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16 | Über den Fluss - Druckversion

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Re: 16 | Über den Fluss - Liath - 14.10.2013

Noch einige Momente lang schaute Liath zurück und wartete. Er ging davon aus, dass die anderen weitergingen und war deshalb überrascht, als Shilas Stimme ihn plötzlich ganz aus der Nähe bat, endlich weiter zu gehen. Der Schwarze ließ davon ab, das andere Ufer zu beobachten und richtete seine Aufmerksamkeit auf die braune Schwester. Ihre Zuversicht sollte ihn aufmuntern, er wusste, dass sie nicht sicherer war als er. Keiner von ihnen konnte wissen, wann Devaki mit Kody und Kainuu folgen würde. Wann und ob. Trotzdem liefen sie. Zweifelnd sah sich der Jungwolf erneut um, entschied dann aber, dass es ihm nichts brachte und dass es wirklich am klügsten wäre, zumindest bis zum Ufer zu gehen und dann dort zu warten.

Seufzend nickte er und machte sich wieder daran, eine Pfote vor die andere zu setzen, als auch Laines begann, ihn überreden zu wollen. Und dabei etwas ins Spiel brachte, das ihn aufhorchen ließ. Aber damit nicht genug, er schob ihn auch noch einfach über das Eis! Obwohl er bereits hatte gehen wollten, stemmte er nun verblüfft die Beine in den Boden, rutschte aber einfach vor dem großen Schwarzen her.

„Hey! Ich kann selbst laufen. Lasst uns zusehen, dass wir rüberkommen“, brummelte er und nutzte dann den Schwung der ihm gegeben wurde, um vorsichtig ins Laufen zu verfallen.

Das Eis hatte gehalten und er dachte an die mögliche Beute, die da drüben auf sie wartete. Und sie würden eine Pause einlegen können, bis Devaki bei ihnen war. Es war allerdings gar nicht so leicht, hier etwas schneller als vorsichtig zu laufen, weil seine Pfoten ständig zur Seite rutschen wollten, wenn sie aufkamen. Deshalb wurde er dann doch wieder langsamer und zog dann in gesittetem Tempo an Dannsair und Dubh vorbei.

„Ich gehe nachsehen“, informierte er sie und sah weiter konzentriert nach vorn. Garantiert durfte er so etwas nicht machen. Aber im Augenblick war niemand hier, der es ihm verbieten konnte, außer vielleicht Laines. Aber sie waren fast drüben, das musste er doch verstehen. Dann konnten sie das blöde Eis auch endlich hinter sich lassen und vielleicht wirklich schon mal jagen.


Re: 16 | Über den Fluss - Namíd - 15.10.2013

„Liath kommst du?“

,fragte Namíd seinen Bruder fast schon zaghaft als dieser sich auch nach Shilas Worten noch nicht wieder in Bewegung gesetzt hatte.
Bevor dieser aber irgendetwas sagen konnte oder auch nur einen ersten Schritt tun konnte schob Laines ihn von hinten an.
Amüsiert warf Namíd noch einen Blick auf seinen nun brummelnden, aber laufenden, Bruder und wandte sich dann auch wieder nach vorne um eine Pfote vor die andere zu setzen.
Sein Bruder schlitterte ein wenig in seinem hastigen Tempo und wurde dann auch ein wenig langsamer... aber nur ein winziges Bisschen.
„Ich gehe nachsehen“ ,
sagte er zu den beiden Erwachsenen die er überholte.
Namíds Ohren stellten sich plötzlich interessiert auf und auch er wurde etwas schneller.

“Warte. Ich komme mit und gucke auch nach!“ ,

wuffte er seinem Bruder hinterher und sah zu das er zu ihm aufschloss.

“Shila kommst du auch?“ ,

wandte er sich kurz zu seiner Schwester zurück. Wenn es etwas zu erkunden gab war sie sonst immer mit von der Partie.
Das Ufer war schon sehr nahe und Namíd blickte neugierig in Richtung der Bäume unter denen vor einigen Minuten sich noch etwas bewegt hatte.
Irgendwie hoffte er ja das es wirklich so etwas wie ein Reh gewesen wäre, denn das lange Laufen und auch der Streit mit seinem Vater hatten ihn hungrig gemacht.

Was glaubst du wartet am anderen Ufer auf uns? ,

flüsterte er Shila zu.
Vielleicht glaubte sie ja nicht daran das es ein Reh oder ähnliches gewesen war? Namíd war gespannt ihre Meinung zu hören während sie jetzt in ganz flottem Schritt auf das Ufer zuschritten.


Re: 16 | Über den Fluss - Kainuu - 16.10.2013

Zum Glück entging Kainuu, dass ihr Vater begann, auf ihre trotzigen Reaktionen hin ebenfalls ungehalten zu werden und einen Hauch von Trotz zu zeigen. Dafür war sie noch viel zu froh, dass er sie gefunden hatte und sie sich an sein Fell schmiegen konnte. Nur auf seine Worte hin musste sie erneut Kontra geben, dafür hatte sie ihrer Meinung nach die Situation viel zu gut durchschaut.

“Nein, das ist nicht gemein, das musst du machen. Aber nicht mich, wenn ich auch versuche, sie vor Dummheiten zu bewahren und von ihnen Gehorsam verlange!“

Triumphierend sah sie wieder zu ihrem Papa, sich vollkommen sicher in ihrer Argumentation. Aber Devaki war aufgestanden und sah sie nicht an, keine Reaktion wie sie es sich erhofft hatte. Aber nun schlich sich Resignation in den schokoladengelben Blick der Kleinen, ihr Papa verstand nicht und würde auch nicht zurückgehen und ihr Papa hatte sich verändert, ohne sich zurück ändern zu können. Ihr Plan war gescheitert, es würde alles so bleiben wie bisher und die kleine Kainuu musste unglücklich sein. Sie hielt leise schniefend den Kopf gesenkt, bis Kody seine Stimme erhob und auf ihr Flehen nach Beistand nicht so reagierte, wie erhofft … aber damit hatte sie ohnehin nicht mehr gerechnet, dafür war viel zu sicher, dass Devaki nicht mehr zurückgehen würde. Seine Argumentation brachte aber auch neue Überlegungen, an die die Kleine nicht gedacht hatte. Sie waren fortgegangen, weil es keine Nahrung mehr gab … und wenn man Hunger hatte, dann wurde man schlecht gelaunt, das wusste ja sogar sie. Was für eine Zwickmühle. Hier war ihr Papa gemein, aber er würde auch Zuhause gemein sein. Nein, keine Zwickmühle, eigentlich einfach nur ein Grund zu verzweifeln. Mit einem leidvollen Jammern drückte sie nun den Kopf auf den Schnee und blinzelte todunglücklich zu ihrem besten Freund, einsichtig und doch überhaupt nicht einverstanden. Da halfen auch Devakis Worte nicht wirklich, denn die Suche nach einer neuen Heimat würde sicher seeeehr lange dauern und in all dieser Zeit wäre ihr Papa also gemein. Sie war sich nicht sicher, ob sie das aushalten würde.
Erst als Devaki wieder einen Schritt auf sie zu machte, hob sich ihr trauriger Blick zu ihm und als er die Nase an ihr Ohr schob und leise Worte hineinflüsterte wich ein klein wenig Verzweiflung aus ihrem Gesicht. Ihr Vater war für sie immer fehlerfrei gewesen, aber vielleicht war es auch gut zu wissen, dass er sich manchmal irrte. Dass kein Wolf perfekt war. Und dass er sie brauchte, um zumindest fast perfekt zu sein. Das fühlte sich sehr warm an, war wie einer der schönen Momente in ihrem alten Zuhause, wenn sie im Sonnenschein zwischen den Pfoten ihres Vaters gelegen und seinen Geschichten gelauscht hatte. Sie schluckte nochmal, jetzt war da aber ein kleines Lächeln und als sie ihm ebenso leise antwortete schmiegte sich ihr Fang an seinen.

“Dass ich überall dahin gehen werde, wo du hingehst. Weil ich dir vertraue und du immer weißt, was das richtige ist. Und ich dich lieb hab, Papa.“

Damit rappelte sie sich etwas mühsam auf, ihre erschöpften Läufe waren zittrig und hielten sie nur mühsam aufrecht, aber als sie sich an ihren Vater lehnte war sie sich sicher, mit ihm an ihrer Seite weiterlaufen zu können.


Re: 16 | Über den Fluss - Shila - 16.10.2013

Als Laines Liath anschob und dieser brummelnd über das Eis schlitterte, warf Shila Namíd einen amüsierten Blick zu. Wie hieß es so schön: „Wer nicht hören will, muss fühlen!“ Obwohl Shila sich sicher war, dass Liath auch allein weitergelaufen wäre. Das Fehlen von Devaki verunsicherte nicht nur ihren Bruder, sondern sicherlich auch alle anderen Wölfe des Rudels. Noch dazu in dieser Situation, in der man einen erfahrenen Rudelanführer gebraucht hätte. Denn was war es, das da am anderen Ufer auf sie wartete?

Die Unsicherheit darüber, ob es wirklich ein Beutetier oder doch ein fremder Wolf oder anderer Feind war, ließ Shila zögern, als ihre beiden Brüder eifrig an den anderen Erwachsenen vorbeizogen und scheinbar die Ersten sein wollten, die die wahre Identität des Wesens am anderen Ufer entlarvten. Sie erinnerte sich daran, dass Namíd und sie vor gar nicht allzu langer Zeit auch die Ersten sein wollten und für ihre Tat nicht nur von ihrem Vater, sondern auch von den anderen Mitgliedern des Rudels gerügt worden waren. Vielleicht wäre es klüger die anderen Erwachsenen vorgehen zu lassen...

So zögerte Shila immernoch, als Namíd und Liath längst an den Erwachsenen vorbeigezogen waren. Schnell beeilte sie sich hinter ihren Brüdern herzukommen und trabte schlitternd neben Namíd her

“Ich weiß nicht was das war... vielleicht war es gar kein Beutetier, sondern ein Feind?... Vielleicht wäre es doch besser auf Vaters Rückkehr zu warten!?“

Kurz warf sie einen Blick zurück, aber dort war immernoch nichts von ihrem Vater zu sehen... hoffentlich würde er bald erscheinen!

“Hoffentlich wartet dort keine neue Gefahr auf uns...“



Re: 16 | Über den Fluss - Dubh - 19.10.2013

Nicht im entferntesten war es Verständnis gewesen, was Dubh wollte. Eigentlich war es ihm sogar ganz lieb, wenn er Dannsair gerade ein wenig gegen sich aufbrachte, in der Hoffnung, dass er dann alleine gelassen werden würde. Denn das wollte er eigentlich. Schon ein wenig seine Ruhe haben. Oder zumindest belanglose Gespräche führen, die nicht davon handelten, wieso er hier ohne Familie aufgeschlagen war. Bei dem Gedanken musste er den Kopf schütteln. Konnte Dannsair es sich denn nicht denken? Warum sollte er mit einem wildfremden Welpen aufschlagen und sich einem anderen Rudel anschließen, wenn ihres noch intakt war und alles gut war? Gut, Dannsair selbst hatte auch die Familie verlassen, aber es hätte ja bei ihm anders laufen können.
Nein, war es nicht und zu allem Übel war er auch noch in den Bruder hineingelaufen, dem er die Schuld an dem ganzen Übel gab. Schuld daran, dass er jetzt hier war. Wegen ihm hatte das alles doch erst seinen Lauf genommen. Und jetzt war er hier und es stand ihm so gar nicht der Sinn mit dem Schwarzen zu sprechen.

Wieder warf er einen kurzen Blick über die Schulter, bedachte den Bruder beim Zurückwenden des Blickes auf die Eisfläche vor sich nur mit einem kurzen Seitenblick. Der verwirrte Blick des Bruders ließ Dubh die Stirn in Falten legen. Zugehört, dass da vielleicht etwas auf der anderen Seite auf sie wartete, hatte er also auch nicht? Na ganz fein und dann war er auch noch beleidigt, zumindest seiner Antwort nach zu urteilen. Normalerweise könnte man ihm das wohl nicht übel nehmen.

“Also nein“, fasste Dubh zusammen und ging weiter. “Wenn du zu alt für das Ganze bist, musst du dich ja nicht wie ein eingeschnappter Welpe verhalten.“

Letzteres kam nur als leises Brummen von ihm. Ja, er selbst hatte auch solche Antworten gegeben, war für ihn jedoch etwas ganz anderes. Er stapfte weiter. Er hatte sie gegeben, weil er weder ein tieferes Gespräch mit Dannsair führen noch weil er ihm erzählen wollte, dass vermutlich alle anderen tot waren. Konnte Dannsair ja nicht wissen und daher war seine Reaktion auf solche Antworten auch verständlich, aber es nervte Dubh. Leise grummelte er vor sich hin und ging mit festen Schritten weiter. Hätte er sich diese ganze Situation doch nur erspart.


Re: 16 | Über den Fluss - Rylai - 22.10.2013

Maßlos erleichtert über die Reaktion ihres Bruders erwiderte sie sein Lächeln. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, aber genau das hatte sie gebraucht. Sein Versprechen schien aufrichtig und als er sie am Ohr zupfte, begann auch ihre Rute wieder sacht zu pendeln. Jetzt, wo sie geklärt hatten, dass er sie tatsächlich nicht zurücklassen wollte, fand sie rasch zu ihrem alten Selbstbewusstsein zurück. Eigentlich war es lächerlich, dass diese paar Worte tatsächlich so einen Unterschied machten, aber sie taten es.

“Ich weiß nicht, vielleicht vor einem Bären“, schlug sie mit blitzenden Augen vor.

Die Vorstellung, dass eine eher mickrige Wölfin wie sie Kody ausgerechnet vor einem Bären beschützen konnte, kam ihr dabei nicht unbedingt seltsam vor. Sie war eben die Beschützerin und Kody das brave Brüderchen, oder zumindest bildete sie sich das gern ein. Außerdem würde sie noch wachsen. Hoffentlich.
Jetzt, wo sie das Wichtigste mit ihrem Bruder geklärt hatte, konnte sie sich endlich auch richtig auf das Gespräch zwischen Vater und Tochter konzentrieren, das sich im Gegensatz zu ihrem eigenen nicht ganz so gut zu entwickeln schien. Genau genommen lief es grauenvoll und als Kainuu sich mit verzweifeltem Blick und flehender Stimme an die ungleichen Geschwister wandte, tat sie ihr plötzlich schrecklich leid. Trotzdem hielt sie ihren Fang geschlossen und blinzelte stattdessen nur unsicher zu Kody. Kainuu wollte zurück „nach Hause“, doch dort gab es nichts für die Wölfe. Das hatte nicht nur Devaki gesagt, sondern sie hatte es ja selbst erlebt. Kein einziges, größeres Beutetier hatte sie gesehen, als sie sich mit Dubh in der Nähe des alten Reviers herumgetrieben hatte. Insgeheim hatte sie jedoch noch einen anderen, egoistischeren Grund, weshalb sie mit dem Rudel weiterziehen wollte – ihr Vater. Sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, ihn irgendwann wiederzufinden, doch dafür mussten sie ja überhaupt erst irgendwo mit der Suche beginnen. Zur Abwechslung verzichtete sie allerdings darauf, sich nun einzumischen. Diesen Kampf mussten Devaki und Kody allein ausfechten, schließlich kannten sie Kainuu viel besser und konnten deshalb hoffentlich die richtigen Worte finden. Und, oh Wunder, es schien tatsächlich zu funktionieren, denn letztendlich rappelte die kleine Fähe sich wieder auf, wenn sie auch noch etwas wackelig auf den Beinen und etwas verunsichert wirkte.

“Vielleicht finden wir unterwegs noch andere Wölfe“, spekulierte sie, als das Grüppchen Anstalten machte, sich gemeinsam auf den Rückweg zu begeben. “Dann ist es in der neuen Heimat vielleicht sogar schöner als in der alten!“

Verstohlen linste sie zu der Braunen, die sich nun an ihren Vater lehnte. Zugegebenermaßen ein eher unbeholfener Versuch, sie etwas aufzumuntern. Vielleicht fand Kainuu diesen Gedanken ja gar nicht so aufregend wie sie.


Re: 16 | Über den Fluss - Laines - 28.10.2013

Okay, das war nicht ganz so gelaufen, wie er geplant hatte. Er hatte Liath bloß überreden wollen, seinen dicken Hintern wieder in Bewegung zu setzen und brav mit den anderen zum Ufer zu gehen, aber nicht, dass er gleich losstürmte, um jagen zu gehen. Na, toll. Und seine Geschwister liefen auch gleich hinterher. Großartig. Nicht anders zu erwarten. Dummköpfe! Wäre Laines ein Mensch, so hätte er sich in diesem Augenblick wohl die Hand vor die Stirn geschlagen. Okay, nun aber fix. Laines lief ebenfalls los. Im Gegensatz zu diesen kopflosen Jungspunden war Chess Laines schon oft auf rutschigem Eis herum gerannt und geschliddert. Er wusste, wie man sich bewegen musste und wie man vermied auszurutschen und auf die Schnauze zu fallen. Mit schnellen, großen Sätzen war er Liath hinterher gehechtet und machte einen Bogen um ihn herum, um sich den drei Jungwölfen in den Weg zu stellen. Der Schwarze bleckte drohend die Zähne.

Bleibt stehen!“, zischte er den Dreien zu mit gedämpfter Stimme zu und verkniff sich mit Müh und Not noch ein 'Ihr Volldeppen!' hinterher zu hängen.

Wir wandern seit Wochen herum, ohne Beutetiere gefunden zu haben! Und alles was ihr Trampel bewerkstelligt, ist das, was auch immer wir da eben gesehen haben, gleich wieder zu verscheuchen! Und dann gibt’s wieder nur leere Mägen!“

Es war ihm schleierhaft, warum die Jungwölfe nicht einfach mal ihren Kopf benutzen konnten. Sogar Liath! Gerade von ihm hätte er erwartet, dass er nachdachte und nicht einfach irgendwelchen kindischen Blödsinn unternahm. Himmel Herrgott, so klein waren die doch nun wirklich nicht mehr. Warum mussten sie nur so anstrengend sein? Laines kniff entnervt die Augen zusammen und öffnete sie wieder.

Ihr habt doch wohl inzwischen gelernt, wie man sich leise an ein potentielles Beutetier heran schleicht, oder? Dann tut das auch! Und keine Alleingänge!“,

beendete er seinen Vortrag, den er so leise wie möglich vorgebracht hatte, um nicht noch mehr zu verscheuchen.


Re: 16 | Über den Fluss - Dannsair - 29.10.2013

Wie unfair das Alles war! Eigentlich hatte Dannsair es jetzt dabei belassen wollen, für ihn war das Gespräch beendet. Er hatte sich nach vorne absetzen und das andere Ufer erreichen wollen, so schnell wie möglich, um dort drüben auf den Rest des Rudels zu warten. Aber nein, Dubh machte ihm einen Strich durch die Rechnung, indem er ihn abermals beschimpfte, beleidigte, zumindest klang es in seinen Ohren danach. 'Eingeschnappter Welpe' schoss es ihm durch den Kopf und mit einem Satz fuhr er herum, um seinen Bruder zu konfrontieren. Seine Ohren waren angelegt, sein Blick erbost und in ihm loderte der Zorn.

“Es tut mir Leid, großer Bruder, wenn ich nicht so erwachsen und klug und verschwiegen bin wie du. Aber auch ich habe meine Familie verloren, vielleicht hast du das vergessen.“

platzte es aus ihm heraus, lauter als geplant. Er hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass Dubh den Leidenden spielte, dem man Alles genommen hatte, der sich schützen musste mit Kälte, weil ihm Alle Böses wollten. Aber Dannsair war damals nicht freiwillig gegangen. Es hatte ihm das Herz zerrissen, seine Familie zurücklassen zu müssen, seine Mutter, seine Geschwister. Und jetzt hatte er genug davon, als Schuldiger dazustehen, obwohl er sich keines Fehlverhaltens bewusst war.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er Laines, der den Jungwölfen gerade eine Standpauke hielt und zuckte leicht zusammen, denn er hätte wohl genauso eine verdient. Beute? Am anderen Ufer? Er hatte absolut nichts mitbekommen. So ein Mist. Dannsair hatte direkt mal wieder einen derer Momente, in denen er glaubte, aber auch wirklich Alles falsch zu machen.

“Vielleicht ist es dir auch egal.. viel scheint Familie dir ja nicht zu bedeuten.“

murmelte er schließlich an Dubh gewandt, ehe er sich wieder umdrehte und mit hängendem Kopf weiter schlich. Er wusste, dass diese Worte hart gewählt waren, aber inzwischen hatte er tatsächlich den Eindruck, dass sein Bruder nicht von der Vergangenheit reden wollte, weil sie ihm nichts bedeutete und Dannsair ebenso wenig, warum sonst sollte er ihm gegenüber so verschlossen sein.

'Vielleicht ist mir Familienglück auch einfach nicht vergönnt..'

resümierte er im Stillen, denn er hatte schließlich nicht nur eine Familie verloren, das passierte ihm einfach immer wieder.


Re: 16 | Über den Fluss - Dubh - 03.11.2013

Vermutlich wäre es tatsächlich besser gewesen, hätte Dubh sich das letzte einfach verkniffen. Dann wäre es zumindest nicht dazugekommen, dass der Bruder mit einem Satz herumfuhr und ihn so zornig anblickte. Und trotz dieses Anblicks, den er von Dannsair nicht wirklich erwartet hatte, amüsierte es Dubh ihn so zu sehen. Die Ohren hielt er aufgestellt, starrte den gegenüber an, während für einen kurzen, flüchtigen Moment ein Lächeln über seinen Fang schlich. Na, dem Bruder war er ja gehörig auf die Pfoten getreten und würde es ihn sonst im Regelfall nur noch schweigsamer machen, um das Ganze nicht noch zu verschlimmern, zählte das eigentlich nicht mehr:

“Wie könnte ich das vergessen, wenn du es alle fünf Minuten erwähnst?!“

Genervt sah er Dannsair an. Es ging gar nicht darum sich erwachsen zu verhalten, auch wenn es Dannsair aus Dubhs Sicht vielleicht mal ganz gut tun würde. Aber er wollte einfach nicht stetig darüber reden müssen, weshalb er hier als einziger aufgetaucht war. Dannsair wusste, dass sie alle fort waren, das sollte ihm doch wohl genügen. Mehr würde er ihm nicht erzählen! Ihm, dem Bruder, der ja doch an allem schuld war. Und eigentlich wollte er auch nicht, dass der Bruder von seinem Groll wusste. An dem wollte er festhalten, ihn als Konstante sehen und würde er darüber sprechen, würde sie sich sicher früher oder später ins Nichts auflösen. Dann schlug er sich lieber durch solch nervige Streitgespräche wie dieses hier.
Mit leicht zusammengekniffenen Augen beobachtete er den Dunklen, wie er leicht zusammenzuckte, was ihm fast entgangen wäre. Kurz ließ er den Blick an dem Bruder vorbeiwandern zu den Welpen, wie sie ihren Tadel bekamen. Er drehte den Kopf zum Ufer. Da war er sich nicht so sicher, ob es sich um Beute gehandelt hatte. Aber im Prinzip war das wohl schon richtig. Dubh runzelte die Stirn.

“Ja, genau so ist es. Es ist mir verdammt egal.“

Sich das selbst einzureden, dass er das alles nicht brauchte und es eben nur einmal ein etwas schmerzlicher Teil der Vergangenheit war, den man verdrängen und klein halten konnte, erschien ihm als beste Lösung und wenn Dannsair das so sah, dann war das ganze doch noch umso besser. Bewahrte den Rüden vor Situation wie diesen. Fast tat ihm dannsair aus tiefstem Herzen Leid, als er da mit hängendem Kopf weiter schlich, doch er verkniff es sich irgendetwas zu sagen. Er grummelte nur etwas Unverständliches, was nicht einmal einen Inhalt tragen sollte und warf einen Blick über die Schulter, während er weiterstapfte. Noch immer keine Rylai. Blöder Bruder, blöder Welpe. Wie ihn das alles nervte. Am Liebsten würde er sich, sobald sie am Ufer angekommen waren, einfach nur in das nächste Gebüsch schlagen und wieder gehen. Das würde so einige Probleme lösen.


Re: 16 | Über den Fluss - Devaki - 04.11.2013



Spielleitung
Hastige Bewegungen, viele Körper nah beieinander. Auch, wenn die kleine Gruppe die Mitte des Flusses hinter sich gelassen hatte, sorgte die kurze Unachtsamkeit dafür, dass es unter der Eisdecke rumorte. Zunächst war es nur ein leises 'Knack', das der aufmerksame Wolf vernehmen konnte. Dann gesellte sich ein lauteres hinzu. Übertönt wurden die Laute unter dem Eis nur von dem seltsamen Laut, der zeitgleich aus dem Wald drang. Kein Schrei, kein Brüllen, dafür dumpf und so laut, dass es für die Gruppe auf dem Eis gut vernehmbar war. Wieder war es, als huschte etwas zwischen den Bäumen umher, langsam und unsicher. Nur ein dunkler Schatten, aber dieses Mal länger und besser sichtbar als zuvor.