Night-Wolves
13 | Nächtliche Abenteuer - Druckversion

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- Cheza Luna - 14.06.2011

Cheza lächelte freundlich und ihre Augen strahlten warm und fürsorglich. Ihr gefiel Shilas offene, neugierige Art, die sie in manchen Zügen an sich selbst erinnerte. Es war, als würde die Welpin ihr mit einem Schlag vor Augen führen, wie lange es her war, dass sie selbst so jung gewesen war. Gerne hätte sie noch einmal die Welt entdeckt, mit ihrem jetzigen, geschärften Bewusstsein. Möglicherweise nahm die Fähigkeit, mehr zu Wissen aber auch diese herzliche Weltoffenheit. Wahrscheinlich konnte man sich nie wieder als Welpe fühlen, wenn man einmal gefühlt hatte, dass man erwachsen war. Und wann immer sie versuchte, sich ganz in einen Welpen zu versetzen, kamen ihr Erfahrungen in die Quere und zerstörten alles. Es war nicht ihre Art, darüber enttäuscht oder gar traurig zu sein. Sie hatte eine sehr schöne Welpenzeit und vielleicht würde sie hier beim Rudel ein schönes, neues Leben haben.

„Ein Storch ist schon ziemlich gut. Ich habe versucht das Tier nachzumachen, das dein Papa soeben genannt hat. Einen Reiher. Die beiden Vögel sehen sich ziemlich ähnlich. Kennst du den Unterschied? Du hast aber auf jeden Fall gewonnen. Mein Bruder hat das Spiel immer so mit mir gespielt, dass der Gewinner das nächste Tier vormachen durfte.“

Sie lächelte Shila zu, nicht wissend, ob die Welpin dazu Lust hatte. Während sie kurz die Umgebung in Augenschein nahm, wachsam, damit sie von keinerlei Unheil überrascht werden konnten, erklärte Devaki seiner kleinen Tochter, dass Frösche nicht immer Frösche waren. Er beschrieb, wie ein guter Beobachter es nur konnte, das Aussehen einer Kaulquappe. Sie lächelte ihm zu und wandte sich dann wieder an Shila.

„Als ich so alt war wie du, da fand ich Frösche deshalb total interessant. Ich habe der fischähnlichen Form der Frösche, man nennt sie Kaulquappen, zugesehen. Sie hatten keine Beine und nur eine einzelne Flosse, mit der sie sich durchs Wasser bewegen konnten. Aber es gab viele verschiedene Altersstufen in dem kleinen Tümpel. Manche der Kaulquappen bekamen schon Beine. So wie die Frösche sie haben. Und wenn sie noch älter wurden, konnten sie an Land gehen. Aber da hatten sie immer noch diese eine einzelne Flosse, dass sah dann so aus wie ein Frosch mit Rute. Und die bildete sich dann irgendwann zurück, weil sie sie ja nicht mehr brauchten. Dann waren sie fertige Frösche.
Eine Weile habe ich mich gefragt, ob Wölfe irgendwann auch ihre Form verändern. Aber wir bleiben unser Leben lang so, wie wir sind. Die Veränderungen sind minimal, zumindest wenn wir erwachsen sind. Aber du wirst noch ganz viel wachsen.“


Sie schritt neben der jungen Familie her, die für diesen Ausflug aufgeteilt worden war. Ihr Blick glitt zu Devaki und seinem Sohn, dann zu der Wölfin, die ihnen bisher eher schweigend gefolgt war. Sie selbst hätte nicht gedacht, dass sie sich so intensiv mit den Welpen beschäftigen würde. Noch immer fand sie, dass sie als neue Wölfin im Rudel zurückhaltend sein sollte. Daher suchte sie gelegentlich Blickkontakt zu Devaki, um sich davon zu überzeugen, dass sie nicht zu weit ging. Sie war allerdings sicher, er würde ihr Einhalt gebieten, wenn er es für nötig befand. Vermutlich vertraute er ihr aber. Sie konnte es nicht wissen, hatten nicht darüber gesprochen, aber sie fühlte es. Vielleicht auch deshalb, weil sie ihn vertraute. Und weil sie sich fühlte, als würde sie ihn schon länger kennen, als die wenigen Tage, die sie hier war. Es war möglicherweise anmaßend, aber sie sah in ihm bereits einen Freund, obwohl sie mit dieser Bezeichnung normalerweise nicht so leichtfertig umging. Sie war dieses Mal nur bereits nach wenigen Gesprächen überzeugt, dass er es verdient hatte, als Freund betrachtet zu werden. Diese Gedanken ließen sie erneut lächelnd zu ihm blicken, ehe sie sich gänzlich Shila zuwandte, um deren Reaktionen aufmerksam zu verfolgen.


- Shila - 16.06.2011

Ui! Sie durfte ein Tier nachahmen? Spannend, was für eins sollte sie wohl wählen? Aber da gesellte sich Deva hinzu und es grenzte fast schon an ein Wunder, aber Shila war plötzlich ganz ruhig und artig, da war kein verspieltes Rumwuseln oder aufgeregtes Schwanzwedeln, die kleine Wölfin hörte ihrem Papa fast andächtig bei seinen Ausführungen zu, dann nickte sie leicht

"Papa, meinst du wir sehen heute kleine Welpenfrösche?"

erkundigte sie sich neugierig bei Deva, ehe sie Chezas Erläuterungen über diese Welpenfrösche zuhörte und den Kopf schieflegte

"Kraulwappen?"

das war ja ein seltsames Wort, wie diese Tiere wohl aussahen? Und warum verwandelten die sich und Wölfe nicht?

"Können wir uns gar nicht verwandeln?"

fragte sie Cheza neugierig, denn sie hatte ja schon als noch kleinerer Welpe davon geträumt auch so bunte Flügel wie die Schmetterlinge zu haben und dann einfach in den blauen Himmel loszufliegen. Aber so oft sie auch auf ihren Rücken guckte, da kamen keine Flügel zum Vorschein

"Sind die nicht traurig, wenn sie plötzlich nicht mehr sind wie Fische? Vielleicht wollen die ja gar nicht so aussehen wie ein Frosch"

ohje, wenn das stimmte, dann tat es der kleinen Shila plötzlich leid, dass sie so viele Frösche schon durchs Gras gejagt hatte. Weil dann waren das ja ganz arme traurige Tiere und wurden dann auch noch von ihr gejagt. Sie kannte das nämlich! Wenn sie mal traurig war - oder eingeschnappt, was bei Shila häufiger vorkam! - dann wollte sie auch nicht, dass jemand fangen mit ihr spielte!
Einen Moment grübelte Shila noch darüber nach und vergaß dabei sogar, dass sie ja jetzt dran war ein Tier nachzumachen. Aber die Frösche waren ihr in diesem Augenblick doch wichtiger, was nicht hieß, dass sie nicht sofort weiterspielen würde, denn dass das Spiel ihr gefallen hatte, das sah man an den immernoch leuchtenden Welpenaugen.



- Laines - 21.06.2011

Laines zog leicht eine Augenbraue hoch und blinzelte etwas irritiert. Das war mal eine Abfolge gewesen. Zuerst hatte sich Liath schuldbewusst zu ihm umgedreht, ein paar Sekunden später dann entsetzt und jetzt, wieder ein paar Sekunden später, strahlte der Welpe zu ihm herüber, als hätten sein Schubser und seine Worte die Sonne in Liath aufgehen lassen. Und als hätte sein Gehirn erst mal ein paar Rädchen drehen müssen, um das zu realisieren. Meine Güte. Wo war er hier nur gelandet.
Da Liath sich jedoch schuldig gezeigt hatte und Yoruba auf so eine perfekte Art und Weise zu verstehen gab, dass er nichts weiter erzählen würde, grinste Laines selbstzufrieden. Womit konnte man Welpen besser locken, als damit, von einem ganz geheimen Geheimnis zu reden? Der Tiefschwarze zog es jedoch vor, sich erst mal nicht in das Gespräch einzuklinken, in dem es bloß ganz unsinnig darum ging, ob die Welpen brav waren, oder nicht und wenn ja, wie brav. Yeven schien mit ihrem Starren auch ganz gut bedient zu sein. Und da die braune Wölfin scheinbar auch erst mal nichts anderes tun wollte, sah sich Laines schließlich dazu gezwungen, den Dreikäsehochs doch zu antworten. Nachher fragten sie sonst noch zwanzig Mal, wann sie da waren und wo sie überhaupt hingingen. Und das wo war zudem alles andere als spannend. Zum Geröllfeld. Joa, Kinder. Wir latschen hier einfach nur so rum und gucken uns mal ein wenig die Sehenswürdigkeiten an. Habt ihr so einen Stein schon mal gesehen? Nein? Wen wundert es! Hat ja auch jeder Stein eine andere Form. Die sehen trotzdem alle gleich aus? Tja, da habt ihr leider auch Recht. Die Form macht eben nicht alles. Laines beschloss also, die selbe Methode wie Liath zu verwenden.

Zu einem ganz geheimen Ort, den wir nur euch zeigen werden. Ich hoffe, ihr seid auch mutig genug!“

Ein prüfender Blick glitt zu Yeven, hoffentlich war sie keine Spielverderberin. Er hätte ihr ja zugezwinkert, um ihr verstehen zu geben, dass sie ihm seinen Spaß lassen sollte. Aber Welpen wussten solche Gesten schneller zu enttarnen, als man dachte.
Sein Blick glitt anschließend nach oben zum Himmel – und wieder hinunter, als er ein paar Regentropfen in die Augen bekam.

Wenn es blitzt und donnert wissen wir schon mal, dass die Windhexe wieder verärgert wurde. Und zwar ziemlich! Dann müssen wir uns wirklich beeilen und ganz schnell einen Unterschlupf suchen. Also Liath – Augen zur Vorsicht immer schön offen halten!“


- Dannsair - 23.06.2011

Dannsair hatte irgendwann nicht mehr richtig zugehört. Die beiden Welpen schienen gut beschäftigt mit sich selbst und 'Onkel' Arkas – er musste aufpassen, dass er ihn nicht irgendwann selbst so ansprach – und das war ihm ganz Recht. Diese paar Minuten, in denen das Plätschern des Wasserfalls ihre Worte übertönte, wenn er sich nur auf das Rauschen vor sich konzentrierte. Kurz schweiften seine Gedanken zu Yeven und Yoruba, er wusste nicht, wo sie sich herumtrieben, hatte bei der Aufgabenverteilung nur auf seinen eigenen Namen geachtet. Aber er traf sie sicher später wieder und dann konnten sie von ihren Abenteuern berichten. Für einen flüchtigen Augenblick wünschte er sich, dieser Moment sei schon jetzt. Andererseits würde er auch hier gut zu tun haben..

Auf einmal bemerkte er, dass der Wortschwall Arkas' endete und blickte sich nach ihm um. Er hatte eine Aufzählung von Gewässern gegeben, oder so und schien ganz offenbar nicht sehr bewandert in der Vielfalt dieses Elements. Natürlich kam der Schwarze nicht auf die Idee, sich in dieser Gelegenheit als besserwissend zu präsentieren, eher in selbstverständlichem Ton bot er seine Hilfe an.

“Sümpfe und Moore. Und die salzigen Pfützen, wenn der Mond das Meer zurückzieht.“

In Letzteren fand man gerne kleine Krebse und zurückgebliebene Fische, die meist leichte Beute für die jungen Geschwister gewesen waren. Salzwasserfische schmeckten ohnehin viel besser, als die aus Seen und frischen Flüssen, warum auch immer.

Und währenddessen kam Kainuu eine ganz hervorragende Idee. Dannsair spitzte sofort die Ohren, als sie Arkas ihren Vorschlag unterbreitete. Das musste doch machbar sein. Ein wenig klettern und immer auf seine Pfoten achten, damit man nicht abrutschte.. Aber wahrscheinlich war es eine dumme Idee, und so mischte sich der Schwarze nicht ein, sondern beobachtete nur, wie sich der Braune äußern würde. Seine Entscheidung war sicher die richtige und der Tänzer tat gut daran, sich zum Schluss auf seine Seite zu schlagen.


- Arkas - 24.06.2011

Als Dannsair die Aufzählung die Arkas begonnen hatte fortsetzte, merkte dieser sich sofort, was der Dunkle zu ergänzen hatte. Sollte die Frage wieder einmal aufkommen, würden ihm diese Antworten nichtmehr entgehen. Darin sich Fakten zu merken war Arkas der Meister. Er schaffte es Ordnung in seinem stets anwachsenden Wissensschatz zu halten und schnell das parat zu haben, was er suchte. Sümpfe und Moore… gut, kannte er nicht, war er noch nie durch gekommen. Bei Gelegenheit würde er diese Lücke mal füllen, und sei es nur indem er sich erklären ließ, wie genau so ein Sümpf oder Moor aussah. Und auch das Phänomen das Dannsair im Anschluss beschrieb war ihm unbekannt. Der Mond zieht das Meer zurück, diese Aussage kam dem Rüden sofort merkwürdig vor und er war sich nicht sicher, ob es sich dabei nicht nur wieder um eine Spinnerei von Dannsair handelte, da er das aber nicht genau sagen konnte, blieb er still und nickte nur. Als Kainuu seine eigene Aufzählung noch ergänzte, in dem sie darauf einging warum das Meer gefährlich sei und dass es da auch noch den Weiher gebe, schmunzelte er leicht und nickte anerkennend, als sie ihn aus ihren Augen heraus anstrahlte. Die Kleine war nicht dumm, das war doch schon mal nicht schlecht.

Kurz gesellte sie sich zu Kody und besah sich staunend den Wasserfall von unten, bevor ihn ihr enttäuschter Blick traf als Reaktion darauf, dass er ihr nicht sagen konnte wie das mit dem Wasser in den Wolken und aus dem Boden kommend funktionierte. Aber sogleich stahl sich wieder ein Grinsen auf ihre Lefzen. Das kam Arkas unheimlich vor. Sie heckte etwas aus, daran bestand für ihn kein Zweifel. Er kannte diesen Gesichtsausdruck zu gut. So lange sie noch in Gedanken war, richtete er seine Aufmerksamkeit kurz auf Dannsair. Im leisesten Flüsterton meinte er zu ihm:

"Das mit dem Meer musst du mir später nochmal genauer erklären…"

Der Tonfall des Rüden klang weniger nach Bitte als nach Aufforderung. Eine alte Gewohnheit, die ihm nicht mal bewusst war beziehungsweise um die er sich nicht scherte. Inzwischen hatte er zumindest ein wenig Respekt vor dem anderen Rüden was ein Fortschritt war, denn zu Beginn war nicht einmal an einen Hauch Respekt dem verrückten Träumer gegenüber zu denken gewesen. So behielt er seinen freundlichen Gesichtsausdruck und widmete sich wieder den beiden Welpen. Kainuu war nicht mehr da, wo sie noch eben gestanden hatte und einen Augenblick später spürte Arkas ihren kühlen, schlammigen Pelz an seiner Vorderpfote und musste mit ansehen, wie sich die großen Augen in seine bohrten und die Rute freudig hin und her schwang, als sie ihre Frage äußerte.

"Zur Quelle?!"

Sein eigener Gesichtszug entglitt ihm kurz und sein Maul stand einen Moment lang offen. Ihm entging nicht, wie sich die Ohren des Tänzers neben ihm sofort aufrichteten. Immerhin schwieg dieser und beobachtete nur. Arkas hätte es nicht gebrauchen können, dass der Rüde nun auch noch darauf einging und die Kleine in ihrem Wunsch bestärkte.

Bei diesem Wetter? Mitten in der Nacht? Na toll… glitschige Steine, Klettern, die Gefahr auszurutschen, abzustürzen und irgendwo zwischen dreckigen Felsen liegen zu bleiben, bis die ersten Krähen kommen… zu verrecken. Vergiss es!

Tagsüber war das schon eine Tortur. Der Rüde wusste wovon er sprach, einmal war er schon dort gewesen und hatte feststellen müssen, wie unspektakulär dieser Ort war. Das Wasser plätscherte einfach so aus einer Lücke im Stein heraus und das war es. Floss unter den Steinen bis hier zum Wasserfall und fiel herunter.
Er merkte, wie sich die Augen der kleinen Fähe mehr und mehr in seine bohrten, sie bittend, flehend, freudig erwartend und unschuldig zu ihm hinauf sah, dieser noch so kleine Wolf mit seinem großen Kopf. Es war klar, wie Arkas reagieren musste.

"Nein!"

Entschieden, unerbittlich und ohne Kompromisse. Anders konnte man dieses Nein nicht verstehen. Die Miene des Rüden versteinerte sich, ohne dabei unzufrieden zu wirken, zeigte lediglich keine Gefühlsregung mehr. Wenn sie geglaubt hatte, ihn so herum zu kriegen, musste sie nun lernen, dass er nicht ihr Papa war. Bei Devaki wäre er sich ziemlich sicher gewesen, dass dieser vielleicht der Vernunft zum Trotz nachgegeben hätte. Er jedoch schritt nur langsam um die Welpin herum zum Rand des Gewässers, senkte den Kopf und trank kurz einen kalten Schluck. Die Zunge glitt einige Male in die leicht pulsierende Oberfläche, während von oben neues Wasser nachströmte, sowohl aus den Wolken, als auch vom Wasserfall. Die Rute hing regungslos und ruhig am Hinterteil des Rüden, dass er in diesem Moment der Gruppe zugewandt hatte. Er hatte keine Lust auf die womöglich enttäuschten Blicke der beiden Kleinen oder den Verstörten Blick des älteren Rüden. Die Entscheidung war gefallen. Einen Moment schwieg er, als er den Kopf wieder gehoben hatte. Dann drehte er sich wieder zu ihnen um, legte einen verschwörerischen Gesichtsaufdruck auf und hob die Nase etwas höher als sonst, so dass es aussah als würde er von noch weiter oben auf sie hinab blicken.

"Das heißt… wenn ihr das viel größere Abenteuer verpassen wollt, könnt ihr gerne mit Dannsair alleine zur Quelle tapsen. Dann stürze ich mich derweil hier ins Unbekannte und löse alleine das Rätsel, das bisher noch keiner lösen konnte."

Er trat wie beiläufig zur Seite, so als wolle er ihnen nicht weiter den Weg versperren, was jedoch Unsinn war, da er nach wie vor am Wasser stand wo kein Weg weiter führte. Sein Blick lag dabei nun direkt auf Dannsair gerichtet, hoffend, dass dieser ihm seine Taktik nicht zunichtemachen würde.


- Namíd - 26.06.2011

Da fragte sein Vater ihn doch nicht allen Ernstes, ob die Dunkelheit ihm etwas ausmachen würde, oder? Es war nun wirklich ziemlich schnell dunkel geworden und das nächtliche Abenteuer hatte erst ziemlich unspektakulär begonnen, bis Shila und Cheza – zu der Namíd noch nie großen Kontakt hatte – sich wie Frösche bewegt hatten – bzw. es versucht hatten. Das war vielleicht ein lustiges Spektakel und wie das aussah! Frösche waren da viel gelenkiger und akrobatischer und nicht so steif… Tja, ein Frosch müsste man sein!

“Nein Papa, das macht mir nichts aus… Ich mag nur nicht so gerne Frösche. Die blasen sich immer auf und sind langweilig… Ich will Flattermänner! Die Bunten, die sich immer gaaanz ruhig auf die Pflanzen setzen, denen kann man hinterher jagen!“

Er sah seinem Papa in die Augen… Wenn er wütend war, weil Namíd schon wieder etwas ausgefressen hatte, dann konnte man richtig Angst vor ihm haben. Seine Augen waren dann immer ganz böse und funkelten, aber im Endeffekt machte er sich ja nur Sorgen – was natürlich völliger Blödsinn war!

“Ich kann schon auf mich selbst aufpassen.“, grummelte er leise vor sich hin.

Um allerdings vor seinem Vater nicht als Angsthase da zu stehen, beschäftigte er sich nun intensiver mit dem, was sich vor seinen Augen abspielte. Shila schien ganz begeistert von den Gaulklappen. Namíd ließen die eher kalt. Die waren uninteressant. Wo waren die Quak-Quaks? Wieso gab es denn kaum etwas, was man jagen konnte? Schließlich schubste sein Papa ihn dann auch noch in die Richtung von Cheza, was er mit einem leisen Quieken kommentierte! Er kannte Cheza doch gar nicht richtig. Wo war eigentlich seine Mama? Die war doch sonst immer hinter ihm her, aber nicht das er sie brauchte.. Niiiemals!

“Das sieht komisch aus, was ihr da macht… Kannst du auch so wie ein Flattermann fliegen? Und dich auf Blumen setzen? Naaa, kannst du das auch? Ich kann das, ich bin sogar sooo gut!“

Namíd lief auf einen nahe gelegenen Stein zu und sprang darauf. Konzentriert lächelte er seinen Papa an, eher er auch schon sprang und wie ein Kartoffelsack wieder auf den Boden plumpste. Upps... Das war aber auch blöd! Diese Dinger brauchten nur mit den Beinen wackeln und schon waren sie weg und er krabbelte hier unten herum, wie ein dummer Frosch, aber der konnte wenigstens schön hüpfen… Seine Schwester war ganz besessen und hörte Chezas Erzählungen aufmerksam zu.

“Sag mal Cheza? Woher weißt du denn das alles? Warst du auch mal eine Gaulkrappe? Wenn ja, war ich dann auch mal ein Flattermann? Oder eine Quak-Quak?“

Nun doch noch von dem Gespräch völlig gefesselt, vergaß er die anfängliche Scheu vor Cheza völlig und setzte sich, schwanzwedelnd auf den Boden und prüfte sie gut, Ihm entgingen die Blicke zu seinem Papa nicht. Ha! Sie fragte sich bestimmt, ob sie ihr Geheimnis verraten durfte. Sie war ganz sicher früher mal eine Gaulkrappe! Namíd war sich hundert prozentig sicher und wartete nur darauf, dass Cheza ihre Schnauze aufplusterte und anfing, Froschgeräusche zu machen. Er stand auf und stellte sich drohend vor seine Schwester.. Nicht das Cheza sie auch noch zu einer Art Fisch verwandeln wollte. Das konnte er nicht zu lassen! Fragend blickte er zu seinem Vater. Ob der wohl davon wusste? Nein, dann hätte er Namíd und das gesamte Rudel von Cheza geschützt und diese niemals aufgenommen, aber warum unternahm er nichts? Sie schwebten schließlich in einer grooooßen Gefahr!!!


- Kainuu - 27.06.2011

Kainuu hätte es erwarten müssen. Natürlich, immerhin hatte sie mit Arkark geredet, der brummelige Onkel, der nicht gerade nach Wünscheerfüller aussah. Trotzdem entglitten ihr ihre Gesichtszüge, als er schlicht und ohne jede Freundlichkeit oder Sanftheit ihre Bitte ablehnte. Enttäuschung zog sich über ihren Schokoblick und augenblicklich sackte ihr Kopf, ihre Ohren und ihre Rute nach unten, als hätte man Fäden, an denen diese Körperteile aufgehängt worden waren so eben gekappt. Der Braune ließ sie alleine stehen und trat zum Tümpel, schien sich nicht mehr weiter um sie kümmern zu wollen. Plötzlich fror die Kleine und beinahe hätte sie einen jämmerlichen Laut in Kombination mit einem Ruf nach ihrem Papa von sich gegeben. Der Wasserfall war nicht mehr spannend und selbst der Regen konnte sie nicht aufheitern. Eine kleine Bewegung am Rande ihres Gesichtsfelds ließ sie leicht aufblicken und Kody knapp neben ihr erkennen. Beinahe hätte sie ihn vergessen! Erleichtert, dass wenigstens ein Wolf in ihrer Nähe war, der sie hoffentlich noch immer mochte, kroch sie zu ihm und kuschelte sich schlammverschmiert an ihren Freund, sodass sie zu einer einzigen Schlammkugel wurden. Ein ganz leises Schluchzen, nicht laut genug, um im Tosen des Wasserfalls von jemand anderem als Kody gehört zu werden, kam aus ihrem Mäulchen. Eine unangenehme Stille entstand, die sogar die Kleine sofort spürte. Entweder war sie auch Onkel Arkark aufgefallen oder aber ihm war wirklich just in diesem Moment eine Idee gekommen, die Kainuu doch ein wenig glücklich machen könnte. Der Braune drehte sich wieder um und schlug vor, dass sie beide einfach mit Dannsair zur Quelle gehen könnten und Arkark derweil irgendetwas anderes tat. Dass der Braune mit seinen Worten von Rätseln und Abenteuern etwas ganz anderes hatte auslösen wollen, fiel der Kleinen nicht auf, sie hörte aus seinen Worten lediglich das, was sie sich gewünscht hatte. Eine Möglichkeit, doch noch zur Quelle zu gehen! Als hätte man es soeben geschafft, die Fäden wieder zusammenzuflicken, schoss ihre Rute, ihre Ohren und ihr Köpfchen nach oben und sie sprang einen kleinen Schritt nach vorne, in Dannsairs Richtung.

“Ja, Onkel Dannsair, geh mit uns hoch zur Quelle! Onkel Arkark kann hierbleiben!“

Schon strahlte sie wieder, als würde es eine unglückliche Kainuu nicht geben und als wäre es nicht sie gewesen, die vor wenigen Augenblicken beinahe jämmerlich jaulend nach ihrem Papa gerufen hätte. Sie drehte sich zu Kody um, hüpfte auf ihn zu, zog ihm am Ohr und nuschelte währenddessen hervor.

“Komm schnell, Kody, Onkel Dannsair geht mit uns zur Quelle!“

Dann ließ sie von ihrem Freund ab, sprang wieder auf Dannsair zu, drückte sich kurz an seinen Lauf und postierte sich dann in aufbruchsbereiter Pose um zu zeigen, dass es sofort losgehen konnte.


- Devaki - 30.06.2011

Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lefzen, als Namíd selbstbewusst zu Cheza stapfte und sie mit Fragen bombadierte. Genau wie Shila hatte der kleine Mann seinen eigenen Kopf und war selbstbewusst wie eh und je. Damit tanzte eigentlich nur Kainuu aus der Reihe. Selbst Kody, ihr kleiner Neuzugang, war aktiv und mutig. Deva folgte Namíd zu den beiden Fähen, nicht aber ohne zuvor einen lächelnden Blick zu seiner Schwester zu werfen. Sie her, das ist meine Familie, schien er wohl zu sagen, auch wenn Deva selbst nicht genau wusste, wieso eigentlich. Er hatte Nana ja nichts zu beweisen und er war sich ziemlich sicher, dass sie sich ohnehin für ihn freute. Mit einem Schlenker seiner Rute wandte er sich wieder um und stieß genau in dem Moment zu den anderen Dreien, als Namíd Cheza aufforderte sich wie ein Schmetterling auf eine Blume zu setzen. Deva schüttelte leicht den Kopf.

„Die Flattermänner heißen Schmetterlinge, Namíd. Und ein Schmetterling ist doch viel kleiner als Tante Cheza oder du. Oder ich, ich kann das nämlich nicht, ohne, dass die Blume kaputt geht. Aber wenn du dich so gut auf kleine Blumen setzen kannst, wieso machst du es uns nicht einfach mal vor, damit wir wissen, wie das geht?“

Er schmunzelte ein wenig und wandte den Kopf in Richtung des Weihers, ihres eigentlichen Ziels.

„Ich glaube ich hab dahinten schon ein paar schöne Blumen sehen können. Die sind vielleicht auch ein bisschen größer, da ist es dann nicht so schwer. Oder was meint ihr?“

Der Schwarze warf einen kurzen Blick zu Cheza herüber und zwinkerte ihr amüsiert zu. Ob sie die anderen Fragen der Kleinen beantworten wollte, würde er ihr selbst überlassen. Seine Aufgabe bestand aber darin, den beiden ein paar Manieren – auch gegenüber Fremden oder Bekannten – beizubringen. Und dieser Aufgabe kam Deva mit Sorgfalt und Ernsthaftigkeit nach. Manch einer mochte meinen zu ernst, wie viele Dinge, die Deva unter seine Schirmherrschaft nahm. Doch wer so etwas behauptete, machte dem Schwarzen viel mehr Freude, als dass er ihm schadete. Viel mehr würde es ihn verletzten, wenn man ihm vorwarf nicht gewissenhaft genug zu sein, in dem was er tat. Da das noch nie vorgekommen war, nahm er aber an, dass er sich bis jetzt gut geschlagen hatte.Also nickte er Cheza leicht zu und wandte sich dann wieder in Richtung Weiher. Er setzte die Pfoten langsam voreinander, um abzuwarten, ob die anderen ihm folgten.

((Ich hab Namíds "Wir schweben alle in Gefahr" (xD) extra nicht beachtet. Das überlass ich Cheza, damit Deva nicht so drinhängt, falls ich jetzt ewig nicht zum Posten komme))


- Liath - 01.07.2011

Liath grübelte darüber nach, ob er mehr von der Windhexe erzählen durfte, denn Yoruba fragte nach. Was hatte er denn eigentlich gemacht? Gute Frage. Er holte Luft, hielt sie dann aber doch an und schaute nachdenklich nach oben, um sich besser erinnern zu können. Er war … er war ins Wasser gegangen? War es das gewesen? Durfte er das verraten? Aber Yoru musste doch gewarnt werden, nicht dass sie mal die selben Fehler beging wie er. Trotzdem biss er sich auf die Lefzen und machte ein zerknirschtes Gesicht.

„Weiß gar nicht, ob ich dir das verraten darf, aber ...“ er schielte zu Laines und trat dann ganz nah an seine Fastschwester heran, um ihr den Grund ins Ohr zu wispern. „Ich hab sie verärgert, weil ich ins Wasser gegangen bin. Glaub ich.“

Mit großen Augen nickte er, dann trat er schnell wieder zurück und schaute absichernd nochmal zu Laines, dann zum Himmel, der zwischen den Blättern der Bäume manchmal zu sehen war. Hoffentlich machte er die Windhexe nicht böse, weil er Yoru den Grund für ihre Wut verriet.
Dann jedoch lenkte Laines seine Aufmerksamkeit auf sich, als er Liath' Frage beantwortete, die er vorhin gestellt hatte. Ein geheimer Ort, der viel Mut benötigte! Mit klopfendem Herzen riss Liath die Augen auf und trat ganz nah an den großen Rüden heran.

„Na klar sind wir mutig genug! Wir sind sogar mutig genug, dass du uns jetzt schon sagen kannst, was das für ein geheimer Ort ist.“

Selbstüberzeugt strahlte er Laines an, voller Vorfreude und Aufregung. Es konnte ja nur etwas besonderes sein, sonst würden sie es doch nicht erst um diese Uhrzeit besuchen. Trotzdem konnte er sich seine kecke Nachfrage nicht verkneifen, denn die Neugier nagte an ihm wie ein hungriger Biber.
Jedoch dämpfte Laines nächste Aussage die Vorfreude ein bisschen und das Herz des jungen Rüden begann noch schneller zu klopfen. Die Windhexe würde ganz bestimmt verärgert sein und er wusste jetzt schon, dass er beim ersten Donnerschlag sowas von überhaupt nicht mehr mutig sein würde. Und dann würden Laines und Yeven ihnen den besonderen Ort nicht zeigen, weil sie zu unmutig waren. Das durfte nicht sein. Trotzdem nickte Liath, als Laines ihm auftrug, schön Ausschau nach einem Unterschlupf zu halten. Dennoch waren da noch Fragen, die er stellen musste.

„Aber wieso müssen wir uns dann verstecken? Wir sind doch keine Kaninchen, wir haben keine Angst, stimmts Onkel Laines? Wir werden doch nur nass. Die Windhexe sieht uns hier gar nicht unter den Blättern.“

Langsam zeigte sich Liath' Bewusstsein für sich selbst und seine Art. Er wusste, dass sie Jäger waren, kannte einige Gefahren, doch diese waren spärlich und selten von tödlicher Natur. Dass Blitze im Wald sehr sehr sehr gefährlich sein konnten, hatte er noch nie erfahren müssen, auch wenn er den Donner schon kannte.


- Yoruba - 05.07.2011

Yoru starrte ihren Fastbruder verdutzt an, als der ihr leise ins Ohr flüsterte, dass er die Windhexe böse gemacht hatte weil er……ins Wasser gegangen war??? Musste sie das jetzt verstehen? Meinte er das ernst. Ihr Blick huschte schnell zwischen Laines und Liath hin und her, als erwarte sie irgendeine Reaktion, doch nichts passierte. Ihre Mutter verhielt sich ebenfalls still. Schnell lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Liath, fuhr nun meinerseits mit dem Fang nahe an sein Ohr und tuschelte

„Aber ich war doch auch schon mal im Wasser, da war keine Windhexe, ehrlich nicht!“

Zumindest hatte sie keine bemerkt, oder es war keine da gewesen, weil Liaths Vater da bei ihr war. Komisch, da Liath mir aber sein Geheimnis verraten hatte, wollte ich ihm auch meines sagen….

„Wusstest du, dass es hier einen Waldgeist gibt?“

Sie nickte noch mal vollkommen ernst zur Zustimmung und starrte dann einfach nach vorn, als wäre nichts gewesen. Sie wollte auf keinen fall ihre Mutter auf dieses Thema aufmerksam machen und bisher hatte sie dies auch stets gemieden, aber zu Liath fühlte sie sich irgendwie verbunden. Er hatte die Windhexe, sie den Geist! Doch ihre Mythendenkereien wurden je unterbrochen, als sich der schwarze Rüde plötzlich zu Wort meldete und Yoru kurz zusammen zucken ließ. Laines hatte ihr nie etwas getan, aber irgendwie hatte er sich ihr auch nie sonderlich genähert und so hatte sie stets etwas mehr Angst als wahrscheinlich notwendig gewesen wäre. Er sprach von einem geheimen Ort und nur die mutigen Wölfe dürften dort hin?

„Ja, wir sind ganz doll mutig!“

Sofort stimmte sie in Liaths Aussage mit ein, doch als Laines von Blitz und Donner sprach fuhr ihr Blick hoch zu Himmel, ließ sie je stehen bleiben und kurz erzittern. Soviel zum Thema mutig! Yoruba mochte keinen Regen und das laute Krachen am Himmel hatte sie stets gefürchtet. Als sie bemerkte, dass sie gestoppt hatte setzte sie schnell ihre Pfoten in Bewegung, blieb dicht an Liath kleben.

„Onkel Laines, ist das Geheimnis noch weit weg? Wo ist das Versteck? Können wir da bald hin?

Ihre Stimme war fiel zu aufgeregt und leicht verängstigt um einfach normal zu klingen, doch das bemerkte die kleine Schwarze nicht. Auch nicht, dass sie den Schwarzen zum ersten mal direkt angesprochen hatte ohne ihm gegenüber ängstlich zu sein. Das Gespräch zwischen verärgerten Windhexen die den Himmel donnern ließen hatten ihre Lust auf Abenteuer abgekühlt. Schnell wand sie sich an ihren gleichaltrigen Begleiter

„Liath! Wir dürfen die Windhexe nicht verärgern, sonst…sonst…“

Ja was sonst, sonst würde sie vor Angst wegrennen und die Rute einkneifen? Nein, das würde sie vor Liath niemals zugeben, soviel stolz besaß sie dann doch schon, aber etwas hilfesuchend war ihr Blick dennoch, während sie weiter viel zu dicht neben ihm herging.