Night-Wolves
13 | Nächtliche Abenteuer - Druckversion

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- Dannsair - 16.09.2011

Alles nicht so einfach, dabei wurde es jetzt doch erst so richtig spannend. Arkas packte aus. Er erzählte die Geschichte, sprach von dem großen Geheimnis, fremden Kreaturen in der Höhle hinter dem Wasserfall. Dannsair merkte gar nicht, wie er sich nach vorne lehnte, völlig gefesselt von der Erzählung. Er hatte noch nie etwas Vergleichbares gehört und ein wenig konnte er nun auch Kainuus Sorge verstehen. Erst klang es gefährlich, doch die Größe der Wesen ließ seine Zweifel sinken und seinen Tatendrang wieder in den Vordergrund treten. Sie mussten dahin. Jetzt sofort. Und dann wären sie die Helden des Rudels, ach was, der ganzen Welt. Vor Allem waren sie die auserwählten Initiierten, die Arkas sicher sorgsam ausgesucht hatte und nur sie hatten von dem Geheimnis erfahren dürfen. Eine große Ehre, dessen war sich der Tänzer sehr bewusst. Umso ungeduldiger wurde er, als Kainuu immer noch auf ihrem Fleck kauerte und mit ihr einfach nichts anzufangen war.

“Hör doch zu, Kainuu. Die Wesen können uns nichts tun. Und überleg doch mal, wie stolz dein Vater auf dich wäre, wenn du als Erste von Allen eins dieser Dinger siehst.. und vielleicht sogar fängst.“

Mehr fiel ihm irgendwie auch nicht mehr ein, sein Preptalk war noch nie der Beste. Wieder ein hilfesuchender Blick zu Arkas, nun sollte er doch endlich mal was unternehmen. Ein paar Schritte in die richtige Richtung waren für Dannsair im Moment das Einzige, was er noch tun konnte. Er wollte da jetzt unbedingt hin. Jetzt sofort. Kodys Frage bot dann doch nochmal einen Aufhänger zu weiteren Ermunterungen.

“Keine Sorge. Wir passen auf euch auf und lassen euch nicht aus den Augen.“

Eigentlich komisch, dass die Sorgen der Welpen einmal so herum lagen. Sonst war es doch immer so, dass sie ihre Ruhe haben wollten von den Erwachsenen und auch mal ohne Aufpasser durch die Gegend ziehen. Und wenn es dann mal ernst wurde, mutierten sie zu kleinen Jammerlappen.. War der Schwarze früher auch so gewesen? Nein.. bestimmt nicht. Arkas wahrscheinlich auch nicht, überhaupt, die Erwachsenen waren doch alle ganz anders. Ein komischer Gedanke für den Tänzer, aber er war auch inzwischen wieder etwas verwirrt und viel zu aufgeregt für einen klaren Kopf..


- Arkas - 16.09.2011

Arkas Ohren wippten leicht vor und zurück, als die junge Fähe begann mit Kody zu flüstern. Dachte sie etwa er würde sie so nicht hören? Der Helle bemühte sich sehr, ein unzufriedenes Grollen zu unterdrücken und sah leicht frustriert weg. Er hoffte, dass sich die Kleine bald zusammenreißen würde, bevor er sich vergaß. Er fühlte sich leicht überfordert, hatte nicht damit gerechnet, dass es ihm einer dieser Knirpse dermaßen schwer machen würde und wusste, dass er auch nicht einfach zuzwicken konnte, damit es besser würde, so wie man es bei ihm als Welpen oft getan hatte. Bei ihm hatte es gewirkt, aber Kainuu würde es sicher nur noch mehr aus der Fassung bringen. Alle Hoffnung lag in diesem Moment bei Kodeiyan und Dannsair. Sollten sie dafür sorgen, dass sich die Situation entspannt. Sein Blick ruhte auf der Umgebung, hing am Wald, schweifte über den Himmel, wich den drei Wölfen aus. Gleichzeitig stieß er leise schnaufend heiße Luft durch die Nase aus.

Nach und nach schien sich die Situation wieder zu entspannen, nicht zuletzt in Anbetracht des bevorstehenden kleinen Abenteuers, aber vor allem auch durch das Einwirken von Kody auf seine kleine Freundin. Arkas beruhigte sich selbst wieder, wirkte sogar äußerlich erleichtert, als Kainuu das Wimmern einstellte und sich dem Wasserfall zuwandte.

Na endlich…

Der Punkt, dass Devaki stolz gemacht werden könnte, schien der ausschlaggebende Aspekt zu sein. Doch es schien Zweifel zu geben, ob Dannsair und er auch wirklich hinter den Welpen stehen und sie beschützen würden. Was glaubten die denn? Dass er sie in die Höhle lotste und dann das Weite suchte? Gut… die Idee klang im Ersten Moment nicht schlecht. Er hätte Devaki später mit trauriger Miene erzählen können, wie die Wölfe tragischer Weise in der Höhle verschollen gegangen gingen. Zusammen mit Dannsair. Dadurch, dass er mit verschwunden wäre, würde man Arkas sicher weniger große Vorwürfe machen, immerhin war ein Erwachsener bei ihnen geblieben. Und nach einer Weile der Trauer würde es im Rudel sicher auch ohne weitere Konsequenzen weitergehen. Welpen verschwanden oder starben häufiger, ebenso wie ausgewachsene Wölfe. Es gab selten lange Zeit Bestand in einem Rudel. Schneedorn, Miu und Réan waren die am nächsten zurückliegenden Beweise. Doch so schön er sich diese Vorstellung auch redete, sein Verantwortungsbewusstsein störte sich an dieser Idee, so dass ihm am Ende nichts anderes übrig blieb, als sie zu verwerfen.

Dannsair hatte es derweil übernommen, den Knirpsen zu versichern, dass sie in guten Pfoten waren. Ein Blick auf den dunklen Rüden zeigte, dass er in Anbetracht des vor ihnen liegenden anscheinend aufgeregter und euphorischer war, als die beiden Welpen zusammen. Es war typisch. Arkas erhob sich schließlich von seinem Platz, tappte langsam näher und bemühte sich um einen neutralen, beinahe schon freundlichen Gesichtsausdruck. Vielleicht könnte es nun losgehen. Den Kopf gehoben, die Ohren aufgestellt und sich so zu voller Größe mausernd, gleichzeitig die Rute hochgereckt um zu zeigen, wer hier momentan das Sagen hatte, schritt er zwischen ihnen durch in Richtung des Wasserfalls und blieb, nachdem er sich ein-zwei Wolfslängen entfernt hatte wieder stehen. Die erste Gischt des herabfallenden Wasser benetzte ihn, als ein leichter Windstoß die kleinen Tropfen zu ihm herüberwehte. Er sprach von der Gruppe weg aber laut genug, diesen Umstand wett zu machen und das Rauschen des Wasserfalls zu übertönen.

"Wir können wahrscheinlich nicht tief in die Höhle rein, nur so weit das Mondlicht den Eingang erhellt, also bleibt am Besten im vorderen Bereich. Aber vielleicht reicht das ja schon etwas zu erkennen und wenn nicht, vielleicht schaffen wir es ja diese kleinen Schatten irgendwie hervorzulocken."

Er drehte den Kopf zurück und warf den zwei kleinen und dem großen Welpen einen herausfordernden, ermutigenden Blick zu. Dem an Dannsair gerichteten strengen Blick schickte er noch eine kleine Metabotschaft mit, die ihn anwies, egal was nun gesagt werden würde, auf jeden Fall ruhig zu bleiben. Es ging um die Welpen, das sollte ihr Abenteuer werden.

"Wer will als Erster?"


- Namíd - 18.09.2011

Namíd lag zurück und das konnte er – natürlich – nicht zulassen. Er legte sich mächtig ins Zeug, holte Shila ein und sprang kurz vor dem Ziel auf sie, sodass sie sich kugelnd ins Ziel brachten. Aufgeregt löste sich der kleine Schwarze aus dem Körpersalat und sprang umher, auf Shila herum und lachte.

“Jaahaa, das war tooll! Lass uns noch was machen Shila, dass mcht so viel Spaaaß!“

Sie waren am Weiher angekommen und Namíds Augen leuchteten. Quak-Quaks! Sooo viele. Er liebte den Weiher, das Meer, das Wasser und immer wenn er hineinspringen wollte, hinderte ihn irgendjemand daran. Er konnte doch schon sicherlich auf sich selbst aufpassen und was war an so was schon gefährlich, das Wasser lebte ja nicht und konnte ihn also auch nicht angreifen! Ganz aufgeregt drehte sich der Rüde nach seinem Vater um und erst jetzt bemerkte er, dass er ihn mit Cheza alleine gelassen hatte. Oh nein! Er musste schnell zurück, vielleicht war sein Papa in Gefahr und er konnte ihm zu Hilfe eilen? Er löste sich von den Federviechern und blickte noch einmal zurück. Uff, er konnte durchatmen. Da war sein papa, völlig unverletzt. Bestimmt hatte Cheza nur Angst, weil sie wusste, dass er in der nähe war! Als Shila näher an ihn heranrückte sprach er mit großer Überzeugung.

“Jaa! Schau doch mal, wie sich sich an Papa ranschleimt. Alles nur Taktik, glaub mir – aber das tust du ja eh nicht.. mir glauben!“

Ein wenig beleidigt wandte er sich ein bisschen ab. Wieso wusste hier eigentlich niemand zu schätzen, dass er sie enttarnt hatte und somit das Rudel vor einer großen Gefahr bewahrt hatte? Hielten ihn jetzt etwa alle für verrückt? Na toll. Sollten sie doch sehen wie sie mit Cheza klar kamen, sobald der Angriff dann kommen würde, wussten die das er kein Spinner war und würden ihn kriechend um Hilfe bitten. Oh ja! Und dann würde er gaaanz böse lachen und sie dann aus der Zwickmühle befreien, jawohl!

“Papaaa? Dürfen wir in den Weiher? Biitte!“

Er wartete gar nicht erst ab, sondern zerrte Shila zum Ufer, schubste sie hinein und sprang dann mit einem lauten Platsch hinterher.

{ Shila ;; Cheza ;; Papa Bär }
ooc: Ob die beiden am ertrinken sind oder nicht, kann sich deva aussuchen :D


- Devaki - 19.09.2011

Der Schwarze blickte Shila und Namíd kurz besorgt hinterher, bevor er sich wieder auf Cheza konzentrierte. Es wurde immer dunkler und Deva hoffte inständig, dass die beiden das vor ihnen liegende Wasser sehen würden – oder sich ausnahmsweise einmal an die Anweisung ihres Vaters halten würden. Letzteres hielt Deva aber eher für unwahrscheinlich. Der Rüde hatte schnell gelernt, dass kleine Wölfe nicht so auf seine Anweisungen hörten wie die Erwachsenen. Jetzt jedenfalls noch nicht. Und es würde wohl auch noch einige Wochen dauern, bis die Kleinen begreifen mussten, wer im Rudel das sagen hatte, wem sie sich unterordnen mussten und welchen Platz sie in der Gemeinschaft einnahmen.

Im Gegensatz zu Cheza konnte er den kurzzeitigen Frieden jedoch nicht sonderlich genießen, auch wenn ihm die Ruhe eigentlich hätte gelegen kommen müssen. Devaki liebte seine Ruhe – und die Welpen waren was das anging ein kleiner „Störfaktor“. Natürlich empfand er sie nicht als lästig, aber in ihrer Anwesenheit musste er eben doch auf das verzichten, was er am liebsten hatte. Sie waren immer auf Draht und an eine kurze Pause war da kaum zu denken. Und trotzdem. Sobald sie weg waren, nicht mehr in seiner Nähe, fühlte er sich unwohl. Devaki hatte dann keine Kontrolle mehr darüber, was die beiden taten, was mit ihnen geschah. Ein wirklich unangenehmes Gefühl für den so besonnenen Rüden. Genau das war auch der Grund, warum er die anderen Welpen – vor allen Dingen Kainuu – nur ungern mit den anderen Wölfen hatte ziehen lassen. Er konnte so nicht einsehen, ob es ihnen gut ging. Wenigstens gab es in jeder Gruppe zwei Wölfe denen er vertraute. Yeven und Yoru würden gut auf Liath aufpassen. Und Dannsair und Kody würden schon zusehen, dass Arkas seiner kleinen Kainuu kein Haar krümmte. Zwar empfand Deva den Braunen nicht als Bedrohung, ganz allein gelassen hätte er ihn mit seinem Nachwuchs jedoch nicht. Ein Stück Misstrauen war geblieben – bei jedem der Wölfe, selbst bei Siyi, obwohl der Schwarze der Leitwölfin am meisten vertraute. Immerhin war sie die Mutter der Welpen, wenn er auch nie gesagt hätte, dass die Fähe seine Gefährtin war. So eng war ihre Verbindung nie gewesen.

Chezas Wort rissen ihn von Namíd und Shila los. Sie stand ihm zur Verfügung? Was für eine seltsame Formulierung. Ein anderer Wolf an einem anderen Ort in einer anderen Situation hätte das sicher missverstehen können. Deva entlockte der Satz ein sanftmütiges Lächeln. Er ließ belustigt die Ohren spielen und blickte Cheza verschmitzt an.

„Das klingt als würde ich dich versklaven wollen.“

bemerkte er schmunzelnd und wollte gerade noch etwas hinzufügen, als die empfindlichen Ohren des Schwarzen ein verdächtiges Geräusch ausmachten. Unglücklicherweise hatte Devaki die Bitte Namíds überhört, sodass das Geräusch von platschendem Wasser dem Herrn Vater nun eiskalt den Rücken herunter lief. Er hatte es doch geahnt. Devaki fand keine Zeit mehr Cheza etwas zu erklären oder ihr irgendeinen Blick zuzuwerfen. Der Schwarze setzte sich beinahe augenblicklich in Bewegung und legte die glücklicherweise nur noch kurze Strecke zwischen sich und dem Weiher zurück. Und fand zwei strampelnde, schluckende Welpenknäule vor. Er runzelte die Stirn, unschlüssig, ob er strafend gucken oder amüsiert lachen sollte.

„Es scheint als wäre zumindest deine Befürchtung der Wasserscheue unbegründet. Obwohl das mit den begnadeten Schwimmern, ich weiß nicht. Da fehlt wohl noch ein wenig Übung.“

Deva hatte sich doch entschieden zu schmunzeln und richtete seine Worte an Cheza, obwohl er nicht im Blick hatte ob die Fähe bereits ebenfalls am Weiher angekommen war oder nicht. Den Moment des Zögerns und Zappelnlassens gönnte er sich. Vorlaute Welpen, die nicht auf ihre erwachsenen Väter hören konnten, durften ruhig ein wenig Wasser schlucken, bevor sie von ihrem Papa und der Cheza-“Verschwörerin“ gerettet wurden. Ob das Namíds Meinung über die Fähe änderte? Deva bezweifelte es. Dennoch ließ sich der Schwarze einige Momente später nicht lange Bitten und glitt ins Wasser, um für potentiell hilfesuchende Welpen Papa-Rettungsinsel zu spielen.


- Kainuu - 20.09.2011

Kainuu war froh um Kody, der sie noch immer nicht alleine sitzen ließ, sondern ihr versprach, auf sie aufzupassen, sollte Arkas seine Drohung wider erwarten doch wahr machen. Jetzt lächelte sie ganz schwach, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob es allein mit Kody im dunklen Wald so viel besser, als ganz alleine war. Natürlich war sie dann nicht einsam und verlassen, aber ihr kleiner Freund war ja auch nur ein Welpe, der nichts gegen Gefahren ausrichten konnte. Das konnte nur ihr Papa. Aber sie sagte das nicht, denn sie war viel zu froh über Kodys Zuwendung und so wie die Lage sich entwickelte, schien Arkas doch nicht weggehen zu wollen. Damit musste sie sich auch keine Gedanken darüber machen, ob Kody sie beschützen könnte oder nicht. Seine aufmunternden Worte, dass sie bestimmt bald auch zu Devaki zurückkehren würden, dankte sie ihm schließlich mit einem Nasenschlabberer und konnte dann doch den Blick nicht vom Wasserfall nehmen. Erst als Dannsair sie plötzlich tadelte, sah sie auf, jetzt erstaunt aber auch beinahe böse. Eben so böse, wie Kainuu gucken konnte – es war definitiv nicht ihre Stärke. Sie wusste, dass sie nicht die Schlauste war, nicht die Schnellste, nicht die Geschickteste und nicht die Stärkste. Wenn man sie für einen Fehler tadelte, den sie begangen hatte, dann war sie meist reumütig und bettelte um Mitleid, auch wenn es selten geschah, dass sie jemand ermahnte. Aber wenn sie getadelt wurde, obwohl sie nichts weiter getan hatte, in diesem Fall hatte sie nämlich sehr wohl sehr aufmerksam zugehört, dann wurde sie knatschig. Und da sie bereits knatschig war, wurde sie nun böse. Finster starrte sie Dannsair an, hatte über ihrem Ärger und dem Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, die weiteren Sätze des Schwarzen ganz überhört.

“Ich hab zugehört.“,

fauchte sie ihm wie ein Katzenjunges entgegen. Sie hatte genug Fehler, die ihr sehr wohl bewusst waren und so gab es die seltene Gelegenheit Kainuu böse zu sehen, wenn man ihr ungerechter Weise weitere anhängen wollte. Das hatte auch etwas Gutes an sich, denn so vergaß sie endgültig das Traurigsein und war ein bisschen beleidigt. Allerdings war Kainuu keine Fähe, die allzu lange schmollen konnte – das war eine langweilige Tätigkeit und zumeist musste man dabei desinteressiert aussehen, was der Kleinen einfach nie gelang. Deshalb konzentrierte sie sich lieber auf Kody und Arkas und missachtete Dannsair, allerdings nicht ohne genau zu hören, dass er versprach, sie nicht alleine zu lassen. Kainuu fühlte sich zwar zunehmend unwohl in der Obhut Arkas‘ und Dannsairs, aber das Geheimnis lenkte sie ein wenig ab und ganz ohne Erwachsene war es immer noch schlimmer, als mit zwei gemeinen Erwachsenen.
Kody hielt es nun wohl nicht mehr aus, sprang auf und forderte sie auf, mit zu kommen. Tatsächlich folgte Kainuu, auch wenn ihre Läufe noch etwas wacklig waren. Neben Kody tappte sie vorsichtig auf das fallende Wasser zu, sich noch immer vollkommen unschlüssig, wie sie dahinter gelangen sollten. Auch Arkas trat nun an das Ufer des kleinen Teiches und erklärte das Vorgehen – allerdings ließ er aus, wie man denn nun in diese Höhle hinter dem Wasserfall gelangen sollte. Als er dann auch noch fragte, wer als Erstes wollte, war sie komplett verwirrt. Wollte er denn nichts erklären?

“Aber … wie kommen wir denn in die Höhle? Da ist doch der Wasserfall davor.“

Kainuu fand, dass sie eine sehr schlaue Anmerkung gemacht hatte, war sich aber sicher, dass Arkas das nicht weiter beachten würde. Innerlich wünschte sie sich erneut ihren Vater her, aber sie zeigte es nicht mehr.


- Devaki - 20.09.2011



Spielleitung für Yeven
Yeven bemerkte Laines' Enttäuschung darüber, dass sie das Ziel verraten hatte. Aber wäre es richtig gewesen den Welpen etwas vorzutäuschen? Yeven war jemand, der die Ehrlichkeit liebte. Sie wollte nicht so tun als wäre etwas spannend, wenn das nicht den Tatsachen entsprach. Schon gar nicht, wenn ihre Tochter dabei war und sich ein Beispiel an ihrer Mutter nehmen würde. Ein Vorbild beim Jagen oder schnellen Laufen konnte Yeven ihrer Tochter nie sein, das wusste ihre verletzte Pfote zu verhinden. Und wenn dies schon nicht ging, musste sie das eben in anderen Dingen. So wie Siyi und Devaki es für ihre Welpen waren. Und von ihrem Vater – auch wenn Yeven Dannsair durchaus mochte – erwartete sie keineswegs, dass er ein Vorbild für Yoruba war.

Die Fähe schwieg also für den Rest des Weges einfach, um nicht noch einmal etwas Unerwünschtes zu sagen. Wer wusste schon, wie der Schwarze reagieren würde? Seit ihrer ersten Begegnung war Laines Yeven unheimlich gewesen. Den Anblick des Blutes an seinem Fang hatte sie nie vergessen. Und so vermied sie es lieber ihn gegen sich aufzubringen. Stattdessen lauschte sie dem Gespräch der drei über die Windhexe. Oder Wasserhexe? Was hatten sich Laines und Liath da nur ausgedacht? Yeven sollte es egal sein, solange der Rüde seine Tochter nicht in Gefahr brachte. Dann würde sie andere Seiten aufziehen, auch wenn ihr der Gedanke daran gar nicht behagte.

„Ich weiß nicht, ob Liath eine Furie ist. Frag ihn doch einfach mal, was er dazu denkt. Sein Papa und seine Mama sind jedenfalls keine Furien und so schlimm wie eure Windhexe ist er doch sicher auch nicht, oder?“

Yoruba hatte sie gefragt ob Liath eine Furie sei. Yeven musste schmunzeln und warf Devakis Sohn einen abschätzenden Blick zu. Ein bisschen launisch war er schon, und ihm wurde schnell langweilig. Hoffentlich würde sich das legen. Die Fähe wünschte es sich, für Siyi. Sie sollte einen ruhigen Sohn haben, keinen Abenteurer der leichtsinnig sein Leben riskierte. Die Graue hatte gerade noch etwas erwidern wollen, da ging plötzlich alles ganz schnell. Yoruba sprintete los, Laines folgte ihr und forderte Liath auf es ihr gleich zu tun. Ein plötzliches Gefühl von Panik breitete sich in Yeven aus. Dort hinten konnte sie Yoruba nicht mehr richtig sehen, sie war nicht in ihrer Reichweite. Was, wenn sie auf den Steinen ausrutschte und sich etwas tat? Was, wenn Laines ihr etwas tat?

„Liath, du musst dich nicht von deinem Onkel Laines provozieren lassen. Der klügere Abenteurer gibt nach.“


versuchte sie den schwarzen Rüdenwelpen in einem spontanen Anflug von Überredungskunst noch zu überzeugen, aber sie war sich sicher, dass sie in der Aufregung nicht wirklich freundlich oder verschwörerisch wie ein Abenteurer klang, sondern eher hektisch und unruhig. Yeven war es egal, sie begann nun mit einer Mischung aus versuchter Ruhe und schnellerem Schritt den beiden zu folgen. Leicht fiel ihr das nicht. Ihre lädierte Pfote hinderte sie an einem raschen Tempo. Sie fühlte sich lahm, was die aufkeimende Panik in ihrem Körper nicht gerade unterdrückte.



- Liath - 21.09.2011

Liath hatte längst wieder vergessen, dass er sich vorhin noch darüber beschwert hatte, dass ihr Ziel so langweilig und öde war. Im Vergleich zum ewig eintönigen Wald erschien ihm eine Geröllhalde nun wie einem Menschenkind Disneyland. Abwechslung, Aufregung, Abenteuer, all das malte er sich in seinem kleinen Welpenköpfchen schon aus. Dass Laines ihm nicht genau erklären konnte, was sie vorhatten, nahm er gar nicht so richtig wahr. Zuerst einmal war er wieder dabei gefragt, Yoruba voller Entrüstung anzusehen, sogar sein Mäulchen klappte leicht auf.

„Nein, wir gehen nicht gleich zurück! In der Höhle ist es langweilig und dunkel und da müssen wir schlafen. Das ist nur was für Babywölfe.“, erklärte er.

Wenn es nach ihm ginge, hätte er alle Müdigkeit für immer abgeschaltet. Schließlich verdarb sie einem nur spannende Abenteuer und klaute massenhaft Zeit. Nicht, dass Liath bisher wirklich ein Verständnis für die Zeit entwickelt hatte, aber seit heute wusste er, dass man nachts auch etwas anderes tun als schlafen konnte. Das reichte doch als Argument, um nie wieder zu schlafen.
Yorubas plötzliche Aufforderung überrumpelte Liath so, dass er ihr unabsichtlich einen Vorsprung ließ. Entsetzt blickte er kurz zu Laines hinter, vielleicht hatte er ja Lust, Yoru zurückzupfeifen und sie auszuschimpfen. Aber der schwarze Onkel stimmte ihr nur zu, so dass Liath augenblicklich Fersengeld gab. Doch Onkel Laines wartete nicht etwa oder kam gemächlich hinterher – nein, er überholte ihn einfach und verfolgte dann Yoruba. Als Yeven ihm noch etwas sagte, bremste der Welpe und starrte sie aus großen, entsetzten Augen an. Er sollte was?? Verstanden hatte er es kaum, aber so wie es klang, wollte sie ihn davon abhalten, seinem Onkel nachzulaufen.

„Nein nein, ich unnachgiebig!“, japste er und überlegte kurz, ob das Wort an der Stelle passte. Aber da gab es Wichtigeres.

Nun konnte ihn nichts mehr aufhalten. Wie ein schwarzer Pfeil jagte er den beiden anderen finsteren Gestalten vor ihm hinterher, denn noch hatte er eine Chance. Wenn Yoruba hinfiel und Laines ihr aufhalf, dann konnte er sie überholen und auf die Geröllhalde hüpfen. Und außerdem wäre da ja auch noch Yeven, die rannte bestimmt nicht. Probehalber drehte er den Kopf, sah sie aber immer noch weit abgeschlagen. Er wollte sich gerade freuen, da hielt ihn doch etwas auf. Mit gewaltig viel Schwung krachte er vornüber auf den Waldboden, matschte sich dabei Fang und Nase und quietschte vor Schreck und Schmerz laut auf. Böse Wurzeln hatten ihn festgehalten. Als er das realisierte, rappelte er sich schnell wieder auf und schämte sich glatt für das laute Welpengeräusch, das er gemacht hatte. Sofort nahm er die Verfolgung wieder auf.


- Cheza Luna - 22.09.2011

Cheza merkte, dass es überhaupt keine Bedeutung hatte, wie wenig Zeit sie bisher mit den Welpen verbracht hatte - obwohl sie sie kaum kannte, musste sie sie beschützen. Es schien ihr wie ein Naturgesetz und war eine neue Empfindung. Als Jungwölfin hatte sie sich nicht derart verpflichtet gefühlt.
Auf Devakis Worte hin lachte sie.

"Das sei dir freigestellt."

Gab sie gutmütig zurück. Sie wusste mit unbegreiflicher Sicherheit, dass er seine Macht niemals missbrauchen würde, weshalb sie sie ihm bereitwillig, wenn auch eher im Scherz, einräumte. Während sie antwortete, erklang irgendwo die Stimme eines der Welpen, im nächsten Augenblick war spritzendes Wasser zu hören. Die fröhliche Planscherei hatte scheinbar bereits begonnen, ohne aufsichtsführende Lehrmeister. Devaki stürmte los und sie lief ihm nach. Nicht in überängstlicher Eile - denn auch ein Welpe verfügte über grundlegende Reflexe beim Schwimmen - aber auch nicht zu langsam, für den Fall, dass Shila oder Namíd Wasser geschluckt hatten und Probleme mit dem Atmen bekamen.

"Alles nur eine Frage der Klassifizierung. Sieht nach Freistilschwimmen aus."

Mit zwei weiteren Schritten stand sie an seiner Seite und verschaffte sich einen kurzen Überblick über die Situation. Da der kleine Rüde beim Sturz ins Wasser besser weggekommen zu sein schien und irgendetwas gegen sie im Schilde geführt hatte, sprang sie mit einem großen Satz in seine Nähe, um ihn ein bisschen einzuregnen. Der Abstand war sinnvoll gewählt, so dass er nicht komplett von einer Welle verschluckt werden konnte und sie unmöglich auf ihm landen konnte.
Shila war auf der anderen Seite und Devaki zwischen den Beiden. Cheza war eine gute Schwimmerin. Zu Zeiten, als sie selbst noch jung gewesen war, hatte ein kleiner See direkt an den Rudelplatz angegrenzt.


- Yoruba - 24.09.2011

Yorubas kleines Herz pochte wild in ihrer Brust als ein Adrenalinschub durch ihren Körper schoss. Einige Meter lief sie ohne großes stolpern oder straucheln ganz souverän voran, dann musste sie etwas an Geschwindigkeit zurück nehmen, weil einige umgefallene Baumstämme ihr den Weg versperrten und sie teilweise mit Sprüngen sogar mehrere Anläufe brauchte um überhaupt weiter zu kommen. Einmal erlaubte sie es sich sogar kurz einen Blick zurück zu laufen. Laines war ihr dicht auf den Fersen, huch, damit hatte die Schwarze nun mal so gar nicht gerechnet. Niemals hatte sie erwartet dann der große, dunkle, unheimliche Rüde auf ihr Spiel eingehen würde, vielleicht weil sie ihn einfach noch nicht kannte, vielleicht war er ja lieber als er aussah. Hmm, das musste unbedingt beobachtet werden! Aber jetzt blieb dafür keine Zeit, sie musste gewinnen, Yoru war nicht so töricht zu denken, dass sie gegen einen Erwachsenen eine Chance hatte, aber Liath war deutlich hinter Laines, pah, das konnte sie schaffen.


Eben noch befand sie sich Kleine auf dem Baumstamm, im nächsten Moment rutschte sie auch schon mit der Pfote ab und lag mit dem Maul voraus im Matsch. Es dauerte einen Augenblick bis sie sich alle Pfoten wieder sortiert hatte und aufrecht im dunklen Wald stand. Verdammt, da hatte sie nicht aufgepasst und schon was sie weg gewesen. Ein kurzer hastiger Blick zurück, doch Liath stand dam sprach zu ihrer Mutter. Ha, auch wenn ihre Mama ziemlich still war heut, hatte sie Liath doch abgelenkt, umso besser, also hatte ihr kleines Malheur keine Zeit verschwendet. Sofort blitzen ihre Augen auf, ihr Ziel war deutlich vor ihr, die konnte die Grenze des Waldes gut ausmachen und sofort waren ihre kleinen Pfoten wieder in Bewegung, den winselnden Laut des Rüden, der kurze Zeit später durch den Wald hallte, brachten sie erneut dazu sich umzudrehen. Laines folgte ihr, Liath war schwer zu erkennen, aber das helle Fell ihrer Mutter sagten ihr, dass sie sich nicht dem Fangespiel angeschlossen hatte. Da wurde ihr auch mit einem Schlag bewusst waren nicht. Ihre Mama hatte eine schlimme Pfote und Yoruba hatte das im Eifer und weil sie zeigen wollte wie gut sie war einfach vergessen. Das war egoistisch gewesen und Yoru hatte nur an sich selbst gedacht. Sofort verlangsamte sie ihr Tempo, aber eigentlich war es egal, denn plötzlich umkehren wollte sie eh nicht mehr. Also schaute sie etwas betrübt nach vorn und trabte die letzten Meter bis zu den Baumausläufern noch voran, dass Liath bis zuletzt versucht hatte zu gewinnen war plötzlich nicht mehr von Bedeutung, was machte es schon Erster zu sein? Eigentlich war es egal umd wenn Liath unbedingt Ester sein wollte nur zu, sie war eh viel schlauer als er!

An der letzten Baumreihe hielt sie an und schaute in den nun mehr schon äußerst dunklen Wald, ihre Mutter war ihr langsamen Schrittes gefolgt, ihr Blick suchte kurz Laines, der im Dunkel auch kaum noch zu erkennen war, dann starrte sie auf den Haufen Steine. Was bitte war denn jetzt hier so unbedingt notwendig, dass sie jetzt hier sein mussten?

„Onkel Laines, was machen wir denn jetzt hier? Es ist doch schon fast dunkel.“

Ihre Augen suchten den Blick des Rüden, fast schon ängstlich ihn zu verlieren und am Ende noch allein hier stehen zu müssen rückte sie ein paar Schritte näher, im Moment war ihr ein eigenartiger Wolf lieber als gar kein Wolf.

Diese Steinbrocken sahen nicht sonderlich bedrohlich aus, aber wirklich darauf zum laufen wollte sie auch nicht, außerdem würde es bald Nacht sein und dann waren da ja noch die Gewitterhexe und die Blitze und der Donner. Diese Steine hatten nichts an Schutz zu bieten und Yoru wurde gleich wieder mulmig in der Magengegend. Am liebsten wäre sie umgedreht, aber sie bezweifelte, dass man sie hierher gebracht hatte um ihnen die Felsen zu zeigen und dann wieder heim zu gehen, doch was sollte denn nun all das hier?


- Kodeiyan - 28.09.2011

Ungeduldig trat der junge Wolf von einer Pfote auf die andere, ließ den Blick zwischen den drei Wölfen hin und her schweifend. Auffordernd, ungeduldig. Er wollte jetzt aufbrechen, wollte dem Rätsel auf den Grund gehen, die komischen Wesen hinter dem Wasserfall kennen lernen. Als Dannsair auf seine Frage antwortete, versprach, auf sie aufzupassen, nickte der kleine Wolf übermütig, Er tänzelte von einer auf die andere Seite, wußte gar nicht, wohin er nun blicken sollte. Als Kainuu auch aufstand, festigte sich sein Blick kurz auf die braune Freundin, und mit einem leisen Fiepen schnappte Kody kurz nach ihrem Pelz, zupfte kurz daran und grinste ihr dann ins Gesicht. Er hoffte noch immer, ihr auch so die letzte Angst nehmen zu können. Und dann würde er sie heile, glücklich und voller Stolz zu ihrem Vater bringen. Mit ihr zusammen trat er schließlich zu Arkas, der sich mit erhobener Rute an den Rand des Wasser begeben hatte, nun dem lauten Rauschen ausgesetzt war. Die Ohren anlegend blickte Kodeiyan das fallende Wasser hinauf, neigte den Kopf etwas zur Seite. Dann legte sich sein heller Blick auf den größeren Wolf, der ihnen etwas erklärte. Während der Worte des Braun-grauen nickte der Welpe aufmerksam, blickte immer wieder vom Wasser zu Arkas, dann zu Dannsair, zu Kainuu und wieder zum Wasser. Er versuchte sich alles so gut es ging zu merken, behielt zumindest schon ein Mal das Mondlicht im Kopf, und das war doch schonmal etwas! Als der große Wolf geendet hatte, stellte Kody die Ohren wieder auf, versuchte das bisschen Angst zu unterdrücken, welches er bei diesem gewaltigen Anblick verspürte. Da hatte er doch schon schlimmeres gesehen, zumindest redete er sich das ein.

Vielleicht kommen sie, wenn wir sie rufen, wenn wir heulen?“

Mit fragend schnippenden Ohren blickte der junge Wolf zwischen den Erwachsenen hin und her, tänzelte wieder von einer auf die andere Pfote. Er konnte es kaum erwarten, diese Wesen zu sehen zu bekommen, genau wie das, was hinter diesem Wasser lag. Arkas‘ Frage war wie ein Schalter, der sich in seinem Kopf umlegte, und bevor einer der anderen reagieren konnte, war der braune Welpe als erster nach vorn gesprungen. Die Ohren nun wieder sicher an den Hinterkopf gelegt stürmte er ins Wasser, spülte die feuchte Kälte. Er hatte einen Moment nicht nachgedacht, war einfach nach vorn gestürzt, um der erste zu sein. Dass das Wasser tiefer wurde hatte der kleine Wolf nicht berechnet, war sichtlich erschrocken, als der schlammige Boden unter seinen Pfoten plötzlich verschwand. Ein kurzes Aufquieken verließ seinen Fang, strampelnd kam er wieder auf festeren Boden, tauchte vorher jedoch einmal unter. Sein kleines Herz schlug wild, erschrocken von diesem unerwarteten Bad. Tropfend blieb er im Wasser stehen, blickte vom Wasserfall, der einfach weiter rauschte, zu den Erwachsenen und Kainuu. Er hechelte, konnte trotz der weichen Beine dennoch recht fest stehen. Er nickte in Dannsairs und Arkas‘ Richtung.

Ich glaube... ... ihr müsst vorgehen.“