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Nächtliches Desaster 2 - Die Auferstehung [nach Plot13] A, Y - Druckversion

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Nächtliches Desaster 2 - Die Auferstehung [nach Plot13] A, Y - Arkas - 09.09.2011

  • Wer? Arkas und Yoruba
    Wann? Ca. 6 Wochen nach Plot 13, der Morgen nach dem Sturm
    Was? Das Erwachen am Tag nach dem nächtlichen Desaster
    Wetter: Auflockernd, aber noch größtenteils bewölkt, hohe Luftfeuchtigkeit, hier und da Bodennebel, leichter Wind



Die Nacht ging und der Morgen kam. Vernehmen konnte man das durch das langsam heller werdende, in den Bau hineinfallende Licht. Die dichte, dicke Wolkendecke war zum Großteil noch vorhanden, hatte sich aber hier und da aufgelockert. Der übliche, nach einem Regenschauer aufkommende Geruch von Reinheit, von Frische und Lebendigkeit lag in der Luft und einige Vögel stimmten schon ihr Morgenträllern an. Die Luft war kühl, aber nicht eiskalt. Das Fell des Rüden war über Nacht wieder ein wenig getrocknet, fühlte sich wärmer an, weicher, nicht mehr klebrig und feucht. Der Atem von Arkas ging ruhig und entspannt, versunken in einen traumlosen aber erholsamen Schlaf lag er da, noch immer eng und schützend um Yoruba gekrümmt, auch wenn es in dieser kleinen, abgetrennten Welt nichts gab, vor dem er sie schützen musste. Ein leichter Windhauch wehte ein Blatt herein, noch grün und weit vor seiner Zeit durch den Sturm von seinem Baum gerissen. Wie eine Feder schwebte es einen Augenblick lang in der Luft. Langsam landete es auf der Nase des hellen Rüden und kitzelte ihn. Er schnaufte, regte sich kurz, erwachte jedoch durch diese Bewegung noch nicht aus seinem Schlaf. Ein tiefes Durchatmen unterbrach das rhythmische Heben und Senken der Flanke des Älteren, bevor sich wieder die vorherige Gleichmäßigkeit einpendelte.


- Yoruba - 12.09.2011

Yoruba hatte vollkommen sorglos und wohlig warm eingekuschelt geschlafen, als ihre Sinne plötzlich erwachsen. Der Körper an dem die geschmiegt lag hatte kurz gezuckt, was wohl ausgereicht hatte im die junge Fähe aus ihren nicht mehr allzu tiefen Schlaf zu wecken. Träge blinzelte sie, erwartete an der Seite ihrer Mutter zu erwachen, doch dann stieg ihr plötzlich ein Geruch durch die Nase und schlagartig war sie hellwach. Ihre Augen waren plötzlich weit geöffnet und starrten inmitten des Gesichtes eines großen Wolfes. Sie regte sich nicht, hatte nur die Augen geöffnet als alle Erinnerungen der letzten Nacht auf sie nieder prasselten. Sturm-Blitz-Donner-Panik-Arkas-Nähe-Geheimnis. Hätte sie nicht den lebenden Beweis vor ihrer Nase liegen, hätte sie die letzte Nacht für einen Traum gehalten, doch das war er nicht. Der helle Rüde hatte sich im Schlaf dicht an sie geschmiegt und Yoruba fühlte sich wohlig warm und geborgen. Sie verspürte nicht den leisesten hauch von Angst oder Furcht, obwohl sie die vielleicht hätte spüren müssen in seiner Gegenwart. Er hatte ihr so sehr geholfen und eine friedliche Nacht verschafft, wie würde einen Teufel tun und ihn jetzt zu wecken. Träge blinzelte sie zum Ausgang der Höhle, die Nacht war fast vorbei und bis auf den frischen Wind schien nichts mehr übrigen von der gestrigen Nacht. Offensichtlich hatte der Himmel sich beruhigt. Doch Yoru merkte von all dem Wind nicht sonderlich viel. Ihr Körper war umhüllt von Arkas warmen Pelz und die gegenseitige Wärme hatte das Fell getrocknet. Rundrum wohl fühlend schloss sie wieder ihre Augen.

An Schlaf war nicht mehr zu denken, aber sie wollte diesen Moment völliger Klarheit genießen. Letzte Nacht hatte sie den Rüden nicht wirklich sehen können, er war nur ein Schema ind er Dunkelheit gewesen, doch jetzt hatte sie ihn gesehen. Im Schlaf waren seine Züge viel entspannter und die kantigen Züge, sie sein Gesicht so mürrisch und streng aussehen ließ waren nicht da, er hatte fast friedlich und weich gewirkt, auch wenn dies wahrlich kein Ausdruck war der sonst zu dem Rüden passte und er zeigte diese Seite bestimmt nicht oft, aber grad jetzt, in diesem Moment wurde der Schwarzen bewusst, dass Arkas auch ein verletzliches Wesen war, wie jedes Andere auch, nur das er diese wundervolle Seite seines Seins besser verbergen konnte als sonst jemand. Yoru spürte den gleichmäßigen Herzschlag des Älteren, bemerkte das Heben und senken seines Brustkorbes und vernahm die tiefen und gleichmäßigen Atemzüge. Nie hätte sie gedacht, dass er Rüde neben ihr ein Auge zugemacht hatte und schon gar nicht, dass sie ihn jetzt hier in diesem Zustand erlebte. Umso mehr erfreute es sie, ließ ein tiefes Gefühl in ihr zurück. Sie nahm das alles nicht als selbstverständlich hin, nein, dazu hatte sie den Älteren schon zu oft beobachtet, hatte schon zu viel Ablehnung von ihm zu spüren bekommen.

Yoruba wünschte sich, dass sie hier ewig so liegen könnte, versteckt vor der Außenwelt, sicher und geschützt, doch je länger ihr Zeit zum denken blieb, umso mulmiger wurde ihr in der Bauchgegend. Was wenn Arkas die Dinge heut morgen ganz anders sah? Wenn er gestern versprochenes heut nicht einlösen würde? Würde sie es schaffen da drüber zu stehen und ihren Stolz zu bewahren. Ihre Freude über den plötzlichen Sinneswandel des Rüdens war so rein und groß gewesen, was wenn sie sich nun wieder der gewohnten Fassade gegenüber sah? Würde sie dann damit umgehen können? Eigentlich wollte sie es gar nicht wissen, doch in der Nacht bei diesem Unwetter klangen seien Worte so echt, sie hoffte inständig, dass er sie auch bei tag so meinen würde. In ihr machte sich zunehmend Unsicherheit breit, doch sie schwieg, genoß die letzten Augenblicke, die der Rüde ihr schenkte und blieb eingekuschelt mit geschlossenen Augen bei ihm liegen. Allzu lange konnte es nicht mehr dauern, dann würde er sicherlich erwachen….leider.


- Arkas - 13.09.2011

Arkas erwachte eine Weile später nach und nach aus seinem Schlummer, ohne sich dabei groß zu regen. Die Augen öffneten sich träge, blinzelten zwei-drei Mal und schon einen kurzen Moment später war er hellwach und gegenwärtig. Er erwachte, wie er eingeschlafen war. In seiner Mitte lag Yoruba, dicht an ihn geschmiegt, sie beide befanden sich immer noch in ihrer behelfsmäßigen Unterkunft und draußen… ja, draußen hatte sich einiges getan. Zunächst zuckte sein linkes Ohr, die Muschel drehte sich zum Eingang des Baus und lauschte. Kein Regenprasseln mehr, erstes, einsetzendes Vogelgezwitscher, leichtes Rascheln der Blätter. Der Sturm war zweifelsohne vorüber. Die Helligkeit des Tages verriet, dass auch die Bewölkung nachgelassen haben musste und hier und da Sonne durch die vorher dichte Decke dringen musste. Es roch frisch, feucht und torfig, was zweifelsohne daran lag, dass er sich noch immer in einem Erdloch unter einer Baumwurzel befand. Aus dem Augenwinkel blickte er kurz auf die junge Fähe, die er vor gar nicht so langer Zeit noch durch den Wald hierher schleifen musste, die es ihm wahrlich nicht leicht gemacht hatte. Aber am Ende war alles gut gegangen. Ihre Augen waren geschlossen, so vermutete er, dass sie noch schlief. Den Blick abwendend sah er noch einmal kurz hinaus aus ihrer Obdach, regte sich dann langsam, löste sich vorsichtig von Yoruba und kroch, darum bemüht sie nicht zu wecken, auf allen Vieren aus dem Bau heraus. Das leichte Licht reichte, ihn kurz zu blenden, doch schnell hatte er sich an die Verhältnisse gewöhnt und richtete sich zu voller Größe auf. Sofort begann er einen Lauf nach dem Anderen von sich zu strecken, zu dehnen, wobei es hier und da tatsächlich knirschte. Dann streckte er den Rücken weit durch, dass es fast aussah als wolle er sich selbst die Wirbelsäule brechen und stieß dann mit weit aufgerissenem Maul ein langes, tiefes Gähnen aus, wobei er seine Lunge mit kühler, frischer Luft flutete.

Die Augen schweiften über die nähere Umgebung und versuchten alle Eindrücke bis ins Detail zu erfassen. Der Wald hatte deutliche Spuren von der Nacht davongetragen. Vielen Bäumen fehlte stellenweise einiges an Blättern. Abgeknickte, geborstene Äste lagen hier und da auf dem Waldboden verteilt, kleinere Zweige säumten ihn in Massen. Große und kleine Pfützen hatten sich in den Senken und Mulden gebildet, wirkten zum Teil trüb und schlammig. Ein leicht nebliger Hauch schwebte über den Waldboden und befeuchtete die Gräser und andere niedrige Gewächse, an denen große, perlrunde Tropfen klebten. Am Himmel hingen noch immer dicke, grau-weiße Wolkenberge, zum Teil aber lückenbehaftet und klaren, hellblauen Himmel hinter sich preisgebend. Der Wind wehte nur mehr leicht, besaß noch einen Bruchteil der Kraft, mit dem er in der Nacht über den Wald gepeitscht hatte. Die sprichwörtliche Ruhe nach dem Sturm war eingetreten. Hier und da sah man kleinere und größere Tiere durchs Unterholz streifen, die Schäden begutachtend, neugierig ihre Schnauzen und Schnäbel aus ihren Unterkünften herausschiebend. Nicht weit entfernt bemerkte ein Graupelzchen, das zuvor noch sorglos und schnuppernd den Waldboden nach herabgefallenen Nüssen und Beeren abgetastet hatte, den hellen Rüden, rührte sich zunächst nicht, versank in Schockstarre und huschte dann, nur einen Augenblick später, so schnell es seine kurzen Füßchen tragen konnte davon, verschwand im nächstbesten Loch unter der Erde. Kurz schüttelte Arkas sich aus, dass das Fell hin und her flog, wobei letzte, einzelne Tropfen sich aus seinem Pelz lösten und davongeschleudert wurden. Dann senkte auch er die Schnauze und schnupperte, suchte nach irgendwelchen besonderen Witterungen, Besonderheiten. Gelegentlich den Kopf hebend tasteten auch seine Augen und Ohren die nähere Umgebung ab, begutachteten, schlussfolgerten und wendeten sich wieder anderen Dingen zu. So machte er eine rasche, stichprobenartige Bestandsaufnahme der Umgebung, prägte sich alles ein und widmete sich dann sich selbst. Sich nahe des Baums - unter dem sie sich in der Nacht verkrochen hatten - auf die Hinterhand sinken lassend, begann er an einigen Stellen sein Fell sorgfältig mit der Zunge zu reinigen, wusch sich Staub- und Schlammkruste runter, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Unzufrieden begutachtete er sich selbst und rümpfte dann brummig die Nase.

Na bravo… als hätte ich mich im Schlamm gesuhlt.

Resignierend hörte er so spontan auf sich zu reinigen wie er begonnen hatte. Es half alles nichts. Vielleicht ergab sich später die Gelegenheit kurz einen Sprung in den Fluss zu wagen und so den gröbsten Dreck wieder los zu werden. Der Staub kitzelte unangenehm auf der Haut. Schnaufend ließ er Kopf und Ohren leicht hängen, ließ den Blick immer wieder durch den Wald schweifen, ohne dabei zurück zum Bau zu sehen und wartete. Er sah keinen Grund Yoruba zu wecken. Die junge Fähe hatte ihr erstes großes Gewitter mitgemacht, war sicher erschöpft und ausgelaugt gewesen. Wenn er sie jetzt weckte und wie versprochen auf seine Erkundungstour mitnahm, würde sie nur umso früher eine Pause benötigen. Er erinnerte sich an sein Versprechen, erinnerte sich allgemein an jedes Wort, dass sie gesprochen hatten, wunderte sich ein wenig über sich selbst, bereute aber nichts. Es war gekommen, wie es gekommen war. Nichts von dem, was er gesagt hatte, hatte er leichtfertig gesagt, so wie immer. Von daher gab es nun auch nichts zu beklagen. Auch wurde nicht spekuliert, ob er sie nun mitnehmen müsse oder wollte. Er würde sie mitnehmen. Der Rest spielte keine Rolle. Vielleicht könnte er ihr noch das ein oder andere beibringen. Er bezweifelte, dass sie bei ihrem Vater oder ihrer Mutter übermäßig viel Sinnvolles oder Nützliches lernte, auch wenn seine Einstellung Dannsair gegenüber sich in letzter Zeit schon etwas gebessert hatte. Auch die Nähe, die er der Jungwölfin die Nacht über gezeigt hatte, wurde nicht in Frage gestellt, zumindest beinahe. Er war verantwortlich, so lange kein anderes, ausgewachsenes Rudelmitglied zugegen war und hatte seine Pflicht nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt, sich um sie gekümmert und sie beschützt. Nicht zuletzt hatte er sich so langsam auch an ihre Gegenwart gewöhnt. Sie war so oft bei ihm, dass es manchmal so wirkte, als sei sie sein Schatten und durch ihre für gewöhnlich unkomplizierte, wenig anstrengende Art konnte er sie sogar relativ gut leiden. Diese Schlussfolgerung nahm er als Erklärung dafür, dass er sich ihr gegenüber so freundlich verhalten hatte wie er es selten tat. Im Nachhinein verwirrte ihn sein eigenes Verhalten in dieser Situation zwar ein wenig, aber so konnte er es sich selbst gegenüber erklären. Außerdem war auch er ziemlich erschöpft gewesen und dadurch vermutlich weniger er selbst, als für gewöhnlich.

Das muss es gewesen sein.


- Yoruba - 13.09.2011

Wie bereits erwartet und befürchtet hattes es nicht mehr lange gedauert, bis Arkas schließlich aus seinem Schlummer erwachte. Yoru hatte es schon gespürt, bevor er sich überhaupt bewegt hatte. Seine Atmung hatte sich verändert und auch sein Körpertonus war nicht mehr so entspannt wie zuvor. Doch sie wollte sich noch nicht mit den Konsequenzen und all dem was bald passieren würde auseinander setzen. Sie wollte nicht in die mürrische, strenge Miene des Älteren blicken, die er ganz gewiss wieder an den Tag legen würde. Also tat sie zunächst so, als würde sie noch schlafen, hielt ihre Atmung regelmäßig und bemerkte plötzlich eine Regung. Langsam und vorsichtig, offenbar darauf bedacht sie nicht zu wecken entfernte sich der Helle. Yoruba bemerkte plötzlich ein Schattenspiel vor ihrem inneren Auge und wusste, dass er ihren Unterschlupf nun verlassen hatte. Sofort verschwand das wohlig warme Gefühl und machte der kühlen Luft Platz. Der Schwarzen wurde mulmig und so blinzelte sie vorsichtig zum Ausgang. Niemand mehr da, sie war allein. Von innerer Aufruhr erfüllt setzte sie sich auf, versuchte dabei keinen laut von sich zu geben und bewegte sich Richtung Ausgang. Was war, wenn Arkas einfach verschwunden war und sie hier allein zurück gelassen hatte? Sie würde doch niemals wieder nach Hause finden!

Schleichend und mit geducktem Kopf schielte sie hinaus. Vom Regen war nichts mehr zu bemerken, aber allgemein konnte sie aus dieser Position nicht allzu viel sehen. Mutig hob sie den Kopf ein kleines Stückchen und bekam so einen kurzen Blick auf Arkas, bevor sie sich schnell wieder duckte und einige Schritte zurück in die Höhle machte. Er war also noch da, hatte sie nicht allein gelassen, so etwas wie Erleichterung machte sich in ihr breit, dann blickte sie an sich runter. Himmel wie sah sie denn aus? Überall klebten schichtenweise verkrusteter Schlamm in ihrem Welpenfell und auch ihre Beine fühlten sich an, als wäre sie letzte Nacht Marathon gelaufen, wahrscheinlich war es nur die Anspannung gewesen, aber es fühlte sich trotzdem eigenartig an, ungewohnt. Hatte sie sich doch eben noch so schön warm und kuschelig gefühlt war von diesem Gefühl nichts mehr über geblieben. Der Dreck hatte einen eigenartigen Geruch und Yoru rümpfte die Nase. Sie wollte nicht das Arkas sie so sah, also versuchte sie sich zunächst am putzen. Nachdem sie ein paar mal das Fell an ihrer Flanke abgeschleckte hatte und dadurch höhstens mehr Dreck im maul hatte aber sonst nichts passiert war versuchte sie eine andere Taktik. Sie biss vorsichtig in deinen Dreckklumpfen, der in ihrem Fell klebte und zog daran, merkte sie es in ihren Fell ziepte und doch der Klumpen in ihren maul auslöste zu vielen Kleinen, mehr passierte nicht. Angewidert versuchte sie mit ihrer Zunge besagten Dreck wieder loszuwerden und stellet fest, dass dies eher ein hoffnungsloser Fall war. So würde sie das ganz gewiss nicht runter bekommen. Wahrscheinlich hätte sie sich gleich säubern sollen, nicht erst nachdem es getrocknet war. Doch Yoru war ja nicht von gestern. Sie kroch wieder ein einige Schritte voran und beobachtete Arkas. Der Rüde war noch immer damit beschäftig sich zu putzen und machte es eigentlich auf die gleiche weise, wie es Yoruba auch versucht hatte, doch Arkas war auch bei weitem nicht so dreckig wie sie selbst. Ihr klebte der Schlamm ja sogar am kompletten Brustfell bis hoch zur Nase und auch ihre Rute fühlte sich eigenartig an, als hätte jemand Ballast dran gehangen. Je länger sie Arkas beobachtete, umso stärker wurde der Impuls sich herzhaft zu kratzen, doch dann würde sie seine Aufmerksamkeit ganz gewiss auf sich ziehen und wenn sie etwas nicht wollte, dann war es dem hellen noch mehr Ärger zu machen oder ihm noch mehr zur Last zu fallen.

Yoru entschied sich, das es besser war den Rüden nicht bei seiner Fellpflege zu stören, sie selbst würde einfach warten bis ihr eine Erleuchtung kam die dann ihr Fell säuberte, oder Mama und Papa. Ihr Blick schweifte über den Wald. Alles sah so vollkommen anders aus jetzt, Vögel waren leise am Erwachen und zu hören, der Wald lag friedlich da im seichten nebligen Schleier. Jetzt konnte sie sich gar nicht mehr vorstellen, warum sie so schreckliche Angst gehabt hatte. Ein nüchternes Gefühl machte sich in ihr breit. War jetzt alles so wie zuvor, hatte die Nacht irgendwas verändert, außer das sie eine Lektion in Sachen „Verlass die Höhle nicht bei Gewitter“ bekommen hatte. Ihr Blick fiel wieder auf Arkas, ein bisschen wehmütig, etwas sorgenvoll wirkten ihre stahlblauen Augen, doch sie sagte nichts, erharrte in ihrer Haltung bis Arkas ihre Anwesenheit bemerken würde.


- Arkas - 14.09.2011

Arkas saß noch eine Weile reglos da und beobachtete mit wenig Interesse die nähere Umgebung. Hin und wieder entwich ihm ein Gähnen, manchmal schwang die Rute ungeduldig leicht hin und her, beruhigte sich aber schnell wieder. Irgendwann meinte er, hinter sich ein leises Geräusch gehört zu haben. Zunächst machte seine linke Ohrmuschel, dann sein ganzer Kopf eine leichte Drehung nach hinten, während sich der Rest des Körpers nicht rührte. Über die Schulter zurück blickend stellte er fest, dass Yoru bereits aus dem Bau gekrochen war und das offenbar nicht erst eben. Sie saß dort, schmutzig, unauffällig, mucksmäuschenstill. Vielleicht auch etwas geistesabwesend. Ihr Blick wirkte auf ihn leicht verträumt, als sei sie gedanklich mit etwas anderem beschäftigt. Hatte sie ihn beobachtet? Wenn ja, warum? Kurz war etwas selbst ein wenig verdutzt, doch er fasste sich schnell wieder und erhob sich dann in einer fließenden Bewegung von seinem Plätzchen. Gemächlich schlenderte er zu ihr herüber, seinen üblichen, wenig aussagekräftigen Gesichtsausdruck aufgesetzt und die Rute nur leicht hinter sich herpendelnd. Den Kopf trug er etwas gesenkt, so dass er fast auf gleicher Höhe zu Yorubas war, während die Ohren fast horizontal zu beiden Seiten hinabhingen. Das Warten hatte ein Ende und er war froh darüber, wollte doch endlich den anbrechenden Tag nutzen seine Runde zu drehen. Er musterte sie im Gehen genauer, von der Schnauze bis zur Schwanzspitze und stellte leicht amüsiert fest, dass sie keinen Deut besser aussah als er, eher im Gegenteil. Ebenfalls von oben bis unten mit getrocknetem Schlamm, Dreck und Staub besudelt wie er mussten sie ein lächerliches Pärchen abgeben. Als er bei ihr ankam, sah er sie kurz schweigend an, ehe er mit ruhiger, monotoner Stimme anfing zu sprechen.

"Wie du siehst, wir haben den Sturm hinter uns gebracht. Und bevor du fragst, nein ich werde dich jetzt nicht zum Bau zurück bringen. Ich erinnere mich an meine Worte von Gestern und wir werden auch gleich zum Fluss aufbrechen. Sicher führt er heute mehr Wasser, da wird es schwierig sein ihn zu überqueren aber vielleicht finden wir eine Stelle, wo wir uns ein wenig säubern können. Ich hoffe du bist fit."

Hätte er noch irgendetwas Tröstendes zur letzten Nacht sagen sollen? Erwartete sie etwas dergleichen? Er wusste es nicht und befand schließlich auch, dass er in der Nacht mehr als genug gesagt hatte. Kurz schüttelte er seinen Pelz. Staub rieselte herunter und ein-zwei kleinere Dreckbrocken lösten sich und flogen davon. Einen letzten Blick auf die Unterkunft werfend, die sie in der Nacht geschützt hatte, wendete er sich langsam um und begann im leichten Trab zu laufen. Seine Ohren warteten auf ein Geräusch hinter ihm, das ihn erkennen lassen würde, ob Yoruba ihm folgte. Bisher waren seine morgendlichen Ausflüge ruhig und hauptsächlich schweigsam verlaufen. Bis auf wenige Ausnahmen war er absolut alleine unterwegs gewesen. Dennoch zweifelte er nicht daran, dass er sich schnell an die Gesellschaft der jungen Fähe gewöhnen würde. Er hatte sie eingeladen, ihn zu zukünftig begleiten, doch würde sie, sollte sie auf die Idee kommen auszureißen oder ihn anderweitig Schwierigkeiten zu bereiten, schnell lernen, dass dies eine Erlaubnis war, die sich schnell auch wieder entziehen ließ. Es würde Regeln geben. Regeln, über die er bisher noch nicht nachgedacht hatte. Aber schließlich könnte man sie auch immer dann noch ergänzen, wenn es einer neuen Regel bedurfte. Er blieb da flexibel. Dass er über diese Angelegenheit kurz nachdachte bedeutete jedoch nicht, dass er davon ausging, dass die junge Fähe ihm Anlass geben würde solche Arrangements treffen zu müssen. Bisher hatte sie sich in seiner Gegenwart immer recht ordentlich und wenig kompliziert verhalten. Ihre Fragerei konnte er ihr nicht übel nehmen, sie war nun einmal eine junge Wölfin, die noch dabei war die Welt zu entdecken. Zudem war sie ruhiger, besonnener und nicht so energiegeladen wie einige ihrer Geschwister. Und zögerlich, ängstlich und verwöhnt wie gewisse andere Welpen war sie bei weitem schon gar nicht. Es würde schon gut laufen, davon ging der helle Rüde aus. Er konnte mit seiner Entscheidung leben, das war das Wichtigste. Würde er Yoruba damit noch einen Gefallen tun, vielleicht eine kleine Freude machen, war das ein willkommener Nebeneffekt.

Eine etwas größere Wolkenlücke ließ ein paar Sonnenstrahlen hindurch, die ihm die rechte Flanke wärmten, ehe er sich wieder in den Schatten des Waldes begab und Kühle ihn umfing. An dem ersten Baum, der den Übergang markierte, blieb er kurz stehen und wendete sich noch einmal um. Sah zurück zu dem markanten Baum, dessen Wurzelreich ihm in dieser Nacht Obdach geboten hatte und ließ seinen Blick dann auf Yoruba sinken. Ein kurzes, freundliches Wolfslächeln erschien auf seinen Lefzen. Eine Geste. Es blieb nicht lange, sollte der Fähe aber zeigen, dass sie sich entspannen konnte und sich keine Sorgen machen brauchte. Er war einst das Wandern und Laufen mit seiner Schwester gewohnt gewesen, mit allem was dazu gehörte. So schnell würde sie seinen Geduldsfaden nicht überstrapazieren können.

Dann wollen wir mal.

"Auf geht’s."

Der leichte, dünne Bodennebel umspielte seine Pfoten und wirbelte jedes Mal dort ein wenig durcheinander, wo er einen Schritt hin tat. Sein Tempo war ruhig, eher eines das ein Wolf einschlug, wenn er eine längere Wanderung geplant hatte, als wenn er eilig ein Ziel erreichen wollte. Gelegentlich knackte ein dünner Zweig unter seinen Pfoten oder er machte einen kleinen Bogen um eine größere Pfütze drum herum. Noch etwas steif vom vorherigen Tag, der Nässe die in seine Knochen gekrochen war und der eigentlich zu kleinen Unterkunft dauerte es eine Weile, bis er richtig warm wurde. Doch so langsam stellte sich das wohlige Gefühl der Bewegung ein, die Gleichmäßigkeit und der Rhythmus der vor und zurück schwingenden Pfoten wirkten entspannend und beruhigend auf ihn. Das verschaffte seiner Laune einen gewissen Aufschwung und sorgte dafür, dass sich seine Lefzen ein wenig hoben.


- Yoruba - 18.09.2011

Yoru hatte versucht sich eine halbwegs bequeme Position am Ausgang ihres Unterschlupfes der letzten Nacht gesucht und ihre klaren Augen auf den hellen Rüden fixiert. Ihre eigene optische und körperliche Verfassung hatte sie erstmal in ihr Hinterköpfchen verschoben und studierte nun den Älteren. So ohne jeglichen andern Kontakt wirkte er ruhig und gelassen, nicht angestrengt sondern entspannt. Eine Haltung die der Rüde sonst nicht allzu oft von sich Preis gab. Yoru hatte ihn einmal so gesehen, als sie ihn zum ersten mal zum Weiher begleitet hatte und er sich die Sonne auf sein Fell hatte scheinen lassen und letzte Nacht, als sie die schlimmsten ihrer Stunden an seiner Seite verbracht hatte. Die Momente schwebten noch vor ihren inneren Augen und doch verschwammen sie immer mehr, als wären sie nie gewesen. Yoruba versuchte sie mit aller Kraft in ihren Gedanken zu halten, doch nahmen sie immer mehr traumähnliche Ausmaße an. Arkas, wie er sich fast für ein Verhalten entschuldigt hatte. Arkas wie er ihr sanft übers Fell geschleckt hatte. Die junge Fähe seufzte innerlich resignierend. Es war Vergangenheit und heute war ein neuer Tag, sie konnte vergangene Dinge eh nicht wieder ändern, also versuchte sie sich auf kalte Tatsachen einzustellen und genau in diesem Moment bemerkte sie, dass Arkas sie entdeckt hatte.

Der Rüde ging auf sie zu und als ihre Augen seinen Blick trafen, fing ihr Herz gleich an schneller zu schlagen. Es hüpfte ihr förmlich aus der Brust und sie musste schwer schlucken. In seinem Blick war nichts mehr von der Freundlichkeit und der Wärme der letzten Nacht zu sehen, nur seine kalte Fassade aus nichts. Nichts- traf es immer gut wenn sie seinen Blick beschreiben musste, denn da war nichts, außer vielleicht eiserne Disziplin seine Gedanken zu verbergen. Ihr Herz schlug auch nicht aus Freude, nein, eher aus Ungewissheit was da gleich kommen würde und egal wie sehr sie sich auch bemühte, sie konnte ihren Herzschlag einfach nicht beruhigen. Viel zu schnell war er bei ihr. Sie hatte sich schleunigst aus ihrer liegenden Position aufgerappelt und war nun in sitzender Haltung, als er den Kopf senkte und bei ihr eintraf. Zunächst konnte sie nur Hals und Kopf sehen und hätte am liebsten ihren eigenen Kopf gesenkt, doch der Rüde ließ ihr keine Wahl. Er sah aus der Nähe ähnlich mitgenommen aus wie sie selbst, zumindest schienen seine Putzversuche nicht von Erfolg gekrönt. Irgendwie beruhigend das es nicht an Yorus Unerfahrenheit lag.
Doch bevor sie auch nur eigen weiteren Gedanken formen konnte sprach Arkas plötzlich los und ließ sie wie ein stummes Mäuschen da stehen. Er sprach davon gleich mit ihr aufbrechen zu wollen und irgendwas anderes, was sie aber nicht mehr wirklich hörte, da ihre Ohren plötzlich sausten, den Rest bekam sie noch mit. Er fragte sie ob sie denn fit sei, bevor er sich schüttelte mit Dreck um sich schmiss.

Kurz schloss sie ihre Augen, damit sie nichts abbekam und als sie sie wieder öffnete, konnte sie nur noch seien Rückansicht begutachten. Yoru starrte schier als ihr die verschiedensten Gedanken durch den Kopf schossen. Warum wollte er jetzt gleich losgehen? Wollte er sein Versprechen hinter sich bringen um sie los zu werden? Doch als sie bemerkte, dass der Rüde seinen leichten Trab nicht verlangsamte setzte auch sie sich in Bewegung. Ihre Gliedmaßen und Muskeln fühlten sich steif an und ihre Pfoten bewegten sich irgendwie wie Wolken, aber sie fühlte sich eigentlich nicht schlapp oder erschöpft. R dauerte nicht lange bis zu sie ihm aufgeschlossen hatte, doch sie starrte mehr Gedankenverloren und mit grimmiger Miene auf den nebligen Boden und blieb hinter ihm. Ihre Stimme war an diesem Morgen noch gar nicht erklungen und so herrschte zunächst Schweigen zwischen beiden Wölfen. Ihre Umgebung schien sie gar nicht wahr zu nehmen, was eigentlich schade war, immerhin gab es so vieles zu entdecken. Yoru fuhr erst hoch, als erneute Arkas Stimme erklang und sie wach rüttelte. Der Rüde schenkte ihr dann sogar die Andeutung eines Lächelns. Yoru wusste, dass ihm dies nicht leicht fiel und war so dankbar für diese kleine Geste, dass sie ihre Rute sogar kurz über dem Boden pendelte und sich ihre Züge erhellten. Kurz nun blieb sie stehen und äußerte einen Gedanken, der ihr im Kopf umher schwirrte. Ihre Stimme klang leise und vielleicht sogar ein wenig scheu, immerhin wusste sie nicht was sie heut von allem halten sollte.

„Wir gehen zum Fluss, aber werden sich die Anderen keine Sorgen machen wo ich bin, immerhin war ich noch nie eine Nacht lang weg?“

Sie wollte diesem Gedanken eigentlich nicht äußern, immerhin konnte es jetzt gut sein, dass der Helle sie einfach zur Höhle bringen würde und allein loszog und das wollte Yoru so nicht. Sie wollte in seiner Nähe bleiben.


- Arkas - 21.09.2011

Arkas sog die Frische des neuen Morgens tief in sich ein und genoss die Stille, die er so gewohnt war. Gerade durch diese Gewohnheit entging es ihm vollkommen, dass Yoruba die ganze Zeit schweigend neben ihm her trabte. Dass dabei ihr unzufriedener Blick den Boden traf, fiel ihm noch weniger auf. Wäre da nicht das leise Tappen ihrer Pfoten gewesen, dass gelegentlich lauter wurde wenn sie auf einen Ast trat oder über Steine kratzte, hätte er komplett vergessen, dass sie bei ihm war. Alles schien wie auf seinen üblichen, morgendlichen Runden. Nachdem er kurz nachgesehen und ihr einen Augenblick lang seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, schien, was auch immer ihre Stimmung getrübt hatte, wieder verschwunden. Es war unverkennbar am Wedeln ihrer noch relativ kurzen Rute auszumachen. Und an ihrem Blick, der sich sofort aufhellte. Der Rüde empfand es als angenehm, dass kleine Gesten für so eine Wirkung genügten. Selbst für diese musste er sich manchmal erst aufraffen geschweige denn mitbekommen, dass eine nötig war. Insofern war es gut, dass sie auf diese Signale achtete und sie vollkommen richtig deutete. Das ganze Unterfangen wäre mit einem Wolf, der weniger auf ihn eingestellt wäre, weitaus schwieriger gewesen. Da zeigte sich von Vorteil, dass sie ihm so oft gefolgt war, ihn so oft beobachtet hatte. Als er weiterschlendern wollte, bemerkte er, dass Yoru stehen blieb. Hatte er sich zu früh gefreut? Was würde nun kommen? Als sie sprach, schien es fast so, als wäre sie scheu, noch verunsicherter und vorsichtiger als gewöhnlich. Ihre Worte brachten Arkas kurz ins Grübeln. Der Helle hob dabei den Kopf leicht und blickte durch die Baumkronen hindurch in den Himmel, so als suche er dort nach irgendetwas, verharrte einen Augenblick in dieser Pose. Dann richtete er seine Augen wieder auf die junge Fähe und nickte knapp.

"Eigentlich könnte sich deine Mutter denken, dass du bei mir bist. Immerhin warst du auf der Suche nach mir und ich bin trotz des Sturms in der Nacht nicht zurückgekehrt, was ich sicher wäre, wären wir uns nicht begegnet. Aber vermutlich reichen solche Anhaltspunkte nicht jedem aus."

Er schnalzte kurz mit der Zunge, eine etwas überhebliche, besserwisserische Geste. In diesem Moment wurde ihm wieder klar, dass nicht jeder Wolf in der Lage war so klar strukturiert zu denken wie er und einfache Zusammenhänge zu erkennen. Zumindest sagte er sich das. Er brauchte nicht lange überlegen, was er nun tun sollte. Würde er zurückkehren und Yoruba abliefern, bräche er sein Wort. Das kam nicht in Frage. Und nur zurücklaufen um sie vorzuzeigen wäre ein gewaltiger Umweg, für den er weder Zeit und auf den er noch weniger Lust hatte. Also hob er in Wolfsmanier die Schnauze, legte den Kopf in den Nacken und stimmte ein kurzes Geheul an. Eine Botschaft, wo in etwa sie sich befanden, dass Yoruba bei ihm war, dass es beiden gut ginge und sie beide noch eine Weile weg bleiben würden. Kurz und präzise, so wenig Laute verwendend wie möglich. Nachdem er diese Nachricht zwei Mal mit voller Stimme über den Wald geschickt hatte, brach er ab und senkte den Kopf wieder, die Rute leicht hin und her pendelnd.

Das sollte genügen.

Hätte Yoru ihn nicht daran erinnert, hätten die anderen womöglich den halben Wald durchkämmt auf der Suche nach ihr. Das hätte ihn zwar egal sein können, aber den für ihn daraus resultieren Problemen, wäre er dann später mit ihr zurückgekehrt, wollte er aus den Weg gehen. Dass er diese wichtige Aufgabe schlichtweg vergessen hatte zeigte erneut, wie ungewohnt es für ihn war, in Begleitung zu reisen. War er alleine, vielen diese Dinge weg. Die anderen wussten, dass er für gewöhnlich kam und ging, wie es ihm passte, zumindest wenn seine Anwesenheit nicht nötig war. Diese Freiheit brauchte er auch. Er hatte sich zwar zum Teil an das Rudelleben gewöhnt, doch seit dem Verschwinden seiner Schwester hatte er es vermieden, wirklich engen Kontakt zu den anderen zu knüpfen. Was brachte es? Sollte ihm oder den anderen dann mal etwas zustoßen, wäre die Bande nicht zu eng und man käme schnell darüber hinweg. Einer der wichtigsten Gründe enge Beziehungen zu meiden.

Als er sich halb umgedreht hatte und schon wieder weiterschlendern wollte, fiel ihm noch etwas ein. Es kam ihm, ohne wirklich darüber nachdenken zu müssen, was schon relativ erstaunlich war: Yoruba hatte eine Sache gut gemacht. Sie hatte sich ein Lob verdient und ihm fiel kein vernünftiger Grund ein, warum er ihr das vorenthalten sollte.

"Die anderen sollten nun Bescheid wissen. Gut mitgedacht Yoruba."

Er neigte leicht anerkennend den Kopf, ohne das Gesicht zu verziehen und blickte ihr dabei direkt in die Augen. Sie hatte es sich verdient. Wenn er sich daran erinnerte, wie oft er sich als Welpe und Jungwolf mal ein Lob seiner Eltern gewünscht hatte, fiel es ihm nicht schwer sich vorzustellen, wie wichtig dies für sie sein mochte. Aber da er keinen Wert darauf legte in Erinnerungen abzuschweifen, denn ändern würde dies eh nichts, wandte er sich nun doch wieder der Richtung zu, in der der Fluss liegen musste und trabte gemächlich weiter.


- Yoruba - 26.09.2011

Yorubs fühlte sich äußerst unwohl in ihrem Wolfspelz. Einerseits wusste sie nicht, wie sie reagieren dürfte, ob sie überhaupt reagieren konnte, obwohl sie Arkas doch schon so oft beobachtet hatte. Andererseits wollte sie schon reagieren und auch manches Mal mit ihm sprechen, hatte aber Angst die Situation zu verderben und Arkas Stimmung zu senken. Yoruba war innerlich so froh, dass sie ihn begleiten dürfte, dass sie es einfach nicht kaputt machen wollte, doch dadurch wurde ihre Unsicherheit immer greifbarer. Hinzu kamen die ganzen Empfindungen und Gedanken der letzten Nacht. Würde der Helle jetzt nicht einige Schritte vor ihr laufen, hätte sie wahrscheinlich gedacht, sie hätte all das nur geträumt, doch dem war nicht so. Eigentlich hatte sie sich doch so gefreut, doch es war für sie nicht leicht mit den plötzlichen Veränderungen in ihrem Umfeld klar zu kommen, war sie die mürrische Art und Distanz des Rüden normal gewohnt, taten sie ihr heut irgendwie weh. Aber sie war ein Welpe der viel zu oft seine Zeit mit nachdenken investierte, anstatt die Welt zu entdecken oder einfach nur Jungwolf zu sein. Sie wusste das es dem Rüden sicherlich nicht leicht fiel ihr auf diese art und Weise entgegen zu kommen und eine dunkle enge Höhle war auch etwas anderes als ein Morgen nach einem Unwetter. Also beschloss sie einfach abzuwarten und einfach das zu tun, was sie bislang auch getan hatte, denn es konnte ja nicht falsch sein man selbst zu sein. Sie hatte nicht vor sich zu verstellen oder ihm zu gefallen, sie mochte ihn ja auch grade genau so wie er war, weil er eben er selbst war.

Yoruba war wieder einmal vollkommen in ihrem Kopf versunken, doch als Arkas nach ihrer Frage den Kopf hob und zum Himmel hinauf sah kehre sie wieder in die Gegenwart zurück. Ernst war ihr Blick, abwartend was er auf ihre Aussage hin nun tun würde.

Bitte, bitte bring mich nicht nach Hause.

Wie eine endlose Aneinanderkettung wiederholte sie diesen Satz, ihr Mienenspiel blieb dabei unverändert, doch als Arkas den Fang öffnete um ihr eine Antwort zu geben, stockte ihr die Atmung der kleinen Fähe. Ja, da hatte er recht, aber Yoruba war noch niemals über Nacht weg geblieben und es war eine harte Nacht, egal ob nun Arkas bei ihr war oder nicht, sie würde sich trotzdem Sorgen machen, ganz einfach weil sie eben ihre Mama war. Doch diese Gedanken äußerte sie nicht laut, viel zu groß war ihre Angst, dass er sie dann auf jeden Fall zurück bringen würde, bisher hatte er zumindest keine Andeutungen gemacht.
Weiterhin beobachteten ihre zwei Strahleaugen den Rüden äußerst präzise, doch als er den Kopf hob und Sekunden später laut und kräftig zu heulen anfing blieb ihr buchstäblich das maul offen stehen. Oh wow, in ihrer Nähe wurde selten geheult und es wurde auch nur in so äußerst seltenen Notfällen benutzt, den Rüden hier jetzt so voll in Action zu erleben und dann auch noch ausgerechnet Arkas war ein wahres Schauspiel für Yoru. Ihr mickriges kleines Gequieke klang daneben einfach nur lächerlich. Ob sie jemals so gut heulen konnte wie er?

Etwas wie Bewunderung leuchtete in ihren Augen auf, als der Rüde geendet hatte und sie nun wieder anschaute, ihre Unsicherheit war etwas in den Hintergrund gewichen und voller Mut und mit etwas zu schneller Stimme brach eine Frage aus ihr heraus. Das eben gesehene war so toll gewesen, dass sie nicht mal darüber nachdachte, ob sie den Rüden damit wieder auf die Nerven fallen würde.

„Ich wünschte ich könnte auch so heulen wie du, kannst du mir irgendwann mal zeigen wie es richtig geht?“

Irgendwie hatte es sich nie ergeben und in der Höhle wurde nicht geheult, wahrscheinlich war es zu gefährlich und würde nur Fremde anlocken. Doch als Arkas schon wieder im begriff war weiter zu gehen und nicht im geringsten seine Richtung änderte, machte etwas in Yoruba klick. Er hielt sein Versprechen, das was er nur ihr, ihr ganz allein gegeben hatte. Er drehte nicht um, brachte sie nicht heim, im Gegenteil, er hatte sogar Bescheid gegeben, dass es noch länger dauern würde. Durch ihren bauch flogen plötzlich tausende Schmetterlinge in freudiger Erwartung und sie musste sich echt zusammen reißen nicht wie eine wild gewordene Fellkugel auf und ab zu hüpfen, denn soviel war sicher. Dann hätte er Yoruba definitiv wieder Heim gebracht. Doch etwas ganz anderes sollte geschehen, er neigte den Kopf und Yoru konnte direkt in seine bräunlichen, unergründlichen Augen sehen. Dann versüßte er ihr mit drei einfachen Worten den Morgen. Gut gemacht Yoruba. Noch nie wurde sie gelobt, außer von ihren Eltern und Devaki, aber irgendwie war das etwas anderes, Arkas Lob zählte zehnfach, denn er brachte es bestimmt nicht allzu oft hervor. Doch gleich nachdem er es ausgesprochen hatte, setzte er sich in Bewegung, so entging ihm Yorubas Strahlen und Rute wedeln. Doch die Fähe ließ es sich nicht sagen und schloss gleich auf, lief nun zwar neben ihn, versuchte aber sehr darauf zu achten, ihm nicht zu nahe zu treten, sie wollte ihn diesen Ausflug angenehm gestalten, dann dürfte sie vielleicht öfter mit, wie er es gesagt hatte. Ein kurzes, genuscheltes „danke“ war noch zu hören, immerhin wollte sie ihm ja auch zeigen, dass sie ihn gehört hatte und sich auch freute über sein lob, dann blickte sie aber auch gleich wieder nach vorn. Vor ihr lag eine Nebelschicht über die Gräser und Moose, ein wunderschöner Anblick und er Nebel verschluckte die Geräusche, sodass es fast vollkommen still war. Man hätte es auch unheimlich nennen können, aber sie fühlte sich mit dem Rüden neben ihr vollkommen sicher.

„Arkas, was ist Nebel eigentlich und wo kommt er her?“

Sie hatte ihn bislang manchmal morgens gesehen, aber er war immer schnell verschwunden, wenn sie Sonne zwischen den Bäumen aufgegangen war, bislang hatte sie es hingekommen und nicht weiter gefragt, aber jetzt, wo er so total abgrenzend über die Senken stieg und selten anzusehen war, fragte sie sich schon, woher er kam, immerhin war er am Abend noch nicht da gewesen. Ihre Stimme war ein leises flüstern in der Stille, immer bedacht den Rüden so wenig wie möglich zu stören, aus Rücksicht.


- Arkas - 04.10.2011

Arkas erwiderte nichts auf Yorubas Kommentar betreff seines Heulens. Es war nichts Neues, dass sich Welpen oder jüngere Wölfe wünschten so voll und tief wie ihre älteren Artgenossen heulen zu können. Das war eines der Dinge, die die Zeit von alleine mit sich brachte und wegen der man sich keine Gedanken zu machen brauchte. So liefen sie ruhig nebeneinander durch den Wald in die Richtung, die er ausgewählt hatte und in der sie bald den Fluss erreichen sollten. Sein Blick ruhte auf der Umgebung, spähte mal hier und mal dorthin, die Nase im Wind sog er unterschiedliche Witterungen ein, von Tieren die sich nach der tosenden Nacht auf Futtersuche begaben, Gefiederten auf ihrer Suche nach Würmern in der feuchten, aufgeweichten Erde aber vor allem die Frische die der Regen hinterlassen hatte und der süßliche Geruch des Baumharzes, der hier und dort an abgeknickten oder gebrochenen Ästen aus dem Holz hervorquoll. Die Rute pendelte entspannt hin und her und die Ohren gespitzt richteten sich immer wieder auf Geräusche, die aus dem Wald in ihre Richtung drangen. Das „danke“ der jungen Fähe auf sein kurzes Lob war zu leise, als dass er es hätte mitbekommen können. Ein Specht hämmerte nicht weit entfernt seine Höhle in einen Stamm, der Gesang von unterschiedlichen Vögeln war zu vernehmen, mal längere Töne, mal kürzere und irgendwo über ihnen meinte er kurz das Rascheln und Tappen eines herumspringenden Eichhörnchens zu vernehmen. Alles wirkte friedlich und diese Ruhe nach dem Sturm übertrug sich zunehmend auf sein Gemüt.

Er schätzte es sehr, dass Yoruba ihn mit Fragen verschonte und sich anscheinend damit zufrieden gab, an seiner Seite zu bleiben und die Umgebung zu begutachten. Doch diese Einschätzung kam zu früh. Als sie wieder einmal eine von den wenigen übrigen, dünnen Nebelbanken durchquerten, kam ihr eine passende Frage in den Sinn. Zumindest bemühte sie sich die Stimme gesenkt zu halten um die tiefe Ruhe des Morgens nicht zu stören und da sie sich bisher ihm gegenüber wenig Störend und unproblematisch verhalten hatte, nahm er sie ihr auch nicht übel und überlegte kurz, jedoch ohne ein spektakuläres Ergebnis hervorzubringen.

"Ich weiß es nicht."

Damit war eigentlich schon alles gesagt doch auch wenn die Aussage gleichgültig und ohne ein Anzeichen von negativem Empfinden getroffen wurde, wollte er sicher gehen, dass sie dies nicht als Zeichen nahm, er hätte sich an der Frage gestört. So sammelte er das wenige über Nebel zusammen, dass er wusste.

"Häufig sieht man Nebel in den Übergangszeiten zwischen Sommer und Winter. Manchmal auch nach einem heftigen Regen oder Gewitter. Am Häufigsten morgens und manchmal sogar auf dem Wasser. Woher er kommt, was er ist…"

Er schüttelte kurz den Kopf, wobei die Ohren hin und her flogen, noch einmal als Zeichen dafür, dass er absolut keine Ahnung hatte. Dass er nicht alles wissen konnte und musste machte ihm nichts aus. Wenn es ihr jemand anderes erklären könnte, nur zu. Er war nicht zu stolz zuzugeben Wissenslücken zu haben. Diese waren ihm lieber als irgendwelchen wirren, mystischen Erklärungen für Dinge, die sich nicht anders erklären ließen zu erfinden oder herzu zitieren. Er erinnerte sich an eine kurze Begegnung mit einem Wanderer, der ihm mal an einem nebligen Morgen begegnet war, als er sich noch in der Nähe des Reviers seiner Eltern aufhielt. Er behauptete der Nebel sei der Atem der verstorbenen Wölfe, der noch über die Welt streife. Eine absurde, lächerliche Behauptung, die sich nur Aufgrund ihres Unsinns eingeprägt hatte, nicht weil er auch nur eine Silbe davon glaubte. Dieser Fremde wurde schnell vertrieben. Sein Vater hätte so einen Wirrkopf noch weniger in seinem Revier geduldet als Arkas selbst.

Verrückt, was manche Wölfe glauben zu wissen und mit welcher Vehemenz sie ihre Fantasien verteidigen können.

Das Thema innerlich abhakend schlenderte er weiter und meinte nach einer Weile leise aber zunehmend lauter werdende Plätschern und Schwappen des Wassers in der Nähe zu vernehmen. Sie konnten nicht mehr weit entfernt sein. Das Tempo ein wenig beschleunigend schritt er auf die Geräusche zu. Auch der Geruch der Umgebung veränderte sich leicht und kündete an, dass sie jeden Augenblick am Wasser sein würden. Er freute sich darauf, sich an einer geeigneten Stelle den lästigen, noch nicht abgefallenen Dreck und Staub aus dem Fell waschen zu können.

"Wir sind gleich da."

Eine kurze Botschaft an Yoruba, sachlich, nüchtern wie gewohnt. Nur für den Fall, dass es ihr noch nicht selber aufgefallen war.


- Yoruba - 06.10.2011

Ihre Ohren zuckten kurz auf seine erste Antwort. Okay, so hatte sie sich das nicht vorgestellt, ziemlich unbefriedigend. Zuerst dachte sie, der Rüde wollte nicht genauer antworten, und hielt sein Kommentar zu ihrer Frage deshalb so kurz, doch dann fügte er noch sein Wissen hinzu und schüttelte kurz den Kopf. Yoru war erstaunt als ihr dies bewusst wurde. Bisher hatte keiner der Erwachsenen ihr gegenüber jemals irgendwann gesagt, dass er etwas nicht wusste. Manchmal hatten sie sich in ihren Antworten verstrickt, wie bei Dannsair, da hatte die Fähe schon damals vermutet, dass ihr Vater nicht alles über Welpen und deren Entstehung wusste, oder sie hatten schlicht weg kurze und knappe Antworten gegeben und dann einfach das Thema gewechselt. Das nun ausgerechnet Arkas der war, der zugab nicht alles zu wissen war wirklich schockierend, hatte sie doch immer angenommen, der missmutige, stumpfte Rüde wüsste über alles Bescheid. Es war aber auch toll, auf diese Weise fühlte sie sich nicht vollkommen fehl und unbrauchbar, es machte Arkas ein großes Stückchen freundlicher. Ihre stahlblauen Augen funkelten ihn kurz an, bevor ihr Blick erneut auf den letzten Nebel fiel, denn durch ihn war dieser Morgen irgendwie nicht real, nicht greifbar, obwohl sie doch hier neben dem Rüden stand. Aber was auch immer Nebel war, von ihm ging keine Gefahr aus und den Rest nahm sie einfach so hin, wie die Tatsache, dass ein Wald voller Bäume war und am Himmel oftmals Wolken umher tanzten.

Sie schritt einfach schweigend weiter neben ihn her, inzwischen hatte sich ihre Laune wieder so verändert und ihre erste Unsicherheit war verschwunden, sodass sie nun nicht mehr hinter dem Rüden lief, sondern genau daneben, kaum eine Pfotenlänge hinter ihm. So konnte sie seinen Blick und seien Haltung aus nächster Nähe bestaunen. Er wirkte nicht grummelig oder missmutig, obwohl sie dabei war. Wieder einmal bekam Yoruba den Rüden so zu sehen, wie es wahrscheinlich kaum jemand kam, denn immer wenn Arkas fern ab des Rudels war, lag so etwas wie Zufriedenheit, Freiheit und vielleicht sogar ein wenig Freude in seinen Zügen, auch wenn manch anderer meinen würde, dass sein Gesicht nichts weiter als Gleichgültigkeit ausstrahlte. Yoru hatte Arkas Züge schon in vielen Facetten betrachten können, Freude, Entspannung, Wut, aber sie war bei keinem anderen Wolf inzwischen so geübt kleinste Unterschiede hinaus zu filtern, aber meist war sie noch zu unsicher um sie richtig deuten zu können, dazu war sie einfach zu selten mit dem Rüden allein. Aber jetzt war sie es und nutzte so ihre Möglichkeit den Rüden immer wieder verstohlen zu betrachten. Die Ruhe war nicht störend, also bedürfte es keinerlei weiterer Wörter und wie sie vermutete, war dem hellen das mehr als recht. Er hatte sie mitgenommen und ihr so viel gegeben, Yoru war inzwischen alt genug um ihn ein kleines Stück zurückzugeben und hielt sich daher bewusst zurück, auch wenn ihr noch so viele Fragen durch den Kopf schwirrten. Sie spürte die kräftige Bewegung neben sich, das genügte.

Eine ganze Weile waren sie durch den aufstehenden Wald, durch Gräser und Senken gelaufen, über Stöcke gesprungen, die das gestrige Unwetter zurückgelassen hatte, bis der Rüde die Stille unterbrach. Yoru war mal wieder zu geistig abwesend, dass sie neutrale Stimme des Rüden ihr eiskalt den Rücken herunter lief und sie vollends wach war. Ihre Ohren zuckten kurz, ja da war das Geräusch von Wasser, aber nicht ruhig plätschernd, eher tosend. Wahrscheinlich hatte sich der heftige Regenguss auch auf den Fluss ausgebreitet. Yorubas Rute pendelte kurz hin und her, denn gleich würde sie den Fluss sehen. Viele Geschichten hatte sie doch schon gehört und nun war sie vollkommen nervöus und aufgeregt, aber sie hatte dem Rüden versprochen nichts Dummes zu tun, also kontrollierte sie ihre Pfoten, die dazu neigten plötzlich viel schneller zu laufen und blieb auf Arkas Augenhöhe. Durch ihren Kopf zogen viele Bilder, wie der Fluss wohl aussehen mochte, aber letztendlich würde sie gleich das Original zu sehen bekommen. Ihr Kopf hob sich kurz, sie sah dem Rüden nun genau an, ihre Stimme war etwas schneller und lauter geworden, denn so ganz konnte sie sich dann doch nicht zurück halten, immerhin war sie noch ein halber Welpe.

„Das ist der Fluss nicht wahr, er klingt so laut. Glaubst du, dass wir dort baden können!“

Ihr kurzer Blick auf sein Fell, ein längerer auf ihr Eigenes, was noch schlimmer aussah und jetzt, wo sie daran dachte, bemerkte sie auch wieder, wie unangenehm es sich anfühlte so herum zu laufen. Aber es war schon eigenartig, wie man manche Sachen vergessen konnte, wenn man einfach an etwas anderes dachte. Komisch. Vielleicht konnte man das ja bei anderen Dingen auch so zun. Yoru dachte kurz darüber nach und schaute dann wieder nach vorn. Einige Meter konnten es nur noch sein, denn die Geräusche wurden immer lauter.