Night-Wolves
14 | Widrige Viren - Druckversion

+- Night-Wolves (https://nightys.schattenwanderer.net)
+-- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=7)
+--- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=18)
+--- Thema: 14 | Widrige Viren (/showthread.php?tid=182)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12


Re: 14 | Widrige Viren - Liath - 14.02.2012

Besorgt hob Liath den Kopf, als Laines hustete und Arkas endlich von Dannen zog. Wenigstens ein was Gutes an diesem Tag. Er bedachte den Rüden mit einem grimmigen Blick und schaute dann wieder verunsichert und voller Sorge zu seinem Lieblingshexer auf dem Boden. Zuerst glaubte der Welpe, dass Laines mit dem Namen Kody nichts anfangen konnte, doch dann lächelte er ein wenig, als ihm klar wurde, dass das Blödsinn war. Natürlich kannte Laines den braunen Welpen, sie kannten sich alle untereinander. Und bald kannten sie auch alle die Geschichte von der Windhexe. Die Rute des jungen Schwarzen klopfte auf den Boden, zumindest bis zu dem Moment, in dem Laines ihn daran erinnerte, dass er versprochen hatte, niemandem von der Sache mit der Windhexe zu erzählen. Er fuhr zusammen wie ein verschrecktes Kaninchen und legte sofort schuldbewusst die Ohren an.


„Oh! Oh richtig! Tut mir Leid Onkel Laines.“, sagte er und wurde gegen Ende immer leise, bis er schließlich flüsterte.


So etwas Blödes aber auch, das hatte er im Eifer des Gefechts ganz vergessen. Als dann auch noch die Pfote seines Onkels um ein Haar seine Nase traf, winselte er leise und zog den Kopf ein. Er bemerkte nicht, dass es dem Rüden vollkommen gleich war, ob er das Geheimnis weitererzählt hatte oder nicht. Doch letztlich wurde auch seine Sorge und seine Schuldgefühle von Yorubas Gebrüll abgelenkt. Flink stellten sich die schwarzen Ohren wieder auf und er wandte den Blick zur Seite, lauschte mit Unverständnis in den Augen dem, was sie ihrem Vater da an den Kopf warf. Fühlte sie sich so erwachsen? War das die Krankheit? Oder war das die Schuld von Arkas, den sie ja komischerweise so mochte? Vielleicht war auch alles dreis dran Schuld. Ein Kopfschütteln, mehr hatte er nicht für ihre Worte übrig, dann sah er wieder zu seinem Onkel, der das Gleiche zu denken schien. Als er überraschend zur Seite rollte, verlor Liath beinahe das Gleichgewicht und zuckte zusammen, dann stand er ebenfalls auf und wedelte aufgeregt mit der Rute.


„Also ich auch nicht, das – oh oh, geht’s?“, brach er mitten im Satz ab, als Laines auf einmal zu schwanken begann.


Hilfsbereit sprang er ihm zur Seite, wusste aber nicht, wie er ihm helfen sollte. Wenn er ihn von einer Seite stützte, fiel er zur anderen vielleicht einfach um. Also verharrte er direkt neben seinem Onkel, unsicher, wie er ihm helfen konnte und abwartend, was er nun vorhatte.
Zum Weier wollte er, in Ordnung. Die Ohren des jungen Wolfs stellten sich überrascht auf, dann nickte er eifrig und lief ihm nach wie ein Entenküken seiner Mutter. Was wollte er ihm erzählen, fragte er sich. Vielleicht noch mehr über die Windhexe? Weshalb Yoruba sich so komisch benahm? Weshalb es ihm und den anderen Rüden so schlecht ging? Liath war jedenfalls mehr als gespannt, auch wenn er sich noch immer Sorgen um seinen Onkel machte.


„Ist gut, ich komme. Aber ist das nicht ein bisschen weit für dich?“, fragte er behutsam und legte erneut die Ohren an. Vielleicht wurde Laines ja böse, wenn er ihn auf seine Schwäche ansprach, so wie manche der Anderen.



Re: 14 | Widrige Viren - Yoruba - 17.02.2012

Yorubas Welt drehte sich einige Runden und in ihren Ohren fiepte es ganz widerlich. Pünktchen tanzen vor ihrem Gesicht und kurz war sie geneigt sich zu schüttelt. Aber selbst sie war inzwischen so clever und hielt lieber still, noch mehr Kopfdruck würde sie bestimmt nicht überleben. Es dauerte einige Momente, bis sich ihre Sicht wieder soweit geklärt hatte, dass sie wieder deutlicher ihre Umgebung wahrnahm. Sofort fiel ihr Vater in ihr Gesichtsfeld. Er hatte zu ihrem Ausbruch nichts erwidert, aber als Yoruba den verletzten Ausdruck auf seinem Gesicht sah tat es ihr schon wieder leid. Was war aus ihr geworden? Sie war doch sonst nicht so aggressiv? Die Worte von Arkas, oder auch die von Laines hatte sie nicht wirklich mitbekommen, ihre Aufmerksamkeit galt zunächst Dannsair. Ihr Kopf lag auf dem Boden und sie bewegte sich nicht, auch nicht als der Schwarze ihr einen letzten Blick zuwarf und ihr dann den Rücken kehrte. Seine leise Stimme zog durch ihren Kopf. Er wollte Yeven suchen. Was das bringen sollte konnte sie sich nicht ausmalen, aber offenbar brauchte er einfach etwas Abstand. Bevor sie Einwände erheben konnte, oder auch nur in der Lage war sich überhaupt zu erheben war er auch schon zwischen den Bäumen verschwunden.

Ein beißend schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit. Gequält schloss sie ihre Augen. Das hatte sie nicht gewollt, sie hatte ihren Vater doch lieb. Was sollte sie jetzt nur machen? Sie war unfähig ihm zu folgen oder sich zu entschuldigen, auch wenn sie in der tiefe ihrer Seele wusste, dass sie teilweise Recht hatte, aber so hätte es nicht so ausdrücken dürfen. Wut und Verzweiflung hatten auch ihr gesprochen. Wann war sie ein solcher Wolf geworden, machte dieser elende zustand das aus ihr? Die anderen betroffenen Wölfe machten auch nicht grad den besten Eindruck. An Arkas konnte sie es schlecht messen. In Gegenwart der Andere war er wie immer distanziert und muffelig. Es dauerte einige weitere Augenblicke, die Yoruba nutze um einfach an der frischen Luft zu liegen. Ihr Körper hatte inzwischen wieder unkontrolliert zu zittern angefangen, aber sie würde den Teufel tun sich jetzt wieder in die Höhle zu schleppen. Selbst Schuld, immerhin hatte sie ihren Vater, der als Wärmespender gedient hatte grad in die Flucht geschlagen.

Grad als sie sich zur Seite drehen wollte fiel ihr Blick auf Namid. Der Rüde hatte sich offenbar auch aus der höhle geschleppt und sich zu seinen Geschwistern gesellt. Er war der Einzige, den diese komische Erkranken auch erwischt hatte, oder besser der einzige Jungwolf neben ihr. Yoruba beobachtete ihn einige Augenblicke. Bisher hatte sie wenig mit ihm zu tun gehabt. Außer mit Liath hatte sie sich allgemein wenig mit den Anderen beschäftigt. Sie war oft mit Arkas zusammen, die Anderen machten im ihn einen Bogen, vielleicht lag es daran. Jetzt bemerkte sie jedoch, dass sie von anderen schwarzen Jungwolf relativ wenig wusste und auch von Shila. Ihre Ohren zuckten, als ihr die Idee kam. Sie konnte ja Namid fragen wie es ihm erging, so musste sie sich nicht mit ihrem Gewissen befassen und lag auch nicht gänzlich allein hier rum. Geteiltes Leid war ja schließlich halbes Leid. Es dauerte eine ganze weile, bis die Jungfähe es nach mehreren Versuchen schaffte sich auf ihren vier zitternden Pfoten zu halten und langsam in Richtung Devakis Gruppe wackelte und sie schaffte es auch nicht ganz bis dahin. Zwischenzeitlich waren die schwarzen Punkte vor ihren Augen so groß geworden, dass sie gar nichts mehr sehen konnte. Ihr blieb nichts weiter übrig als erneut eine Pause einzulegen. Wie lachhaft. Sie war eine verdammte Wölfin und konnte nicht mal 10 Meter laufen! Wieder überkam sie diese Hilflosigkeit und Wut. Ein erneutes kurzes Wimmern entwich ihrer Kehle. Sie sah in Namids Richtung, ohne ihn wirklich zu sehen. Das Pochen im Kopf hatte wieder zugenommen. Eine schlechte Idee sich zu bewegen, ja.


Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 21.02.2012

Es fiel ihm zunehmend schwerer sich auf Shilas, Kodys und Kainuus Geschichte zu konzentrieren. Den Anfang von Shilas Worten bekam er mit, doch sein Kopf schmerzte und um ihn herum schien auf einmal alles so laut zu sein. Devaki stöhnte leise auf und blickte sich um. Seine Augen blieben an Dannsair hängen, der mit betrübtem Blick davonrauschte. Er sah dem Schwarzen nach mit nachdenklichem Blick. Dannsair war einer der Wölfe, die er hier am längsten kannte. Seine Stimmung konnte von übermütig, dumpfsinnig, spaßig über aufgedreht bis – das hatte Devaki gesehen, als sie dem Ungeheuer nachgejagt waren, das Samael umgebacht hatte – besorgt und nachdenklich variieren. Aber so enttäuscht und verletzt, hatte Deva ihn noch nie gesehen. Er runzelte die Stirn und drehte die Ohren. Sein Blick wanderte zu Yoruba, die ebenso wenig glücklich aussah. Aber immerhin war sie es, die ihren eigenen Vater verjagt hatte.

„So jung und so viel Wut.“ murmelte er und drehte den Kopf noch einmal um Arkas anzusehen. „Ich hoffe für dich, dass das nicht an dir liegt. Es wäre schade, wenn du mit deiner dauerhaft launigen Art einen schlechten Einfluss auf sie hast. Und einen Keil zwischen Vater und Tochter treibst.“

Deva wusste nicht genau, wo dieser Tadel herkam. Und warum er ihn überhaupt aussprach. Unter normalen Umständen hätte er ihn heruntergeschluckt und das Thema angesprochen, wenn sich die Stimmung ein wenig normalisiert hätte, wenn alle wieder gesund wären. Jetzt rutschte es ihm heraus und schon einen Augenblick später verfluchte er sich dafür, dass die Worte aus seinem Fang gekrochen waren. Da kam es ihm gerade recht, dass Namíd auftauchte und er Arkas aus einem guten Grund einfach den Rücken kehren konnte. Der Leitrüde quälte sich zu einem Lächeln. Es ging ihm schlecht, aber Namíd schien es wesentlich schlechter zu gehen. Er fuhr kurz mit der Zunge über das Ohr seines Sohnes und versuchte nach dessen Frage noch einmal all seine Kräfte zu mobilisieren, um gesund, zuversichtlich und fröhlich zu wirken.

„Natürlich. Tante Yeven und Tante Nasiha suchen etwas, das uns hilft. Und solange muntern wir uns gegenseitig auf. Deine Geschwister haben sich schon etwas Schönes einfallen lassen. Und.... das mit Cheza, kriegen wir auch noch hin.“

Bei den letzten Worten senkte Deva verschwörerisch die Stimme, musste aber aufpassen, dass sie nicht in ein ätzendes Krächzen überging. Dass er mit Geschwistern auch Kody einschloss, war für den Schwarzen selbstverständlich. Wenn man ihn gefragt hätte, hätte er auch Yoruba mit in diese Gruppe genommen. Deva unterschied nicht zwischen seinen Welpen und den anderen beiden. Sie gehörten dazu, wenn sie auch andere Eltern hatte.

„Wir müssen einfach stark sein, weißt du? Sieh mal, Yoruba geht es viel schlechter als uns. Willst du nicht zu ihr gehen und sie ein wenig aufmuntern?“

Hoffentlich dachte Namíd nicht, dass sein Vater ihn loswerden wollte. Doch wenn es ihm sonst schwer fiel, seine Aufmerksamkeit auf alle seine Welpen gleich zu verteilen, fiel es ihm nun noch viel schwerer. Er spürte Kodys, Kainuus und Shila drängende Blicke und er fühlte, wie sein Kopf schwer wurde wie ein Stein. Er gab Namíd einen aufmunternden kleinen Stups mit der Nase, um ihn zu der schwarzen Jungwölfin herüber zu schicken. Dann suchte er entschuldigend die Augen der drei anderen Jungwölfe, ließ die Ohren wieder ein wenig zur Seite sinken und legte den Kopf zurück auf die Pfoten.

„Entschuldigt bitte... Kody, Kainuu? Ihr seid dran. Wie geht es denn jetzt weiter mit dem bösen Wolf. Haben die drei Helden ihn besiegen können?“


Re: 14 | Widrige Viren - Namíd - 23.02.2012

Er hatte die Augen schlossen und den Kopf erschöpft auf den Pfoten liegen und lauschte der Stimme seines Vaters. Es tat gut zu wissen das sie Gesund würden, das Tante Yeven und Tante Nasiha sich darum kümmern würden und ebenfalls war er froh das sein Papa ihm mit Cheza helfen würde. Dann jedoch öffnete Namíd die Augen, schaute erste seinen Papa an ehe er den Blick in die andere Richtung zu Yoruba wandte. Ja, die dunkle Fähe war auch krank – neben ihm selbst war von den Jungtieren nur noch sie krank – und es schien ihr wirklich nicht gut zu gehen.

„Ja, ich gehe zu Yoruba.“

Seine Stimme hatte er mit sehr viel Mühe unter Kontrolle und so klang er um einiges Sicherer als er sich fühlte wenn er an die kurze Strecke dachte von der Höhle wo er gelegen hatte bis zu seinem Papa und jetzt sollte er wieder laufen? Aber schließlich war er nicht umsonst er selbst und würde das schon schaffen! Also schloss er noch einmal die Augen und mobilisierte alle Kraft die er in sich fand ehe er sich aufrichtete. Mit kleinen und vor allem unsicheren Schritten machte er sich auf in Richtung Yoruba. Mit jedem Schritt mehr tanzten die Punkte vor seinen Augen auf und ab und auch die Übelkeit kam schneller wieder als ihm lieb war. Immer wieder blieb er stehen und hatte das Gefühl das sich die Entfernung zwischen ihm und Yoruba nicht verringerte. Er konzentrierte sich auf jeden kleinen Schritt den er tat und anstatt sich auf das Ziel zu fixieren blickte er nur auf den nächsten Schritt. Irgendwann und ohne zu wissen wie, lies sich der dunkle Rüde neben Yoruba zu Boden sinken. Müde schloss er erst einmal die Augen und hustete kurz ehe er seine Atmung wieder unter Kontrolle hatte und auch die Punkte vor seinen Augen weniger wurden. Dann schlug er besagte Augen auf und musterte Yoruba mit seinen blauen Augen.

„Hallo Yoruba... Wie geht es dir?“

Was eine doofe Frage. Vermutlich nicht besser als ihm selbst, aber er wusste gerade nicht was er sagen sollte geschweige das er sich in der Lage fühlte das zu tun. Wie gerne würde er jetzt gerade mit den Schmetterlingen fliegen gehen oder am Weiher spielen anstatt hier zu liegen und sich zu Fragen wie lange es ihm und den anderen noch so schlecht ging. Er hoffte einfach das seine Tanten bald mit etwas zur Hilfe zu ihm kamen. Er schloss erneut die Augen und atmete tief durch um die Schmerzen in seinem Kopf zu vertreiben – mit leider nur geringem Erfolg.

„Bestimmt geht es... uns bald besser... Das hat mein … Papa gesagt!“

Er wollte die andere aufmuntern. Sie hatten zwar wenig mit einander zu tun gehabt, aber das würde er jetzt ändern! Ausserdem zählte die Jungwölfin für ihn dennoch zur Familie. Es war doch egal ob ihr Papa ein anderer war und ihre Mama eine andere. Er lächelte sie aufmunternd an – oder versuchte es wenigstens – und hoffte darauf das sie sich auf eine Unterhaltung einlies. Vielleicht würde das ihnen beiden ja helfen?


Re: 14 | Widrige Viren - Arkas - 23.02.2012

Arkas wäre beinahe weggedöst, hielt sich aber an den Worten der Geschichte der Welpen wach, selbst wenn er nur halbherzig mithörte und öffnete dann wieder die Augen, als er Devaki neben sich stöhnen hörte. Der Schwarze sollte sich nicht so anstellen, ging es ihm durch den Kopf. Es ging ihnen allen sichtlich schlecht. Er als Leitwolf sollte aber auch in dieser Situation eine starke und unnahbare Seite an den Tag legen um den anderen Mut zu machen und zumindest den Eindruck zu erwecken dass er noch in der Lage war, das Rudel zu führen. Aus dem Augenwinkel den Dunklen beobachtend fiel ihm auf, dass dieser sich umsah, offenbar etwas beobachtete. Arkas folgte dem Blick Devakis in die gleiche Richtung und sah gerade noch Dannsair im Wald verschwinden, anschließend eine halbe Kopfumdrehung weiter Yoruba hinaus auf die Lichtung schlendern. Das Bild verwunderte ihn nicht, vermutlich hatte Dannsair irgendwas Dummes angestellt, was nun wirklich nicht selten vorkam. Seine Augen blieben kurz an Yoruba haften.

Mit zitternden Pfoten lief sie ihnen entgegen, wackelte sich Stück für Stück voran und blieb dann ein paar Wolfslängen von ihnen entfernt stehen, brauchte offenbar eine kurze Pause. Ein leises Wimmern von ihr drang an seine Ohren und auch, wenn er generell wenig Mitleid kannte und sie selber schuld daran war, dass sie statt sich auszuruhen hier herumlief, wurde ihm noch mal flauer im Magen. Irgendwie störte ihn ihr kränklicher Anblick mehr als der der anderen Wölfe. Doch noch bevor er sich fragen konnte weswegen, drangen Devakis Worte an seine Ohren. Der Dunkle hatte sich ihm zugewandt und redete offenbar im Wahn, zumindest kam es Arkas so vor als er nach und nach mit verlangsamtem Gedankengang dechiffrierte, was Devaki da sagte. Er solle einen schlechten Einfluss auf sie haben? Ein wütender, bohrender Blick traf Devaki.

Das ist nicht dein Ernst, Schwarzpelz. Mit meiner launigen Art? Ich soll einen Keil treiben zwischen Vater und Tochter? Dir hat wohl ein Specht den Kopf ausgehöhlt! Pass lieber auf, dass ich keinen Keil in dich treibe!

Er war sauer und tobte innerlich. Was bildete Devaki sich da ein? Glaubte er wirklich es benötigte einen weiteren Wolf um das seltendämliche Verhalten von Dannsair noch zu unterstützen und sich zwischen ihn und seine Tochter zu drängen? Selbst wenn er einen Einfluss auf sie hatte, dann könnte dieser nicht schlechter sein als das schwachsinnige, hohle Getue, Verwöhne und Verhätschele das er offenbar Erziehung nannte! Machte aus den Welpen einen Haufen realitätsfremder, schwacher Dummköpfe und Träumer. Und ausgerechnet er – Arkas – sollte einen schlechten Einfluss auf jemanden ausüben? Er der dafür sorgte, dass die Dunkle überhaupt in der Lage war unabhängig zu sein, zu überleben und dem Rudel etwas zurückzugeben? Was sollte er machen, ein weinerliches, hilfloses Papakind aus ihr machen so wie er es offenbar mit Kainuu bevorzugte? In ihm brodelte es. Sehr gerne hätte er ihm all das entgegengespien und in seinem Blick flammte es. Dummerweise waren sie nicht alleine. Sie waren die einzigen verbliebenen, ausgewachsenen Wölfe auf dem Rudelplatz, umgeben vom zum Teil kranken Welpen und selbst in dieser Wut und in Anbetracht der Situation, der Krankheit, wusste er, dass das nun unangemessen wäre. Natürlich nicht minder unangemessen als Devakis anklagendes Geschwätz, aber dennoch.

Arkas zwang sich zur Ruhe, hatte das Gefühl alles in ihm rebellierte dagegen, spürte wie sich sein Magen zusammenzog und ihm sofort wieder schlecht wurde, aber er riss sich zusammen. Einzig ein tiefes Grollen verließ seine Kehle aber das zurück zu halten wäre zu viel des Guten gewesen, das hätte ihn platzen lassen. Und es handelte sich dabei nicht um ein „das war jetzt unpassend“-Knurren, sondern um ein „ein weiteres Wort in diese Richtung und ich zerfetze dich“-Knurren. Der Rüde hatte sich schon wieder abgewandt, offenbar mit Namid geredet, der sich nun zu Yoruba begab und wieder den anderen Jungwölfen gewidmet, aber das war ihm egal. Trotz Müdigkeit und Schwindel stand er auf, senkte den Kopf an Devakis Ohr und flüsterte, allerdings lauter als gewollt, etwas, das sowohl Drohung als auch Versprechen sein konnte.

„Wir sprechen bei anderer Gelegenheit darüber!“

Mit diesen Worten wandte er sich ab, trabte schlenkernd Namid hinterher zu Yoruba und ließ sich demonstrativ bei den beiden Jungwölfen mit dem Hinterteil in Devakis Richtung nieder, zeigte dem Schwarzen im wahrsten Sinne des Wortes die kalte Schulter. Sei Atem ging etwas schneller, einerseits vom zornig sein, andererseits von dem wiederholten Aufstehen, Laufen und Hinlegen. Aber er brauchte diese Distanz zum Alpha nun, sonst konnte er trotz seines momentanen Zustandes nicht dafür garantieren, ihn anzufallen. Ein Schwall warmer Luft verließ schnaufen die Nase des Rüden, als er den Kopf auf den Pfoten bettete und die Augen schloss, mit gespitzten Ohren nun Yoruba und Namid lauschend.


Re: 14 | Widrige Viren - Yoruba - 26.02.2012

Diese dämliche Nebelschicht in ihrem Kopf brauchte eine halbe Ewigkeit um sich zu lichten. Die letzte Anstrengung war eindeutig viel zu viel für ihren erschöpften Körper gewesen und die Hilflosigkeit in ihren Eingeweiden nahm immer mehr zu. Grade als sich der Nebel lichtete, ihre Augen etwas klarer wurden und sie die seichten Worte der Anderen überhaupt wieder etwas voller wahrnahm sprach Devaki. Yoruba brauchte einige Sekunden, bis das Gesagte ihren Kopf erreichte und sie es verarbeitet hatte. Normal war sie darin sehr schnell, jetzt war sie einfach nur froh überhaupt bei Bewusstsein zu verweilen. Als sie den Sinn der Rüge erkannte überkam sie wieder dieses seltene Gefühl der Wut. Devaki gab Arkas die Schuld an ihrem Verhalten. Ein leises Knurren entwich ihren Fang, sicherlich nicht bedrohlich, aber als sie es merkte war es auch schon zu spät. Sie allein war Schuld an ihren Verhalten und es gefiel ihr überhaupt nicht, dass Devaki jetzt einen anderen Schuldigen suchte. Allerdings begriff sie auch, dass es in ihrer derzeitigen Lage nicht sonderlich klug war, vor allem nicht im Stand eines Jungwolfes sein Leittier anzuknurren. Kurz starrten ihre Augen weit aufgerissen, doch als der schwarze Rüde seine Aufmerksamkeit wieder seinen Welpen zukommen ließ musste sie wohl davon ausgehen einfach Glück gehabt zu haben. Welch eigenartiges Wort ihn diesen jämmerlichen Zustand. Ihr Augenmerk fiel auf Arkas, den sie nun betrachtete ohne den Kopf überhaupt zu bewegen. Leider blieb der weniger gelassen und ignorant und verpasste dem Alpha eine passende Antwort. Oh nein, das hatte sie nun wirklich nicht gewollt. Irgendwie musste sie das wieder richtig biegen. Sie versuchte zu sprechen, aber ihrem Fang entwich ein klägliches widerliches Geräusch. Na prickelnd, nicht mal dazu war sie in der Lage. Ihre Zunge befeuchtet kurz ihr Maul, dann ein erneuter Versuch unter höhester Anstrengung.

„Ich bin allein verantwortlich für mein handeln Devaki, Arkas hat damit nichts zu tun!“

Sie wollte einfach nur ihren Standpunkt klar ausdrücken. Ja. Selbst verantwortlich. Lernte das ein Welpe nicht zuerst. Man musste auf sich selbst aufpassen und wenn man etwas verbockte musste man es eben auch selbst wieder richtig biegen. Sicher war es nicht der passendste Zeitpunkt ihre Standpauke ausgerechnet hier und jetzt loszuwerden. Aber sie war so wütend gewesen und einfach nicht mehr sie selbst. Das lautere Sprechen sorgte dafür, dass sie lieber wieder die Augen schloss um nicht wieder in ein tief zu fallen. Ihr Magen begann wieder rumzublubbern und ihre Zunge fühlte sich an als wären alte Nager daran kleben geblieben. Würg. Grad als sie versuchte diesen Gedanken wieder loszuwerden hörte die ein Geräusch unmittelbar vor ihr. Sie öffnete die Augen und sah Namid, der sich zu ihr geschleppt hatte. Sein Anblick war ungefähr so ähnlich wie ihr eigener. Schrecklich. Eigentlich hatte sie ja eh zu ihm gehen wollen, jetzt hatte er sich ihr entgegen geschleppt und schaffte es sogar noch freundlich zu sein. Offenbar machte diese Krankheit nur aus ihr selbst ein Monster. Yoru verbiss es sich das laut auszudrücken und versuchte sich an einem kläglichen schiefen Grinsen.

“Hallo Namid….“

Sie wusste nicht so recht was sie sagen sollte, ohne es sich gleich wieder zu verscherzen, also wartete sie. Allerdings machte der Jungrüde es ihr nicht leichter, als er ausgerechnet dieses Thema anschnitt. Devaki hatte gesagt Yeven und die Anderen suchte was. Ja was suchten sie eigentlich und wozu sollte das helfen. Niemand wusste ja überhaupt warum es einigen so schlecht ging und Anderen nicht. Sie wollte dem Schwarzen aber nicht noch mehr die Laune verderben, also log sie entgegen ihrer eigenen Meinung.

“ Bestimmt, ich frag mich nur warum es nicht Allen so geht….warum nur uns?“

Ihr Kopf lag immer noch flach auf dem Boden und Namid konnte ihre gehauchte Stimme nur wahr nehmen, weil er direkt davor lag. Im Augenblick war sei einfach neidisch auf jeden gesunden Wolf hier. Grad als sie noch weiter reden wollte überkam sie ein Schatten und ließ sie erschaudern. Als sie den Blick hob stand plötzlich Arkas vor ihr, jedoch nicht lange, denn er ließ sich schnell fallen und lag nun direkt neben ihnen. Wenn sie grade bei besserer Gesundheit gewesen wäre, hätte sie sich über diese Geste sehr gewundert. Arkas suchte in Gegenwart der Anderen niemals Gesellschaft, erst recht nicht die der Jungwölfe. Aber als sie die schnellen Atemzüge des Großen vernahm, wusste sie, das auch er vielleicht nicht vollständig er selbst war. Ihre tränenden Augen starrten ihn kurz an, dann in Richtung Devaki. Sie allein war Schuld an dieser dämlichen Auseinandersetzung. Sie allein.

„Tut mir Leid Arkas, ich habe das nicht so gewollt!“

Sie hatte ihn, der ihr bester Freund war, wenn auch keiner wirklich davon etwas merkte nicht mit in dieses Chaos hinein ziehen wollen, aber dafür war es zu spät nun. Yoru senkte den Kopf wieder als Punkite ihre Augen verzierten und atmente pustend aus. Verdammt!


Re: 14 | Widrige Viren - Namíd - 01.03.2012

Der dunkle Rüde hatte die Augen geschlossen und sich auf seine Atmung konzentriert bis er letztlich Yorubas Stimme vernahm, die sehr leise direkt vor ihm zu sprechen begann. Die Diskussion zuvor hatte er einfach ignoriert, es war viel zu anstrengend auf alles zu lauschen was ihn nichts anging. Auch wenn Namíd diese Erkenntnis nicht passte, so hatte er dennoch mittlerweile eingesehen das es wohl nicht helfen würde wenn er versuchte Abenteuer zu erleben, wie die anderen. Er öffnete die Augen ein Stück und musterte Yoruba, er hätte ja genickt, hatte aber die Befürchtung das diese Bewegung seinem Kopf nicht gut tat und so lies er den Kopf weiter still auf seinen Pfoten ruhen.

„Ich weiß nicht warum das so ist. Aber vielleicht ist das ja Absicht.“

Und ganz vielleicht, fragte sich der junge Rüde, hatte er etwas getan das er krank war und die anderen nicht. Doch egal was er getan hatte, Namíd hoffte das es ihm bald wieder besser gehen würde. Doch bevor seine Gedanken weiter solche Merkwürdigen Pfade bestreiten konnten hörte der dunkle erneut eine Stimme und auch dieses mal war es Yoruba. Er öffnete, die mittlerweile erneut geschlossenen Augen, und blinzelte zu Arkas hoch. Mit dem helleren hatte er bisher nicht viel zu tun gehabt weshalb es ihn irgendwie wunderte, dass er sich zu ihm und Yoruba begab. Doch die Worte der Jungwölfin ließen darauf schließen das die beiden sich besser kannten als Namíd klar war.

„Oh, hallo Arkas. Wie geht es dir?“

Soweit Namíd wusste war auch der heller krank und deshalb fand er es wichtig zu wissen wie es den anderen ging, ob sie sich langsam wieder auf dem Weg der Besserung befanden denn er selbst hatte dieses Gefühl eher weniger. Doch auch dieses mal schloss der Jungwolf die Augen relativ schnell wieder als die schwarzen Punkte vor seinem Blickfeld wieder zu nahmen. Seine Stimme war die beiden male wo er etwas gesagt hatte auch nur ein leises flüstern gewesen, so dass die beiden ihn nur hören konnten weil sie sich in unmittelbarer Nähe zu ihm befanden. Da wo sein Papa lag wurde scheinbar noch immer die Geschichte erzählt, doch jetzt wo er merkte wie schwer es ihm fiel zu sprechen, war er froh das er statt dort zu bleiben zu Yoruba gegangen war.


Re: 14 | Widrige Viren - Kainuu - 08.03.2012


Es wurde ein bisschen viel für Kainuu. Eigentlich war sie voll konzentriert gewesen, hatte den bösen Wolf vor Augen gesehen, war gespannt auf den Fortgang der Geschichte, aber dann passierte im wirklichen Leben, das mit der Geschichte ja eigentlich nichts zu tun hatte, so viel. Arkas war schon vorher zu ihnen gekommen und nun erwähnte ihr Papa, dass der große Graue gut aus diesem dunklen Rudel stammen könnte und mit einem kleinen Schaudern stellte Kainuu fest, dass er Recht hatte. Arkas war genauso gemein und würde sicher nicht zögern, nur um stark zu erscheinen, ihren Papa zu entführen. Die Augen der Kleinen verengten sich etwas, aber schon kam Namíd zu ihnen und erzählte irgendetwas von Cheza und dass er auch bei der Geschichte mitmachen wollte. Eigentlich hätte Kainuu ja nichts dagegen gehabt, aber ihr Bruder wusste doch gar nicht, was sie erzählt hatten. Währenddessen setzte Shila ihre Geschichte auch schon fort, aber Kainuu fiel es nun sehr schwer, sich wieder richtig in das Erzählte hinein zu versetzen. Zum Glück brachte ihre Schwester keine große Neuerung, sondern fügte vor allem hinzu, dass sie nicht mehr weglaufen würden können. Das schockierte Kainuu, aber die Wirklichkeit war noch immer schrecklich ablenkend, denn Devaki schickte Namíd wieder weg und Arkas gab plötzlich einen schlimmen Laut von sich. Er klang genau so, wie sich Kainuu das Knurren des schwarzen Wolfes in der Geschichte vorgestellt hatte. Dabei starrte er jedoch keinen der Welpen, sondern ihren Vater an. Ganz so, als wolle er Devaki fressen. Arkas war verrückt, übergeschnappt, ein böser, wölfefressender Rüde. Ihren Papa würde er aber nicht fressen dürfen! Jetzt zeigten sich sogar ganz kurz Kainuus kleine, spitze Welpenzähne, während sie Arkas hinterherstarrte. Sie war nicht stark, sie würde ihren Papa nicht beschützen können, aber sie würde sich trotzdem vor ihn stellen. Trotzig und mit verbissener Miene senkte sie den Blick und hätte die Geschichte schon beinahe vergessen, wäre nicht Kody neben ihr.


Kody wollte eigentlich mit der Geschichte fortfahren, bemerkte jedoch, dass seine Zuhörer und Miterzähler etwas abgelenkt waren. Also räusperte er sich zuerst und stupste dann seine missmutig dreinblickende Freundin neben sich aufmunternd und auffordernd an. Nach einem weiteren Blick in die Runde, sich vergewissernd, dass er nun mehr Aufmerksamkeit hatte, führte er die schreckliche Szene fort.


“In die Ecke gedrängt waren die Welpen vollkommen hilflos. Da halfen keine guten Ideen, kein Mut und auch keine Sorge. Zwar versuchte einer der drei Helden sich vor die anderen zu schieben, aber er war noch viel zu klein um damit seine Begleiter vor dem riesigen schwarzen Wolf zu schützen. Der war nun so nahe, dass sie seinen übel riechenden Atem auf ihrer Haut spürten und schon senkte sich sein Fang über den kleinen, mutigen Helden.“



Kody endete früher, als Kainuu erwartet hatte und ziemlich erschrocken sah sie sich nun in der Lage, ihren besten Freund vor den Zähnen des schwarzen Wolfes zu bewahren. Immerhin war sie nun wieder ganz in der Geschichte, hatte Arkas beinahe vergessen. Fieberhaft suchte sie nach einer Lösung und tatsächlich hatte sie plötzlich eine Idee. Sie straffte die kleinen Schultern und fixierte wieder den imaginären bösen Wolf.


“Doch bevor die Zähne des bösen Wolfs den Helden berühren konnten, wurde es plötzlich ganz laut in der Höhle und mit einem Mal kamen viele, unendlich viele, kleine Schatten geflogen und stürzten sich auf den schwarzen Wolf. Der erschreckte sich ganz furchtbar, heulte auf, schnappte nach den Schatten, aber er hatte keine Chance gegen sie. Sie schrieen und griffen ihn an und schließlich floh der Wolf jaulend aus der Höhle.“


Da Kainuu nicht wusste, wie sie die kleinen Schatten aus der Höhle hinter dem Wasserfall nachahmen sollte, spielte sie den schwarzen Wolf, der zuerst noch sehr böse guckte – sie versuchte Arkas nachzumachen – dann aber winselte und ganz tief geduckt davonschlich. Hoffentlich würde Shila die Geschichte gut weitererzählen können, sie war ja gar nicht bei der Erkundung des Wasserfalls dabei gewesen und wusste so vielleicht nicht, was Kainuu mit Schatten meinte.




Re: 14 | Widrige Viren - Shila - 08.03.2012

Als ihr Bruder Namíd plötzlich aufgetaucht war, musste sich Shila zusammenreißen, um nicht über ihn herzufallen, um ihn zu begrüßen, denn sie freute sich so, dass er es aus der Höhle zu ihne geschafft hatte, denn das war doch ein gutes Zeichen, oder? Also würde er die böse Krankheit bestimmt besiegen können. Aber wäre sie nun aus der Dreier-Konstellation ausgebrochen, hätte sie womöglich die ganze Geschichte zerstört. Nur dass ihre Rute erfreut wedelte, als sie ihren Bruder sah, das konnte sie nicht unterdrücken.
Als Namíd wieder ging, blickte sie ihm fast etwas traurig nach, er hätte bestimmt auch toll mitspielen können in ihrer Erzählung... aber schon fing Kody an die Geschichte weiterzuspinnen und Shila versuchte sich wieder ganz auf den Plot zu konzentrieren... Ohje, der böse große schwarze Wolf wollte Kody fressen? Schon grübelte Shila fieberhaft nach wie sie ihn retten sollte, ohne selbst unter die Krallen zu kommen. Aber ihre Schwester hatte einen genialen Einfall und als Kainuu die schwarzen kleinen Schatten erwähnte, stellte sich Shila einfach große Schmetterlinge vor, denn die kannte sie und wenn die tagsüber über einen hinwegflatterten, dann waren sie ja manchmal auch wie die beschriebenen Schatten. Oder meinte Kainuu Vögel? Denn von den Wesen, die in Höhlen lebten, hatte Shila wirklich keine Ahnung - da vermutete Kainuu ganz richtig

"Die Schmettervögel stürzten sich also auf den schwarzen bösen Wolf, der winselnd wie ein kleiner Welpe sofort floh. Die drei kleinen Helden blickten sich erleichtert an..."

und schon blickte sie zu Kody und Kainuu hinüber und wirkte wirklich erleichtert, ehe sie fortfuhr

"Die kleinen Wölfe schienen also nicht die einzigen zu sein, die den bösen Wolf und sein Rudel nicht mochten. Vielleicht würden die Schmettervögel ihnen ja helfen das böse Rudel zu verjagen und ihr Rudel zu retten?"

und mit dieser spannenden Frage endete Shila und sie schüttelte sich leicht, als wollte sie die Anspannung loswerden, die sich an der Stelle mit dem großen bösen Wolf über sie gelegt hatte


Re: 14 | Widrige Viren - Arkas - 11.03.2012

Arkas versuchte dem Schwindel der ihn plagte ebenso wenig Beachtung zu schenken wie den anderen Symptomen der Krankheit die ihn plagten. Sei Magen war ein einziges, brodelndes Loch, seine Nase staubtrocken, seine Zunge rau und pelzig, in seinen Ohren rauschte es, sein Kopf dröhnte und jeder Muskel seines Körpers fühlte sich verspannt an. Der aufgekeimte und langsam wieder abschwächende Zorn gegen Devaki hatte seinen Bauch noch mehr zum Rumoren gebracht. Offenbar hielt sein Körper momentan nicht viel davon, dass er sich aufregte. Was soll‘s. Der Dunkle hatte es selbst herausgefordert und konnte durchaus froh sein, dass er in dieser miserablen Verfassung war. Den Kopf auf die Vorderpfoten gebettet und die Augen geschlossen nahm er außer der Gegenwart von Namid und Yoruba nicht viel mehr war und selbst die beiden konnte er nur wittern, weil er sich in unmittelbarer Nähe der Zwei befand. Für gewöhnlich hätte sein Geruchssinn jeden anwesenden Wolf auf dem Rudelplatz erfasst. Es war deprimierend dermaßen eingeschränkt zu sein, doch Arkas würde trotzdem der letzte Wolf sein, der sich darüber beschwerte. Das würde nichts ändern. Alles was helfen würde war Ruhe und ein freier Geist damit sich jede Faser seines Körpers aufs Heilen konzentrieren konnte. Dass Yeven oder Nasiha irgendetwas finden würden dass auch nur annähernd helfen würde sie gesunden zu lassen bezweifelte er stark.

Er pustete einmal heiße Luft aus seiner Nase nachdem er tief durchgeatmet hatte, öffnete dann langsam die Augen und sah zu Yoruba, die sich soeben bei ihm für Devakis Einwand entschuldigt hatte. Es war ihr anzusehen, dass es ihr ähnlich miserabel ging wie ihm. In seinem Blick lagen Strenge und Unzufriedenheit die sie mit ihrem Verhalten bei ihm hervorrief. Er hätte mit dem Kopf geschüttelt um seine folgenden Worte zu unterstreichen, hielt es aber für besser diesen dort zu belassen wo er sich momentan befand: Auf seinen Pfoten. Seine Stimme war rau und leise. Er musste sich nicht anstrengen lauter zu sprechen, die Beiden waren nahe genug um ihn auch so hören zu können und waren kaum in der Lage sich besser zu artikulieren als er. Bedrückend, was die Krankheit da mit ihnen anstellte. Viel Würde war den Wölfen nicht geblieben in Anbetracht eines so hartnäckigen und heimtückischen Gegners, aber diesen Rest würde er sich so lange es ihm möglich war noch bewahren. Auch wenn das Denken schwer viel, so bemühte er sich doch die passenden Bemerkungen zu finden.

„Du brauchst dich nicht für die Dummheit anderer zu entschuldigen. Du hast nichts verkehrt gemacht.“

Er sah sie noch einen Augenblick lang an. Es war nicht schön sie als Häufchen Elend da liegen zu sehen und sicher war es seinem beeinträchtigenden Zustand zuzuschreiben aber in diesem Augenblick tat sie ihm irgendwie Leid. Mitleid, etwas das Arkas für gewöhnlich überhaupt nicht kannte. So brachte es ihn doch zumindest dazu der Dunklen ein kurzes, unauffälliges Lächeln zu schenken, bevor er sich Namid zuwandte. Die Frage des jungen Rüden ließ ihn ebenso innerlich den Kopf schütteln, jedoch aus einem anderen Grund.

Dumme Frage…

„Was glaubst du wie es mir geht? Ganz fantastisch natürlich.“

Es war sein gewohnter Sarkasmus, der da sprach, den er jedoch nicht mit seinen üblichen Gesten unterstreichen konnte, was ihn ärgerte. Rollende Augen oder eine gekonnt modulierte Stimme hätten den Unsinn dieser Aussage und somit der Frage des Jungwolfes besser unterstrichen. Ein tiefes Seufzen verließ seine Kehle, wobei sich der Bauch des Rüden sichtlich zusammenzog. Er hatte abgenommen, sicher nicht nur an Fleisch sondern auch an Muskelmasse. Diese Eingeschränktheit war er nicht gewohnt, für gewöhnlich hielt er sich jeden Tag fit. Es gab für ihn nur eine Antwort auf die Frage wieso einige von ihnen krank waren, andere jedoch nicht: Es musste an der Beute gelegen haben die sie erlegt und anschließend verspeist hatten. Er erinnerte sich genau oder meinte sich genau zu erinnern dass alle die bei ihm waren und vom selben Tier gefressen hatten nun krank waren. Eine einleuchtendere Erklärung gab es nicht. Daraus zog Arkas seine ganz eigene Konsequenz, die er lauter als gedacht vor sich hin brabbelte.

„Wenn das hier überstanden ist rühr ich nie wieder ein Karibu an! Elendes Drecksvieh…“

Er wusste, dass das nur eine kurzweilige Einstellung sein würde. Zu köstlich waren die gehörnten Läufer, dennoch projizierte er allen Zorn über die Krankheit gerade auf das tote Tier von dem sie sich genährt hatten und angesteckt haben mussten. Eine andere Erklärung gab es nicht.