Night-Wolves
13 | Nächtliche Abenteuer - Druckversion

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- Laines - 06.08.2011

Laines trottete ruhig hinter den Welpen her und behielt Liath amüsiert im Auge. Er sagte nichts zu Liaths Begründung, warum er die Windhexe wohl verärgert hatte, das zu erzählen war schon okay. Die zwei Welpen gingen ihm anschließend beide ins Netz und verkündeten so mutig zu sein, dass er – Laines – jetzt schon den Ort enthüllen konnte. Der Tiefschwarze grinste die jungen Wölfe an und tat dann so, als würde er sehr unentschlossen und skeptisch abwägen.

Hmm, ich weiß nicht ... und wenn ich es euch verrate, ist es auch nicht mehr halb so aufregend!“

Kaum dass er die Worte ausgesprochen hatte, erwachte Yeven aus ihrer Starre und erwies sich leider als totale Miesmacherin. Laines warf ihr einen enttäuschten Blick zu und murrte was von „Spielverderberin“. Er hatte bloß die Absicht gehabt den Welpen – und sich selbst – ihre Erkundungstour etwas schmackhafter zu machen und diese Langweilerin hatte nichts Besseres zutun, als das einfach mal zu versauen. Und das auch noch, nachdem er schon angefangen hatte, es ein bisschen spannender zu machen! Arme Yoruba, ihre Mutter bewies die Auffassungsgabe eines Faultieres. Laines Laune war definitiv am Sinken, wie er sich vorstellte, dass jeder neue Versuch die Sache ein bisschen lustiger zu gestalten, von Yeven zerschlagen werden würde. Ein Berg voller Steine. Man, jetzt waren die Welpen bestimmt außer sich vor Aufregung.
Er beschloss, Yeven erst mal einfach zu ignorieren und wandte sich an Liath.

Schon, aber ein Gewitter ist noch etwas anderes als nur Regen. Die hellen Blitze, die bei einem Gewitter über den Himmel zucken, können nämlich auch die Erde treffen. Und wenn einer von uns von so einem Blitz getroffen werden würde wäre das ... ungut. Selbst wenn ein Blitz in der Umgebung einschlagen würde, wäre das gefährlich. Deshalb müssen wir dann einen Unterschlupf suchen.“,

erklärte Laines wahrheitsgemäß und ohne besondere Verpackungen in Märchengeschichten. Während eines Gewitters auf einem Geröllfeld rumzulatschen, wäre definitiv nicht besonders sicher. Sie konnten also nur hoffen, dass es tatsächlich nicht gewittern würde.


- Liath - 06.08.2011

Verdutzt erwiderte Liath Yorubas Blick. Das hätte er nicht gedacht. Da hatte er geglaubt, er sei der einzig verrückte gewesen, der sich ins Wasser getraut hatte, und dann war er das gar nicht. Viel schwerer wog aber die Tatsache, dass Yoru laut eigener Aussage nichts passiert war. Ein wenig entsetzt klappte Liath' Maul auf und er brauchte kurz, ehe er eine Erklärung dafür gefunden hatte.

„Komisch. Vielleicht mag sie dich ja.“

Fast schon ein bisschen schnippisch verzog er das Gesicht und überlegte, ob das wohl möglich war. Dass die Windhexe jemanden vorzog, wäre ziemlich unfair. Oder sie hatte gerade geschlafen, als Yoruba das Wasser bezwungen hatte. Wahrscheinlich war es eher das. Er wollte gerade seine plausible Theorie hinterherwerfen, als Yorubas Worte seine Gedanken schlingern ließen. Waldgeist? Irritiert legte er den Kopf schief und sah seine Fastschwester an, wie um zu prüfen, ob sie die Wahrheit sagte.

„Echt? Hast du den schon gesehen? Weil ich hab' nämlich die Windhexe schon gesehen. Sie hat lange Stacheln auf dem Rücken … eh. Jedenfalls, was ich nicht sehe, daran glaube ich nicht.“, antwortete er altklug auf Yorubas Geschichte.

Ihm war gerade noch eingefallen, dass er nicht zu viel über die Windhexe preisgeben durfte. Vorsichtig schaute er zu Laines, um zu sehen, wie er darüber dachte. Da stand immer noch der geheime Ort zwischen ihnen, den die Erwachsenen kannten und die beiden Welpen nicht. Es fiel Liath schwer, nicht bettelnd an Laines hochzuspringen, um ihm den Ort zu entlocken. Völlig unerwartet jedoch löste schließlich Yeven das Rätsel. Augenblicklich war die Spannung futsch und Liath Schultern sackten in sich zusammen. Enttäuscht und vorwurfsvoll blieb sein Blick an dem Schwarzen hängen, der ihnen den Ort doch so angepriesen hatte.

„Oooch. Das ist doch langweilig. Ich will mir keinen Steinhaufen angucken.“, nörgelte er.

Sofort hielt er Ausschau nach einer Möglichkeit, seinen beiden Aufpassern zu entwischen. Vielleicht konnte er in den Wald laufen und Laines und Yeven im Unterholz abhängen. Sehnsüchtig blickte er zur Seite, wo tiefe Dunkelheit herrschte. Er musste auf eine günstige Gelegenheit warten, wenn Laines und Yeven zu abgelenkt waren, um sein Fehlen sofort zu bemerken. Und dann würde er sich selbst etwas Spannendes suchen. Aus Angst, Yoruba könne ihn verraten, sagte er ihr nichts von seinem Plan. Laines und Yeven bedachte er hin und wieder mit einem kontrollierenden Blick, aber im Moment schien sein Vorhaben unmöglich.

„Nein wir verärgern sie doch nicht. Wir sind ja nicht im Wasser und DU kannst sie eh nicht verärgern.“, beruhigte er Yoruba etwas abwesend, ehe er sich auf Laines' Erklärung zum Gewitter konzentrierte.
„Was wollen die Blitze? Und was passiert, wenn sie die Erde schlagen?“

Offensichtlich neugierig schaute er zum Himmel. Er war deutlich weniger eingeschüchtert als sonst. Eigentlich wollte er nur weg, in den Wald, nicht zu dem doofen Steinhaufen. Hauptsache was Spannendes sehen, und vielleicht waren die Blitze ja so etwas.


- Kainuu - 06.08.2011

Als Dannsair seine Pfote hob, die Kainuu doch eigentlich zum Ankuscheln gedacht hatte, wurde der Kleinen klar, dass es schon wieder nicht so lief, wie sie wollte. Augenblicklich verlosch das strahlende Lächeln und schon schlug auch der Schwarze die Bitte der Welpen aus. Allerdings weitaus freundlicher als Arkas und mit einer Erklärung, über die Kainuu zunächst nachdenken musste. So trat ein konzentrierter Ausdruck auf ihr Gesicht und ihre Stirn krauste sich. Ganz eindeutig: Die Kleine dachte nach. Es war ziemlich dunkel, deshalb war es irgendwie naheliegend, dass es nicht so viel zu sehen gab. Und Onkel Dannsair würde ja nicht einfach so behaupten, dass bei Sonnenaufgang die Quelle am schönsten war. Außerdem versprach er, dass sie später losgehen würden. Versprach er es wirklich? Da musste sie sich rückversichern, sonst würde sie nicht einfach so nachgeben.

“Aber Onkel Dannsair, versprichst du bei Sonnenaufgang mit uns zur Quelle zu gehen?“

Unerbittlich hatte sich ihr Schokoblick nun an die Augen des Schwarzen gehängt und war nicht gewillt loszulassen, bevor sie ihr Versprechen bekommen hatte. Nicht einmal das erneut angepriesene Rätsel hielt sie davon ab, zudem mochte sie keine Rätsel. Sie war einfach nicht so schlau wie ihre Geschwister oder Kody, sodass sie sowieso stets als Letzte auf die Lösung kam und das auch nur mit Hilfe. Sie machten keinen Spaß und meist war Kainuu danach traurig. Und ohne ihren Papa war Traurigsein noch viel, viel schlimmer. So schlimm, dass bereits jetzt ihre Öhrchen herunterhingen und sich ein Schluchzer in ihrem Bauch zusammenzubrauen begann. Und dann trat Arkas dazu und streute Salz in die Wunde. Seine ersten Worte begriff Kainuu nicht, denn nun schien er ja plötzlich doch zur Quelle gehen zu wollen, dabei hatte er vorher so eindeutig Nein gesagt? Aber dass sie klein und ängstlich war, stimmte genau und zudem viel zu dumm um Rätsel zu lösen. Kainuus Kopf sackte etwas nach unten und der Schluchzer kam jämmerlich klagend aus ihrem kleinen Mäulchen. Doch Arkas war noch nicht fertig, verwirrte sie jetzt vollends und machte ihr Angst. Er wollte alleine mit Dainnsair gehen, aber wohin? Zur Quelle? Warum? Zum Abenteuer? Gerne, aber er konnte sie doch nicht hier zurücklassen! Nun waren Kainuus Augen größer geworden und starrten Arkas voller Entsetzen an. Aber der Graue machte weiter. Nun ging es um Mut – zu was eigentlich? – und zuerst wurde Kody mit bösen Blick danach gefragt, dann Kainuu. Kaum hatte Arkas seine Frage zu Ende gestellt, begann Kainuu zu schreien. So laut sie konnte und so traurig, hilfesuchend und jämmerlich wie nur irgend möglich. Es klang wie eine Mischung aus dem lauten Fiepen eines Wolfes, dem jemand auf die Rute getreten war und dem hilflosen Jaulen eines sich in schrecklicher Gefahr befindenden Welpen.

“Paaaapaaaaaaaaaaaaaaa! Paaaaapaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Hiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilfe! Paaaapaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“

Dann warf sie sich auf den Boden, jammernd und schluchzend, sich der Tatsache bewusst, dass ihr Papa so schrecklich weit fort war und sie ihn jetzt doch so schrecklich dringend brauchte. Alles hätte sie jetzt dafür getan, dass Devaki zu ihr kommen und sie beschützen würde. Ihr Papa hatte sie doch immer vor allem beschützt. Warum war er jetzt nicht da, wo doch jeder böse zu ihr war, sie alleingelassen werden sollte und Arkas auf ihrem jämmerlich zusammengekratzen Selbstbewusstsein herumtrampelte? In den Schlamm gedrückt und die Augen mittlerweile fest zugekniffen, nuschelte sie zwischen ihren Tränen immer wieder einige Worte hervor.

“Nicht mutig … Nicht schlau … Kein Rätsel … Nicht alleinelassen … Angst … Papa … Papa … Papa.“


- Yoruba - 08.08.2011

Irgendwie waren die letzten Reaktionen der Anderen für Yoruba viel zu schnell. Ihr schwirrte förmlich der Kopf und die ganze Situation mit den bedrohlichen Wolken machte es nicht unbedingt besser. Am liebsten hätte sie kehrt gemacht und wäre zur Höhle gelaufen. Normale hätte sie sich sehr gefreut das Revier zu erkunden, aber unter Anbetracht des Wetters und der drohenden vollkommenen Dunkelheit fühlte sie sich sichtlich unwohl in ihrem Fell. Warum hatten die Erwachsenen ausgerechnet heute für einen Ausflug Zeit gefunden? Sie versuchte zwar ihre Gefühle zu unterdrücken, aber für die beiden Älteren war es bestimmt nicht sonderlich schwer dies trotzdem zu bemerken. Sie stand zwar neben ihrem „Bruder“, doch ihr Blick zuckte immer zwischen Laines, Yeven und Liath hin und her, Unruhe war deutlich zu spüren. Doch dann kam ihre Mutter an ihre Seite, ganz einfühlsam wie sie nun mal war, beugte sie sich vor und flüsterte Yoru ins Ohr, sie sollte keine Angst vor der Windhexe haben. Sie beruhigende Nase an ihrem Ohr und die leise Stimme brachten sie junge Fähe dazu sich wieder zu beruhigen und einen etwas klareren Kopf zu bekommen und so bemerkte sie nun auch Liaths eigenartigen Blick. Seine Aussage klang noch eigenartiger, irgendwie war sein Stimme seltsam verstellt. War er eifersüchtig, weil die Windhexe bei ihm nicht kam? Yoru hatte ihn mit ihrer Aussage eigentlich nicht verärgern wollen, also runderte sie schnell zurück..

„Naja, Devaki war aber dabei, vielleicht hat sie ja Angst vor deinem Papa, immerhin ist der doch der Anführer…Alpha“

Ja, genau dieses Wort hatte Devi ihr damals zu erklären versucht, verbunden mit all den Pflichten. Doch als der kleine Rüde realisierte, dass Yoru schon einen Geist gesehen hatte, wollte er ihr wohl nicht so recht glauben, irgendwie ärgerte das die Jungfähe. Ein kleines Schnaufen entwich ihrem Mund, bevor sie sich vorbeugte um ihn allwissend zu antworten

„Natürlich habe ich ihn nicht gesehen, er ist ein Waldgeist, Geister kann man nicht sehen, die leben in den Bäumen und überall im Wald und reden mit dir wenn es ihnen gefällt! Wo hast du denn diese Windhexe gesehen?“

Ihre Stimme war unabsichtlich ein wenig lauter geworden als geplant, und seit wann war sie so wissend geworden? Sie hatte doch selbst keine plausible Erklärung gehabt, woher diese komische Stimme gekommen war. Am besten wäre es gewesen, sie hätte Liath nichts davon erzählt. Mist! Warum hatte sie sich da wieder zu hochgeschaukelt! Außerdem wo hatte Liath diese Windhexe gesehen, Yoru konnte es sich nicht erklären und ihrem Kopf gelang auch keine wirkliche Vorstellung für dieses Wesen. Noch mitten in ihre Gedanken hinein stellte ihre Mutter plötzlich klar, wo es hinging, ganz ohne weiteres betteln. Ha, auf ihre Mama war Verlass. Geröllfeld, klang interessant, zumindest für Yoruba. Steine konnten auch Spaß machen und sie lernen das Revier kennen. Liath schien das aber alles andere als toll zu finden, er nörgelte rum und als sie zu ihm schaute bemerkte sie auch den Blick von Laines. Eben hatte er noch eher normal ausgesehen, nach der Offenbarung ihres Zielortes wurde seine Miene mehr und mehr düster, irgendwie erinnerte sie der Schwarze jetzt stark an Arkas, nur dass der Helle ständig mit diesem Ausdruck im Gesicht umher wanderte. Was hatte das ausgelöst? Das ihre Mama den Ort verraten hatte? Blödsinn! Yoru wollte, dass sie trotzdem Spaß hatten und es gelang ihr sogar den Regen zu ignorieren.

„Aber Liath, Steine können doch auch ganz klasse sein, wir könnten uns verstecken, oder vielleicht gibt es auch Tiere die wir unter den Steinen finden!“

Der Schwarze war irgendwie gar nicht ganz bei der Sache und als Laines plötzlich etwas über Blitze und so erzählte spitze die Fähe ihre Ohren. Liath hatte sich sofort an ihn geheftet und auch Yorus Blick war interessiert. Moment mal, hatte Mama nicht grad gesagt, dass es nicht gewittert, warum erzählte er jetzt von Blitzen. Die trat einige Schritte näher an Laines heran. Seine Erklärungen beruhigten die Fähe aber keineswegs, ganz im Gegenteil. Licht. Erde schlagen, unangenehm. Das klang alles nicht besonders toll. Die Frage die Liath hingegen stellte interessierte sie auch, sie wollte auch eine Antwort darauf haben!
Ein Blick zum Himmel sagte ihr, dass sie vielleicht lieber auch schnell zu den Felsen gehen sollten, umso schneller sie dort waren, umso schneller gings wieder heimwärts!

„Onkel Laines, vielleicht sollten wir ganz schnell zu den Steinen, oder morgen nochmal wieder kommen, wenn es nicht blitzt!“

Ihre Augen waren groß geöffnet und als kleiner Feigling konnte sie dies wohl kaum verbergen, selbst vor Liath nicht. Morgen wieder kommen, das war doch überhaupt der allerbeste Plan!


- Kodeiyan - 10.08.2011

Aufgeregt zuckten die hellen Ohren des kleinen Rüden durch die Luft, während er stehen blieb und ungeduldig den Blick zurück wandte. Keiner der anderen rührte sich, also wurde wohl doch nichts aus dem Besuch bei der Quelle? Dannsair erhob als erstes das Wort, und Kodeian neigte leicht den Kopf zur Seite. Nun wandte er sich mit seinem ganzen Körper dem Schwarzen zu, eine Augenbraue leicht gehoben. Kurz neigte er die Ohren an den Hinterkopf, trat dann einen Schritt auf den dunklen Rüden zu. Kainuu wollte bei Sonnenaufgang zur Quelle gehen, aber Kody kam da eine viel bessere Idee. Zumindest schien sie für ihn einfach... besser.

Und wenn wir bei der Quelle auf den Sonnenaufgang warten?“

Abwartend blickte er den größeren Wolf an, trippelte dann kleine Schritte auf die anderen drei Wölfe zu. Kurz blickte er von Dannsair zu Arkas, der seinen Kopf gesenkt hielt. Auf die Worte des bunten Rüden hin trat für einen kurzen Augenblick ein verwirrter Ausdruck in die braunen Augen des Welpen. Zu klein und zu ängstlich für ein Abenteuer? Kodys Ohren schnippten noch einmal durch die Luft, und ein protestierender Ausdruck trat in seine Augen. Er war zwar nun verwirrt, weil er nicht unbedingt wußte, was er nun wirklich wollte, aber das wollte er sich nicht anmerken lassen. Nun sah ihm Arkas direkt in die Augen, und Kody verengte diese leicht. Er stellte leicht das Nackenfell auf, versuchte auch so, sich möglichst groß zu machen. Auch wenn er so nicht wirklich an den grau-braunen heran reichte. Noch einmal wandte er sich zu Dannsair, dann blickte er – versucht – finster zu dem größeren Rüden zurück.

Natürlich! Du wirst es ja sehen!“

Okay... damit war nun noch nicht klar, was genau sie nun tun würden. Eigentlich hatte sich der Braune gerade zu Kainuu wenden wollen, um zu sehen, was sie besser fand. Aber kaum hatte er sie in seinem Blick, fing seine Freundin an zu schreien, panisch, traurig. Ein wenig verdutzt klappte Kody der Fang auf, und seine Ohren legten sich an den Hinterkopf. Was war denn nun? Besorgt neigte sich sein Kopf zur Seite, und vorsichtig trat er zu der kleinen Fähe, die inzwischen auf dem Boden lag. Vorsichtig, als könne er ihr weh tun, legte er neben sie, stupste ihr immer wieder mit der Nase in die Seite, an die Wange, gegen die Schnauze. Seine Rute pendelte leicht über den schlammigen Boden. Kodeiyan kuschelte sich an die braune Welpin, schleckte ihr kurz über die Schnauze und warf Arkas und Dannsaitr einen bösen Blick zu. Das war allein ihre Schuld! Einen Moment verharrte er so, ehe er noch einmal sachte mit der Zunge über Kainuss Nase fuhr.


- Dannsair - 14.08.2011

Es war erstaunlich. Zu ängstlich, zu stur, gab es bei Welpen denn nur Extreme? Arkas' Plan war doch so genial, wieso konnten sie nicht einfach mitziehen? Zugegeben, anfangs hatte ihn der Braunen verwirrt, warum sollte er denn jetzt nachgeben und doch mit zur Quelle kommen wollen? Doch Dannsair vermutete, dass es ein Ablenkungsmanöver war, so wie das seine zuvor. Natürlich war er Kainuus Idee, diese Alternative dennoch umzusetzen, nicht abgeneigt und bestätigte ihr seine Aussage mit einem sachten Lächeln und einem kurzen Schlecken über ihren Kopf. Kodeiyans Ausbruch hingegen ließ ihn endgültig die Geduld verlieren.

“Aber das Rätsel.. !“

brach es aus ihm heraus, und hätte er Hände besessen, hätte er mit diesen nun wild durch die Luft gestikuliert. Stattdessen hob er in einer aufgeregten Geste kurz seine Vorderpfoten vom Boden ab, so als wollte er zu einem Sprung ansetzen, und spreizte sie leicht, als sie wieder den Boden berührten. Mit gesenktem Kopf und eindringlichem Blick beobachtete er nun die Runde, lauschte mit Genugtuung den Worten des anderen Rüden, der einen ganz ausgeklügelten Plan zu haben schien. Das Vorhaben war gerettet – oder auch nicht. Gerade noch ein zustimmendes Nicken zu den Worten von Arkas – der Tänzer würde ihn in seinem Spiel unterstützen und sein schauspielerisches Talent vorführen – als Kainuu auch schon wie aus dem Nichts an Ort und Stelle zusammenbrach. Hä? Sagte auch Dannsairs Blick. Seine hellen Augen huschten über die Welpin, auf der Suche nach irgendwelchen offensichtlichen Verletzungen, was sonst könnte diesen Ausbruch erklären? Vorsichtig wollte er abermals die Nase senken, doch da war schon der kleine Rüde an ihrer Seite und so hielt er inne, bemerkte im selben Augenblick, dass es pure Angst war, die diese Emotionen beflügelt hatte. Verrückt.

“Aber Kainuu.. Arkas und ich sind doch dabei. Und so gefährlich kann das Rätsel gar nicht sein, immerhin ist das unser Wald. Dein Vater hätte dich gar nicht mit uns allein gelassen, wenn das auch nur irgendwie gefährlich sein könnte.“

Warum sie nicht den gleichen Gedanken hegte, fragte er sich. Warum sie so große Zweifel an seiner, Arkas' und der Vertrauenswürdigkeit ihres Vaters hatte. Da hatte sie wohl doch noch einiges zu lernen. Über all der Aufregung hatte Dannsair ganz ihr eigentliches Vorhaben vergessen – oder zumindest fast. Erwartungsvoll wanderte sein Blick nun von dem Welpenhaufen zu Arkas, in der Hoffnung, dass diese Angelegenheit nun geklärt wäre und mit dem leichten Anflug von Schuldgefühl, da er die Regeln des Spiels nicht ganz befolgt hatte, aber wenn das Ziel gefährdet war, musste man eben neue Maßnahmen ergreifen. Ja, für den Tänzer war diese ganze Geschichte noch immer eine ganz große, was war er gespannt, was Arkas da ausgegraben hatte..


- Laines - 15.08.2011

Sorry Kleiner. Ich hab’ ja versucht das Ganze ein wenig spannender zu machen!“

Damit Yeven auch zu spüren bekam, das für ein Spielverderber sie war, warf er ihr einen anprangernden Blick zu. Wegen ihr war Liath nun am Nörgeln und schon beim bloßen Rüberblinzeln wurde einem klar, dass sich der Welpe Besseres vorstellen konnte, als Steine anzugucken. Im Dunkeln. Er hätte natürlich versuchen können, den schwarzen Burschen zu beschwichtigen, sich irgendwas Spannendes auszudenken, aber da er sich jetzt sicher war, dass Yeven ihm das sofort wieder versauen würde, ließ er es bleiben. Stattdessen kniff Laines die Augen ein wenig zusammen, während er Liath beobachtete.

Liath, wenn dir der Sinn nach Abhauen steht, dann solltest du dich etwas unauffälliger verhalten, während du die Fluchtmöglichkeiten durchcheckst.“,

brummte der schwarze Rüde gelassen. In die Windhexengeschichte, zu der sich nun auch noch ein Waldgeist gesellt hatte, mischte er sich nicht mehr ein. Yeven hatte nicht nur Liath schwerst demotiviert. Da traute er sich schon fast nicht, die Sache mit den Blitzen auszuweiten. Nicht, weil er irgendetwas zu befürchten hätte, eher, weil er fürchtete, dass er doch etwas gereizt werden könnte, wenn Yeven nun weiterhin jeden Spannungsbogen im Keim erstickte, bis sie alle vor Langeweile umfielen. Allerdings schwieg die helle Mamawölfin schon wieder. Meine Güte, war die schräg drauf. Das nächste Mal, würde er es vermeiden mit ihr in eine Gruppe gesteckt zu werden. Vielleicht konnte man sie irgendwie abhängen? Kaum das er sich ein paar weitere Sekunden mit diesem Gedanken beschäftigt hatte und noch einmal zu Liath hinüber sah, kam ihm eine glänzende Idee. Sofort hob sich seine Laune wieder, und das lebhafte Glühen kehrte in seine flammend bernsteinfarbenen Augen zurück. Er war einfach zu gut, um sich den Tag verderben zu lassen. Aber noch konnte er seinen Trick nicht ausspielen, ein wenig würde es noch dauern. Erst, wenn sie tatsächlich beim Geröllfeld waren.
Jetzt konzentrierte er sich wieder auf die Welpen. Das Thema Blitze stand ja noch aus.

Hah, wir sind vielleicht nicht IM Wasser, aber dafür kommt Wasser vom Himmel! Und die Blitze wollen gar nichts, die können nicht denken.“

Er neigte seinen Kopf tiefer zwischen Yoruba und Liath, kämpfte das aufkeimende Gefühl von Beklemmung und sich bloß wieder von den Welpen zu entfernen, nieder. Geheimnisvoll und verschwörerisch dämpfte Laines die Stimme, damit Yeven ihn dieses Mal nicht hören konnte – nur die Zwei.

Das sind nämlich Waffen der Windhexe. Wenn sie wütend ist, nimmt sie die Blitze und schleudert sie auf die Erde herab. Wenn Blitze die Erde treffen, gibt es einen ohrenbetäubenden Knall. Sie treffen mit einer solchen Wucht auf, das davon sogar Bäume kaputt gehen können. Was passiert, wenn die einen von uns treffen würden, brauche ich wohl nicht erst erwähnen ...“ Er ließ Bedauern in seine Stimme einklingen, dann hob er den Kopf gut gelaunt wieder. „Aber ich pass’ schon auf, dass euch nichts passiert! Ich weiß, wie man mit ihren Launen umgeht. Und im Moment blitzt es auch gar nicht, Yoru, also ist alles in bester Ordnung.“


- Namíd - 16.08.2011

Auf die Korrektur seines Vaters wollte der junge Wolf gar nicht erst eingehen, denn ob es nun Schmättarlange, oder Schmetterlinge waren, war ja wohl völlig gleichgültig, wenn man die jüngste Entwicklung der kleinen Gruppierung in Betracht nahm. Während Papa Bär sich ruhig und gesittet mit ihm unterhielt, huschte Namíds Blick immer wieder zu Cheza hinüber. Er traute dem Braten einfach nicht und ehe sein Vater leichtgläubig Shila und sich selbst in Gefahr brachte, wollte der Schwarze Wolf viel lieber der Retter in der Not sein, der alle vor etwas ganz schlimmen bewahrte. Jaa, das war doch mal ein Plan. Erst musste er sich genügend Respekt verschaffen um dann irgendwann der Chef zu sein, denn Namíd war sich sicher, dass er unbesiegbar und viel zu stark für Cheza war.

“Monster klingt gut, Papa. Wer weiß, vielleicht verbergen sich in ihr magische Talänte!“

Er lauschte den Worten seines Vaters und flüsterte dann, fast noch leiser als der große Wolf.

“Oh. Also hatte ich doch Recht. Hm... Ach Papa mach dir doch an sowas die Pfoten nicht schmutzig, ich komm mit Cheza auch alleine klar. Kein Problem, ich bin nämlich schon sooo groß! Pssst. Du hast Recht. Ich bin jetzt gaaaanz lieb und dann kann ich vielleicht mal etwas herausfinden. So.. verdeckte Ermittlerungen!“

Der Kleine hatte sich ganz heiß geredet und bemerkte gar nicht, dass Nana sich verabschiedete.So, jetzt gab es also eine Planänderung. Er musste sich so gut es ging als verdecktet Ermitteler tarnen um dann aus dem Hinterhalt angreifen zu können. War ja eigentlich wie das richtige Leben. Die schrecklichen Gefahren waren immer so verlockend und man wollte sie unbedingt erreichen und wenn man es geschafft hatte, war man wohl möglich so gut wie Tod. Doch darüber machte sich der kleine Welpe noch keine Gedanken. Allein seine Neugier hätte ihn von solchen Ideen abgehalten.

“Au ja, ich mag noch zum Weiher. Chezaaa? Gibt es da auch Frösche und Kaulquappen?“

Gespieltes Interesse, Spannung – perfekt. Voller Stolt, stolzierte er herum und widmete sich nicht weiter dem Gespräch zwischen seinem Vater und Cheza. Viel interessanter war doch die Einladung von Shila zu einem Wettrennen!

“Na klar, aber du hast sowieso keine Chance!!“

Er rannte los, so schnell ihn seine Pfoten tragen konnte, kümmerte sich nicht mehr um seine Sorgen und lief einfach. So ein armer kleiner Welpe hatte aber auch soo viele Sorgen, mit denen er sich abrackern musste und Rudel vor dem Untergang (oder einfacher vor Cheza) zu retten war ja jetzt nur ein winziger Teil, denn der kleine Rüde sicherlich mit links erledigen würde. Pah, so ein Monster machte ihm doch keine Angst!


- Liath - 20.08.2011

Liath wollte sich von Yoruba nicht wirklich besänftigen lassen. Klar war sein Papa der Alpha und bestimmt konnte er auch ganz furchterregend sein, aber dass die Windhexe Angst vor ihm haben sollte, konnte er sich kaum vorstellen. Die Windhexe war ein Mysterium und so beängstigend, dass bestimmt auch Devaki vor ihr Respekt hatte. Anders als Yorubas komischer Waldgeist. Verächtlich schnaubte der junge Wolf.

„Dann sind Geister nur eine dumme Erfindung für kleine Welpen.“, gab er großspurig zurück. „Die Windhexe war am Strand, mehr darf ich dir nicht verraten.“

Er lächelte gönnerhaft von oben auf Yoruba herab (auch wenn der Größenunterschied kaum merklich war, aber das machte ja nichts). Damit befand er das Thema für beendet und schaute sich weiterhin um – wie er glaubte unauffällig – um die Möglichkeit zu Entwischen auch gleich beim Schopfe packen zu können. Nur blöd, dass Laines ihn durchschaut hatte. Als die Stimme des Schwarzen ihn enttarnte, zuckte Liath erschrocken zusammen und sah dann schuldbewusst zu ihm auf.

„Aber …!“ Okay, jetzt musste er sein Image retten. Hastig straffte er sich und schaute den großen Rüden fast schon vorwurfsvoll an. „Ich wollte gar nicht abhauen!“

Mehr fiel ihm nicht ein. Leider auch keine andere Tätigkeit, die er an die Stelle des heimlichen Umguckens setzen konnte, um glaubhafter zu sein. Er schnaufte enttäuscht und ließ die Idee mit dem neuen Abenteuer im Wald erstmal fallen. Wenn Laines Bescheid wusste, dann würde das nix werden mit dem Abhauen, denn immerhin hatte der einfach viel längere Beine. Gerade wollte sich der schwarze Welpe einen Stock schnappen, um an diesem all seinen Frust auszulassen, da war plötzlich Laines' Kopf zwischen ihm und Yoruba. Verblüfft blinzelnd hörte er zu.

„Waffen? So wie wenn ich diesen Stock nehme-“ Er schnappte demonstrativ den Stock mit den Zähnen und fuchtelte wild damit herum. Wahrscheinlich traf er dabei sowohl Laines als auch Yoruba, doch er merke es gar nicht. „- und euch damit haue?“

Fröhlich ließ er seine kleine 'Waffe' wieder fallen und dachte über den Rest nach. Natürlich wollte er nicht von einer dieser bösen Waffen getroffen werden und kurz ging sein Blick besorgt zum Himmel. Besorgt, keineswegs verängstigt. Denn er wusste ja, Laines war ein Hexer und konnte sie mit seinen ausfahrbaren Stacheln sicherlich bestens verteidigen. Und nun noch die Bestätigung dazu aus seinem fang zu vernehmen, bestärkte Liath nur darin. Lächelnd nickte er. Nun war es doch nicht mehr ganz so schlimm langweilig, auch wenn er das angepriesene Wasser aus dem Himmel schon kannte.

„Macht die Windhexe den Regen auch? Der ist aber keine Waffe. Badet sie dann, wenn es regnet?“, fragte er gut gelaunt nach.


- Yoruba - 22.08.2011

Innerlich schnaufte Yoruba über Liaths Uneinsicht zu ihrem Waldgeist. Eine Erfindung gegen Welpen, pah. Aber da sie wusste, wenn sie ihm nun etwas entgegen brachte, dass er ja Angst vor der Windhexe hatte, würde das ganze sicherlich in einer Balgerei enden und darauf hatte sie grad keine Lust. Liaths hochtrabenden Blick ignorierte sie so gut wie möglich, er benahm sich wie ein kleiner Babywelpe und auf dieses Niveau ließ sie sich nicht mit runter ziehen, immerhin war ihre Mama dabei und Laines, sie wollte nicht wieder beschimpft werden, weil sie irgendwelchen mist verzapfte und bedachte Liath kurz und knapp mit einem bösen Blick auf zusammen gekniffenen Augen. So. irgendwann würde sie es ihm schon noch zeigen! Doch bevor sie sich wieder irgendwie auf Laines konzentrieren konnte, immerhin hatte sie ihm ja eine Frage gestellt und erwartete darauf auch noch eine Antwort, erklang die Stimme des Schwarzen in der immer dunkleren Dämmerung, fast schon war es Nacht. Die Selbstgefälligkeit, die darauf hin auf ihren Augen abzulesen war konnte Laith nicht übernehmen. Ätsch, Laines hatte ihn erwischt wie er abhauen wollte. Hatte er sich doch zu dumm angestellt, geschah ihm auch ganz recht! Immerhin hatte er sie ja geärgert und seine Ausrede war auch mehr als lahm, selbst in ihren Ohren. Yorus Blick flog einmal zwischen den erwachsenen Wölfen hin und her. Yeven hatte nicht mehr viel gesagt, vielleicht wollte sie auch keine weiteren Verstimmungen hervorrufen um diese ganze Situation nicht noch mehr zu dehnen.

Doch als sie ihren Kopf wieder au laines drehte und bemerkte, dass dieser sich nun zu ihrem nervigen Bruder und sich gebeugt hatte, stockte ihr kurz der Atmen. So sah war sie ihm noch nie gewesen, aber bisher war er ja ganz nett, zumindest hatte er noch nicht angedroht sie zu fressen, okay, vielleicht hielt er sich auch zurück weil Mama dabei war, aber die hatte eigentlich keine Angst. Arkas sah immer viel böser aus und war es im Grunde ja nicht, aber das war ja ihr Geheimnis. Dass Blitze nicht denken konnten wunderte sie dann nicht so wirklich, Liath tat das ja manchmal auch nicht, aber das behielt sie lieber für sich selbst, sonst würde es nur Stress geben. Yorus Ohren spitzten sich, als Laines plötzlich seine Stimme senkte und auf dessen eigenartige Erklärung hin war ihr Mienenspiel wohl nur noch ein einziges Fragezeichen. Die schleuderte Blitze wenn man böse war? Häh?
Während sie noch über die Aussage nachdachte, schnappte sich ihr eigentlicher Komplize seinen stock und ruderte damit wild rum und traf sie dabei auch..

„Aua!, Pass doch auf Liath!“

Eine eindeutige Aussage für den wilden Handfeger und Liath schien vollkommen fasziniert von Laines Erklärung. Mit unschuldigen Welpenblick starrte sie nun den Großen an.

„Aber Onkel Laines, Liath hat doch gesagt, dass die Windhexe im Wasser lebt! Mama hat aber mal gesagt, dass es auch blitzt und donnert, wenn es nicht regnet, wie soll sie denn dann die Blitze schleudern und wie kommt sie in den Himmel? Fällt sie da nicht runter und tut sich selbst weh? Wenn sie so einen Blitz anfässt und der so laut ist und hell, tun ihr dann nicht die Augen weh und die Ohren und warum macht sie denn die Bäume kaputt? Die sind doch gar nicht böse!“

Yoru liebte die Natur und die Bäume, es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass dieses komische Windding ihnen wehtat!