß an Abstand und Respekt an den Tag legen sollte. Sicherlich gab es durchaus nette Zweibeiner – aber die Erfahrung, die die meisten Wölfe mit ihnen machten, bewegte sich doch eher auf einem anderen Terretorium. Der schwarze Rüde überließ es allerdings Evanaya und Yashaí den jungen Wolf darüber aufzuklären, während Devaki die Höhle mit den drei Gängen betrachtete, in die sie gerade eingetreten waren. Gedankenverloren überhörte er das weitere Gespräch der drei und überlegte stattdessen, welchen der Wege sie gehen sollten. Sein Blick glitt nicht nur über die Höhlenwände, auch mehrfach über jeden einzelnen der Eingänge. Aber auch nach minutemlangen Hinsehen und Wittern gab keiner der Gänge einen Hinweis darauf preis, wie wahrscheinlich es wohl war, dass er einen Ausgang enthielt.

Erst als Evanaya begann die Gänge nacheinander abzulaufen riss sich Devaki aus seinen eigenen Gedanken los. Aus ihren Worten schloss er, dass die drei bereits das weitere Vorgehen diskutiert hatten – und sie dabei war ihren Wettgewinn einzulösen und den weiteren Weg zu bestimmen. Die Idee sich zu trennen, war ihm eher unbehaglich. Andererseits hatte die Fähe recht: Wenn einer der Gänge in eine Sackgasse führen sollte, könnten sie sehr viel schneller ausschließen, ihn zu nehmen, wenn sie in mehreren Gruppen gingen. So war der richtige Weg schneller zu finden und sie alle würden das Tageslicht schneller wiedersehen und sich endlich weiter auf die Suche nach seinem Rudel begeben können. Daher wog Devaki den Kopf sacht zur Seite und nickte schließlich vorsichtig.

„Allein zu gehen halte ich kaum für klug. Aber zwei Gruppen scheinen mir keine schlechte Idee zu sein. So finden wir zumindest schneller heraus, wo wir entlang müssen. Wahrscheinlich geht entweder Yashaí oder ich mit Darion und der andere mit dir. Wenn wir auf eine Sackgasse oder eine Gabelung treffen, kehren wir um und treffen uns wieder hier. Spätestens aber nach einer Stunde, falls wir bis dahin nichts entdeckt haben.“

Dem Schwarzen war es tatsächlich egal, wen er begleitete. Am liebsten wäre er mit Yashaí gegangen, um Darions Fragereien für einige Minuten zu entkommen und nicht Evanayas Sonnenscheingemüt trüben zu müssen. Aber die beiden wollte der Rüde auf keinen Fall zusammen gehen lassen. Darion war zu unselbstständig und bei der weißen Fähe wusste er nicht, ob sie den Jungspund im Zweifelsfalle würde schützen können. Also blieben nur diese beiden Möglichkeiten. Das Wählen überließ er gerne den anderen.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Yashaí - 12.09.2016

Sie seufzte innerlich, ließ es aber bleiben, etwas weiteres dazu zu sagen. Darion tat alles dagegen, die Wahrheit zu sehen und sie war an einem Punkt angelangt, es einfach zu akzeptieren. Sie würden ihn nicht ändern können, scheiterten ja bereits dabei, ihm die Augen zu öffnen und ihm klar zu machen, dass er bis vor kurzem noch vollkommen eingepfercht gewesen war. Er hatte Futter bekommen, aber das war aus Sicht der Menschen wohl eher ein nötiges Übel gewesen, dass er am Leben blieb statt liebevoller Gastfreundschaft. Der Rüde wollte es nicht einsehen und Yashaí akzeptierte zudem, dass sie womöglich auch nicht in der Lage sein würden, ihn zu beschützen, wenn es doch zu einer Konfrontation mit den Zweibeinern kommen würde. Schlicht, weil er nicht vor ihnen beschützt werden wollte, ganz gleich, wie schwer dieses Wissen in ihr wog.

Umso erfreulicher war es, dass Evanaya ihren Versuch annahm, sie auf einen anderen Gedanken zu bringen. Devaki hielt sich noch immer weit im Hintergrund und schien über andere Dinge zu sinnieren ( vielleicht war ihm ein ganz andere Lösung ja gar nicht so fern? ). Auch, wenn sie nicht vollkommen von ihrer Idee abkam, sich zu trennen. Darion war es auch nicht sonderlich geheuer, aber das wunderte die Bunte nicht sonderlich. Ihr war nicht wohl dabei, den Grauen irgendwo alleine in dieser Höhle zu wissen – ähnlich bei Evanaya, obwohl sie der Hellen viel, viel mehr zutraute, als ihrem Kuckuckskind. Sie fürchtete, dass die Helle manches einfach falsch einzuschätzen wusste. Ungefährlicher. Ihre Ohren schnippten nachdenklich durch die stehende Höhlenluft, während ihr Blick flüchtig zu Devaki wanderte. Auf der anderen Seite hatte sie natürlich Recht – sie hätten schneller ihre Möglichkeiten ausgekundschaftet und vielleicht einen Ausweg gefunden. Aber wo und wann entscheiden, umzukehren? Yashaí atmete tief ein, ehe sie zum Sprechen ansetzen wollte – unwissend, wie sie sich nun entscheiden wollte, doch da kam ihr – Gott sei Dank! - Devaki zuvor. Ihre Rute pendelte kurz vor Erleichterung aus reinem Übersprung heraus. Abermals schnippten ihre Ohren überlegend, doch dann nickte sie zustimmend. Auch seine Einteilung war die klügste Entscheidung, die sie hatten. Selbst, wenn sie gestehen musste, dass sie hier unten kaum ein Zeitgefühl hatte, um sich für eine Rückkehr zu entscheiden.

„Na gut.“, gab sie mit einem Lächeln nach. „Zweiergruppen lasse ich mich gefallen.“

Ihr Blick wanderte kurz von Darion zu Evanaya.

„Dann nehmen wir zuerst die beiden äußeren Gänge und treffen uns dann wieder hier.“

Die Entscheidung, wer sich ihr anschließen wollte, überließ sie allerdings den beiden Jüngeren. Blieb nur zu hoffen, dass sich nicht beide die gesamte Zeit stur geradeaus durch den Fels ziehen würden.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Darion - 17.09.2016

Darion sah Yashaí und Devaki an, dass sie sich ähnliche Gedanken machten, wie er: Anscheinend waren sich die beiden ebenfalls nicht sicher, was sie Evanayas Vorschlag  sich aufzuteilen halten sollten. Er fragte sich, ob das ein gutes Zeichen war, weil das bedeutete, dass seine Gedanken nicht völlig abwegig waren, oder eher ein schlechte Zeichen, weil so keiner eine Entscheidung treffen können würde.
Erneut war Evanaya, die eine Lösung vorschlug: Sie könnten sich in zwei Gruppen aufteilen. Devaki und Yashaí stimmten diesem Vorschlag auch gleich zu.

"Ich denke auch, dass das eine gute Idee ist. So ist keiner alleine, und wir können trotzdem zwei Gänge auf einmal untersuchen."

Nun blieb nur noch die Frage, wie sie sich aufteilen wollten. Devaki schränkte die Auswahl dahingehend ein, dass Darion entweder mit ihm oder mit Yashaí gehen könnte. Vielleicht befürchtete er, dass Evanaya, die ja die kleinste von ihnen war, den unerfahrenen Rüden nicht gut genug beschützen könnte? Aber wahrscheinlich, fiel Darion ein, war es eher andersherum: Devaki befürchtete womöglich, dass es für Evanaya zu gefährlich sein könnte, alleine mit einem unerfahrenen Wolf wie Darion unterwegs zu sein.
Da weder Devaki noch Yashaí sich festlegten, ob sie lieber mit Darion oder Evanaya eine Gruppe bilden wollten, war es jetzt wohl an Darion, sich zu entscheiden.
Im ersten Augenblick wollte er sich für Devaki entscheiden. Der Rüde war größer und stärker als Yashaí, und würde ihn sicherlich besser beschützen können.
Aber war das nicht eine irgendwie egoistische Einstellung? Wäre es nicht insgesamt ungünstig, die beiden Fähen, die den Rüden ja doch körperlich unterlegen waren, zusammen loszuschicken. Schließlich wusste keiner, was sie ihn den Gängen erwartete. Zwar war Darion alles andere als ein erfahrener Kämpfer, aber doch zumindest alles andere als schwächlich und würde Yashaí im unwahrscheinlichen Fall, dass sie angegriffen würden, sicherlich besser beistehen können als Evanaya.
Daher entschied er sich, zunächst Yashaí zu fragen:

"Wie wäre es, wenn wir beide eine Gruppe bilden?"

Er wollte nicht den Eindruck erwecken, sich vorzudrängeln, daher warf er nun auch Evanaya einen Blick zu, als er fortfuhr:

"Vorausgesetzt natürlich, ihr beide habt nichts dagegen."


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Namíd - 24.09.2016

Aufgeregt drehte Namíd sich im Kreis. Er atmete Stoßweise und hechelte aufgeregt während ihm jetzt auch ab und an ein Fiepen entwich.
Er witterte seine Schwester, ihre Onkel waren vor dem Holzding und wollten sie befreien!
Ihm drehte sich der Kopf vor purer Freude. Sie mussten jetzt nur noch hier … endlich...raus...kommen.
Angestrengt lief er gegen das Holzding und trommelte mit den Pfoten dagegen.

“Der Höhleneingang ist zu seit Dubh weg ist! Wir bekommen ihn nicht auf!“

, rief er nach draußen.
Erwartungsvoll trat er zurück und starrte das Ding an. Bekämen Dannsair und Laines sie hier herausgeholt? Er hörte auch sie vor dem Holz scharren und murren. Seine Ohren stellten sich aufmerksam auf als er hörte wie eindeutig Zähne das Holz bearbeiteten. Mit einem Wuffen feuerte er die beiden Rüden an, er war ganz darauf konzentriert was draußen vor der Tür gearbeitet wurde.

Das Veraire auch noch anwesend war blendete er vollkommen aus, für ihn zählte nur das sein Rudel, oder zumindest ein Teil davon, zum greifen nah war.

“Wo sind die anderen?“

, rief er durch das Holz, leicht schlug seine Freude in Verwirrung um. Wo war Devaki? Müsste der nicht auch hier sein und versuchen seine Söhne zu befreien?


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Mikasi - 04.10.2016

[size=small]Mikasi stand etwas abseits und trippelte von einer Pfote auf die andere. Er sollte den beiden vielleicht besser helfen, aber dieses Gebäude war ihm nicht recht geheuer und er bezweifelte, dass er ihnen eine große Hilfe war oder ob sich die beiden überhaupt von ihm helfen lassen würden. Er ging aber trotzdem ein paar Schritte auf das Gebäude und die Wölfe zu.
Von Innen vernahm er die Rufe der anderen Wölfe. Wo die anderen waren? Es gab also noch mehr von ihnen? Nicht nur Dannsair, Laines und Shila hier draußen und die dort im Gebäude gefangen, sondern irgendwo noch welche. Mikasi fragte sich wie viele das wohl sein mochten. Aber das konnte jetzt eigentlich warten. Sie würden jetzt die dort drinnen erstmal befreien und es wird bestimmt noch eine halbe Ewigkeit dauern bis sie dann die andere, von denen sie sprachen, fanden.
Er wollte den beiden irgendwie helfen, aber er konnte wohl nicht recht viel tun, vor allem weil die beiden zu zweit schon überfordert schienen und wenn er sich auch noch einmischen würde … Außerdem viel ihm auch nichts Besseres ein, wie sie den Eingang frei bekamen, falls das überhaupt ein Eingang war und sie sich die Arbeit nicht umsonst machten.
Doch da kam ihm eine Idee, wie es vielleicht besser klappen könnte, die Äste aus dem Weg zu schaffen. Er lief zu den Beiden hin, versuchte auf dem Haufen zu klettern, was mehr schlecht als recht gelang, aber schließlich war er doch oben angekommen.

„Ich hab eine Idee, wie es vielleicht besser klappen könnte.“

Er stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen einen Ast und versuchte ihn hinunter zu schubsen. Es kostete ihn zwar einige Kraft und Anstrengung, er hatte nicht gedacht das die Äste so schwer waren, aber er schaffte es den Ast vom Haufen zu stoßen. Es war vielleicht nicht die beste Idee, aber es war einen Versuch wert.[/size]


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Evanaya - 06.10.2016

Die Welt draußen war so aufregend, so voller Wunder. Einerseits war Evanaya überglücklich in der Höhle zu sein, aber andererseits fühlte sie sich immer eingesperrter und erdrückter in dieser. Wie konnten manche Tiere ihr Leben lang in Höhlen oder sogar unter der Erde leben? Für sie wäre das nichts. Die helle Fähe brauchte Sonnenlicht zum Leben. Freude und Sonnenlicht. Das Leben war so viel schöner im Hellen, die Blumen leuchteten der Sonne entgegen, ebenso die Bäume, Gräser und sogar die Gemüter der griesgrämigsten Freunde schienen in der Sonne andere zu sein. Nämlich glücklichere und ruhigere. In ihren Augen war Devaki zum Beispiel jemand, der sehr viel mehr Sonne in seinem Leben brauchte. Er war zwar nicht unbedingt griesgrämig, aber irgendwie so traurig und unnahbar. Er schien sehr verantwortungsvoll zu sein und vermisste mit Sicherheit seine Gefährten, dennoch glaubte die zu spüren, dass da mehr war. Mehr Angst? Mehr Trauer? Oder einfach mehr, dass seine Gedanken quälte? Aber was hätte es sein können, außer der Sorge um seine Freunde? War da überhaupt mehr? Vielleicht war er auch immer so ruhig und überlegt, vielleicht lag es in seiner Natur den Sonnenschein nicht in sein Herz zu lassen. Diese Gedanken kreisten in dem Kopf der Hellen hin und her, hinterließen sanfte Spuren von Sorge und Mitleid, aber vor allem die Hoffnung, die Sonne vielleicht auch in sein Herz zu bringen. Wie schwierig konnte es schon sein, das Dunkle zu erhellen? Sicher nicht viel schwieriger, als einen gefangenen Wolfshund zu befreien und mitzunehmen.
Evanaya war unglaublich froh, als ihr Vorschlag doch noch angenommen wurde und es ihr somit erspart blieb, vielleicht sogar in alle drei Gänge gehen zu müssen. Die anderen fügten sich auch sehr schnell ihrem Schicksal, obwohl sie ihre Idee ja eigentlich abgelehnt hatten.. Wie auch immer, jetzt war die Frage wer mit wem gehen sollte. Devaki schlug vor, dass sie mit ihm oder Yashaí ging und Darion dementsprechend mit dem anderen von beiden. Er und die bunte Fähe äußerten keinen Wunsch und auch sie selbst empfand keinerlei Präferenz. Darion war der einzige der schließlich Yashaí fragte, ob sie zusammen gehen würden. Seine Entscheidung verblüffte sie ein wenig, störte sie aber keineswegs. Dies bestätigte sie dem jungen Wolfshund durch ein fröhliches Kopfschütteln. Anschließend wandte sie sich strahlend an Devaki und sagte:

"Dann ist es wohl an uns beiden, einen der Gänge zu erkunden! Wollen wir?"

Jetzt wo endlich alle Fragen geklärt waren, hatte die Helle das Bedürfnis endlich loszulegen und einen Ausgang ins richtige, echte Licht zu finden. Freuten die anderen sich etwa nicht? Sie selbst spürte die Motivation durch ihren Körper fließen, sie erreichte selbst die längsten Haarspitzen und hinterließ ein sanftes Kribbeln. Nicht nur, dass sie jetzt vielleicht endlich der Höhle entkamen, zusätzlich konnte sie nun vielleicht auch die Gedanken über Devaki ein wenig sortieren und vielleicht auch in sein Herz endlich ein bisschen Licht bringen.
Sie lächelte noch einmal in die Runde und verkündete:

"Wir nehmen den linken Gang, in Ordnung? Legen wir los?!"

Höchst motiviert machte sie die ersten Schritte, wartete dann aber doch lieber noch kurz auf Devaki.


RE: 18 | Ruhe nach dem Sturm - Véraire - 09.10.2016

Von den anderen angsteckt verwandelte sich Véraires anfängliche Überraschung nun langsam aber sicher auch in Freude. Seine Rute wedelte zuerst nur zaghaft, dann jedoch immer stärker - auch, wenn sie nicht mit dem Tempo der wild hin und her wackelnden Hinterteilen der beiden jüngeren Wölfe mithalten konnte.
Dass seine Frage nicht beantwortet wurde störte ihn auch nicht - er hatte in kürzester Zeit vergessen, dass er überhaupt jemals gefragt hatte. Dass Namíd und Liath die Wölfe auf der anderen Seite des Holzes kannten war klar.

Die Geräusche von außerhalb verrieten, dass die Wölfe draußen sich Mühe gaben, sie aus dieser dunklen Holzhöhle zu befreien. Véraire bekam plötzlich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend - was, wenn sie es nicht schafften? Würden sie dann überhaupt in der Lage zu sein, hier jemals wieder rauszukommen? Das langsam werdende Wackeln seiner Rute verriet für einen Augenblick seine Gedanken. Allerdings war er sich ziemlich sicher, dass es niemand bemerkt hatte - sie waren alle viel zu konzentiert auf den Spalt, durch den sie hinaus sehen konnte.
'Versuch einmal, kein Spielverderber zu sein!', motzte ein Teil Véraires sich selbst genervt an - und hatte Erfolg. Der Rüde schüttelte kurz den Kopf, und nachdem er einen Blick nach draußen erhascht hatte stieg seine Laune genauso schnell wieder, wie sie zuerst gefallen war. Da war Schnee und er sah für einen Moment auch ein Stückchen Pelz! Ein aufgeregtes Winseln entfuhr ihm und er tappte ungeduldig auf der Stelle.