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Vater und Tochter [Nach Plot 13] Deva und Shila - Druckversion

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Vater und Tochter [Nach Plot 13] Deva und Shila - Devaki - 02.01.2012

Der Herbst hatte warm angefangen und kühlte nun allmählich ab. Die Sonne versank früher hinter dem Horizont, der Wind begann stärker zu wehen und kündigte den Winter an, auch wenn es noch einige Wochen dauern dürfte, bis der erste Schnee kam. Der Tag war sonnig gewesen und auch am Nachmittag verlor sie noch nicht zu viel ihrer wärmenden Kraft, auch wenn man die Umgebungstemperatur eher als mäßig bezeichnen konnte. Es war ebenso ein ruhiger Tag gewesen, ohne besondere Vorkommnisse und so lag Devaki gelassen und entspannt am Rand des Rudelplatzes und ließ sich die wärmenden Strahlen auf das Fell scheinen.

Für Shila war jeder Tag ein neues Abenteuer und obwohl die junge Fähe mittlerweile nicht mehr gerne als Welpe bezeichnet wurde, führte sie sich doch ab und an noch wie einer auf! Und so war sie auch heute auf Abenteuerjagd gewesen - natürlich nicht allein! Denn Shila hatte das Talent immer wieder einen ihrer Geschwister zum Mitspielen zu überreden. Jetzt, da es langsam dämmrig wurde und die Sonne an Leucht- und Wärmkraft verlor, zog es Shila aber wieder Richtung Höhle. Als ihre Pfoten aus dem Wald heraus auf den Rudelplatz tapsten, erblickte sie sofort ihren Vater und steuerte auf ihn zu "Papa!" rief sie und hielt genau auf ihn zu, wobei sie ihre Geschwindigkeit nicht wirklich einschätzen konnte und den Bremsweg mal wieder falsch berechnen würde... so sah es zumindest aus.

Der schwarze Rüde betrachtete die Umgebung, als er jemanden aus dem Augenwinkel herannahen sah. Er drehte den Kopf, so dass er sehen konnte, wer da auf ihn zukam und hörte im nächsten Moment seinen Namen. Nun ja, seinen Papa-Namen. Shila stürmte auf ihn zu. Deva hob eine Augenbrauche und versuchte abzuschätzen, ob er sich auf schmerzende Glieder einstellen musste, weil Shila wieder einmal in ihn hineinpurzeln würde. Als sie noch jünger gewesen war, war das noch lustig gewesen. So langsam begann es jedoch ziemlich weh zu tun, auch wenn Deva das niemals zugegeben hätte. "Bremsen, Shila!", rief er ihr deshalb vorsorglich zu und robbte zwei Schritte zurück. Aufstehen wollte er trotz allem dennoch nicht.

Bremsen? Shila wollte verwundert den Kopf schief legen, aber im Rennen ging das nicht und so befolgte sie ausnahmsweise mal den Rat ihres Vaters und kam noch vor ihm zum Stehen. Hechelnd blickte sie den schwarzen Wolf vor ihr an und begrüßte ihn dann doch etwas stürmisch, schlabberte ihm über die Schnauze, ehe sie sich neben ihn auf den Boden fallen ließ und zur Seite rollte "Die Sonne geht schon unter" bemerkte sie nach einem Blick an den Himmel... in Shilas braunem Fell hingen so allerhand verschiedene Blätter, verkrusteter Schlamm und Staub... eine Wäsche würde dem Fell sicher nicht schaden, aber scheinbar hielt Shila Putzen für überflüssig.

Er hatte gar nicht bemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. Jetzt aber stieß Devaki sie ein wenig erleichtert wieder aus. Keine blauen Flecken, dem Himmel sei Dank. Der jüngste war er ja nun auch nicht mehr. ,,Danke, dass du Rücksicht auf deinen alten Herren nimmst." lächelte er und erwiderte Shilas stürmische Begrüßung nicht ganz so stürmisch. Er musterte sie kurz, schüttelte dann den Kopf und begann ihr Sand und Dreck aus dem Fell zu putzen. ,,Schon? Was hattest du denn noch vor? Noch ein Schlammbad nehmen?" Er knuffte ihr sanft die Nase ins Fell und setzte seine Putzoffensive dann fort.

Brrr... sie hasste diese Putzattacken der erwachsenen Wölfe und schüttelte sich leicht "Deva! Das ist doch gar nicht so dreckig... ich mach das später schon..." meinte sie und rümpfte die Nase etwas, als er einfach nicht mit dem Putzen aufhören wollte "Wir waren am Weiher und haben Frösche gejagt!" erzählte Shila dann mit leuchtenden Augen.

Oha, nun nannte sie ihn schon Deva. Er schaute sie ein wenig enttäuscht an, denn eigentlich mochte der Schwarze immer noch Papa genannt werden. Aber wahrscheinlich musste er sich damit abfinden, dass seine Küken langsam flügge wurden. ,,Wie du meinst.", erwiderte er nur und stellte seine ,,Putzattacke" ein. Insgeheim war Devaki sich sicher, dass Shila diese Aufgabe nur halb so gründlich erledigen würde, wie er es getan hätte. "Und wer sind wir? Du und Namíd? Ich hoffe dein Bruder weiß wenigstens schon, wann und wie man sich das Fell zu säubern hat.", neckte er sie ein wenig.

Naja, im Gegenteil zu Shila war Namíd wesentlich sorgfältiger, wenn es um die Fellpflege ging... Shila schien der kleine Schmutzteufel der Familie zu sein "Ja, Namíd war auch dabei und Strolchi war immer in unserer Nähe" wer war denn nun wieder Strolchi, würde es Deva vermutlich durch den Kopf schießen, aber wenn er angestrengt nachdenken würde, würde ihm vielleicht wieder einfallen, dass shila diesen namen einem Eichhörnchen gegeben hatte, das sich oft ind er Nähe der Jungwölfe herumtrieb und scheinbar weniger scheu als seine Artgenossen war.

Strolchi? Devas Blick zeigte für einen kurzen Moment völlige Ratlosigkeit. Das klang nach einem Hund oder einer Ratte... ach, nein. Eichhörnchen, genau. Er erinnerte sich dunkel. ,,Nimmt es immer noch nicht reißaus vor euch? Erstaunlich. Ich wäre schon dreimal davongelaufen, wenn so kleine Dreckmonster mir über den Weg laufen würden." Er stupste ihr sanfte die Nase gegen die Seite und streckte sich dann einmal, bevor er ein wenig ernster wurde. "Dir ist aber bewusst, dass wir Eichhörnchen eigentlich jagen sollten? Wenn du das kleine Tier verschonst, verschonst du hoffentlich nicht irgendwann Hasen oder Rehe. Sonst verhungerst du."

Shila war total begeistert von dem kleinen Eichhörnchen, das so überhaupt keine Angst vor Wölfen zu haben schien. Sie lauschte Devas ernsterer Ausführung und nickte dann "Ja... alle Eichhörnchen außer Strolchi" erklärte sie "der ist nämlich unser Freund" fuhr sie fort und ja, deva durfte sich ein bisschen Sorgen über Shilas Freunde- und Beuteverständnis machen, aber keine zu tiefen, denn dass Shila jagen konnte und es auch tat, das wusste Deva und sah man dem glänzenden Fell an - wenn es denn man sauber war "Ich habe heute eine Maus gefangen" berichtete sie ihrem Vater dann stolz.

So ganz überzeugten ihn ihre Argumente noch nicht. Natürlich wusste er, dass sie jagen konnte, aber ein bisschen Sorgen machte er sich als Vater doch. Die Nachricht, dass sie eine Maus gejagt hatte, freute ihn dennoch. ,,Sehr gut!", lobte er seine Tochter und dachte kurz daran, dass sie in einigen Monaten schon mit auf die großen Rudeljagden kommen würde. Siyi wäre sicher ebenfalls stolz auf Shila, die ihrer Mama auf gewisse Weise sehr ähnlich war. Wenn auch noch viel zu verspielt, aber das würde das Alter ändern. ,,Deine Mutter wäre sicher sehr stolz auf dich.", meinte Deva leise und lächelte Shila sanft an.

Shila nickte und blickte kurz an den mittlerweile ziemlich düsteren Herbsthimmel "Ist sie nun wirklich irgendwo dort oben?" einer ihrer Geschwister hatte das behauptet, aber Shila hatte sich das nicht vorstellen können, denn sie hatte ihre Mutter nicht wegfliegen sehen und hatte doch im Sommer selbst schmerzhaft gelernt dass Wölfe nicht fliegen konnten.

Deva runzelte die Stirn und folgte ihrem Blick. Nachdenklich betrachtete er den Himmel, an dem die Sonne unterging. Er hatte sich - wie bei Réan - auch bei Siyi oft gefragt, wo sie wohl war und was sie nun tat. Eine Antwort hatte er nicht bekommen und Shila war alt genug. Sie musste keine Märchen mehr aufgetischt bekommen. ,,Ich weiß es nicht." gab er zu und warf Shila einen bedauernden Blick zu. Er hätte ihr gerne gesagt, wo sie ihre Mutter finden konnte. Symbolisch, versteht sich, damit Shila vielleicht doch das Gefühl haben konnte, dass Siyi irgendwie noch bei ihr war. "Ich denke niemand weiß, wo die Toten hingehen. Das finden wir alle selbst irgendwann heraus, wenn wir ihnen folgen." Deva wusste nicht genau, wie weit seine Tochter ihm bei diesen Worten folgen konnte. Irgendwann aber, da war er sich sicher, würde sie es schon verstehen."Vermisst du sie eigentlich?"

Sie legte ihren Kopf auf den Vorderpfoten ab und schien einen Moment über seine Frage nachzudenken, dann hob sie den Kopf und blickte ihren Vater wieder an "Meinst du sie vermisst uns?" fragte sie zurück und schüttelte dann leicht den Kopf "Ich vermisse Mama sehr, glaubst du sie weiß das?" fuhr sie dann fort und fing dann doch an ihr Fell zu putzen, immerhin hatte Siyi früher auch sehr viel wert darauf gelegt, dass ihr Fell immer schön sauber war und wenn ihre Mama sie von irgendwoher sehen konnte, dann sollte sie nicht sauer auf ihre Tochter sein müssen.

Deva ließ den Kopf ebenfalls auf die Pfoten sinken und blickte seine Tochter von unten her an. Auch diese Frage konnte er eigentlich nicht beantworten. Nicht wahrheitsgetreu, denn er hatte ja keine Verbindung zu Siyi. Trotzdem brachte er es nicht übers Herz Shila das zu gestehen, so dass er einfach nickte. ,,Ja, ich denke das tut sie. Du und deine Geschwister, ihr wart das schönste Geschenk für deine Mama. Sie war immer sehr glücklich mit euch." antwortete er und verrückte den Kopf so, dass er ein wenig näher an seiner Tochter lag. Melancholie und Wehmut machten sich in dem Schwarzen breit, dem die Fähe als Vertraute und als Alphafähe fehlte. ,,Natürlich weiß sie das... Mütter wissen so etwas immer. Glaubst du, sie sieht uns?" fügte er schließlich fragend hinzu und betrachtete wie Shila ihr Fell säuberte.

Shila nickte aufgeregt "Ja, bestimmt und sie darf nich böse werden, dass mein Fell so schmutzig ist... hilfst du mir schnell" bat sie ihren Vater und stubste jenen kurz an, ehe sie weiter an dem Fell herum biss, das an einigen Stellen wirklich ziemlich verfilzt war... dass Shila eine gesunde junge Fähe war konnte man eben leider nicht an dem Zustand ihres Felles ablesen.

,,Aber natürlich." Jetzt musste Deva lächeln. Es war wahnsinnig gemein, aber vielleicht sollte er Shila ab sofort immer an ihre Mutter erinnern, wenn sie aussah wie ein Schwein nach einem Schlammbad. Das schien zu helfen. Doch Devaki ließ sich nichts anmerken sondern begann Shila kommentarlos bei der Fellpflege zu helfen. Ab und zu musste er ein wenig an ihrem Fell knabbern, wenn der Sand sich besonders stark festgesetzt hatte. "Du siehst viel hübscher aus, wenn du richtig sauber bist, weißt du das?" merkte er an, während er die Zunge über ihren Hals gleiten ließ.

Sie lächelte ihren Papa an und kuschelte sich dann in sein weiches schwarzes Fell "Ich glaube Namíd brauch später auch deine Hilfe" warnte sie Deva dann schon mal vor und schleckte sich noch einmal über die Pfoten.

Er nickte, legte den Kopf neben ihren und meinte dann:"Namíd ist aber auch nicht so hübsch wie du, wenn er sauber ist. Aber das darfst du ihm nicht verraten, hörst du?" Er lächelte und seufzte leise. Was für ein seltener Moment. Shila lag ruhig neben ihm, war sauber und hatte für ein paar Sekunden keine Abenteuer oder andere Flausen im Kopf. Deva nahm sich vor diesen Augenblick tief in seinem Gedächtnis abzuspeichern, damit er sich irgendwann einmal daran erinnern konnte.

Auch Shila genoss die Ruhe und Geborgenheit, die ihr der schwarze große Leitwolf neben ihr vermittelte... sie schmiegte sich in das weiche Fell ihres Vaters und atmete tief dessen Geruch ein "Ich sage ihm nichts, versprochen" flüsterte sie, obwohl sie Namíd eigentlich alles erzählte, denn er war ja ihr Lieblingsbruder... aber das hier würde ein Geheimnis zwischen Vater und Tochter sein und bleiben.

Deva lächelte zufrieden und schloss für einen Moment die Augen. Er erinnerte sich daran, wie er im Frühjahr, bevor Shila und ihre Geschwister auf die Welt gekommen waren, mit Siyi ab und an einfach schweigend nebeneinander gelegen hatte. Er mochte diese Momente, Deva war kein Wolf der Dauerbespaßung brauchte, auch wenn er gegen eine gute Unterhaltung nichts einzuwenden hatte. Er hatte keine Probleme mit Schweigen. Siyi hatte das auch nie gehabt. ,,Hast du eigentlich mal daran gedacht, ob du Leitwölfin werden willst, wie Mama?"

Überrascht blickte sie ihren Vater an "Ich?" darüber hatte sie noch nie nachgedacht, aber wenn sie jetzt so daran dachte, sah sie eher Namíd in der Alpharolle oder doch ihre Schwester Kainuu? "Ich glaube ich werde lieber eine Jägerin... und vielleicht kann ich helfen die Welpen großzuziehen" meinte Shila nachdenklich.

Dass Shila von den beiden Schwestern - wenn man Yoruba als dritte Schwester nicht mitzählte, denn das war die schwarze Wölfin ja eigentlich - diejenige war, die am ehesten für die Leitwolfrolle geeignet war, lag wohl auf der Pfote. Sicher hätte nie jemand Kainuu als Leitwölfin akzeptiert, auch wenn sie liebenswürdig und sicher gütig war. Sie war einfach nicht klug genug, auch wenn Deva dieser Umstand in der Seele weh tat. Er mochte die verächtlichen Blicke nicht, die Arkas ihr heimlich zuwarf. Vielleicht bildete Deva sich die auch nur ein, aber für ihn waren sie da und sie sorgten dafür, dass er schlechte Laune bekam. Shila war neugierig und stark, sie hätte sicher gute Chancen. ,,Du willst bei der Welpenaufzucht helfen? Und ihnen jede Menge Unsinn beibringen, so wie Onkel Dannsair euch jede Menge Unsinn beigebracht hat?" Devaki lachte und stupste ihr neckisch den Fang gegen die Seite.

Sie lachte schallend auf, was wie ein freudiges Jaulen klang und schüttelte den Kopf "Nein... ich werde ihnen noch viel mehr Unsinn beibringen wie Dannsair es getan hat" versicherte sie ihrem Dad und zog den spielerisch mit den Zähnen am Ohr, schlabberte dann aber auch schon wieder darüber und legte dan Kopf zurück auf die Pfoten.

Sowas hatte er sich doch gedacht. Deva lächelte mit, verzog aber gleich wieder das Gesicht als sie ihm am Ohr zog. Wenigstens daran merkte man, dass Shila doch noch nicht ganz erwachsen war. Dass seine Welpen noch nicht ganz erwachsene Wölfe waren, verbesserte er sich. Wahrscheinlich würde dieses verspielte Herumgetolle noch ein wenig anhalten. Irgendwie kam einem das Leben dadurch nicht so ernst vor.

"Außerdem bist du doch der Leitwolf, Papa" fügte Shila nach einer Weile hinzu und blickte ihren Papa mit wachen Augen an "Ich kann dir doch nicht deinen Platz wegnehmen" erklärte sie und stubste ihn erneut sanft und verspielt an.

Er sah sie kurz an und nickte dann nachdenklich. ,,Jetzt bin ich das noch, ja. Aber irgendwann werde ich auch alt und dann muss jemand anderes das Rudel leiten. Jemand der jünger ist. Dein Opa hat dieses Rudel auch einmal geleitet, weißt du. Irgendwann kann man das aber nicht mehr und dann müssen andere Wölfe übernehmen." erklärte er ihr und versuchte nicht zu erwähnen, dass oft der Tod eines Leitwolfes dazu führte, dass die Rangfolge sich neu bildete.

Sie nickte leicht "Aber das dauert noch ganz ganz lange, du bist doch noch jung" erklärte sie ihm und knabberte verspielt an seinem Ohr herum "War Opa auch so schwarz?" fragte sie dann neugierig, was das für eine rolle spielte? Scheinbar spielte es für Shila eine Rolle.

Jung. Devaki sagte dazu nichts weiter, auch wenn er vollkommen anderer Meinung war. Sicher war er kein Altwolf, aber mit vier Jahren würde er sich selbst gewiss nicht mehr als jung bezeichnen. Und wer wusste schon, wann das Schicksal zuschlug. Ein falscher Schritt bei einer Jagd und es würde ihm ergehen wie so vielen Wölfen, die lange vor dem Alter das Zeitliche segneten. Doch davon brauchte Shila nichts zu wissen, stattdessen konzentrierte sich Deva auf ihre zweite Frage. ,,Ja, so schwarz wie ich oder Liath oder Namíd. Deine Großmutter hingehen sah eher dir und Kainuu ähnlich."

"Siehst du, dann kann ich doch gar nicht deinen Platz einnehmen, Papa... ich hab kein schwarzes Fell" erklärte sie und blinzelte ihn an "Du musst das also noch ganz lange Zeit machen, bis ein anderer Wolf deinen Platz einnimmt, der auch schwarz ist und stark" erklärte sie ihrem Papa.

Junge Wölfe waren wirklich großartig darin seltsame Theorien über das Leben und die Welt aufzustellen. Devaki befürchtete, dass er Shila nun beigebracht hatte, dass lediglich schwarze Wölfe Leitwölfe werden konnten. Er lächelte und schüttelte sanft den Kopf. ,,Aber du könntest den Platz deiner Mutter einnehmen." meinte er und ließ sich nicht von seiner Frage abbringen. Dabei versuchte er es geschickt zu umgehen, ihre Theorie gleich wieder zu verwerfen.

"Hm... aber war Mama nicht nur Leitwölfin, weil du Leitwolf warst?" irgendwie hatte sie sich das jedenfalls immer so zurechtgedreht... dass Siyi nur die Begleiterin von Deva war und er das Rudel führte, sie nur an seiner Seite war...

Er schüttelte den Kopf. Wie kam sie den auf diesen Gedanken? ,,Nein, eigentlich war es umgekehrt. Ich bin Leitwolf geworden, weil deine Mama Leitwölfin war. Bis zum vergangenen Winter war ich nur Betawolf, also einen Rang tiefer gestellt.",erklärte er ihr.

Sie legte den Kopf schief "Wirklich?" hm, irgendwie hatte sie das nie so mitbekommen, gut es war auch irgendwie vor ihrer Zeit gewesen.. "Hm... meinst du wirklich dass ich Mamas Platz einnehmen könnte?" fragte sie dann mit klopfendem Herzen.

Devaki nickte zur Bestätigung und lächelte Shila anschließend aufmunternd an. ,,Natürlich kannst du das. Wenn du dich anstrengst, und wenn du es willst. Und wenn du dein Fell sauber hälst." Letzteres begleitete Deva mit einem leichten Augenzwinkern. ,,Aber es ist kein Muss. Ich werde dich genauso gern haben, wenn du keine Leitwölfin wirst. Das ist eine ziemlich anstrengende Aufgabe manchmal, weißt du?"

Sie nickte... und vor allem war es eine sehr wichtige Aufgabe, das war Shila bewusst und deswegen klopfte ihr kleines Herz auch so schnell - das musste Deva doch hören, dieses Klopfen! Sie schmiegte sich an ihren Papa "Hilfst du mir dabei eine gute Leitwölfin zu werden?" fragte sie vorsichtig und blickte ihren Papa aus ihren treuen dunklen Augen an.

,,Natürlich. Alles was du willst. Du kannst immer zu mir kommen, wenn du Hilfe brauchst." Deva leckte Shila beruhigend über den Kopf. Ein paar Körner Sand holte er dabei auch noch aus ihrem Fell heraus. Eigentlich fand er, dass Shila nicht sonderlich viel Hilfe benötigte, im Gegensatz zu ihrer Schwester. Sie würde ihren Weg sicher auch alleine meistern.

"Danke, Papa" flüsterte Shila und kuschelte sich in das warme Fell von deva, schließlich wurde es langsam aber sicher nacht und der Wind wurde merklich kühler.