Night-Wolves
13 | Nächtliche Abenteuer - Druckversion

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- Laines - 29.09.2011

Wie ein Wachhund – und diese Rolle passte ihm eigentlich ganz und gar nicht – lief Laines hinter Yoruba her, um sie ja nicht aus den Augen zu verlieren. Als dann allerdings ein Welpenjauler hinter ihm ertönte, wurde er etwas langsamer und wollte sich gerade umdrehen, da sah er aus den Augenwinkeln, wie etwas vor ihm irgendwo hin abstürzte. Okay, dass konnte doch jetzt nicht wirklich deren Ernst sein, gleichzeitig auf die Klappe zu fallen. So was konnten auch nur diese tollpatschigen Welpenviecher schaffen! Zuerst war Laines etwas hin und hergerissen, was nun zu tun war, aber das Positive an Fellhaufengesindel war ja, dass die Meisten von ihnen ganz hart im Nehmen waren. Und so sausten Liath und Yoruba auch schon weiter und auch Laines konnte ihnen wieder nachlaufen. Blöder Weise war es jetzt noch schwieriger beide im Auge zu behalten und die Mutter, wie er mit einem Blick hinter sich feststellte, war ja mal ein völlig nutzloses Tier. Fast am Waldrand stand sie noch! Chess Laines war drauf und dran beide Welpen in seinen genialen Plan einzuweihen, die Situation wäre zu perfekt gewesen. Allerdings würde sich die Auffluggefahr um ein Vielfaches erhöhen, wenn er beiden Wolfskindern vorschlug die Ängstlichen zu spielen, die irgendwas gesehen hatten und wegzurennen, damit er – Laines der Retter – den verängstigten Welpen hinterher konnte. Und dann hätten sie ein vernünftiges Abenteuer erleben können. Aber wahrscheinlich hätte Yoruba dabei eh nicht mitgemacht. Und zähneknirschend musste er sich eingestehen, dass es auch keine gute Idee war, nur Liath einzuweihen und Yoruba hier mit Muttern zurück zu lassen.
Chess Laines legte einen Vollstopp hin, da besagte kleine Welpin einfach stehen geblieben war und er fast in sie reinlief. Er konnte einen etwas übertriebenen Satz zurück nicht unterdrücken, aber die Vorstellung hatte kurz einen Fluchtimpuls aktiviert. Was sie jetzt hier machten? Nun ja, das fragte er sich auch schon die ganze Zeit ...

Wir suchen ... einen Hinweis ... einen Hinweis, auf einen Schatz. Genau, der Schatz der Windhexe. Überall im Tal sind Hinweise verstreut, die man zusammenfügen muss, um den Schatz zu finden. Allerdings weiß keiner genau, was das für ein Schatz ist – niemand hat ihn bisher gefunden.“

Seine Stimme wurde zunehmend geheimnisvoller und innerlich überhäufte er sich mit Lobeshymnen und fand sich und seine Genialität einfach nur toll.


- Devaki - 30.09.2011



Spielleitung für Laines, Yoru und Liath
Während Laines und Yoru auf Liath warteten und nebenbei herumrätselten, was sie eigentlich auf dem Geröllfeld anstellen sollten, war ein viel kleineres Tier mit ganz anderen Problemen beschäftigt. Die junge Taschenratte hatte gar nicht vorgehabt einen nächtlichen Ausflug zu unternehmen - schon gar nicht in diese trübe und öde Gegend. Sie hatte sich einfach so verlaufen und suchte nun den Weg zurück unter die Erde. Bei all dem Geröll war das gar nicht so einfach und dann waren da noch diese Wölfe aufgetaucht! Eigentlich hatte die kleine Taschenratte - und klein konnte man schon sagen, immerhin maß sie lediglich 15 Zentimeter, wenn man den lustig langen Schwanz nicht mitrechnete - keine Angst vor Wölfen. Ihre Verwandten und Freunde wurden eher von Eulen und Füchsen gefressen. Aber gleich so viele auf einmal und dann so "kleine"? Die waren sicher auf der Jagd! Der junge Nager hatte also beschlossen, sich zwischen den Steinen des Gerölls zu verstecken und versuchte nun sich unauffällig und leise zwischen den Brocken hindurch zu schieben. Irgendwo musste doch ein Weg nach Hause zu finden sein! Das leise Getrappel der Taschenratte war nicht zu hören, aber während sie zwischen dem Geröll umher huschte, verursachte das unscheinbare Tierchen leise, kratzende Geräusche. Einem Rascheln gleich oder einem leichten Schleifen. Die Quelle dürfte - zumal es immer dunkler wurde - selbst für scharfsinnige Wölfe schwer auszumachen sein.



- Liath - 04.10.2011

Gut, scheiße wars, er war der Letzte. Trotzdem sprintete Liath bis er auch wirklich an Yoruba und Laines vorbeizog, die – dummerweise – schon standen. Egal, er war noch an ihnen vorbeigekommen. Erst da bremste er, indem er die großen Pfoten in den Boden stemmte und wirbelte dabei eine Menge Dreck auf. Dann drehte er sich um, die Zunge schlackerte ihm seitlich aus dem Maul und er hechelte, doch auf seinen Zügen lag ein breites Grinsen.

„Ich bin da! Und ich hab euch überholt, ha!“

Stolz reckte er die Brust, dann stand er auf und verkleinerte den Abstand zwischen ihm und den beiden anderen Schwarzen wieder auf ein angenehmes Minimum. Schräg vor ihnen ließ er sich dann wieder auf die Hinterläufe nieder und hörte sich gespannt Laines' Erklärung an. Was zum Teufel war ein Schatz?! Möglicherweise ja ein Gefangener oder einer ihrer armen Hexer. Was auch immer, es musste gefunden werden, wenn sonst noch keiner das geschafft hatte. Liath war sofort mit Feuereifer bei der Sache und drehte aufgeregt den Kopf hin und her.

„Okay, alles klar, wir finden ihn. Ich finde ihn. Was sind 'Hinweise', Onkel Laines?“

Ja, diese kleine Nebensächlichkeit am Rande des Abenteuers galt es noch zu klären, ehe er diese tollen 'Hinweise' finden konnte, die man im Tal verstreut hatte. Sicher ergaben sie ein schönes Bild, wenn man sie erstmal zusammengesetzt hatte. Liath' Ohren schnippten nach hinten und gleich darauf wieder nach vorn, er wollte am allerliebsten augenblicklich losspringen und direkt den Schatz suchen, ohne die Hinweise zusammenbasteln zu müssen. Sicher war dem Schatz langweilig, weil ihn einfach niemand finden konnte. Das mochte Liath am Versteckspielen auch gar nicht, er war einfach zu gut dafür. Und wenn ihn keiner fand, wurde es ziemlich öde.

„Los los Yoru, wir müssen den armen Schatz finden. Ihm ist sicher total langweilig.“

Auffordernd stupste er seiner Fastschwester immer wieder die Schnauze gegen Schulter und Gesicht, so als könnte er sie auf die Art auf die Pfoten schieben und sie zum Mitsuchen überreden. So hätte er beinahe das Geräusch der kullernden Steinchen überhört, das plötzlich ertönte. Doch er stoppte dann doch noch rechtzeitig mitten in der Bewegung, fuhr hoch und starrte erst Yoruba, dann Laines, dann das Geröllfeld mit großen Augen an. Wo kam das denn her? Sicher von einem … einem Hinweis?! Liath sprang auf, seine Läufe bebten vor Aufregung.

„Das war ein Hinweis, habt ihr ihn gehört?! Ich gehe ihn einsammeln und dann können wir ihn zusammenfügen!“, rief er, dann sprang er los.

Er hüpfte über die ersten kleineren Steine, dann wurden die Brocken größer und zu unbequem, um einfach hinüber zu rennen. Mit kleinen Sprüngen überwand Liath die Spalten dazwischen und hatte unsagbar viel Glück, dass er sich kein loses Bruchstück als Sprungbrett aussuchte. Aber woher das Geräusch des Hinweises stammte? Das konnte der Welpe auch nicht sagen, als er zwischen den Steinen anhielt.


- Dannsair - 04.10.2011

Wenn das so weiter ging, brauchten sie noch die ganze Nacht. Er hatte sich von Welpen viel mehr Spontaneität erhofft, Yoruba war da ganz anders, nicht so ängstlich. Aber sie war ja auch seine Tochter, da hatte sicher was von ihm abgefärbt, oder so – von Genetik und Vererbungslehre verstand der Schwarze leider nicht so viel. Stattdessen vertraute er seinen Instinkten, das klappte ja mitunter auch nicht so schlecht. Arkas' Beschreibung des Phänomens um den Wasserfall und seine Bewohner klang spannend, fast ein bisschen gruselig, aber auf jeden Fall nach etwas, was man eroieren sollte.
Dass Dannsair einfach nicht die richtigen Worte für Kainuu finden konnte, bedrückte ihn tatsächlich etwas, er wollte der Kleinen doch kein Unrecht tun, sie war Devakis Tochter und somit auch für ihn ein wertvolles und beschützenswertes Ding, blöd nur, dass er das nicht so richtig zeigen konnte. Nunja, vielleicht bekamen sie das irgendwann nochmal hin. Bestimmt. Bis dahin.. hatte sie erstmal eine nicht unwesentliche Frage gestellt, wie sollten sie in den Wasserfall hineinkommen? Gut, für die ausgewachsenen Wölfe sollte das bisschen Wasser kein Problem sein, aber die Welpen..

“Gute Frage.“

Gab er zu und wandte kurz einen Blick an Arkas, doch eben bei dieser Bewegung fiel ihm ein kleiner Vorsprung hinter dem rauschenden Wasser auf, eine Lücke und so etwas wie eine kleine Brücke, ein Steg, auf dem man fast trockener Pfote in die Höhle gelangen konnte.

“Aha!"

Gab er seine Entdeckung kund und wandte sich rutwedelnd an die anderen, in der festen Überzeugung, dass sie genau das Gleiche gesehen haben mussten. Als sich allerdings keiner der Welpen freiwillig als Erster meldete, beschloss er sich selbst zu kümmern. Er trat an Kainuu heran, die wohl am ehesten noch nicht überzeugt genug war und drückte vorsichtig seinen Fang in ihren Nacken. Er war nicht sonderlich geübt im Welpentragen, die hatten normalerweise ja auch Beine, die sie zu benutzen wussten. Aber es ging, er bekam einen Griff hin und hob das Bündel schließlich hoch, um samt ihr und ohne noch einmal zu zögern seinem neu entdeckten Pfad zu folgen.
Dannsair senkte instinktiv den Kopf ein Stück, um sich vor Wasser und eventuellen Hindernissen zu schützen, musste allerdings aufpassen, Kainuu dabei nicht über den Boden zu schleifen. Welch Balanceakt. Doch schnell hatten sie den Durchgang durchschritten und gleich am Eingang der Höhle setzte er die Welpin wieder sacht auf dem kalten Boden ab, direkt zu seinen Vorderpfoten und schüttelte einmal kräftig den Pelz, um die paar Wasserperlen aus seinem Pelz zu vertreiben. Er warf einen kurzen Blick zurück, um sich zu vergewissern, dass auch die anderen folgten und blickte sich schließlich in der Höhle um, auch wenn seine Augen einen Moment brauchten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen..


- Yoruba - 04.10.2011

Yoruba hatte versucht sich voll und ganz auf Laines zu konzentrieren und die größere Dunkelheit, sowie die Tatsache des drohenden Gewitters zu ignorieren. Ihr Welpenfell war inzwischen auch nass, irgendwie war dieses leichte Regenzeugs schlimmer als ein Sprung in den Weiher und unangenehm kühl unter dem Fell. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde je unterbrochen, als Liath plötzlich laut und tosend an ihnen vorbei rutschte und irgendwas mit Erster rief. Pah! Lügner! Aber wenn sie jetzt widersprach, würde Liath vermutlich wieder irgendwas Gemeines machen, also behielt sie ihren innerlichen Triumph für sich und lauschte nun Laines Erklärungen. Die Augen der schwarzen Fähe wurden immer größer umso mehr der große Rüde erzählte, immer größer weil sie rein gar nichts von dem verstand was er da eigentlich von sich gab. Okay, was bitte schön war ein Schatz und wozu sollte sie irgendetwas suchen, dass der Windhexe gehörte, dann verfolgte die sie nachher noch mit ihren Blitzen! Vielleicht konnte man es ja essen? Was sollten denn Hinweise sein? Wozu lagen die hier verstreut herum? Aber vor allen, warum redete Onkel Laines so komisch, wurde er krank, hatte er keine Stimme mehr, vielleicht sollten sie doch besser umkehren! Immerhin hatte sich ihre Mutter noch nicht bei ihnen eingefunden, wie Yoru nun mit einem Blick in den Wald feststellte. Sie war zwar näher getreten, doch ihr helles Fell ließ vernehmen, dass sie es nicht sonderlich eilig zu haben schien. Hmm. Die kleine Fähe richtete sich nun wieder zu voller Größe auf und nachdem Liath bereits eilig los sabbelte schaute sie noch verwirrte drein. Woher wusste er worum es hier eigentlich ging und warum wusste sie es nicht?!? Irgendwie war sie nun leicht ungeduldig und sogar etwas ungehalten, fast quirlig, was eigentlich sonst nicht so zu ihr passte

„Onkel Laines, was ist ein Schatz, wozu muss der gesucht werden und warum machen wir das nicht im hellen, wenn da überall Hinweise liegen finden wir die doch besser!“

Yoru fand ihre Logik unübertrefflich und vollkommen richtig, Liaths euphorisches Gehüpfe konnte sie irgendwie nicht teilen, auch als Dieser sie nun mehrfach anstupste um sie anzutreiben. Yoru wollte lieber alles genauestens hinterfragen, bevor sie in Aktion trat. Aber durch das alberne Getose ihres Fastbruders bekam die Junge das Geräusch erst mit, als Liath sich schier in die Richtung stürzte. Ihre Ohren begannen aufgeregt zu horchen und ihre Pfoten standen plötzlich stocksteif auf dem Boden. Sie fand diese ganze Situation eher beängstigend und wäre wahrscheinlich am liebsten zu ihrer Mutter gelaufen, wenn die nicht so weit entfernt gewesen wäre, bei Laines konnte sie wohl kaum Schutz suchen, also blieb ihr nichts anderes mehr übrig, als Haltung zu bewahren und ihre verdammt dämliche Angst runter zu schlucken. Sie war eine Fähe und wenn Liath da hinaus rennen konnte ohne Angst haben zu müssen, dann konnte sie das auch! Irgendwo da im Dunkeln hinter den Steinen war dieses komische Geräusch. Yoru hatte es noch nie vernommen, aber warum bitte sollte ein Hinweis denn Geräusche machen, das wäre doch blöd und wozu wollte Liath die zusammen fügen. Sie war schlicht und ergreifend grad ziemlich frustriert und ihre Mutter war auch keine sonderliche Hilfe

„Was wisst ihr denn was ich nicht weiß? Warum sagt ihr es mir nicht!“

Ihr Blick fuhr zwischen dem davon hüpfenden Liath und Laines hin und her, auf Laines wollte sie sich nicht verlassen, also musste sie wohl selbst ihren Mut zusammen kratzten, hob ihre Rute und folgte ihrem Bruder, wenn auch nicht so hastig, eher langsam, überlegt und äußerst vorsichtig, immerhin wusste sie nicht, was das da war.

„Wo kommt das her und was soll das sein Liath?“

Ihre Stimme hallte bei den Steinen wider und klang lauter und schriller als geplant, sie war dem jungen Rüden nun dicht auf den Fersen. Immerhin wollte sie nicht, dass er allein einen Hinweis fand, was auch immer das nun war.


- Shila - 06.10.2011


Auch Shila rappelte sich nach dem Wettrennen auf und schüttelte sich, dann blickte sie ihren Bruder mit großen Augen an. Cheza war wirklich gefährlich? Sie blickte zurück zu ihrem Papa und der Wölfin und dachte einen Moment darüber nach. Vielleicht hatte Namíd ja Recht

"Natürlich glaub ich dir... manchmal!"

erklärte sie ihm trotzig und blickte dann wieder zu ihrem Vater. Es schien ihm aber ganz gut zu gehen, er machte zumindest den Eindruck als empfinde er Chezas Gesellschaft nicht als unangenehm... aber wer konnte schon wissen was eine böse, hinterhältige Wölfin für Taktiken anwandt. Gerade wollte Shila sich einen Plan zur Rettung ihres Vaters und des ganzen Rudels einfallen lassen, da bekam sie auch schon einen unsanften Stoß und ehe sie es sich versah landete sie im kühlen Nass... ein paar Frösche waren erschrocken vom Rand ins Wasser gesprungen und an ihren Pfoten spürte sie etwas glitschiges... aber das alles war ja eigentlich gar nicht so schlimm, viel schlimmer war, dass sie keinen Boden unter den Pfoten finden konnte

"Hilfe!"

japste sie winselnd und schluckte dabei natürlich Wasser... was die Lage nicht gerade entschärfte. Panisch strampelte sie mit den Pfoten umher und bekam gar nicht mit wie deva und Cheza sich ebenfalls in die - aus Shilas Perspektive - Wellen stürzten. Erst als sie das schwarze Fell irhes Vaters neben sich im Wasser wahrnahm, versuchte sie sich auf seinen Rücken zu ziehen, um sich in Sicerheit zu bringen... Böses Wasser! Böser Weiher! Böser Bruder!
Sie wollte nach hause...



- Arkas - 06.10.2011

Nachdem Kainuu Dannsair ihre trotzige Reaktion auf seine sicher nicht böse gemeinte Frage entgegengeworfen hatte, wie er es der kleinen Fähe so kaum zugetraut hätte, musste Arkas leicht schmunzeln. Vielleicht war bei der jungen Fähe doch noch nicht alles verloren, wenn zumindest Ärger ihr etwas Mut und Sturheit entlocken konnte. Er würde sich das für die Zukunft einprägen, sollte mal wieder Bedarf an einer ähnlichen Reaktion bestehen. Als sich die Welpen zu ihm begaben hegte er Hoffnung, dass es nun endlich losgehen könne, doch noch sollte es nicht so weit sein.

Zunächst war Kody eine Idee in den Sinn gekommen, wie man diese Schatten aus ihrem Versteck locken könnte, wären sie erst mal in der Höhle. Sein Vorschlag war alles andere als dumm, selbst wenn Arkas sich nicht sicher war, ob er wirklich wusste welche Wirkung Wolfsgeheul auf Höhlen und enge Korridore hatte, wie es laut und häufig wiederhallte, oder ob er mit seinem Einfall einfach nur einen Glückstreffer gelandet hatte. Dennoch honorierte er das Engagement des jungen Rüden.

"Guter Vorschlag Kodeiyan, das sollte probiert werden."

Er hatte absichtlich ausgelassen, wie man denn am Klügsten hinter den Wasserfall gelangen könnte. Bei seinem letzten Aufenthalt an diesem Ort hatte er einen kleinen Vorsprung entdeckt, über den man mehr oder minder trockenen Fußes dahinter gelangen konnte. Doch musste er den Welpen alles erzählen, ihnen im übertragenen Sinn noch ihr Futter vorverdauen? Sie waren keine Winzlinge mehr, sollten langsam lernen eigene Entdeckungen zu machen, aufmerksam zu sein. Er war selbst nie der cleverste Welpe gewesen, das wusste er, aber er hatte stets schnell gelernt und diesen Weg zu entdecken hätte bei ihm sicher nicht lange gedauert.

Wenn sie noch weiter verhätschelt werden, hängen sie demnächst wieder an den Zitzen ihrer Mutter…

Dass er den Schuldigen dafür zum größten Teil in Devaki sah, war klar. Er war der Vater der Meisten Welpen, er war das Alphatier des Rudels und auch wenn die Erziehung bei allen Wölfen lag, so übernahm den größten Part doch er als väterliches Vorbild. Dennoch… ebenso gingen viele der anderen Wölfe noch viel zu zartbesaitet mit dem Nachwuchs um. Er hoffte, dass dies bald ein Ende haben würde, bis dahin blieb ihm nichts anderes übrig als zumindest wenn die Knirpse seiner Verantwortung unterlagen für angemessene Förderung zu sorgen. Und fördern klang nicht umsonst sehr ähnlich wie fordern, das musste miteinander zu tun haben. Kainuu schien sich gar nicht erst groß auf die Suche nach einer Möglichkeit hinter den Wasserfall zu gelangen begeben zu wollen. Sie fragte gleich, wie sie das denn anstellen solle. Arkas zuckt nur kurz mit dem Ohr. Dannsairs Knappe „Gute Frage“-Antwort hätte er so nicht unterstützt, schwieg aber statt zu wiedersprechen. Kody war da praktischer veranlagt, dachte gar nicht erst lange darüber nach und wollte mit dem Kopf durch die Wand. Keine sehr kluge Reaktion, eine die seinen Glauben an einen Glückstreffer bei der letzten Bemerkung verstärkte, aber immerhin eine die dem Hellen besser gefiel. Er sah dem Welpen zu, wie er ins Wasser platschte, kurz den Boden unter den Pfoten verlor, untertauchte und sich dann wieder in Sicherheit strampelte. Arkas wirkte ein wenig enttäuscht, als auch Kody schließlich zu verstehen gab, dass die ausgewachsenen Wölfe vorgehen, ihnen zeigen müssten wie es funktioniert.

Anscheinend gab es keine Alternative dazu die Welpen wortwörtlich mit der Nase voran auf die richtige Spur zu bringen. Immerhin war Dannsair schnell fündig geworden und verkündete den Welpen mit einem dementsprechenden Kommentar seine Entdeckung. Das dessen Nase in die Richtung des Vorsprungs zeigte, sollte den Zwergen eigentlich genügen zu verstehen, was er beabsichtigte. Als sich jedoch keiner rührte, schien es dem Dunklen zu viel zu werden, zu lange zu dauern. Kurzerhand schnappte er sich Kainuu im Nacken und trug sie vorsichtig, langsam eine Pfote vor die andere setzend, in die Höhle hinein. Einen Augenblick wirkten sie durch das Netz des herabfallenden Wassers halb verborgen, dann verschwanden beide Wölfe hinter der Kaskade. Arkas ließ die Rute etwas sinken, sah ihnen einen Augenblick hinterher und dann zu Kody hinab, der noch immer nass und tropfend da saß. Er nickte in Richtung des Weges, den Dannsair vorgeschritten war. Der Vorsprung sollte breit genug sein, dass der Knirps es auch alleine schaffen sollte. Arkas entschied sich ihm noch eine Gelegenheit dazu zu geben.

"Willst du es selber Probieren? Ich bleibe hinter dir. Dir kann nichts passieren. "

Er legte den Kopf schief, blickte aus unergründlichen Augen tief in die des Jüngeren und sprach die nächsten Worte langsam und wie eine offene Herausforderung aus.

"Wenn du jedoch Angst hast… "

Er selbst tat einen einzelnen Schritt vor, stützte die Vorderpfoten straff auf den Boden, so als würde er sich bereit machen ebenfalls den Kopf zu senken und den kleinen Rüden wie ein Neugeborenes herumzutragen. Innerlich hoffte er aber, dass dies nicht nötig war. Dieser junge Wolf war noch nicht allzu lange unter der Obhut Devakis. Vielleicht war bei ihm noch nicht alles verloren, ging es ihm durch den Kopf. Erneut sprühte der Wind ein wenig Gischt zu ihnen herüber und sorgte bei den umstehenden Bäumen für ein leichtes hin und her Schwingen, Knacksen und Rascheln.


- Laines - 13.10.2011

Laines sah die zwei Welpen ein bisschen sparsam an.

Sagt mal, was wisst ihr eigentlich?“, sein Blick nahm einen tadelnden Ausdruck an. „Wie alt wart ihr noch mal?“

Das konnte doch nicht deren Ernst sein! Wie konnte man denn bitte nicht wissen, was ein Schatz war? Und wie konnte man in dem Alter immer noch nicht schlau genug sein, um sich den Sinn von „Hinweis“ aus den Einzelwörtern „hinüber“ und „weisen“ zu erschließen? War er auch mal so blöd gewesen? Sicher nicht! Entweder war er schon immer ein Naturtalent gewesen – beigebracht hatte ihm schließlich auch keiner was und er war trotzdem auf das Meiste selbst gekommen – oder die Beiden waren einfach das Gegenteil davon. Wenn sie schon Eltern hatten, die sie nicht totbeißen wollten, konnten die sich doch wohl wenigstens die Mühe machen und ihren Kindern Sprache beibringen, oder nicht?

Ein Hinweis ist ein beliebiges Ding, dass auf irgend etwas hin - weist. Wenn ich euch zum Beispiel sage, dass der Stein dort drüben interessant ist und ihr euch den mal anschauen solltet, dann weise ich euch damit auf den Stein hin.“

Er sprach sehr gedehnt, damit die Welpen ihn auch verstanden. Irgendwie hatte Laines aber so seine Zweifel.

Ihr müsst also etwas finden, dass mit dem Schatz in Verbindung steht. Ein Hinweis spricht natürlich eher selten, ihr müsst schon von selbst darauf kommen. Wenn ... zum Beispiel ein Hase den Kadaver eines Rehs findet, dann weist ihn dieser Kadaver darauf hin, dass vor Kurzem ein Raubtier da gewesen sein muss, das das Reh erbeutet hat.“

Ein genervtes Seufzen unterdrückend, lief der Schwarze hinter Liath und Yoruba her, die gerade irgendwas gehört hatten und dem nun nachgehen wollten. Schwerer zu hüten, als ein Baumstamm voller Flöhe waren diese Fellkugeln.

Und ein Schatz ist etwas sehr wertvolles, besonderes, nützliches und ganz seltenes. Ein Schatz kann allemöglichen Formen haben. Jaaa, genau Liath. Vielleicht ist dieses Geräusch ein Hinweis, also schnapp dir was auch immer dieses Geräusch macht.“

Er ließ sich auf die Hinterläufe fallen und würde sich damit begnügen den Welpen dabei zuzusehen, wie sich zwischen nassen Steinen herumkletterten, sich ihre Schnauzen zwischen irgendwelchen Brocken einklemmten, nur damit sie wenigstens etwas entertained wieder zurück konnten.


- Namíd - 13.10.2011

Nachdem er mit seiner grauen Schwester in den Weiher gesprungen war, strampelte er wie eine wild gewordene Ente und schluckte dabei ständig Wasser. Die Panik spiegelte sich ein wenig in den Augen des jungen Wolfes wieder, ehe er sich schnell dazu entschied, umzukehren. Er versucht seiner Schwester etwas zu zu rufen, doch das ständige Wasser hinderte ihn enorm. Also versuchte er so gut es ging zu ihr zu plantschen, sie Richtung Ufer zu schieben um danach selbst zu folgen.

“Shi.. La.. Wir.. Wir.. müssen... müss... üssen raus!“

Der Kleine bekam einen gewaltigen Hustenanfall und er legte die Ohren an – weit konnte es nicht mehr sein! Und endlich kamen sein Vater und Cheza ins Wasser! Während Papa Bär sich allerdings in Richtung Shila aufmachte, kam Cheza ihm immer näher – gar nicht gut.. Namíd legte erbost die Ohren an und guckte die Melierte Wölfin durchdringend an.

“Ich schaff das schon ganz alleine!“

Er hustete erneut, denn er hatte sich besonders stark darauf konzentriert, bei diesem, zum Glück kurzen Satz, nicht zu husten oder kein Wasser zu schlucken. Langsam war er am Ende seiner Kräfte und wusste nicht, was er noch tun sollte: Seine Pfoten waren verdammt müde und auch ihm ging langsam die Puste aus! Schwimmen war aber wirklich anstrengend – wieso sah das bei seinem Vater (Shila versuchte sich gerade auf seinen Rücken zu ziehen!) und Cheza denn so verdammt einfach aus? Sie waren ebenfalls schon einige Züge geschwommen und keiner der beiden sah besonders angestrengt aus.. Das war doch wirklich nicht fair..

“PAAAAAPAAAAAAAAAAA!“, schrie der Kleine, genau in Chezas Ohren.

Er wollte nicht, dass Cheza ihm half und eigentlich wollte er auch keine Hilfe von seinem Vater, aber er merkte, dass es langsam wirklich immer schwerer wurde sich aus diesem blöden Weiher zu kämpfen!


- Devaki - 15.10.2011

Kaum war er im Wasser, da versuchte auch schon eine verzweifelte Shila auf seinen Rücken zu klettern und ihn als Rettungsboot zu benutzen. Deva warf einen Blick zur Seite und suchte Cheza. Sie war in Namíds Nähe gelandet. Auch der junge Rüde sah aus, als könnte er eine helfende Pfote vertragen – und obwohl Deva sich denken konnte, dass er mit Cheza als Retterin wenig zufrieden sein würde, sah er davon ab auch seinem Sohn zu helfen. Nein, genauer genommen würde er einen Teufel tun, seinem Sohn zu helfen. Die vermeintlich gefährliche Fähe war immerhin bei ihm – und bevor Namíd unterging, würde er Chezas Hilfe annehmen. So dumm war der Rüde nun nicht. Vielleicht würde es ihm helfen sich damit abzufinden, dass die Fähe keine Verschwörung plante und das Rudel nicht zerstören wollte – oder gar irgendwem schaden. Ein weiterer – zugegebenermaßen etwas heimtückischer Gedanke – schob sich in Devakis Kopf. Wenn Cheza seinen Sohn rettete, dann stand er in ihrer Schuld. Und wer würde schon jemanden einer Verschwörung beschuldigen, der einem das Leben gerettet hatte? Nun, Devaki traute seinem selbstbewussten und dickköpfigen Sohn – das musste er von seiner Mutter haben – alles zu, deshalb hätte er für den zweiten Teil seiner Theorie nicht die Pfote ins Feuer gelegt. Aber dass Namíd in Chezas Schuld stehen würde, wenn sie sein Rettungsboot war, das konnte keineswegs schaden. Der schwarze Leitrüde lächelte also vor sich her, wenig durchschaubar für die drei anderen. Dann widmete sich wieder Shila, für die er leicht noch ein wenig tiefer ins Wasser glitt, damit sie seinen Rücken leichter erklimmen konnte.

„Alles in Ordnung da oben?“

fragte er sie leise und wandte den Kopf ein wenig schräg nach oben, um Shila im Augenwinkel sehen zu können. Aber bis auf das Wasser, das sie hustete und die Erschöpfung in den Gliedern, schien sie ganz fit zu sein. Es war wohl einfach ein wenig zu überraschend und zu viel für den Anfang gewesen, am besten wäre es wahrscheinlich, wenn sie noch einmal ganz in Ruhe ganz von vorn anfingen. Devaki warf einen letzten Blick auf Cheza und Namid, wobei letzterer gerade nach ihm rief. Aber Deva nickte ihm nur aufmunternd zu und schwamm dann einen Bogen, um zum Ufer zurückzukehren. Der Rüde schwamm aber nur so weit wie nötig. Ganz ans Ufer setzen, wollte er Shila nicht. Er blieb an einer Stelle stehen, an der das Wasser nicht allzu tief reichte und Shila bequem noch Boden unter den Pfoten spüren konnte, wenn sie abstieg. Dann ging Deva in die Knie und legte sich ins Wasser. Tief versank er dabei nicht, aber es war gerade die richtige Höhe für Shila und abzusteigen.

„Endstation, alle nassen Welpen bitte aussteigen. Ihr nächster Schwimmkurs startet in wenigen Augenblicken.“, schmunzelte er und stupste die kleine Fähe einmal aufmunternd an. „Und, bereit für eine neue Runde ohne Wasserschlucken und von Namíd hineingeschubst werden? Diesmal wird’s besser gehen, und wenn du wieder Wasser schluckst, darfst du Papa wieder als Rettungsboot benutzen.“

Na wenn das nicht ein Wort war. Papa zweimal an einem Tag als Rettungsboot! Shila sollte dieses super Angebot auf der Stelle annehmen. Ohne einen gehörigen Aufpreis in Form eines Hasen oder einigen Stunden Papa-Kuscheln, würde sie das nicht mehr so schnell bekommen.