Night-Wolves
14 | Widrige Viren - Druckversion

+- Night-Wolves (https://nightys.schattenwanderer.net)
+-- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=7)
+--- Forum: Rollenspiel (https://nightys.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=18)
+--- Thema: 14 | Widrige Viren (/showthread.php?tid=182)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12


Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 11.09.2012







Der Aufprall war hart, aber der leichte Schmerz den die Katze in ihrer Schulter verspürte dürfte wohl kaum zu vergleichen sein mit dem, was der braune Rüde fühlen würde. Er hatte nicht aufgepasst, torkelte und fiel. Die Pumadame jubilierte innerlich, ein diebisches, triumphierendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. So viel dazu. An Kraft war sie ihnen weit überlegen und wenn sie einen ausgeschaltet hatte, dann würde der andere nicht mehr lange durchhalten. Doch die Wölfe waren nicht so dumm, wie sie gehofft hatte. Die Welpen, ihre eigentliche Beute, verlor sie nun komplett aus den Augen, weil der schwarze Wolf den Moment ihres Triumphs genutzt hatte, um sich auf die andere Seite zu schlagen. Sie sah sich nun also von zwei Seiten mit den Rüden konfrontiert – eine missliche Lage. Wenn sie einen angriff, würde der andere auf sie selbst losgehen. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht der Katze, zumal sich der Braune mittlerweile wieder aufgerappelt hatte und nun selbst zum Angriff überging. Zähneknirschend wich sie ihm und seinen unkoordinierten Attacken aus. Er war nicht flink, aber es reichte doch aus um dafür zu sorgen, dass sie zurückweichen musste und ein Großteil ihrer Konzentration gebündelt war. Sie war nicht dumm. Sie wusste, dass der Wolf damit einen Angriff seines Gefährten provozieren wollte. Aber sie würde dieses kleine Spiel mitspielen und vorbereitet sein. Sollte der Schwarze nur kommen, sie würde ihm ein paar bleibende Erinnerungen verpassen, bevor sie ihm den Gar ausmachte.



Re: 14 | Widrige Viren - Laines - 11.09.2012

Laines ließ sich großzügig von dem unterwürfigen Welpen beschwichtigen, brummelte nur ein wenig und trottete weiter gerade aus – entgegengesetzt der Richtung, in die sie eigentlich hatten gehen wollen. Leider schien Liath seine Zustimmung schon sehr schnell zu Kopfe zu steigen und als dieser Welpe dann den Nerv hatte vor ihm weg zu stolzieren, rollte er mit den Augen. Super. Hatte sich der Schwarze nicht gerade noch irgendwie Sorgen gemacht? Und nun verhielt er sich, als wäre das nur ein Vorwand gewesen, um Laines wieder zurück zu locken. Verärgert drehten sich die Ohren des Schwarzen nach hinten, während er versuchte für sich heraus zu finden, was das für einen Sinn machte. Er fand keinen, das musste allerdings nichts heißen. Das, was hier vor ihm königlich rumtrampelte, war immerhin doch nur ein Welpe und die waren einfach nicht logisch. Unmotiviert ließ Laines den Kopf zwischen die Schulterblätter sinken und machte sich nicht die Mühe, Liath auf seinen Platz in der Rangordnung zu verweisen. Dazu hatte er jetzt nicht den Nerv und es wäre nur vergeudete Kraftanstrengung, die sich der kranke Rüde jetzt nicht leisten konnte.
Doch je näher sie dem Rudelplatz wieder kamen, desto deutlicher spürbar wurde die Anspannung in der Luft. Jetzt konnte sie nicht mal Laines mehr entgehen, der angestrengt die Ohren spitzte und die Augen verengte. Da war doch tatsächlich so ein Geräusch, das ganz, ganz entfernt an das erinnerte, was Liath ihm eben vorgemacht hatte. Aber so klang es eher weniger, wie ein kotzender Arkas. Moment ... dieser scharfe Geruch. Laines rümpfte angewidert die Nase. Das waren doch Katzen!? Die Witterung erinnerte ihn an Luchse, mit denen hatte er bereits Bekanntschaft gemacht. Die hier war noch ein wenig anders. Na, super. Hatte das kranke Rudel bereits erste Feinde angelockt, die glaubten einen Vorteil daraus ziehen zu können? Ein leises Grollen verließ Laines Kehle und gerne hätte er sich wieder umgedreht. Nicht unbedingt aus Feigheit, aber er konnte definitiv nicht verleugnen, dass er nicht die geringste Lust darauf hatte, sich mit fauchenden Miezen herumschlagen zu müssen. Die bernsteinfarbenen Augen huschten zu Liath, der seine alberne Prinzenhaltung fallen gelassen hatte und ihn nun ratlos ansah. Der schwarze Rüde verzog leicht das Gesicht. Er war für seinen scharfen Verstand bekannt und hätte sicher einen Weg gefunden, die Lage unauffällig zu überprüfen und einen Plan zu entwickeln, wie man die Katzen austricksen konnte. Aber sein Gehirn arbeitete so langsam, als hätte man Steine daran festgebunden. Er musste sich wirklich anstrengen und konzentrieren. Zuerst die goldene Regel befolgen – nicht entdeckt werden. Also, gegen den Wind bewegen. Dann konnte der Wind die Witterung nicht so leicht zu den Feinden rübertragen. Laines nickte Liath zu und hoffte, dass sein Blick deutlich genug sagte, dass der Welpe die Klappe halten und ihm stumm folgen sollte. Er bewegte sich seitwärts und versuchte einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen. Während er das tat, schall plötzlich ein hohes, schiefes Jaulen vom Rudelplatz zu ihnen hinüber, was Laines mit blanker Miene aufnahm. Dann hätte er gerne den Kopf des Welpen gepackt, der gerade nach ihnen gerufen hatte, und ihn unangespitzt in die Erde gerammt. So ein Dummkopf! Nun hatte er diesen Raubkatzen verraten, dass irgendwo noch jemand war, auf den sie Acht geben mussten! Chess Laines verzog das Gesicht zu einem stummen Knurren und suchte Deckung hinter einem Baum. Blieb nur die Hoffnung, dass die Katzen nicht damit rechneten, dass er schon so nah war. Außerdem wurden sie von den anderen Erwachsenen in Schach gehalten. Dumm nur, dass zwei davon krank waren. Ihm ging es da ja nicht anders. Alles, was er versuchen konnte war, so zu tun, als wäre er nicht so angeschlagen, wie Arkas und Devaki. Mit Größe konnte er immerhin punkten, da übertraf er die anderen Rudelmitglieder. Allerdings war seine Erscheinung auch nicht übermäßig kräftig und da gab es noch so eine lästige, alte Verletzung, die ihm hin und wieder Ärger machte. Nun hieß es abwägen. Auf einen günstigen Moment warten und angreifen? Nein, er entschied sich dagegen. Das konnte in seiner Verfassung sehr schief gehen. Er nutzte also den Moment, in dem die Katzen abgelenkt wurden.

Liath, das da vorne sind welpenfressende Katzen. Ich schicke die anderen Welpen deshalb jetzt zu dir und dann führst du sie so schnell du kannst zum Weiher, ja? Und dann geht IN den Weiher hinein und wartet da, bis wir euch holen. Da seid ihr sicherer, Katzen hassen nämlich Wasser.“

Flüsternd hatte er in Liaths Richtung gesprochen. Dann richtete sich der Schwarze auf und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Er musste sich sammeln.


Re: 14 | Widrige Viren - Shila - 11.09.2012

Auch in Shila war die Panik immer schlimmer geworden, aber schließlich unterdrückte sie dieses Gefühl und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Was war als nächstes zu tun? Wie konnten sie es schaffen das Rudel zu retten! Plötzlich war das alles keine Geschichte mehr, sondern Realität, aber in der Geschichte war ihnen doch auch immer wieder eine Lösung eingefallen. Ihnen musste einfach etwas einfallen!
Als Kody den Kopf zurücklegte und einen Hilferuf aussandte, zögerte Shila nur eine halbe Sekunde, ehe sie ebenfalls den Kopf in den Nacken warf und so laut sie nur konnte in Kodys Geheul mit einstimmte. Vielleicht waren sie zu zweit besser zu hören als alleine!?
Kodys Aufruf zum Zusammenbleiben, nickte Shila eifrig ab.

“Du hast Recht, Kody, wir müssen unbedingt zusammen bleiben!“

Als er seine Meinung jedoch kurz darauf änderte und plötzlich nur noch die Rede davon war, dass Shila und Kainuu unbedingt zusammen bleiben sollten, starrte die junge Wölfin den Fast-Bruder etwas entgeistert an.

“Nein, Kody! Du musst auch bei uns bleiben! Du bist nicht kräftig genug um den Erwachsenen beim Kampf zu helfen!“

Sie ahnte was er vorhatte und auch wenn ihre Worte vielleicht wie eine Beleidigung bei ihm ankamen, sie waren aus dem Gefühl der Sorge heraus gesprochen und das verriet auch ihr Blick. Shila hatte einfach Angst, dass der junge Wolf sein Leben lassen würde bei einem Kampf, dem er einfach noch nicht gewachsen war!

“Wir können Namíd und Yoruba nicht allein lassen! Wir müssen sie mit in ein Versteck nehmen!“

Erklärte Shila mit einem Blick zu ihrem Bruder, dem sie immer schon näher gestanden hatte als den anderen Jungwölfen im Rudel. Es war nun Kodys und ihre Aufgabe die anderen Jungwölfe sicher irgendwo zu verstecken! Das war die Idee, die ihr bisher gefehlt hatte, auch wenn der Auftrag ihres Vaters ja in eine ähnliche Richtung gegangen war! Sie beugte sich zu Kody hinüber und sah ihm fest in die Augen.

“Wir laufen jetzt hinüber zu Namíd und Yoruba, helfen ihnen und suchen dann für alle ein Versteck! Dieser Kampf ist zu gefährlich für uns, aber den anderen helfen, das können wir, indem wir Namíd, Yoruba und Kainuu retten!"

Sie hoffte, dass Kody sich von diesen Worten überzeugen ließ, aber ihnen blieb keine Zeit mehr ewig weiter zu diskutieren und so atmete sie nochmal tief durch, ehe sie Kody auffordernd anstupste und dann zu Namíd und Yoruba hinüber rannte… in der Hoffnung, dass kein Puma oder sonstiges Ungeheuer zwischen ihr und den beiden war.



Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 14.09.2012

Aus dem Augenwinkel heraus bekam Devaki mit, wie der Puma Arkas zu Boden werfen konnte. Kurz rang der Schwarze mit sich, ob er dem Braunen zu Hilfe eilen sollte. Doch er war noch nicht bis auf die ungeschützte Seite des Pumas vorgedrungen und die Chancen auf einen erfolgreichen Angriff – was so viel hieß wie nicht wie Arkas auf dem Boden zu liegen – waren eher gering. Also kämpfte Deva gegen seinen Instinkt an und ließ den anderen Wolf allein in seinem Kampf – vorerst. Und das schien auch nicht weiter schlimm zu sein, denn Arkas kam von selbst wieder auf die Pfoten. Der Schwarze musste sich unterdessen weiter darauf konzentrieren die richtige Position einzunehmen. Sein Kopf war wie leer gefegt. Devaki dachte nicht mehr an die Welpen, die in Gefahr waren. Er konnte nicht einmal darauf achten, ob sie die Anweisung sich in Sicherheit zu bringen befolgten. Auch Kodys und Shilas Hilfsheulen überhörte der Leitwolf völlig, ebenso wie er nicht bemerkte, dass Liath und Laines zurückgekehrt waren. Devaki musste seine Kräfte vollkommen auf den Kampf konzentrieren. Denn wenn sie verloren... nein, darüber konnte und wollte er jetzt nicht nachdenken.

Als Arkas sich wieder aufgerappelt hatte und nun seinerseits zum Angriff überging, hatte auch Devaki sich in Position gebracht und vollständig gesammelt. Nun war die Chance gekommen den Spieß umzudrehen. Lautlos machte Deva noch ein paar Schritte zur Seite, so dass er sich schräg hinter der Katze befand. Dann ging er zum Angriff über. Der Schwarze musste alle seine Kräfte zusammennehmen um nicht den Kopf zu verlieren, bewusstlos zu werden und zuzulassen, dass seine Läufe unter ihm nachgaben. Eine wirkliche Schwachstelle hatte er an der Katze nicht entdecken können. Wenn sie jagen gingen, dann suchten die Wölfe gemeinsam schwache, kranke Tiere, die leicht zu erlegen waren. Aber das hier war kein verletztes Reh. Der Puma war jung, gesund und kräftig. Vom Kopf bis zur Schwanzspitze war sie makellos, keine Narbe, keine alten Verletzungen, keine Schwächen. Devaki musste also dort angreifen, wo ein Tier am verletzlichsten war: Am Rücken. Wenn Arkas von vorn kam und Deva von hinten. Und wenn sie es schafften die Katze zu Fall zu bringen, dann stünden ihre Chancen doch noch die Oberhand zu gewinnen gar nicht schlecht. Dafür aber, musste das, was er vorhatte gelingen. Noch einmal atmete er tief durch und sammelte sich – was insgesamt nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte, ihm selbst aber wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Dann drückte er sich kräftig vom Boden ab und sprang – direkt auf den Rücken der Angreiferin.


Re: 14 | Widrige Viren - Namíd - 21.09.2012

Er drückte immer wieder die Schnauze in das Fell der anderen Jungwölfin, er wollte das sie endlich aufwachte. Dannsair war bei der Katze, hielt sie davon ab zu ihm und Yoruba zu gelangen und auch seine Geschwister hatten sich endlich daran gemacht zu verschwinden, wenn auch nicht so weit wie es dem schwarzen lieb gewesen wäre. Immer wieder musste er die schwärze verdrängen die sich vor seine Augen legte und er konnte durchaus verstehen das Yoruba schlief. Er würde auch lieber schlafen als die Katze zu sehen die versuchte an ihn und Yoruba heran zu kommen. Er schnappte in ihr Ohr und endlich regte sich die Jungwölfin! Namíd seufzte erleichtert und drückte immer wieder gegen sie.

„Los, Yoruba. Los komm. Wir müssen hier weg. Dein Papa versucht uns schon Zeit zu machen aber wir müssen uns beeilen.“ Das Adrenalin in seinem Körper half ihm endlich mal ohne Aussetzer zu sprechen und er warf einen nervösen Blick zu. Dann sah er das Yoruba endlich die Augen öffnete und ihn verwirrt und verschlafen anblinzelte. „Los jetzt. Hoch mit dir. Wir müssen hier weg. Los zu den anderen! Mach schon.“ Man konnte Yoruba die Tatsache das sie verwirrt war was vor sich ging an sehen, doch als sie das Fauchen hörte schien sie sich darüber klar zu werden das Gefahr drohte und sie blickte zu ihrem Vater. Namíd sah die Panik in ihrem Blick doch er zog an ihrem Nackfell und – wenn auch widerstrebend – stand sie auf. Der schwarze begab sich an ihre Seite, so dass sie sich gegenseitig beim Laufen helfen konnten und kämpfte erneut gegen eine Welle von Übelkeit an.

„Ich weiß dass du müde bist, bin ich auch. Aber dein Papa will dass wir uns in Sicherheit bringen. Also komm, wir gehen zu den anderen.“ Er deutete mit der Schnauze auf seine Geschwister die ein Stück abseits stand, Shila schien gerade wild auf die anderen einzureden, aber Namíd konnte nicht hören was vor sich ging. Zusammen mit Yoruba warf er einen weiteren Blick auf die Wildkatze und den Rüden ehe er sie wieder zwackte und sich mit ihr in Richtung der anderen bewegte.
Immer wieder kam die schwärze und versuchte den Jungwolf zu übermannen, doch er konnte es mit viel Mühe – und wahrscheinlich einer Mischung aus Angst und Adrenalin – immer wieder verdrängen. Die Übelkeit rebellierte in seinem Magen und das Gefühl zu ignorieren war schwer. Doch er hatte sich selbst geschworen Yoruba in Sicherheit zu bringen, also würde er dass auch wohl tun – irgendwie! Yoruba schien zwar laufen zu können, aber Namíd hatte das Gefühl dass sie irgendwie überrumpelt war von der Situation, durchaus verständlich wie der schwarze fand.

„Hey, Shila. Hilf mir mal!“, er rief seine Schwester einfach weil er merkte dass er und auch Yoruba nicht mehr lange würden ordentlich laufen können. Es war schon schwer genug sich selbst gerade zu halten und dafür zu Sorgen dass er vorwärts kam, Yoruba die sich zum Teil noch gegen ihn lehnte weil sie scheinbar immer noch ziemlich verschlafen war, tat ihr übriges dazu um den schwarzen durchaus zum straucheln zu bringen. Aber er hoffte einfach auf die Hilfe seiner Schwester – oder aber Geschwister!


Re: 14 | Widrige Viren - Liath - 25.09.2012

Er hatte nicht einmal mehr Zeit darüber erleichtert zu sein, dass hier scheinbar wirklich etwas nicht stimmte. Natürlich, er hatte Recht gehabt und feines Gespür bewiesen, aber daran dachte er jetzt nicht. Jedes einzelne Haar im Pelz des jungen Wolfs richtete sich auf und ließ ihn kaum größer, dafür aber flauschiger wirken – definitiv nicht das, was er beabsichtigt hatte, um mögliche Feinde einzuschüchtern. Aber es war im Moment auch eher Angst denn Mut, was Liath leitete. Schon wieder Unsicherheit, Unklarheit und niemand da, der ihm erklärte, was er machen sollte. Laines schwieg und grollte nur vor sich hin, was nicht dazu beitrug, dass Liath sich sicherer fühlte. Ängstlich blickte er zu dem Schwarzen auf und erhoffte sich, dass der ihm gleich erklären würde, was Sache war. Aber nichts da. Das einzige was er von ihm bekam war ein Nicken, dann schlich der große Rüde los. Liath machte es ihm mit eingeklemmtem Schwanz nach und hoffte einfach, irgendwann eine Erklärung zu bekommen oder von selbst zu verstehen, was los war. Wo war sein Vater, wo waren seine Geschwister? Er verkniff sich ein fragendes Geräusch und stellte nur die Ohren auf, um selbst keines zu verpassen, auch wenn er gerade noch so verunsichert war und das auch zeigen wollte.

Als das Jaulen über den Platz hallte, fuhr der Kopf des Welpen in die Höhe – das war doch Kody! Und er rief um Hilfe! Nun fürchterlich hibbelig und nervös drehte Liath sich einmal um sich selbst, witterte und wurde doch nicht schlau aus den Gerüchen, dann verließ er die Deckung der Bäume und wurde nur noch durch einen sandigen Hügel daran gehindert, auf den Rudelplatz zu blicken. Egal was Laines von ihm dachte, er wollte wissen was hier los war. Und da konnte er nicht ewig um den Platz herumschleichen. Ängstlich drückte er sich auf den Boden und kroch so den Hügel herauf, ganz langsam, ganz vorsichtig, ganz leise. Hinter dem Sand hörte er Knurren und dieses andere Geräusch, das für ihn nun das Kotzender-Arkas-Geräusch war, weil er es nicht anders benennen konnte und Laines' Bezeichnung übernahm, so lange er es nicht besser wusste. Und es stammte von … Liath schob die Nase über die Kuppe, hob den Kopf über das dünne Gras und riss die Augen weit auf. Bei seiner auf dem Platz verstreuten Familie befanden sich zwei wolfsgroße Tiere – vielleicht sogar größer – mit langen Schwänzen, sandbraunem Fell, runden Ohren und merkwürdig gebücktem Gang. Er kannte keine Katzen und sah doch sofort die Gefahr die von dieser Situation ausging. Diese Tiere wollten keine Freunde sein, sie hatten es auf seine Familie abgesehen. Vor lauter Grauen verharrte er still an seinem Platz und konnte nur zusehen, wie die eine Katze seinen Vater bedrängte. Wo waren seine Geschwister? Haltlos und ängstlich huschte sein Blick über den Rudelplatz.

„Hiiiierher!“

Sein Ruf überraschte ihn selbst und er schloss das Maul schnell wieder, klappte die Ohren ein und beobachtete ängstlich das seltsame Tier. Es war unklar, ob er es hatte anlocken und damit von Devaki ablenken wollen oder ob er die anderen Welpen über einen sicheren Ort informiert hatte. Nun wussten sowohl die einen als auch die anderen, wo er war. Und das war … wohl nicht so gut.


Re: 14 | Widrige Viren - Devaki - 30.09.2012







Es war wie erwartet. Der Schwarze konnte seinem Hieb nicht ausweichen. Mit Genugtuung spürte der Kater, wie seine Krallen in das Fleisch des Wolfes schnitten und zunächst langsam, dann schneller das Blut aus der Wunde tropfte. Doch er lächelte nicht. Seine Freude blieb innerlich, weil jede Ablenkungen oder zu früh genossener Triumph den schnellen Tod bedeuten konnte. Er wusste das, seine Partnerin sicher auch, doch sie schien diesen Umstand gerne außer Acht zu lassen. Die aktuelle Situation gab ihm Recht. Denn der Wolf vor ihm ließ sich blind vor Panik, Beschützerinstinkt und Siegeswilen nicht davon abhalten ihn anzugreifen. Das Voranstürmen kam für den Puma überraschend, so dass er zurückweichen musste. Der Schwarze schnappte wahllos, zielte aber gerade in dieser Wahllosigkeit auf den Hals des Katers, der sich zur Seite drehte um nicht den tödlichen Stoß in die Kehle zu empfangen. Seine Schulter aber bekam er nicht mehr aus der Bisslinie des Wolfes. Wütend fauchte er auf, als die Zähne sich in sein Fleisch bohrten. Er konnte den linken Vorderlauf nicht aufsetzen und musste mit dem rechten das Gleichgewicht halten, so dass ihm keine Möglichkeit blieb mit einem Prankenhieb das knochige Fellbündel von seiner Schulter zu stoßen. Also nahm er einfach den Schmerz in Kauf und setzte zu einem Biss an, der auf die Schulter des Wolfes zielte. Auf die Welpen, sein eigentliches Ziel, achtete er in diesem Moment gar nicht. Sie würden leicht aufzuspüren sein, wenn die erwachsenen Wölfe aus dem Weg geräumt waren.



Re: 14 | Widrige Viren - Kodeiyan - 06.10.2012

Was sollten sie bloß tun? Kodeiyan ließ den Blick hin und her schweifen, immer wieder zwischen Devaki, Arkas und dem Puma zu den anderen Wölfen in ihrer Nähe. Es war grausam, dass er nicht helfen konnte. Er wußte, dass er keine Chance gegen die Pumas hatte... und wenn er doch helfen wollte, würde er sicher nur im Weg stehen. Sie durften sich nicht trennen, trotzdem wäre dem jungen Rüden in diesem Moment Nichts lieber gewesen, als die beiden weg zu schicken, um helfen zu gehen. Er war hin und her gerissen, und auch wenn Shila seine Worte bestätigte, so hatte er selbst begonnen, an ihnen zu zweifeln. Nun versuchte sie ihn umzustimmen, versuchte seine Meinung zu ändern. Aber er blieb unentschlossen. Etwas zog ihn zu den Erwachsenen, aber er wollte auch bei seinen beiden Freundinnen bleiben, um sie zu beschützen. Er brummte leise, blickte Kainuu an, dann ihre Schwester. Was sollten sie bloß tun?! Nun kam der nächste Vorschlag der Braunen und Kody entfloh ein leises Schnaufen, jedoch folgte diesem ein kurzes Nicken. Er wußte, dass er gegen diese Pumas Nichts ausrichten konnte. Ein leises Knurren, dann richtete er die braunen Augen auf Shila, die ihn nun fest anblickte. Er hielt ihrem Blick stand, neigte dabei leicht die Ohren zur Seite und als sie ihn schließlich anstubste und zu den anderen Welpen davon lief, spannte der Braune kurz den Körper an, ehe er sich zu Kainuu wandte, kurz mit der Schnauze durch das Fell seiner Freundin fuhr und in die Richtung der anderen Welpen deutete.

„Bleib immer ganz dicht bei mir, egal, was passiert!“

Eindringlich blickte er seine Freundin an, ehe er mit ihr an seiner Seite ihrer Schwester nachlief. Er hoffte, dass der große Schwarze und Liath seinen Ruf gehört hatten, und hoffentlich bald hier ankamen.
Er folgte Shila, hörte noch bevor er bei Namíd angekommen war, sein Rufen und mit einem kurzen Blick zu Kainuu beeilte er sich, die anderen beiden jungen Wölfe zu erreichen. Er blickte Yoruba und Namíd an, schreckte dann auf, als Liaths Stimme plötzlich zu ihm hallte. Kurz ließ er den Blick schweifen, ehe er sich wieder an Kainuus Geschwister wandte.

„Wir müssen hier weg, könnt ihr laufen?“

Noch einmal hob er die Schnauze kurz zum Himmel, rief nach Liath und dem Erwachsenem, mit dem er verschwunden war. Sie sollten herkommen, ihnen helfen. Sie waren sicherer, wenn wenigstens ein Erwachsener bei ihnen war. Wieder wandte er die Schnauze herum, zupfte kurz und vorsichtig an Kainuus Pelz, ehe er den Blick wieder auf die anderen beiden Wölfe richtete, ungeduldig hin und her tretend. Sie mussten hier weg – so schnell wie möglich.


Re: 14 | Widrige Viren - Shila - 06.10.2012

Shila spürte, dass Kody hin und hergerissen war, aber ihr war klar, dass die Welpen keine Chance gegen einen Puma hatten. Sie wollte Kody noch sagen, dass Deva es bestimmt gut finden würde, wenn er sich um die anderen kümmerte und sich nicht blind in die Schlacht stürzte, aber da drang auch schon Namíds Hilferuf an ihre Ohren und spätestens jetzt gab es für Shila keine Zweifel mehr, dass es richtig war, was sie vorgeschlagen hatte. Mit leise trommelnden Pfoten rannte sie zu Namíd und Yoruba hinüber und begrüßte ihren Bruder kurz mit einem Schlecken über die Schnauze. Nur das übliche Schwanzwedeln blieb aus, denn dafür war Shila zu angespannt und die Situation zu ernst. Sie blickte zu Kody hinüber, dann erhaschte auch sie einen Blick auf Liath, ob jener einen sicheren Ort für ihre Freunde und Geschwister kannte? Es war ein Versuch wert, denn Shila fiel gerade kein passendes Versteck ein, obwohl sie zahllose Male verstecken mit ihren Geschwistern gespielt hatte. Sie trat an Yorubas Seite, die sich scheinbar noch schwerfälliger fortbewegen konnte als Namíd und drückte sich eng an Yoruba, sodass die kleine Wölfin sich an sie lehnen und einen Teil ihres Gewichts auf Shila übertragen konnte

“Wir müssen zu Liath gehen, Yoruba! Du schaffst das!“

Kurz warf sie Namíd einen Blick zu, dann Kody

“Kody? Kannst du Namíd helfen?“

Bat sie den Freund, ehe sie auch schon versuchte loszulaufen. Aber sie war sich noch nicht sicher, ob sie es auf diese Weise bis zu Liath und dem sicheren Ort schaffen würden. Wo waren die Pumas? Kurz wagte Shila einen Blick zurück zu ihrem Vater und die Zweifel, die Kody plagten, fingen nun auch an in Shila zu erwachen. Sollten sie nicht doch lieber zurück laufen und Deva helfen? Kody und sie waren gesund und kräftig… aber gegen Pumas?



Re: 14 | Widrige Viren - Arkas - 08.10.2012

Arkas merkte, wie er die Konzentration und die Aufmerksamkeit der Puma auf sich lenkte. Das war gut, das war sein Plan. Er musste aber aufpassen nicht zu forsch zu sein und der Katze keine Gelegenheit zu geben ihm mit ihrer Pranke einen ordentlichen Hieb zu verpassen. Das würde ihn vermutlich ausknocken und Devaki stünde alleine zwischen dem Eindringling und den Welpen. Was mit denen geschah, allgemein was mit Dannsair und dem anderen Puma und sonst noch um ihn herum geschah, bekam Arkas nicht mehr mit. Er war nicht in der Verfassung seine Aufmerksamkeit aufzuteilen, sich auf alles zu konzentrieren, so wie er es sonst versuchte zu tun. Es war ein Wunder, dass er es schaffte sich auf seinen Gegner mehr oder minder zu konzentrieren. Dabei pochte es in seinem Hals wie in seinem Kopf. Ein Rauschen ging durch seine Ohrmuscheln und die geschwächten Muskeln seines Körpers gehorchten nur unter Schmerz und Protest. Was er seinen Körper abverlangte würde ihn über kurz oder lang derartig auslaugen, dass es keine Rolle spielte ob er der Puma so lange Widerstand leistete oder nicht. Danach wäre er eine leichte Beute. Also hieß es möglichst schnell handeln und der Gelben nicht genug Zeit geben mit ihnen zu spielen.

Seine Bissattacken gingen natürlich ins Leere, die Raubkatze war in ihrer Verfassung deutlich schneller als er. Dennoch schien er sich etwas Respekt verschaffen und Devaki die Zeit und Ablenkung verschaffen zu können die dieser brauchte, sich in Stellung zu bringen und seinerseits anzugreifen. Das siegessichere Lächeln war seiner Kontrahentin schon lange aus dem Gesicht gewichen. Offenbar war ihr durchaus bewusst, was sie beabsichtigten und wie sie gegen sie vorzugehen versuchten. Ob ihr das am Ende helfen würde oder nicht, sollte sich zeigen. Alternativen zu dieser Taktik schien es keine zu geben. Den Kopf geduckt und nah über den Boden schwebend, das struppige, von der Krankheit fahl, matt und spröde wirkende Nackenfell aggressiv aufgestellt und die Rute waagerecht hinter ihm in der Luft pendelnd setzte er einen Biss hinter den Vorherigen, ungeachtet der Übelkeit, die sich in seinem Magen breit machte. Die Ohren angelegt versuchte er so bedrohlich zu wirken wie es ihm möglich war, bis er einen Schatten bemerkte, der sich von hinten der Katze näherte. Devaki ging zum Angriff über.

Na endlich!

Für einen sehr kurzen Augenblick hielt Arkas inne und dieser Moment schien wie in Zeitlupe zu verfliegen. Der dunkle Rüde beabsichtigte offenbar auf dem Rücken der Puma zu landen und sie so zu Boden zu ringen. Fragte sich, wie diese handeln, darauf reagieren würde, denn der Helle war sich sicher, dass der Gegner genau damit gerechnet und darauf gewartet hatte. Pumas waren alles andere als dumm und unerfahren was Taktik und Kampf angeht. Im Kampf eins gegen eins Wölfen mindestens ebenbürtig, den schwächeren Exemplaren sogar problemlos überlegen. Insbesondere zwei so erbärmlich daherkommenden Gestalten wie ihm und Deva. Er fragte sich, was er tun konnte um die Katze zusätzlich zum Sprung des Dunklen in Bedrängnis zu bringen, für den Fall, dass sich die Gelbe augenblicklich dem zuwenden und zum Gegenangriff übergehen würde. Und da er schon mal dabei war nach ihr zu schnappen war die Entscheidung schnell gefasst.

Einen kleinen Augenblick Zeitverzögert zu Devakis Absprung zielte der Helle nun nicht mehr nur Nach Luft schnappend in Richtung der rechten Vorderpfote der Raubkatze. Sein Fang öffnete sich weit während der Kopf vom restlichen Körper und Hals vorgeschoben darauf abzielte. Würde er seine Zähne in die Pranke der Katze versenken können, könnte er sie nicht nur für einen Augenblick davon abhalten diese gegen seinen Alpha einzusetzen, er würde sie womöglich auch nicht unbeträchtlich verletzen – sofern seine sich stumpf und im trüben Zahnfleisch wenig robust anfühlenden Reißzähne bei diesem festen Biss nicht bersten würden. Natürlich war der Gedanke irgendwo Quatsch, aber nicht anders würde es sich für ihn vermutlich anfühlen, wenn die Katze versuchen würde sich aus seinem Fang ruckartig wieder zu befreien, ihre Pfote aus seinem Maul zu reißen, sollte sein Vorhaben ihm überhaupt gelingen. Gleichzeitig hatte er aufzupassen, dass die Puma ihn nicht mit der anderen Pranke dafür strafen würde oder ihre eigene Zähne in seine ungeschützte Stirn fahren ließ. Es war ein riskantes Manöver. Aber was anderes blieb ihm übrig als dieser Versuch? Etwas Besseres fiel ihm nicht ein und vielleicht würde es Devaki für dessen Pläne weiter zuspielen.