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14 | Widrige Viren - Druckversion

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Re: 14 | Widrige Viren - Laines - 09.10.2012

Laines war immer noch dabei die Szenerie zu analysieren und die beste Möglichkeit ausfindig zu machen, wie er die Welpen in Richtung Sicherheit lotsen konnte, da bemerkte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Der Schwarze sah Liath die Deckung verlassen und den sandigen Hügel hinauf krabbeln, der sie noch vom Rudelplatz verbarg. Augenblicklich erstarrte Chess Laines und die bernsteinfarbenen Augen weiteten sich. Dieser Dummkopf, er würde doch nicht etwa ...?

Nein!“, zischte Laines leise und mit einem Satz war er bei dem Welpen und biss diesem, kaum hatte er gerufen, über die Schnauze. Es war natürlich kein richtiges Beißen und würde den Jungwolf mehr erschrecken als ihm irgendwie wehtun, es war die typische Geste eines erwachsenen Wolfes, der einen nervigen Welpen zurecht wies. Gleichzeitig wollte er Liath natürlich einfach nur das Maul zuhalten.

Du Idiot, sei still!“

Immer noch glich seine Stimme einem leisen Zischen, denn im Gegensatz zu diesem blöden Welpen wollte er die Raubkatzen nicht auf sich aufmerksam machen.
Bereits dieser Satz zu Liath hatte Laines außer Atem gebracht und hechelnd warf er einen Blick über den Sandhügel. Noch ein Ruf. Sofort legten sich die Ohren des Rüden scharf an und trotz seiner Geschwächtheit machte ihn die Wut, die er über die Dummheit dieser Welpen verspürte größer. Sein Fell sträubte sich.

Wolf, ihr seid so ... argh! Liath, ich schicke die Welpen jetzt zu dir, also bleib brav hier. Und dann sagst du ihnen LEISE wo ihr hingehen werdet. Und dann schlage ich vor sagt ihr KEINEN Mucks mehr, verstanden!? Wenn ihr hier weiter so rumbrüllt lockt ihr noch eine ganze Horde von Katzen an und dann sind wir alle tot.“

Verärgert kräuselten sich seine Lefzen, während er den jungen Welpen anstarrte und hoffte, dass er seine Anweisung dieses Mal nicht ignorieren würde. Natürlich hatte er ein wenig übertrieben mit der Horde von Katzen. Diese Viecher waren seines Wissens nach Einzelgänger und dass sie es hier mit Zwei zutun hatten, war schon eine Besonderheit. Aber manchmal war der beste Weg um Kinder Gehorsam beizubringen, ihnen Angst zu machen.
Das Fell weiterhin gesträubt richtete sich Laines nun auf. Verstecken brauchte er sich nicht weiter, die Welpen hatten alles geleistet, was sie konnten, um ihre Position zu verraten. Weiterhin wurden die Raubkatzen in Schach gehalten, Arkas und Devaki waren mit einer beschäftigt, Dannsair mit der anderen. Das konnte vorerst so bleiben. Mit größter Mühe gab Laines einen lockeren Schritt vor, während er das Fell weiterhin gesträubt hielt. Immerhin befanden sich die Welpen schon alle auf einem Haufen. Die Gefahr fixierend lief der schwarze Rüde zu ihnen hinüber. Bei ihnen blieb er stehen, die Augen zwar nicht auf sie gerichtet, aber den Kopf zu ihnen neigend. Er dämpfte auch weiterhin seine Stimme.

Ihr geht jetzt zu Liath, er wird euch einen sicheren Ort zeigen. Ich gebe euch dabei Rückendeckung. Oh und Kody-“ nun wandte er seinen Blick doch zu den Welpen, fixierte dabei speziell den braunen Rüden. „Sei ab jetzt einfach still, klar? Wenn du hier weiter so rumkrakelst, lädst du den Tod ein.“

Wie war das mit dem Angst machen? Er hatte jetzt nun mal keine Zeit groß und breit zu erklären, warum er dumm war und was er am Besten dagegen tun sollte. Laines hob den Kopf wieder, fixierte was die anderen mit den Pumas trieben. Der Schwarze würde sich nun erst mal um die Sicherheit der Welpen kümmern. Er seufzte theatralisch.


Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 13.10.2012







Es war, wie sie erwartet hatte. Während der Braune versuchte sie von vorn abzulenken, schlich sich der Schwarze von hinten an sie heran. Ihr Rücken war eine empfindliche Stelle und ein Angriff, der überraschend kam war daher nicht zu unterschätzen. Doch der Plan des Schwarzen war leicht zu durchschauen. Die Pumakatze lächelte nicht mehr. Ihre Muskeln waren gespannt und sie erwartete jeden Moment, die Wolfskrallen zu spüren, wie sie sich in das Fell klammern würden. Doch siegessicher, das war sie noch immer. Die Rüden waren zahlenmäßig im Vorteil, aber sie waren krank und schwach. Der Braune keuchte, sein Fell war zerlumpt und stumpf, seine Augen glasig und hätte sein Gesicht sich färben können, so hätte es zwischen grün für speiübel und rot für unglaublich angestrengt geschwankt. Da half ihm auch seine eiserne Selbstdisziplin nichts, auch nicht die Entschlossenheit, die sie in seinen Augen sah.


Und dann war es soweit. Der Braune ging zum Angriff über, zielte aber nicht auf ihren Hals, sondern auf ihre Vordertatze. Damit hatte sie nicht gerechnet und so blieb ihr nur die Möglichkeit die Pranke reflexartig ein wenig zurückzuziehen, bevor sie bewusst reagieren konnte. Das verhinderte aber nicht, dass der Braune sich darin verbiss. Ihr schön zurecht gelegter Plan verflüchtigte sich, zumindest teilweise, als sie hörte wie der Schwarze absprang. Sie fauchte wütend, zog die rechte Tatze mit einem kräftigen Ruck aus dem Maul des Braunen und – anstatt sich zurückzuziehen, wie er es vielleicht angenommen hatte – ging sie in dem Moment zum Angriff auf ihn über, als der Schwarze auf ihrem Rücken landen wollte. Eigentlich hatte er sie verfehlen sollen. Sie hatte einen schnellen Sprung zur Seite wagen wollen, damit er auf seine lange Wolfsnase fiel. Doch der Braune hatte sie erfolgreich abgelenkt. Nun, nicht allzu erfolgreich. Der Wolf landete mehr auf ihrem Pumahinter als auf ihrem Rücken und der war weniger empfindlich als ihre Wirbelsäule. Ihr blieb also genug Kraft sich nach vorn zu orientieren und dem Braunen mit einem bösartigen Fauchen die linke Pranke gegen den weit vorgestreckten Kopf zu schlagen. Das Pochen in ihrer rechten Tatze merkte sie im Adrenalinrausch des Kampfes kaum, als sie eine Sekunde später eine schnelle Drehung vollführte und dem Braunen seinen Wolfsfreund auf ihrem Hinterteil entgegenschleuderte. Ob er sich halten konnte, war fraglich.



Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 13.10.2012

Der Plan war perfekt. Einer von vorn, einer von hinten und die Katze würde nicht mehr wissen, an welcher Seite sie sich zuerst wehren sollte. Für einen Moment liebte der Devaki seinen Mitstreiter, als dieser dazu überging der Katze mit einem Angriff in die Irre zu führen. Es war der perfekte Moment. Der Schwarze war gesprungen, fast schon siegessicher und sein Körper erholte sich für diesen kurzen Augenblick des gefühlten Triumphes von seinen Schmerzen. Es ging ihm gut, während er durch die Luft segelte. Und es ging ihm nicht mehr gut, als die Katze nach vorn schnellte er der Rücken, der so frei vor ihm gelegen hatte, plötzlich weit weg rutschte. Das Hochgefühl verflog, die Schmerzen kehrten zurück in seinen Kopf, in seine Glieder, in seinen Magen, wo sie ihn pulsierend daran erinnerten, dass die Katze ihnen trotz ihrer Mehrzahl dennoch überlegen war. Im letzten Moment vor dem Aufprall besann Deva sich darauf auf die veränderte Situation zu reagieren. Es gelang ihm gerade noch die Läufe auszufahren und sich mit den Pfoten krampfhaft an den hinteren Teil des Rückens seiner „Beute“ zu klammern. Seine Krallen gruben sich in die Haut der Katze, die ihm in seinem Zustand so dick und grob vorkam wie die eines Elches. Trotzdem hielt sie der verbliebenen Kraft seiner Krallen nicht stand. Blut quoll unter dem Fell hervor, als die Katze mit aller Schnelligkeit herumfuhr und Devaki nach hinten abrutschte. Seine Pfoten hinterließen eine rote Kratzspur auf der Kruppe des Pumas, die sich bis an ihren Schwanzansatz zog.

Dann musste er loslassen. Seine Pfoten waren kraftlos, konnten sich nicht länger halten und er landete knapp neben Arkas, schwer keuchend und verärgert, weil sein schöner Plan misslungen war. Zwar stand die Katze nun mit dem Rücken zu ihnen beiden, doch Devaki fehlte die Energie um noch einmal aufzuspringen und sich herumschleudern zu lassen. Er rappelte sich mühselig auf. Dabei wankte er ein wenig, weil ihm schwindelig war und der Boden unter ihm sich plötzlich verdächtig in die Schräge neigte. Er fing sich, fühlte sich zwar wackelig auf den Pfoten, aber trotzdem gut genug um einen Blick zur Seite auf seinen Gefährten zu werfen.

„Alles in Ordnung?“


Natürlich wusste er, dass nicht alles in Ordnung war. Sie waren beide krank, erschöpft und standen einer nun wahrscheinlich mehr als wütenden Katze gegenüber, die zwar verletzt, aber ihnen dennoch kräftemäßig überlegen war. Devaki konnte nicht einmal sagen, wer von ihnen schlimmer aussah. Nur was hätte er sonst sagen sollen? Hey, altes Haus, das war wohl nichts? Oder: Sprich dein Abschiedsgebet, das Biest macht uns kalt? Ihm war nicht danach den Teufel an die Wand zu malen, obwohl sich bei dem kurzen Gedanken an das Verlieren und dem, was mit seinem Nachwuchs geschehen würde, die Kälte der Angst in sein Inneres schlich und ihm die Eingeweide zusammenschnürte. Mut machen, seine sonst so großartige Fähigkeit, war ihm jedcoh auch abhanden gekommen. Wahrscheinlich hatte er sie im Sprung auf den Pumarücken verloren.


Re: 14 | Widrige Viren - Dannsair - 15.10.2012

Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Schulter, als der Puma aus Notwehr zum Gegenschlag ansetzte. Doch anstatt zurückzuweichen, hielt Dannsair seine Stellung, senkte stattdessen den Kopf leicht und veränderte seinen Biss. Er würde nicht mehr loslassen, er wusste, die Welpen waren noch in der Nähe, er konnte sie nicht mehr sehen, aber er würde dem Puma nicht die geringste Gelegenheit lassen, sein eigentliches Ziel zu fokussieren. Und wenn es nur vorübergehende Ablenkung war, so würde es den Jungen doch wenigstens einen Vorsprung geben. Er vertraute Namíd, dass er sich um Yoruba kümmern würde, dass sie einen Weg finden würden. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig.

Den Schmerz beiseite schiebend vergruben sich seine Zähne erneut in diesmal weicheres Pumafleisch, er wusste nicht genau, was er getroffen hatte, doch das warme Blut, welches ihm entgegen floss, und sein schwarzes Fell dunkel glänzen ließ, machte ihm Hoffnung. Noch nie hatte er so viel Kraft in irgendetwas investiert, noch nie hatten seine Zähne einen so festen Griff erzeugt. Es war erstaunlich, wie sehr sich Beschützerinstinkt in körperlicher Stärke bemerkbar machen konnte, und so bohrte Dannsair weiter. Grub sich ein in das gegnerische Fleisch, nur um ganz plötzlich eine Bewegung des Rückzugs einzuleiten, allerdings ohne seinen Biss zu lösen. Mit einem kräftigen Kopfschütteln – er glaubte fast, sich dabei das Genick zu brechen, und irgendetwas knackte ganz sicher leise hinter seinen Ohren – versuchte er letztendlich den Puma zu Boden zu bringen, oder wenigstens so stark zu verletzen, dass diesem nichts Anderes als Flucht übrig blieb.. Selbst die Kräfte eines rasenden Rüden waren nicht unbegrenzt, und auch der stechende Schmerz in Schulter – und inzwischen Nacken – konnte nicht für lange ausgeblendet werden. Aber noch hieß es durchhalten, so lange, wie eben nötig war.


Re: 14 | Widrige Viren - Arkas - 19.10.2012

Arkas frohlockte innerlich, als sich sein Fang um die Pranke der Katze schloss, seine Zähne sich zum Teil in das Fleisch bohrten und ein leichter Blutgeschmack sich breit machte. Letzteres wirkte sich jedoch nicht unbedingt positiv auf sein Magengefühl aus, da ihm vorher schon speiübel gewesen war. So konnte er seinen kurzen Triumph doch nicht voll auskosten. Er ließ nicht los und hoffte, dass Devaki die Chance genutzt hatte und im nächsten Augenblick die Raubkatze unter ihm landen würde, doch diese schien andere Pläne zu haben. Durch den vorgereckten Kopf, die leichte Neigung dessen und die so allgemein ungünstige Perspektive bekam er weniger mit, als ihm lieb gewesen wäre. Wohl aber merkte er, wie die Puma in einem einzigen, kräftigen Ruck ihre Pranke wieder befreite. Sein Biss war nicht fest genug gewesen, aber was hatte er erwartet? Sicherlich würde sie nicht ganz unbeschadet davon kommen, aber er fühlte sich auch alles andere als Wohl. Für einen Moment glaubte er, seine Zähne würden ihm aus dem Maul gerissen werden und es fehlte nicht viel für ein Aufjaulen, aber dazu blieb keine Zeit. Er wusste, was nun folgen würde. Sicher war sie sauer und in der Position in der er sich befand, leicht geduckt und den Kopf weit vorgereckt, war klar was als nächstes passiere würde. Ihm blieb nicht einmal genug Zeit die Augen zu schließen als der Schlag kam. Wie von einem herabfallenden Ast getroffen traf die andere Pranke der Raubkatze seinen Kopf und schleuderte ihn zu Boden. Nicht nur vor Augen wurde ihm schwarz, auch in seinem Kopf herrschte plötzlich Stille und Dunkelheit. Er spürte das Blut durch jede einzelne Ader pochen und fiel zu Boden. Die Läufe schienen kapituliert zu haben. In seinen Ohren schrie ein durchgängiges Pfeifen.

Am liebsten hätte er nun einfach geschlafen, die Augen geschlossen gehalten und geruht, friedlich geschlummert und die anderen einfach machen lassen. Was ging es ihn schon an. Aber ein letzter Funke Willenskraft glomm noch in ihm und zwang ihn, jetzt nicht aufzuhören. Die Augen öffnend sah er zunächst nur verschwommen. In seinem Kopf schien ein Specht sich einen Unterschlupf zu hämmern und die Stelle, an der die Puma ihn getroffen hatte, fühlte sich feucht an. Zweifellos musste er bluten, mussten die Krallen seiner Kontrahentin ein paar auch nach außen hin sichtbare Spuren hinterlassen haben. Der schrille Ton in seinen Ohren ebbte ab, allerdings nur sehr träge und dann hörte er neben sich die Stimme von Devaki. Sie klang, als befänden sie sich am Wasserfall. Er auf der einen, der Dunkle auf der anderen Seite. Gerade so verstand er die Worte.

Der Blick des Hellen wurde wieder klarer. Erschöpft und kraftlos rappelte er sich wieder auf, der Protest in Rücken und Läufen wurde stärker, war aber nichts verglichen mit den Kopfschmerzen, die sich einstellten. Vernünftig wäre es nun gewesen zu kapitulieren, abzuhauen, zumindest sich selbst in Sicherheit zu bringen, allerdings schien seine Vernunft in dem Bereich seines Kopfes untergebracht zu sein, der eben beschädigt wurde. Als er mehr oder weniger zum Stehen gekommen war schielte er zu Devaki und grinste höhnisch. Er dachte nicht darüber nach ob es gut war, er provozierte die Puma.

„Ging mir nie besser. Dieses räudige Katzenvieh schmeckt allerdings scheußlich. Vom Fressen kann ich abraten, wenn wir mit ihr fertig sind.“

Falls wir noch mit ihr fertig werden...

Den Blick dann wieder auf die Gelbe gerichtet wartete er auf eine Handlung seiner Gegnerin, auf die er mehr oder weniger reagieren würde. Er selbst war ratlos, konnte nicht klar genug denken irgendeinen Plan zu fassen, war aber auch gleichzeitig zu schwach noch einmal sinnlos vorzustürmen und selbst ob ihn ein einzelner, gezielter Angriff noch gelingen würde war fraglich. Devaki würde sicher schon einen Plan haben und wenn er loslegte, würde Arkas es einfach auch tun. So oder ähnlich. Zumindest hoffte er das. Poch… Poch… Poch… er wünschte, der Specht würde endlich aufhören.


Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 21.10.2012







Die Situation hatte sich vollkommen verändert – und dem Puma war der Punkt entgangen, an dem ihm das Ganze entglitten war. Auf einmal schnappte der Schwarze wieder zu, dieses Mal erwischte er die Brust des Katers und verbiss sich darin. Das Fell des Beigefarbenen war zwar dick, und so machten ihm die ersten Bisse wenig aus. Doch als der Wolf den Kopf ruckartig zurückzog, fauchte er auf vor Schmerz. Dieser durchfuhr ihn wie ein Blitz und für einen Moment fürchtete der Kater, dass ihm schwarz vor Augen werden würde. Nur wusste er, dass er wach bleiben musste und so zwang er sich das Pochen an seinem Brustfell zu ignorieren, so gut es ging. Der Kater vermied es dabei herabzusehen, er wollte das Blut auf seinem Pelz nicht sehen. Stattdessen blickte er auf den Wolf herab, der noch immer wie ein wilder zog und den stechenden Schmerz, der ihn fast um den Verstand brachte, noch erhöhte. Wieder fauchte er, versuchte sich mit einem weiteren Biss an der Schulter des Rüden loszureißen. Doch es schien zwecklos.


„Bastard.“


knurrte der Kater also und in seinem Kopf kreisten die Gedanken. Was sollte er tun? Wenn er sich diesem irren Wolf weiter stellte, dann starb er womöglich oder zog sich noch lebensbedrohlichere Verletzungen zu. Floh er, ließ er seine Partnerin im Stich und überließ sie womöglich dem Tod. Nun, Pumas waren Einzelgänger. Und er liebte sein Leben. Glücklicherweise war der Biss des Rüden bei dessen Zurückrucken ein wenig nach vorn gerutscht, grub nicht mehr so tief in das Brustfleisch unterhalb seines rechten Vorderlaufes. Das, was er nun tat war also halb so lebensmüde wie es ihm eigentlich vorkommen sollte. Statt weiter nach vorn zu gehen und dem Wolf die Stirn zu bieten, zog sich der Kater ebenfalls ruckartig zurück. Es gab ein unschönes Geräusch, das Fell riss und wieder durchfuhr ein unbändiger Schmerz den Puma. Dieses Mal er darauf vorbereitet und obwohl er sich benebelt fühlte und spürte, wie ihm das Blut aus der Brust troff, blieb er wach und halbwegs bei Sinnen. Der schwarze Rüde dagegen hatte nun Fell und Fleisch im Maul. Ein faustgroßes Loch klaffte in der Brust des Katers.


Doch er achtete nicht darauf, sondern reagierte blitzschnell. Er wandte sich ab und lief, so schnell er konnte auf den Wald zu. Dabei sah er die anderen Welpen, die aber einen neuen Aufpasser hatten. Und momentan war er wenig in der Verfassung es mit zwei Rüden aufzunehmen. Nein, sein Leben war ihm wirklich lieb, selbst wenn das bedeutete aufgeben zu müssen. Also ließ er sie liegen, spurtete in Richtung Wald, nicht wissend, dass dort ein weiterer Welpe – Liath – auf ihn wartete.



Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 22.10.2012







Nachdem sie den schwarzen Rüden zu Boden geschleudert hatte, drehte sie sich schnell wie sie konnte wieder zu den beiden Wölfen. Der Braune lag noch kurz am Boden bevor er sich wieder aufrappelte. Ihr Schlag hatte also gesessen. Auch sie war außer Atem von ihrem bisherigen Kampf. Ihre Pranke pochte schmerzend, in ihrer Brust schlug ihr Herz laut, ihre Lungen brannten. Aber das, was sie als Erschöpfung fühlte, war nichts im Vergleich zu dem, was die Rüden fühlen mussten. Sie waren struppig, zerzaust, ihre Augen wirkten müde und eingefallen und sie waren nicht mehr als zwei Gerippe, die es gerade so schafften auf den Pfoten zu stehen. Dass dieser Sieg ihrer sein würde, daran zweifelte sie nicht einmal als der Braune versuchte sie mit seinen dummen Worten zu provozieren. Die Katze hatte schon viele Gegner besiegt, aber noch niemand war auf die stumpfsinnige Idee gekommen sie im angesicht des Todes auch noch zu beleidigen. Dieser Wolf musste dringend seine Intelligenz prüfen lassen. Wobei... lange würde er ja ohnehin nicht mehr leben.


„Oh, keine Angst. Ihr werdet es beide nicht kosten müssen.“



flötete sie süffisant lächelnd zurück und blickte den braunen Wolf an. In ihren Augen stand das Kampfesfeuer und der Wille zum Sieg. Sie würde nicht aufgeben, niemals. Und sie war immer für eine Überraschung gut. Sicher hätten beide Wölfe nun einen Angriff gegen den Braunen erwartet, doch die Katze, obwohl sie diesen Wolf ansah, sprang unvermittelt los – und zielte mit ihrem massigen Körper genau auf den Schwarzen. Er war schwach. Wenn er erledigt war, konnte sie sich den anderen Wolf vornehmen.



Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 24.10.2012

Das schwummerige Gefühl in seinem Kopf war nicht verschwunden. Noch immer musste er aufpassen, dass er Schwindel nicht dafür sorgt, dass er den Boden küsste. Und so langsam machten sich auch die Folgen seines misslungenen Angriffes bemerkbar. Seine Vorderläufe schmerzten vom Festkrallen, seine linke Seite war vom Aufschlag auf dem Boden wund gescheuert. Devaki fuhr sich mit der Zunge über die Nase und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, um sich etwas Neues auszudenken, sich ein neues Manöver zu überlegen. Aber Arkas' Worte – die ihm in diesem Moment weniger angebracht vorkamen, sondern dem Schwarzen nur noch in seiner Befürchtung unterstützten, dass es für sie beide wenig Hoffnung auf ein Überleben gab – lenkten ihn ab, unterbachten ihn in seiner Konzentrierungsphase. Deva lächelte flüchtig, um dem anderen Rüden ein Zeichen zu geben, verstanden zu haben. Doch schon die Antwort des Pumas bekam er nicht mehr mit. Das Blut in seinem Kopf begann zu rauschen, das Fieber nahm ihm den letzten klaren Funken verstand und in seinem Hals drohte die Übelkeit ihren Bahn zu brechen.

Und dann plötzlich stieß etwas hart in seine Seite. Devaki keuchte schwer auf, als ihm der Druck die Luft zum Atmen nahm und ihn zu Boden stieß. Er wollte sich aufrappeln, konnte es aber nicht. Sein Kopf gab Befehle, die sein Körper nicht mehr ausführen wollte. Wenigstens seine Augen blieben zumindest einen Spalt weit geöffnet, so dass er erkennen konnte, dass es die Pumakatze war, die ihn zu Boden gerungen hatte. Sie war verletzt, woher nahm sie ihre Kraft? Sein Atem hatte ein ungutes Schnarren als Beigeräusch bekommen. Immer noch war das Rauschen von Blut in seinem Kopf so laut, dass er kaum mitbekam, was sonst vor sich ging .Alles, was er sah waren Arkas und die Katze, der er nun allein gegenüberstehen musste.

„Lauf.“

Es war ein atemloses Keuchen, dass er ausstieß. Es war kein Befehl, nicht mal ein gut gemeinter Rat an den braunen Rüden. Es war das, was Devaki in den Sinn kam. Das, was sein Instinkt ihm riet, nein, was er ihm zuschrie und was seine Vernunft ihm in den Fang legte. Denn die Situation – so schien ihm nicht zum ersten Mal – war mehr als aussichtslos. Die einzige Hoffnung, die dem Rüden blieb, lag darin zu hoffen, dass sich die Katze vielleicht mit einem Körper als Beute zufrieden geben würde. Dass sie den Rest des Rudels – und insbesondere die Welpen – in Ruhe lassen würde.


Re: 14 | Widrige Viren - Dannsair - 29.10.2012

Der plötzliche Ruck hätte Dannsair fast von den Pfoten gerissen. Er wartete auf den Gegenschlag, doch stattdessen merkte er, dass er plötzlich nur noch Fell zwischen den Zähnen hatte, ohne dass dort noch ein Puma drangehangen hätte. Er blinzelte. Vergewisserte sich noch einmal der Situation, und Tatsache, dort sah er den Kater laufen, fliehen, der Tänzer hatte ihn vertrieben. Erleichterung durchströmte ihn, ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf seine Lefzen, beinahe hätte er vor Freude aufgeheult. Doch dann fiel ihm ein, dass er nicht der einzige Protagonist in dieser Szene gewesen war.

Schnell wandte er sich um, suchte nach den Welpen, und brauchte einen Moment, um seinen Blick zu fokussieren. Schließlich entdeckte er sie, Laines bei ihnen. Er atmete kurz auf, war froh, den Schwarzen zu sehen. Er würde sie wegbringen, würde auch wunderbar alleine mit einem derart angeschlagenen Puma wie dem Gegner Dannsairs zurecht kommen.

Sein Blick wanderte weiter, es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe er Arkas und Devaki sah, beschäftigt mit einer weiteren Katze, nur offenbar weniger erfolgreich als er selbst. Wer sollte es ihnen verübeln, beide waren von der Krankheit geschwächt, doch auch Dannsair konnte man im Moment nicht gerade als frisch und munter bezeichnen. Dennoch war deutlich, dass die Beiden angeschlagen waren, dass die Katze im Vorteil war, und dass sie seine Hilfe brauchten. Eigentlich war ihm gar nicht Recht, sich gleich in den nächsten Kampf zu stürzen, am Liebsten hätte er sich nun seinen schmerzenden Wunden ergeben, Yoruba genommen und von hier weggebracht.. Doch letztendlich gab es immer noch sein Pflichtbewusstsein und seine Sorge um Devaki (und auch Arkas, ein bisschen), die ihn nach einem kurzen Zögern, Durchatmen, Konzentrieren und ein letztes Mal Kräfte sammeln, losstürmen ließen.
Er sah die Katze, die gerade Devaki unter sich begraben hatte. Er sah Arkas aus dem Augenwinkel, und dann sah er nur noch braunes Fell, als er den Körper der Puma rammte, und im selben Moment mit seinen Zähnen auf ihr Genick zielte, in der Hoffnung, dass ihre Reaktion nicht schnell genug war, der Überraschungsmoment Wirkung zeigte.