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14 | Widrige Viren - Druckversion

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Re: 14 | Widrige Viren - Arkas - 13.01.2012

Arkas beobachtete noch einen Augenblick lang, wie Miu auf seine Aufforderung hin sich doch etwas nützlicher zu machen verlegen und offenbar voller Unwohlsein auf der Stelle herumrutschte. Sie war überfordert, man musste kein Genie sein das zu erkennen, das konnte selbst ein von Krankheit beeinträchtigter ohne Probleme sehen. Er verkniff sich einen weiteren, bissigen Kommentar in ihre Richtung. Sie war kein geeignetes Ziel um seine Frustration abzuladen, im Schlimmsten Fall würde sie noch anfangen zu verzweifeln und in Wimmern und Jaulen ausbrechen. Das konnte er nun absolut nicht gebrauchen. Glücklicherweise benötigte er sie für diesen Zweck auch gar nicht. Laines war wie nicht anders zu erwarten auf Arkas Kommentar angesprungen und auch, wenn er versuchte mit wahrscheinlich gespielter Gelassenheit über die Bemerkung die Arkas getroffen hatte hinwegzugehen, ihn keiner Aufmerksamkeit zu würdigen, so sprachen die Tatsache dass er es tat und die Worte die er wählte doch eine ganz andere, eindeutigere Sprache. Der Dunkle war leicht zu durchschauen und offenbar an seiner Eitelkeit zu packen. Arkas würde sich diesen nützlichen Fakt für die Zukunft einprägen, das könnte bei Zeiten noch mal nützlich sein.

Nein Laines, tust du nicht… du benimmst dich reif und vernünftig…

Arkas konnte ein hämisches, triumphales Grinsen nicht unterbinden. Wollte es auch nicht. Leicht den Kopf hebend, dabei allerdings darum bemüht keine zu schnellen Bewegungen zu machen um den Druck auf seiner Stirn, seinen Ohren nicht noch zu verstärken, sah er herüber zu dem Schwarzen. Seine Worte waren pure Ironie, als er sprach und es kostete ihn einiges an Kraft, doch auch wenn er etwas krächzte konnte man überdeutlich die unterschwellige Botschaft heraushören: Spott.

„Ganz wie du meinst, Laines. Ich möchte so einem cleveren Wolf wie dir doch nicht wiedersprechen. Im Gegenteil, ich würde mich ja vor deiner Weisheit verneigen, aber ich fürchte ich kann meinen Kopf nicht weit genug senken mich auf deine Geistesebene zu begeben.“

Das reichte vorerst an Worten. Der Hals des Rüden fühlte sich an, als hätte er scharfkantigen Kies geschluckt, die Zunge lag wie ein trockener Lederfetzen in seinem Maul. Er überlegte kurz, ob er dem Schwarzen nach seiner Genesung noch eine Abreibung verabreichen sollte für dessen Worte, entschied sich aber dagegen. Das würde er sich für einen angemesseneren Anlass aufheben.

Der kleine Liath schien sich berufen zu fühlen, Arkas zusätzliche einen verbalen Konter zu verabreichen. Wobei klein nicht mehr so zutreffend war wie noch vor einigen Wochen. Die Welpen waren größer geworden. Zwar waren sie noch weit entfernt davon reife, ausgewachsene Wölfe zu verkörpern, manche sogar noch mehr als andere, dennoch schwand mehr und mehr der Welpenschutz unter dem sie einst standen. Die eigentlichen Worte die Liath dabei wählte, wirkten eher unbeholfen und trotz finsterer Miene und bösem Blick schien der Rüde nicht in der Lage zu sein, Arkas wirklich Paroli zu bieten. Auch wenn er sich anstrengte und mit erhobenem Kopf an ihm vorbeistolzierte als er sich zu Laines begab, merkte Arkas doch, dass der junge Rüde weniger sicher wirkte, als er vorzutäuschen versuchte. Als Laines auf Grund der Hilfe des kleinen auch noch ein heroisches Grinsen aufsetze, bekam Arkas fast Mitleid mit dem Dunklen.

So weit gesunken, Schwarzpelz, dass der Knirps dich verteidigen muss und du ihn lässt? Du Ärmster…

Das Ohr des Hellen zuckte kurz, als er mitbekam, dass die Welpen um Devaki herum begannen ihrem Vater eine Geschichte aufzutischen. Keine dumme Idee, das musste er ihnen zugestehen. Etwas Ablenkung war zumindest nicht schlecht. Er richtete sich langsam auf, darauf bedacht sicheren Stand zu finden und seinen leicht zitternden Körper unter Kontrolle zu halten. Es gelang ihn, kostete ihn aber weitere Kraft und zehrte so an den wenigen Reserven, die ihm geblieben waren. Dass Laines und Liath nun miteinander tuschelten nahm er zwar noch wahr, er schenkte dem aber kaum noch Beachtung, konnte er doch eh nicht hören, was gesagt wurde.
Allerdings waren die Worte die die Rudelhöhle verließen laut genug um schwerlich überhört zu werden. Offenbar hatte Yoruba Gesprächsfetzen der beiden Schwarzen mitbekommen. Arkas blieb stehen und lauschte, wie Liath von Yoruba auf beste Art und Weise angefahren wurde. Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf die Züge des Hellen und er machte einen kurzen Schlenker näher an den Schlafplatz und somit auch Liath und Laines heran. Seine Schritte waren staksend, seine Pfoten trafen zwar gezielt den Boten aber es war deutlich, dass mehr als ein langsames Schlendern im Augenblick für den Hellen nicht drin war. Er freute sich darüber, dass die Dunkle gelernt hatte zwischen Blödsinn und dem was Wahr war zu unterscheiden. Das schrieb er zum Großteil sich selbst zu, hatte er sie doch in den vergangenen Wochen quasi unter seine Fittiche genommen.
Ebenso klar wie Yoruba vernahm er im Anschluss Dannsairs Worte, der seiner Tochter versuchte klar zu machen, dass Aussagen dieser Art nicht gingen. Nur zwei Wolfslängen von Liath und Laines entfernt stehen bleibend rief er, so laut es ihm möglich war in die Höhle hinein. Dass er mit dem von Dannsair gesagten unzufrieden war, musste man nicht erst erraten, das klang deutlich in dem Tonfall des Rüden mit.

„Erzähl keinen Dreck, Dannsair. Nimm dir lieber ein Beispiel an deiner Tochter. Sich der Wahrheit zu verschließen und irgendwelchen Schwachsinn zu glauben hilft niemanden. Das ist vielleicht was für Welpen, nicht für ausgewachsene Wölfe!“

Es war ihm egal, dass er sich aktiv in das Gespräch zwischen Vater und Tochter einmischte und die Erziehungsmethoden des Dunklen in Frage stellte. Er konnte es nicht gebrauchen, dass der Rüde mit seinen eigenen, kindlichen Ansichten das zunichtemacht, was er Yoruba beigebracht hatte. Seinen Standpunkt hatte er klar dargelegt. Laines und Liath beachtete er nicht einmal und statt auf eine Reaktion aus der Höhle zu warten, schlenderte er weiter zu seinem ursprünglichen Ziel. Leicht brummend ließ er sich in der Nähe von Devaki und seinem Tross ungelenk nieder - nicht weit von Kodeiyan entfernt - und lauschte den letzten Worten von Shila, die er noch mitbekam, versuchte an dem Punkt in die Geschichte mit einzusteigen. Er fühlte sich müde und von der kleinen Anstrengung schon erschöpft aber dennoch auch ein wenig stolz, den anderen vorgeführt zu haben, dass er selbst in krankem Zustand noch Biss hatte. Devaki warf er einen kurzen Blick zu der so viel heißen mochte wie: „Das war notwendig“, nicht sicher ob der Dunkle etwas von dem mitbekommen hatte was sich am Rudelplatz noch so abspielte. Er atmete ruhig, versuchte das flaue Gefühl im Magen zu ignorieren und schloss die Augen, die Ohren weiterhin gespitzt.


Re: 14 | Widrige Viren - Miu - 17.01.2012

Mit steigendem Unwohlsein huschten die Goldaugen der Bunten zwischen Laines und Arkas hin und her, die offensichtlich beide nichts besseres zu tun hatten, als sich gegenseitig nieder zu machen. Naja, zugegeben konnte sie es beinahe verstehen, wenn sie sich ein wenig Mühe gab. Beide waren sie krank, geschwächt und konnten nicht viel machen. Kein Wunder also, dass ihnen langweilig war und sie schlechte Laune bekamen Vielleicht half ihnen die Streiterei ja dabei, sich ein wenig davon abzulenken, dachte Miu. Und versuchte damit gleichzeitig ein wenig Verständnis für die ganzen bissigen Kommentare zu finden, die hier hin und her flogen. Es fiel ihr trotz allem schwer. Das ganze Gestänkere kratze ganz gewaltig an ihrem Harmoniebedürfnis, da half alles nichts. Man!
Es machte die Situation auch nicht wirklich besser, dass sie selbst hier herum saß wie bestellt und nicht abgeholt. Dieses dämliche Gefühl von Nutzlosigkeit schaffte es sogar, dass ihre eigene Laune zusehends einen ziemlich tiefen Punkt erreichte. Dabei lag es viel mehr in ihrer Natur zu lächeln und Freude zu verbreiten. Einfach Spaß zu haben und das Leben zu genießen, das entsprach deutlich mehr ihrem Charakter. Aber hier schien das alles so richtig gewaltig unangebracht und fehl am Platze. Genau wie sie selbst. Was für ein blöder Mist!
Und der Gipfel des dämlichen Eisberges war letzten Endes die Tatsache, dass auch noch alle auf ihr herum hackten. Natürlich war das nicht ganz unbegründet, das musste die kleine Feder ja zugeben. Es war ja nun nicht gerade so als würde sie sich allzu nützlich machen, da hatte ihr Brüderchen schon Recht. Sogar die Welpen brachten Ideen ein und versuchten zu helfen. Vor allem deutlich erfolgreicher als sie selbst. JEDER war gerade besser als sie. Aber... aber... sie wollte doch so gerne! Und egal wie sehr sie die groben Worte und das Verhalten der Rüden auch zu rechtfertigen versuchte, schöner wurde es trotzdem nicht.
Deprimiert und mit einem tonlosen seufzen sah sie zu, wie Laines sich mit Liath beschäftigte und schließlich sogar Arki die Kurve kratzte. Wenn sie so recht darüber nachdachte wäre es wirklich viel besser gewesen, sie würde jetzt krank herum liegen. Nicht die anderen. Leider ging das nicht. Aber so wie es jetzt war ging es noch viel weniger! Und so sprang die Fähe auf die Beine, murmelte kurz

„Na dann geh ich halt auch Wasser holen, dann bin ich wenigstens nicht mehr ganz so nutzlos...“

und war auch schon in Richtung Fluss davon gehuscht. Womöglich war das ja sinnlos, womöglich wollte gar niemand ihre Hilfe. Zumindest hätte sie es verstehen können. Und dieser Gedanke sorgte unweigerlich dafür, dass sich ihr Magen unangenehm verkrampfte. Aber sogar wenn sie es nicht wollten, sogar wenn Arkas wieder böse auf sie war und sie schimpfte. Und wenn alles ohnehin umsonst war. Es war immer noch besser als überhaupt nichts zu tun. Und so tappte die bunte Wölfin, die sonst immer guter Dinge war, alleine mit gesenktem Kopf und hängender Rute durch das Revier. Um zumindest nicht mehr völlig nutzlos zu sein.


Re: 14 | Widrige Viren - Kodeiyan - 22.01.2012

Gut gut. Sie sollten eine Geschichte erzählen, sie nach spielen. Kody hatte einfach das erste genommen, was ihm eingefallen war. Das war zwar sehr offensichtlich, aber ihm war nicht die Zeit gegeben, lange darüber nachzudenken. Als er geendet hatte, richteten sich die braunen Augen auf die anderen beiden, die mit ihm eine Geschichte erzählen sollten. Kainuu schien nicht ganz glücklich über diese Situation, so versuchte der junge Rüde sie mit einem Lächeln aufzumuntern, sie dazu zu animieren, ihren Teil der Geschichte zu erzählen. Im nächsten Moment stand sie neben ihm, wirkte zwar noch immer unsicher, aber sie begann zu reden, und das Lächeln auf den Lefzen Kodeiyans wurde ein wenig wärmer, während er mit aufgestellten Ohren ihrer Erzählung lauschte. Als seine Freundin schließlich geendet hatte, nickte Kody ihr glücklich zu, seine Rute schwang kurz durch die Luft. Wunderbar, das war doch schonmal ein Anfang! Nun lag es an Shila, sie weiter nach vorn zu bringen. Mit einem letzten Blick zu Kainuu richteten sich seine Augen also auf die andere Welpin, jedoch wurde seine Aufmerksamkeit noch einmal herum gerissen, zu Devaki, der nun nachfragte, Shila damit eine Vorlage gab, worauf sie nun reagieren konnte. Er selbst suchte sich Bruchstücke für eine Antwort heraus, wollte jedoch erst auf die Worte der Braunen warten. Und diese begann im nächsten Moment schon mit ihrem Teil der Geschichte. Aus den Augenwinkeln blickte er zu der Fähe, die den Kopf ein wenig sinken ließ. Natürlich, sie kämpften sich durch ein Unwetter! Ein kurzer Blick zu Kainuu, ein Lächeln, dann senkte auch Kodeiyan den Kopf, legte die Ohren leicht an, als würden schwere Regentropfen auf seinen Kopf prasseln. Während ihrer Worte atmete der junge Wolf tief durch, versuchte sich die tapferen Helden vorzustellen, die sich durch den Regen kämpften, jeder den Mut hervorbrachte, den er aufbringen konnte. Immerhin hing das Leben ihrer Familie davon ab! Nun hatte Shila geendet, bedeutete ihm mit einem Schnippen ihrer Ohren, dass er nun wieder an der Reihe war. Also atmete Kodeiyan noch einmal tief durch, ließ den Kopf und Ohren dabei gesenkt, blickte so jedoch nach vorn, um Devaki ansehen zu können.

„Es war furchtbar anstrengend für die drei Helden, sie mussten aufpassen, nicht auszurutschen. Sie mussten sich gegenseitig stützen, um nicht hinzufallen. Und dann kamen sie an einen Tunnel, der durch einen kleinen Berg führte, durch den sie das andere Rudel schon riechen konnten.“ Der braune Rüde streckte sie Nase ein wenig nach vorn, schloß dabei die Augen und stellte sich einen fremden Geruch vor, den seine Nase nun wahrnahm. Ein Moment verging, ehe er die Augen wieder aufschlug, weiter erzälte. Sie mussten durch diesen Tunnel durch, aber niemand wußte, was sie dort drinnen erwarten würde. Sie mussten ganz leise sein, damit niemand sie hörte, sonst würde das böse Rudel ja Bescheid wissen!“Nun trat er einen kleinen Schritt nach vorn, ganz still, als sollte niemand mitbekommen, dass er sich bewegt hatte. „Also gingen sie in den Tunnel, wo der Regen aufhörte, und sie sich einen Moment erholen konnten, um darüber nachzudenken, was sie nun tun sollten. Sie wollten das Rudel überraschen, dann zusammen mit ihrer Familie fliehen.“

Kaum geendet schüttelte Kodeiyan seinen ganzen Körper, als wäre er vollkommen durchnässt vom Regen, der für eine lange Zeit auf ihn herab gefallen war. Dann wandten sich seine braunen Augen kurz auf Devaki, um seine Reaktion zu sehen, ehe er den Kopf herum wandte, Kainuu mit einem sanften Blick ansah. Er war gespannt, was sie nun von den drei Helden zu erzählen hatte.


Re: 14 | Widrige Viren - Liath - 24.01.2012

Yorubas auf einmal laute Stimme ließ den Jungrüden erschrocken zusammenfahren, seine Ohren stellten sich auf und sein Blick suchte nach der schwarzen Fähe, die beinahe fast seine Schwester war. Aber eben nur beinahe. Was sie sagte, ließ ihn verärgert den Nasenrücken kräuseln, doch er erhob sich nicht. Yoruba war krank, da musste er Rücksicht auf sie nehmen und ihr solche zickigen Antworten verzeihen. Fast wollte er ihr eine Beschwichtigung zurufen, ihr raten, dass sie sich nicht so aufregte. Aber ein unbestimmtes Gefühl hielt ihn davon ab. Natürlich hatte sie Unrecht, denn außer Laines sprachen sowohl sein Vater, als auch Cheza, als auch Kody über sie, das war ja wohl Beweis genug. Er war sich sicher, dass Yorubas Zickigkeit nur durch die Krankheit kam und statt sich nun in eine Diskussion mit ihr zu verstricken, klopfte seine Rute beschwichtigend auf den Boden und sein Blick heftete sich wieder auf Arkas.


Als würde es gelten, einen Wettkampf zu gewinnen, an dem er aktiv beteiligt war, lächelte er bei Laines' Worten triumphierend. Ja, da konnte Arkas doch mal sehen, was er antwortete, auch wenn Liath nicht genau wusste, was der Schwarze neben ihm mit „kindisch“ meinte. Die Bedeutung des Wortes kannte er schon, doch was genau hier nun kindisch war … na egal, Laines wusste schon, was er sagte. Außerdem verteidigte er seinen Vater, das musste also richtig sein. Arkas war kindisch. Liath warf dem Braunen einen abschätzigen Blick zu. Ja, er war ganz eindeutig kindisch. Auch wie er seine Ironie raushängen ließ, machte ihn in den Augen des Welpen zu keinem besseren Wolf. Der hatte auch nichts Anderes zu tun, als Laines zu nerven, obwohl sie ja beide krank waren und verschwendete seine Energie. Vielleicht war er auch Schuld an Yorubas Einfall gerade eben, sie lief doch so viel mit ihm herum. Dass Arkas seine Tochter zu einem dummen Wolf machte, musste er Dannsair bald sagen, damit der da was machen konnte, sonst ging es mit der Schwarzen noch den Bach herunter. Liath seufzte leise und warf Arkas noch einen bitterbösen Blick zu.


Als ihm plötzlich etwas über den Kopf strich, zuckte er überrascht, aber nicht wirklich erschrocken zusammen und sah dann erstaunt zu Laines. ER hatte nun kein Problem mit der Berürhung, aber von dem Schwarzen war er das nicht gewöhnt. Alle anderen Wölfe berührten ihn mit den Nasen, stupsten ihn an oder schmiegten sich gegen seinen Pelz. Aber doch nicht Laines. Kurz betrachtete er den auf dem Rücken liegenden Rüden baff, dann hatte er sich wieder gefangen und erklärte es von nun an als normal.


„Kody denkt, dass alle Rüden Hexer sind.“


Tat Kody eigentlich nicht, das war mehr oder weniger seine Idee gewesen. Aber es klang besser, wenn er es auf den anderen Jungrüden schob. Dabei fiel ihm allerdings auch gleich wieder ein, was er Laines hatte fragen sollen. Etwas unsicher legte er die Ohren an und sah hoch zu Yoruba. Sie war zwar krank und ein bisschen dumm, aber sie musste das ja nicht unbedingt hören. Reichte ja aus, dass sie ihn für einen naiven Welpen hielt, weil er auf seinem Glauben beharrte.


„Du Laines … ich soll dich von Kody auch fragen, wie man ein Hexer wird. Weil … wir wollen nämlich keine werden. Ich meine, du bist ja schon ziemlich cool, aber die Krankheit zum Beispiel ist blöd. Und so Stacheln wollen wir auch keine.“


Hoffentlich nahm ihm der Schwarze nicht übel, dass er quasi ein Understatement zu seiner geheimnisvollen Rückenbestachelung gemacht hatte. Klar war die cool und manchmal bestimmt richtig praktisch. Aber wirklich toll fand Liath sie trotzdem nicht. Beim Sprechen war er ganz leise geworden und schnaufte Laines anschließend ins Ohr, dann hob er den Kopf wieder und spähte zu Yoruba. Das konnte sie eigentlich nicht gehört haben, so geflüstert hatte er. In dem Moment verkrümelte sich auch Arkas' Schwester zum Wasserholen und ließ die kleine Gruppe somit allein.


Re: 14 | Widrige Viren - Kainuu - 26.01.2012

Devaki sah beim Geschichtenlauschen seiner Tochter erstaunlich ähnlich. Kainuu betrachtete nach dem Ende ihres Teils ihren Vater aufmerksam, auch wenn sie noch immer mit hocherhobenem Kopf dastand, und stellte fest, dass ihre Geschichte wohl nicht so schlecht sein konnte. Zwar hatte ihr Papa die Augen fast geschlossen, das machte sie beim Zuhören auch am liebsten, aber seine Ohren waren aufmerksam gespitzt und er stellte sogar eine leise Zwischenfrage. Zuerst war die Kleine nicht ganz sicher, ob sie diese Frage nun beantworten sollte – ohje, noch mehr ausdenken! – aber zum Glück hatte sich Shila dann schon genauso stolz neben sie gestellt und sprach weiter. Es war eine gute Begründung und augenblicklich hatte Kainuu Angst vor diesem dunklen Rudel – ob es das wirklich gab? Ob irgendwo ein riesiges, böses Rudel herumlief, das Wölfe einsammelte um noch größer zu werden? Sie würde das unbedingt ihren Papa fragen müssen, aber vielleicht erst, wenn es ihm etwas besser ging. Momentan wirkte er nicht so, als würde er sich gerne mit ihren Fragen beschäftigen. Außerdem musste sie selbst ja diese Geschichte spielen und nun hatten Kody und ihre Schwester den Kopf gesenkt, als würden sie sich durch Regen und Sturm kämpfen, was Kainuu ja auch musste. Schnell machte sie es den beiden nach, hatte jedoch nicht das Gefühl, sonderlich überzeugend auszusehen. Zum Glück fuhr Kody da auch schon fort und vielleicht würde er nun auch endlich einen Lösungsansatz für das Problem des Rudelbefreiens anbringen. Denn wenn nicht, müsste sie das vielleicht tun, dabei hatte sie doch keine Idee. Und nun war es auch zu spät um nachzudenken, sie musste Kody zuhören. Zunächst erschuf der eine Höhle, die sie alle vor dem Regen und dem Sturm schützten und beinahe automatisch entspannte sich Kainuu etwas. Nur dieser Geruch des dunklen Rudels machte ihr etwas Sorgen. Und natürlich, dass sie nicht laut sein durften, was wäre, wenn dort schon Wölfe des dunklen Rudels auf sie warteten? Die Kleine erschrak vor diesem Gedanken, wurde sich dann aber der Tatsache bewusst, dass das vielleicht eine sehr spannende Sache sein könnte und sie musste sich ja nicht wirklich vor diesem dunklen Wolf fürchten. Schon ein wenig sicherer übernahm sie das Wort von Kody, schüttelte sich ebenfalls und ließ sich dann zu Boden fallen, als wäre sie sehr erschöpft.

“Die drei Helden wollten kurz ausruhen, damit sie später wirklich schnell waren und das dunkle Rudel sie kaum sehen würde. Alle drei legten sich deshalb kurz hin und verschnauften, aber plötzlich hörten sie ein Geräusch, es klang wie Schritte.“ Sie machte ein erschrockenes Gesicht und zunehmend wirkte sie, als würde ihr das Erzählen wirklich Spaß machen. “Die drei Helden erschraken ganz arg und wollten ausspringen, aber es war schon zu spät. In der Dunkelheit erkannten sie einen Wolf aus dem dunklen Rudel und er grinste sie unglaublich gemein an.“

Jetzt legte sie die Ohren an, drückte den Kopf auf den Boden und stieß ein erstaunlich überzeugendes Winseln aus. Mit ihrem Blick versuchte sie einen imaginären bösen Wolf zu fixieren, vor dem sie furchtbare Angst hatte. Nun selbst ganz gespannt, konnte sie es kaum erwarten, dass Shila weiter erzählen würde, versuchte aber den Blick nicht von der schrecklichen Gefahr abzuwenden.


Re: 14 | Widrige Viren - Yoruba - 26.01.2012

Durch Dannsairs Nähe fiel es ihr nicht schwer seine Worte zu verstehen. In ihr wüteten unbekannte Gefühle und ihr Magen drohte sich ebenfalls wieder zu erheben, also ging sie nicht laut auf sein Kommentar ein. Das glaubte er wohl selbst nicht. Sie war sicherlich gegangen, damit sie den zustand ihrer Tochter nicht mit ansehen musste und das war auch schon alles. Inzwischen hielt Yoru ihre Mutter für ziemlich egoistisch. Sie hatte ihre Tochter einfach sich selbst überlassen und nur an sich gedacht, wobei sie genau wusste, dass ihr Vater alles andere als ein Vorzeigevater war. Yoru hatte ihn lieb, ohne jeden Zweifel, aber ohne Arkas hätte sie bislang ziemlich alt ausgesehen. Okay, inzwischen war sie alt genug um selbst zu lernen und die Anderen hatte ja auch keine Mutter mehr, aber sie hatte ja noch eine, aber ihr war inzwischen wieder zu übel um diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Ein trockenes Schlucken, gefolgt von einem Weiteren, dann rutschte sie unruhig auf ihrem Platz hin und her.

Einen Moment schien alles still, von der Geschichte, die Shila, Kainuu und Kody erzählten bekam sie nur Wortfetzen mit, dazu reichte ihre Konzentration nicht und sie wurde auch schon wieder müde, dabei wollte sie nicht schlafen. Verdammt. Ihr Schädel brummte und sie bekam grad noch den Blick mit, den Liath ihr zuwarf. Fast mitleidig und so als wollte er sie nicht belasten. Der hatte Nerven. Benahm sie wie ein Kleinstwelpe anstatt mal die Augen zu öffnen und tat nun so, als hätte sie selbst keine Ahnung? Yoru wollte keinen Streit anzetteln und Liath war offenbar genauso komisch wie Kainuu und lebte nicht in dieser Welt, so hackte sie es zumindest ab. Vielleicht zurück geblieben? Immerhin waren Kainuu und Liath richtige Geschwister. Vielleicht sollte sie später mal Arkas danach fragen, doch weiter kam sie nicht, da vernahm sie die Worte ihres Vaters. Zunächst erreichten sie ihren kopf erst langsam, doch als sie es richtig verstand mit vollster Wucht. Sie blinzelte erst einmal, dann noch einmal, dann übernahm Wut, Frustration und Hilflosigkeit die Kontrolle. Ihr Körper versteifte sich und sie brauchte einige Versuche, bis sie sich aufgerappelt hatte und zitternd vor ihrem Vater stand. Ihre Augen blitzen vor unbekannten Zorn. Ihr Blick hatte nichts mehr von der kleinen flauschigen Fähe, die sie einst war.

„Ach was weißt du denn wie stark ich bin? Was bringst es mir in einer Traumwelt zu leben, die nicht existiert, was bringt es mir, wenn ich mir einrede meine Eltern seien toll, wenn sie es nicht sind und was weißt du schon über mich und meine Stärke, warst du jemals da und hast mich gesehen wenn ich allein hier rum lag und nur Devaki sich erbarmt hat mir Gesellschaft zu leisten?“

Ihre Stimme war kratzend, ausgelaucht, aber doch bitter und voller durchlebter Enttäuschungen, ihre Pfoten zitterten so stark, dass es fast den Anschein erweckte, sie fall um, aber sie hielt sich, zu stolz und zu wütend um jetzt nachzugeben, dann erreichten Arkas Worte sie. Er stimmte ihr zu, sah es ähnlich wie sie selbst, obwohl er sich bestimmt genauso scheußlich fühlte wie sie. Yoruba hatte zum ersten Mal etwas gegen ihren Vater gesagt, der bittere Beigeschmack kam sofort. Ihr Kopf hämmerte und ihre Sicht verschwamm vor ihren Augen. Wild schüttelte sie ihren Kopf hin und her um den Schleicher loszuwerden, doch die taumelte nur noch mehr und brach schließlich einige Schritte von Dannsair entfernt erneut zusammen. Ihre Atmung ging flach und es dauerte einen Moment, bevor sie wieder etwas sah. Das war wohl alles zu schnell und zu intensiv gewesen. Ihr Kopf schien es ihr zu danken, dass sie ihn flach auf den Boden gelegt hatte. Sie lag nun seitlich, ihre Pfoten eher ausgestreckt und schwach. Kurz fiel ihr Blick auf Dannsair, verschwommen konnte sie auch Arkas erahnen. Im Moment wäre sie lieber bei ihm gewesen, aber die Kraft zu ihm zu gelangen hatte sie nicht.


Re: 14 | Widrige Viren - Laines - 26.01.2012

Laines hatte Yorubas meckerigen Ausruf von eben nicht mal richtig wahr genommen. Es war nur ein störendes Geräusch in der Hintergrundkulisse gewesen, das keinerlei Belang für ihn hatte. Arkas’ Kommentar verstand er schon wieder deutlicher. Nun rutschte das Niveau wirklich in eine Liga ab, in der sich nicht mal mehr Laines darüber ärgern konnte. Man hielt der sich für oberschlau und toll. Laines beschloss, dass es unter seiner Würde war sich mit dem Braunen auf eine Stufe zu stellen. Er würde das auf seine Art handhaben. Der Tiefschwarze legte den Kopf nach hinten, sodass er verkehrt herum sehen konnte, wie Arkas an ihnen vorbei ging. Seine Rute klopfte kurz zwei Mal auf den Boden, ehe er fröhlich – zumindest so gut es ging, der trockene Rachen und das leichte Schwindelgefühl dämmten es ein bisschen – und anerkennend antwortete:

Wunderbar, dass du es einsiehst! Vielleicht ist bei dir doch noch nicht alle Hoffnung verloren.“

Anschließend wandte sich der Rüde wieder seinem, ähm ... Schützling zu. Er zog leicht die Stirn kraus, als Liath ihm erzählte, dass Kody glaubte, dass alle Rüden Hexer waren. Was, der auch schon? Das war ja nahezu begeisternd, wie sie dieser Geschichte alle auf den Leim gingen, das machte ja richtig Spaß! Oder würde es, normalerweise. Wenn sich sein körperlicher Zustand nicht so verdammt elend anfühlen würde.

Kody?“, krächzte Laines hervor und musste ein paar Mal husten. Er räusperte sich, um das eklige Gefühl los zu werden, dass ihm etwas auf den Stimmbändern saß. Der Tiefschwarze machte ein angestrengt nachdenkliches Gesicht. „Sag mal, hatte ich nicht irgendwie mal gesagt das mit den Hexern wäre ein Geheimnis ...? Naja, egal.“

Er machte eine unwillkürliche, wegwischende Bewegung mit der Pfote, die Liath – aus den Augenwinkeln nicht ganz so gut zu erkennen – fast getroffen hätte. Laines öffnete gerade die Schnauze um fort zu fahren, während gleichzeitig sein Gehirn die Antworten überarbeitete, da ertönte schon wieder so ein störendes Geräusch in der Hintergrundkulisse. Genervt drehte der schwarze Wolf wieder den Kopf und sah zu Yoruba, die vor ihrem Vater stand und den Armen wie eine tollwütige Furie anfuhr. Automatisch flog sein Blick zu Devaki hinüber, aber er sparte sich den Kommentar, dass Arkas kein guter Umgang für die junge Fähe zu sein schien und man den dicken Miesepeter wegen andauernder Miesepetrigkeit und Unfriedenstiftung vielleicht mal aus dem Rudel kicken sollte. Wenn dem Oberschlauen doch eh alle so zu dumm waren, ja was tat der dann eigentlich hier? Da mussten dunklere Motive dahinter stecken! Aber nichts, womit er sich jetzt beschäftigen wollte. Vielleicht konnte er Liath später mal drauf ansetzen, wenn er sich besser fühlte. So als erste Aufgabe für den zukünftigen Alpha. Jetzt erst mal ... hatte er genug. Definitiv genug. Er war krank, das musste er sich nun wirklich nicht antun.
Der Tiefschwarze mit den weißen Wangen drehte sich vom Rücken auf die Seite und rappelte sich auf.

Also, ehrlich gesagt habe ich keine Lust mir pubertäres Rumgezicke – wouh.“
Einen Moment lang drehte sich die Welt und immer mehr bunte Punkte flackerten auf Laines Netzhaut auf und er schwankte kurz auf der Stelle, während ihn kurzzeitig ein Gefühl von Blindheit festhielt.
... und Wutanfälle anzuhören. Weder von Arkas, noch von Yoruba.“,

beendete er schließlich den Satz und kniff ein paar Mal fest die Augen zusammen, als würde es ihm helfen wieder vernünftig sehen zu können. Verdammte Mistkrankheit. Und ihm wurde auch gleich wieder ziemlich übel. Laines warf noch einen Blick zu Yoruba, die nun theatralisch ein paar Schritte von ihren zwei Rüden weggestapft und dann natürlich zu Boden gesackt war. Er rollte mit den Augen.

Gehen wir zum Weiher, Liath. Ich muss mir die Kehle befeuchten, dann erzähle ich dir mehr.“

Seine Stimme klang langsam tatsächlich etwas zu heiser für seinen Geschmack und es kratzte unangenehm im Hals. Dabei war seine Taktik mit dem Regen so gut gewesen. Aber dieses Stippelzeug reichte einfach nicht aus.
Ohne eine Antwort abzuwarten und sehr überzeugt davon, dass Liath mitkommen würde, stapfte Laines los. Langsam, träge, etwas wankend, aber hey, mehr war nun einfach nicht drin. Zwischen den Bäumen angekommen blieb er wieder stehen und wandte den Kopf zurück, abwartend, dass Liath zu ihm aufschloss.


Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 28.01.2012

Wahrscheinlich war es das Fieber der Krankheit, das Devaki die Geschichte der drei jungen Wölfe so lebhaft und leibhaftig miterleben ließ. Mit jedem Wort der Erzähler bildeten sich weitere Bilder in seinem Kopf. Devaki stapfte ebenfalls durch den Regen – ein Schauer lief dabei seinen Rücken hinab. Er mochte Regen nicht, das Gefühl dem Nass von oben einfach nicht entgehen zu können. Und dicke, schwere Tropfen waren ein wirklicher Graus. Devaki beneidete die drei Helden nicht und war froh, als Kainuu, Kody und Shila sich entspannen konnten, weil ihre Charaktere den schützenden Tunnel erreichten. Der kranke Rüde dachte, dass die drei Helden sich nun würden ein wenig ausruhen können, doch weit gefehlt. Bevor in Kainuus Geschichte der böse Rüde des Entführerrudels auftauchte, brach neben ihnen ein Tumult los und zwar in der ganz wirklich realen Welt. Dass Laines und Arkas sich ankeiften war nichts Neues, aber dass nun auch Yoruba und Liath sich einschalteten erstaunte Devaki.

Er öffnete die Augen – ein wenig missmutig, dass die anderen ihn aus seinem Tagtraum gerissen hatten und er seine Vorstellung der Geschichte unterbrechen musste und blickte zur Seite. Yoruba lag am Boden, erschöpft. Laines stapfte mit Liath davon und Arkas ließ sich gerade neben Devaki sinken. Der Schwarze warf dem Rüden einen tadelnden Blick zu und schüttelte leicht den Kopf. Kein Wunder, dass man bei dieser ewigen Zankerei krank wurde. Und jetzt hatten er und Yoruba auch noch Laines und Liath verjagt. Dass Laines ging störte Devaki wenig. Der Rüde war erwachsen und konnte tun und lassen, was er für richtig hielt. Auch wenn Deva es eher für unklug hielt, dass er in seinem Zustand den Weg zum Weiher gehen wollte. Wahrscheinlich würde der Schwarze auf halber Strecke vor Erschöpfung liegen bleiben.

Viel mehr aber störte Devaki, dass Liath mit ihm ging. Er konnte den gekränkten Blick nicht verhindern, den er den beiden hinterherwarf. Wieso ging Liath lieber mit seinem Onkel als nach seinem kranken Vater zu sehen? War die Krankheit des Leitwolfes so viel abstoßender? Oder war Laines einfach interessanter? Devaki hätte auch Liath gerne dabei gehabt, wenn die anderen drei Jungwölfe ihre Geschichte fortsetzten. Er hätte den bösen Wolf spielen können. Oder noch einen vierten Helden. Stattdessen ließ er sie einfach alleine, selbst seinen Bruder Namíd, der noch immer krank und schlafend in der Höhle lag. Es wurmte Devaki und insgeheim musste er sich eingestehen, dass er ein wenig eifersüchtig auf Laines war. Warum hatte dieser Rüde ein so gutes Verhältnis zu seinem Sohn? Und warum war sein Vater ihm nur so gleichgültig?

Als Kainuu geendet hatte, erschrak Devaki ein wenig. Er hatte ihr nur mit halben Ohr zugehört. Entschuldigend blickte er sie an, nickte aber gleichzeitig aufmunternd als Zeichen dafür, dass ihm die Wendung der Geschichte gefiel. Selbst wenn sie ein wenig angsteinflößend war. Devaki bettete den Kopf zurück auf den Boden und schloss die Augen wieder ein wenig, um in die Fanasiewelt seines Kopfes zurückkehren zu können. Das fiel ihm ein wenig schwer, die anderen hatten ihn arg abgelenkt. Aber nach wenigen Sekunden, war er wieder mit den Helden in der Höhle. So in die Geschichte hineinversetzt, konnte er auch wieder Fragen stellen, die ihm in den Kopf schossen.

„Ein böse grinsender Wolf, oh je. Die drei sind doch hoffentlich nicht gefangen worden? Dann hätten sie gar keine Chance mehr gehabt ihre Familie zu retten. Oder sind sie weggelaufen, um sich selbst in Sicherheit zu bringen?“


fragte Devaki, die Ohren noch immer aufmerksam aufgerichtete und wartete gespannt auf Shilas Antwort. Derweil fiel ihm ein, dass Arkas ja bei ihnen lag. Deva öffnete ein Auge halb und linste den braunen Rüden an.

„Schade, dass du wahrscheinlich zu krank und zu schwach bist um mitzuspielen. Du würdest einen hervorragenden Anführer für das Bösewichterrudel abgeben.“

keuchte er zwischen zwei Hustern hervor. Er wusste, dass die Bezeichnung schwach Arkas sicher absolut nicht gefallen würde. Er spekulierte sogar ein wenig darauf, dass der Rüde seine letzte Kraft zusammenraufen würde um sich ein wenig mit in Szene zu setzen. Die Rolle passte jedenfalls perfekt. Devaki schluckte die Galle herunter, die er bei dem leichtsinnigen Versuch eines Lachens mit in die Mundhöhle bekommen hatte. Sein Magen würde ihn noch umbringen. Ebenso wie dieser Kopfschmerz, der wieder aufgeflammt war, weil er sich zu viel bewegt und zu viel geredet hatte.


Re: 14 | Widrige Viren - Shila - 31.01.2012

Shila war so in die Erzählung vertieft, dass sie die Diskussionen der anderen Wölfe um sie herum überhaupt nicht mitbekam. Vor ihrem inneren Auge spielte sich die ganze grauenhafte, spannende und vor allem abenteuerliche Geschichte ab. Ihr Fell war pitschenass, zumindest fühlte es sich in ihrer Fantasie so an und das schwere Fell machte das Gehen noch anstrengender. Unaufhörlich prasselte der Regen auf sie ein und sie blinzelte, um überhaupt etwas sehen zu können. Den Kopf hielt sie immernoch gesenkt während Kodys Erzählung sie nun in Richtung eines Tunnels führte. Erleichterung durchströmte ihren ganzen Körper, als sie endlich die rettenden Felsen erreichten und der Regen nicht weiter auf sie niederprasseln konnte. Sie tat es Kody gleich und schüttelte sich heftig, um die Nässe aus dem Fell zu bekommen. Dann erst hob sie den Blick und ließ ihre Ohren spielen, als würde sie alle störenden Geräusche des Regens und der Welt dort draußen abschütteln, um sich konzentrieren zu können und einen Plan schmieden zu können.
Sie blickte zu ihren beiden Gefährten. Sie waren immernoch zusammen geblieben, der böse Regen und Sturm hatte sie nicht trennen können. Wenn nicht einmal solche Naturgewalten sie trennen konnten, dann würde es wohl nichts geben, was sie je trennen könnte.
Aber dann erhob Kainuu die Stimme und berichtete was in dem Tunnel geschah. Shilas Fell sträubte sich, als sie die Schritte so deutlich hörte, als hätten sie sie schon längst erreicht und der Wolf, dem sie gehörten, stände schon direkt hinter ihr. Winselnd legte sie die Ohren an und fing an zu zittern, ehe Kainuus Erzählung endete und sie dem bösesten Wolf ins Gesicht blickte, den sie je gesehen hatte... Sein schwarzes Fell klebte an seinem Körper, als wäre er ebenso durch den Regen gekommen, die Augen glühten wie Feuer und die Pfoten waren so riesig, dass sie einen Welpen mühelos zerquetschen könnten.
Einen Moment vergaß Shila die Geschichte weiterzuerzählen, weil sie der Meinung war, dass alle sehen konnten, was sie da gerade sah. Erst die stimme ihres Vaters riss sie aus der Fantasiewelt, in der sie gefangen war und leise mit brüchiger Stimme erzählte sie weiter.

"Das schwarze Fell hing dem fremden Wolf in wilden Fetzen am Körper, als hätte er schon viele Kämpfe gewonnen und seine Augen glühten wie Feuer. Die Pfoten waren so riesig wie die Tatzen eines wilden Bäres und die drei Helden befiel eine schreckliche Angst. Panisch warfen sie sich Blicke zu, ehe sie zurückwichen. Aber für eine Flucht war es zu spät! Der große Wolf kam langsam näher..."

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Shila nach vorne, wo der riesige wilde Wolf langsam immer näher kam. Nun konnte ihnen wohl nur noch ein Wunder helfen... Hoffentlich fiel Kody ein solches Wunder ein!


Re: 14 | Widrige Viren - Namíd - 08.02.2012

Er war alleine, das spürte er ganz deutlich als er die Augen aufschlug und obwohl er gerade erst geschlafen hatte fühlte sich der dunkle unendlich müde. Ganz anders als es sonst eine Art war hatte er keine Lust darauf aufzustehen und etwas zu unternehmen. Müde blinzelte er in Richtung des Höhlenausgangs, die Sonne stand noch nicht hoch was darauf schließen lies das der Tag noch nicht soweit vor gerückt war, wie Namíd im ersten Moment befürchtet hatte. Leise hörte er draußen Stimmen, sein Papa war dort und auch einige seiner Geschwister. Auch wenn es dem jungen Wolf wie ein weiter Weg vor kam wollte er dennoch raus. Er musste an seine Mama denken, sie hatte auch so viel in der Höhle gelegen und nun, da war sie fort. Müde richtete er sich auf und tappte in Richtung Ausgang. Der Weg der normalerweise schnell überwunden war, war nun länger als der kleine durchhalten konnte, jedenfalls schien es dem schwarzen so. Mühsam schleppte er sich nach draußen und konnte nun die Stimmen langsam auch deutlicher erkennen. Sie erzählten irgendetwas und überrascht fragte sich Namíd ob nur noch er krank war.

Auch die letzten Schritte waren dann doch überwunden und er ließ sich mit einem leisen seufzen neben seinem Papa nieder. Den Kopf bettete er auf den Pfoten ehe er den dunklen anschaute. Nein, sein Papa sah auch nicht Gesund aus. Also war sein Papa auch noch krank, zwar machte das Namíd nicht gerade glücklich aber dennoch war er froh das nicht nur er krank war. Dann musterte er die anderen der Anwesenden. Arkas, Shila, Kainuu und auch Yoruba war nicht weit entfernt. Er hustete kurz als er gerade dazu ansetzen wollte etwas zu sagen und atmete dann tief durch. Ihm tat alles weh und Namíd wünschte sich das er wieder spielen konnte, denn er wollte hier nicht liegen bleiben.

„Was macht ihr hier? Ich will auch mit machen, darf ich Papa?“

Da er nicht wusste was hier überhaupt geschah richtete der dunkle die Frage an seinen Papa, der würde schon eine Antwort haben. Schließlich hatte Devaki für alles eine Antwort! Und Namíd wollte, wenn er schon nicht spielen konnte, doch wenigstens hier mit machen – was auch immer sie hier taten! Er bettete den Kopf auf seinen Pfoten und schaute müde und erschöpft zu seinen Geschwistern und den anderen hin. Auch Yoruba zählte er zu seinen Geschwistern. Mit Mühe hielt der dunkle die Augen offen, schließlich konnte ja etwas passieren aber er hatte das Gefühl das die Sonne ihm Schmerzen verursachte. Jetzt wurde ihm wieder klar warum er die Nacht lieber mochte als den Tag, da war es nicht so hell! Da kam dem dunklen eine Frage in den Sinn, eine Frage die nur sein Papa beantworten konnte.

„Papa? Wird es uns bald wieder gut gehen? Ich will doch so gerne wieder spielen gehen!“

Er konnte diese Frage einfach nicht zurück halten. Würden sie wieder Gesund oder würden Papa, er und die anderen dahin gehen wo auch seine Mama war? Namíd vermisste seine Mama zwar, aber er wollte noch nicht gehen. Namíd wollte viel lieber mit seinen Geschwistern spielen, mit Papa etwas unternehmen und herausfinden ob Cheza wirklich ein komisches Wesen war! Er konnte doch nicht gehen bevor er nicht die Wahrheit über die Wölfin aufgedeckt hatte – egal wie diese auch Aussehen mochte. Völlig von dieser Annahme überzeugt schaute er seinen Papa erneut an, hatte er den Blick doch mittlerweile wieder abgewandt.

„Papa ich muss doch noch raus finden was mit Cheza ist!“

Ob Devaki ihn verstehen würde? Bestimmt, er war schließlich klug. Sonst wäre er ja nicht so etwas wie der Anführer. Doch diese ganze Hektik in den Gedanken des kleinen bekamen ihn nicht. Erschöpft schloss er die Augen. Er würde bald wieder gesund sein und Papa und die anderen auch, das nahm Namíd sich ganz fest vor und dann würde er heraus finden ob Cheza wirklich ihre Gestalt wechseln konnte!