Night-Wolves
13 | Nächtliche Abenteuer - Druckversion

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- Kainuu - 01.11.2011

Offensichtlich war Kainuus Idee, die Schatten durch freundliches Hallosagen hervorzulocken nicht sonderlich brillant. Zumindest geschah überhaupt nichts und Dannsair meinte, dass man vielleicht lieber leise sein sollte. Schuldbewusst und noch verschüchterter als zuvor senkte die Kleine ihren Kopf und versuchte kaum zu atmen, damit sie auch keinen Laut von sich gab. Sie bemerkte Kody erst, als er bereits neben ihr stand und ebenso beeindruckt wie sie selbst in die tiefe Finsternis starrte. Obwohl er in jedem Fall mutiger war als sie selbst, schien er jetzt nicht mehr vorpreschen zu wollen, was Kainuu sehr erleichterte. Sonst hätte sie Angst um ihn haben müssen. Vielleicht hatte ihm das Bad im Weiher gezeigt, dass Abwarten immer gut war – zumindest hatte das Kainuu gelernt. Immer erstmal abwarten und gucken. Das ging auch so schön leicht, ohne dass man nachdenken oder mutig sein musste.

“Dunkelheit.“,

flüsterte sie auf Kodys Frage genauso leise zurück und hoffte, dass sie damit die Schatten nun nicht noch weiter vertreiben würde. Wie zuvor geschah nichts weiter, es war dunkel und der Wasserfall rauschte vor sich hin. Irgendwann – Kainuu hatte ihr Zeitgefühl verloren – trat Dannsair einen Schritt vor und nahm Kody und ihr damit ihre Deckung. Tatsächlich machte Kainuu das wenig aus, mittlerweile schien ihr die Dunkelheit nicht mehr ganz so bedrohlich und offensichtlich tat ihr hier auch niemand etwas. Bevor sie sich entscheiden konnte, ob sie es dem Schwarzen nachmachen und sich ebenfalls ein wenig weiter vorwagen sollte, tauchte Arkas auf. Ein wenig argwöhnisch – was der Graue dank der Dunkelheit jedoch nicht sehen würde – folgte ihr Schokoblick dem Rüden, sicher würde er gleich wieder irgendeine Forderung stellen. Und tatsächlich blieb er neben Dannsair stehen und wollte, dass sie die Höhle erkundeten. Ganz alleine? Kainuus Öhrchen drehten sich zurück und sie kräuselte die Nase.

“Ich will da nicht alleine rein. Was ist, wenn die Schatten und etwas antun? Oder wenn die Dunkelheit uns verschluckt?“

Ihre Stimme klang ängstlich und noch immer verschüchtert. Gleichzeitig war ihr klar, dass von Arkas nicht viel zu erwarten war.

“Onkel Dannsair, kommst du mit uns?“

Vorsichtig Pfote vor Pfote setzend tappte sie wieder neben den Vorderlauf des Schwarzen und sah erwartungsvoll zu ihm auf.


- Devaki - 04.11.2011

Devaki blickte seine Tochter an und schüttelte nur leicht den Kopf. Sein kleiner Spaß und das Superangebot wieder Rettungsboot zu spielen, hatte wohl nicht viel genutzt. Er fragte sich warum, denn solche Dinge hatten bis jetzt immer funktioniert.

„Nein, du gehst nicht unter, wenn du es richtig machst. Und falls doch, kannst du dich an mir festhalten. Pass auf.“

Der Schwarze stieß sich ein wenig vom Ufer ab und paddelte dann eine kleine Runde durch das Wasser. Er schwamm langsam, damit Shila ihn genau beobachten konnte, obwohl er bezweifelte, dass sie durch das augewühlte Wasser wirklich viel von den Bewegungen seiner Läufe und Pfoten erblicken konnte. Nichtsdestotrotz wollte Devaki nicht auf die kleine Vorführung verzichten, sie sollte spüren, dass das Schwimmen nichts Bedrohliches an sich hatte. Wenn man ruhig blieb, ging man nicht unter. Nur wer wild und unkoordiniert herumplätscherte, der schluckte Wasser.

„Das Wichtigste ist, ganz entspannt zu bleiben. Du darfst keine Angst davor haben unterzugehen, sondern musst ganz langsam sein. Du paddelst mit deinen Pfoten, einfach so als ob du laufen würdest – nur eben im Wasser. Und das musst du kontrolliert und langsam machen. Wenn du wie ein wildgewordenes Kaninchen drauf losplatschst, wird es nicht funktionieren. Komm, versuch es. Ich bin in der Nähe und passe auf dich auf.“

Shila schien nicht begeistert zu sein, aber Devaki gab nicht auf. Wenn er jetzt nachgab, würde sie für den Rest ihres Lebens keinen Teich mehr betreten und würde nie schwimmen lernen. Und das konnte lebensgefährlich werden, wenn das Schicksal es nicht gut mit ihr meinte. Dieser Gefahr wollte er Shila nicht aussetzen, auch wenn natürlich nicht voraussagen konnte, was die Zeit mit sich bringen würde. Ablenken lassen würde er sich von ihr nicht, locker lassen würde er nicht. Das war ungefähr so wie mit Cheza und Namíd. Apopros. Shila machte ihn auf die beiden aufmerksam und er warf einen Blick hinüber. Devaki hatte immer noch keine Lust einzugreifen. Cheza konnte Namíd retten, wenn er wirklich untergehen sollte und er war sich relativ sicher, dass sie das auch tun würde. Sie würde seinen Sohn nicht vor seinen Augen ertrinken lassen. Keiner der Wölfe hier würde das wagen.

„Hey, nicht absteigen. Lass dich von Namíd nicht ablenken, er kommt schon klar.“

Er trat neben Shila ans Ufer und stupste sie in Richtung Wasser. Dann senkte er die Stimme zu einem leisen Flüstern.

„Ich glaube, er tut nur so als ob er Angst hat. Namíd ist doch schon ein großer Wolf und ich denke, er will Cheza ein bisschen testen. Aber ganz unter uns, Cheza ist gar nicht so böse, wie Namíd denkt Sie will ihm helfen – er muss nur auf sie hören.. Ich helfe ihm, wenn er wirklich untergeht. Aber vorher nicht. Wenn ihr groß seid, kann ich auch nicht immer für euch da sein, dann müsst ihr eure Probleme alleine lösen – ohne mich. Das müsst ihr lernen.“

erklärter er ihr und stupste mit der Nase erneut gegen ihren kleinen Wolfsrücken, um sie in Richtung des Wasser zu stupsen. Dann warf er einen weiteren, prüfenden Blick in Richtung Cheza. Er wollte sich versichern, dass sie mit dem stürmischen und trotzigen Sohnemann zurecht kam oder eben feststellen, ob sie eventuell seine Hilfe benötigte. Dann blickte Deva wieder seine Tochter an und setzte eine entschlossene, etwas ernstere, strengere Papa-Miene auf:

„So, und jetzt Schluss mit den Ausreden Schwimmstunde! Los, Shila. Ab ins Wasser.“


- Liath - 06.11.2011

Zitternd und bebend hockte Liath mit angelegten Ohren auf dem Stein, während der Regen sein Fell langsam aber sicher durchnässte. Was, wenn Onkel Laines, Tante Yeven und Yoruba jetzt nach Hause gingen und ihn einfach hier zurückließen? Oder wenn sie ihn gar nicht erst fanden? Dann musste er hierbleiben, bis er groß genug war, um nach oben zu klettern. Oder er musste stärker werden, damit er über die Steinkante gelangen konnte. Beides war nicht so nach dem Geschmack des sonst so mutigen Welpen. Er wollte jetzt verdammt nochmal sofort gerettet werden! Da hörte er auch schon Yoru rufen und antwortete seinerseits sofort mit einem lautstarken:

Hiiiihiiiier!“

Aber sehr präzise war das auch nicht. Na dann musste sich seine Fast-Schwester eben mal ein bisschen Mühe geben und gut hinhören, von wo aus er gerufen hatte. Schließlich sah er sie nicht und konnte ihr den Weg demnach nicht beschreiben. Trotzdem versuchte er erneut, über die Kante zu blicken, vielleicht war er in den letzten Momenten des Schreckens ja gewachsen. Doch da ließ sich nichts machen, so sehr er sich auch streckte. Möglicherweise konnte man oben seine Nase sehen, aber die war bei der Dunkelheit zwischen den ganzen Steinen auch nicht das Auffälligste. Verzweifelt ließ sich der Welpe wieder auf die Hinterläufe sinken und wimmerte leise vor sich hin, in der Hoffnung, dann wäre es wahrscheinlicher, dass man ihm half. Was bildete sich dieses böse Geröllfeld eigentlich ein, so löchrig zu sein? Er nahm sich fest vor, dass er mal ein strenges Wörtchen mit der Windhexe reden würde, vielleicht ließ sich da ja was machen. Wie das auch immer von Statten gehen sollte, die Windhexe konnte schließlich irgendwie alles. Vielleicht war auch sie Schuld, dass er jetzt hier unten hockte. Böse blickte Liath zum Himmel und versuchte, in den Wolken ein Gesicht zu erkennen. Stattdessen aber rann ihm nur Regenwasser in die Augen und zwang ihn zum Blinzeln. Verzagt senkte er den Blick und erschrak darum fürchterlich, als Laines' Stimme plötzlich so nah erklang. Zusammenfahrend riss er den Kopf wieder hoch und starrte ihn voller Panik an, die sich jedoch fast im selben Moment legte und Erleichterung wich.

„Jaja, alles heil! Aber die Kante ist ganz schön blöd weit oben. Hebst du mich raus?“

Hoffnungsvoll schielte er Laines an und erhob sich wieder, um nicht ganz so klein auszusehen. Und damit ihn sein Onkel besser hochheben konnte. Das würde er machen, davon war Liath vollkommen überzeugt. Seine Mama und sein Papa hatten das anfangs auch ständig gemacht, wieso sollte das jetzt also nicht gehen? Yoru konnte das nicht, das war ihm klar. Hoffentlich machte Onkel Laines schnell, damit Yoruba nicht sah, dass er sich nicht selbst aus dieser misslichen Lage befreien konnte. Doch er zweifelte schon jetzt daran und bereute es ein kleines bisschen, so laut um Hilfe gerufen zu haben.


- Yoruba - 08.11.2011

Yoru hatte Angst um Liath, aber zum Glück war Hilfe nicht weit. Sie hatte nicht nach ihrer Mutter gerufen, weil sie einfach unsicher war ob diese überhaupt zum bei den Steinen angekommen war. Rein instinktiv hatte sie nach dem großen Schwarzen gebrüllt. Ein großer Schatten huschte auf sie zu, noch während sie vergeblich versuchte einen großen rutschigen Stein zu erklimmen. Laines war ganz ruhig und überhaupt nicht so panisch wie sie selbst. Einerseits verunsicherte sie das doch, wollte er nicht gleich Liath helfen, andererseits vermittelte seine Warnung ihr auch etwas ruhe, sodass sie kurz tief durchatmen konnte. An Laines Silhouette konnte sie erkennen, dass der Rüde versuchte Liath zu orten, was ihm offenbar auch gelang, denn sie konnte wenig später seiner Stimme entnehmen, dass er wohl mit Liath sprach. Aber verfixt noch mal. Sie konnte überhaupt nichts sehen und warum kam sie nicht über diesen blöden Felsen. Verzweifelt kratzte sie daran herum aber ohne Erfolg. Ihr Blick fuhr zur Seite, dann zur Anderen, plötzlich stand sie hier ganz allein im Nieselregen. Aber sie wusste noch genau, woher die Stimmen gekommen waren, also versuchte sie die unüberwindbare Steinkante einfach zu umgehen. Aber sie hatte dem Rüden versprochen vorsichtig zu sein, also tat sie ganz langsam eine Pfote vor die Andere. Manchmal rutschte sie ab und sie musste sich allgemein sehr auf den Boden konzentrieren und nicht zu stürzen. Ihre Pfoten zitterten schon vor lauter Anspannung, oder vielleicht auch vor Angst und Kälte. So hatten sie sich diese Schatzsuche aber nicht vorgestellt. Yorus maul entwicht ein Winseln, also sie mit den Kopf und einem Ruck plötzlich gegen Laines Hinters stieß, der sich grad über die Felsspalte gebeugt hatte. Ohoh. Sie hatte sich so auf die Steine konzentriert, dass sie gar nicht auf das was vor ihr war geachtete hatte, auch wenn sie jetzt den Geruch auch deutlich wahrnahm, immerhin waren sie alle ziemlich nass geworden.
Yoru saß plötzlich auf ihren Hintern und schüttelte den Kopf verdrießlich.

„Tut mir leid Onkel Laines, ich hab nicht aufgepasst.“

Ihre Stimme klang typisch welpsisch elendlich und mitleidserregend. Das musste ihr offenbar wirklich angeboren sein, denn sie musste sich von den Tonfall nicht mal anstrengen, außerdem war es ernst gemeint. Dann starrte sie auf die Knate vor der Laines stand ohne sich auch nur einen Millimeter vom Fleck zu rühren, viel zu groß war ihre Angst den Schwarzen noch mehr zu verärgern.

„Liath, bist du da unten ?!?“

Das sah alles dunkel und tief aus, oh je, wenn da mal noch alle Knochen dran geblieben waren.


- Shila - 09.11.2011

Shila hatte den Kopf schiefgelegt, als ihr Papa seine Wolfschwimmvorführung startete. Das einzige, was sie erkennen konnte, war, dass ihr Papa wie durch Geisterhand auf dem Wasser zu liegen und dann zu gleiten schien. Aber die Suppe war so braun von dem aufgewühlten Sand, dass sie nicht erkennen konnte wer ihren Papa da nun durch das Wasser trug. Dann lauschte sie seinen Ausführungen über die richtige Schwimmtechnik, wobei sie mit der anderen Hälfte ihrer Aufmerksamkeit noch bei ihrem geliebten Bruder war, der wohl immernoch wild umherplanschte und selbst versuchte den Kopf über Wasser zu halten. Dann blieb sie ruhig auf Papas Rücken liegen, bis sie das Ufer erreichten und sie von dort aus wieder zu Namìd blickte.

“Glaubst du wirklich, dass Cheza lieb ist, Papa?“

Fragte sie dann zweifelnd und beobachtete die beiden Wölfe im Wasser wieder, ehe sie sich von ihrem Papa Richtung Wasser stupsen ließ und vorsichtig eine Pfote ins Wasser gleiten ließ. Wasser war einfach nicht ihr Element, soviel stand schon einmal fest! Aber sie würde wohl nicht drum herum kommen es auszuprobieren und zu lernen und so nahm sie all ihren Mut zusammen und tapste vorsichtig ins Wasser. Solange, bis ihre Pfoten keinen Boden mehr fanden… Dann erinnerte sie sich an Papas Worte und lief einfach weiter, nur eben ohne Sand unter den Pfoten, sondern mit Wasser unter den Pfoten. Anfangs war es noch etwas unruhig und sie fand nicht gleich den richtigen Rhythmus, aber nach einer Weile wurde sie sicherer und dann sah es schon fast perfekt aus!
Stolz warf sie ihrem Papa einen Blick zu…
Dann drehte sie den Kopf um sich nach Namíd umzugucken

“Namìd, es ist ganz leicht! Guck!“

Rief sie ihrem Bruder zu, wobei sie den Rhythmus wieder verlor und etwas herumplanschte, wobei sie wieder Wasser schluckte. Sie hustete, fand dann aber wieder die Ruhe und schwamm zurück ans Ufer.



- Devaki - 10.11.2011

Diese Welpen. Devaki schüttelte den Kopf als Shila ihn erneut nach Cheza fragte und stupste ihr den Fang gegen die Brust. Er konnte nicht nachvollziehen, was Namíd und Shila gegen die Fähe hatten. Es war ihm ein wenig unangenehm, dass die Welpen das Urteil seiner Wolfskenntnis so sehr in Frage stellten. Warum trauten sie ihrem Vater nicht zu die richtigen Wölfe in ihr Revier zu lassen? Gab es einen Hinweis, dass die Fähe nicht so war, wie er sie kennen gelernt hatte? Das konnte Devaki sich eigentlich beim besten Willen nicht vorstellen. Andererseits vertraute er seinem Nachwuchs, auch wenn die jungen Wölfe oft sehr viel Fantasie entwickeln konnten. Manchmal zu viel, für seinen Geschmack.

„Natürlich glaube ich das. Sie war sehr nett, als ich sie getroffen habe. Fast so nett wie eure Mama. Warum sollte sie denn etwas Böses planen? Also, was hätte sie davon, wenn sie uns etwas tun würde? Dann würde sie vielleicht Leitwölfin werden, aber du glaubst doch nicht, dass Papa und Mama das einfach so zulassen würden oder? Namíd, Liath, Mama und ich wir beschützen dich und Kainuu und das Rudel. Versprochen.“

Sein Tonfall war nicht zu ernst, aber auf keinen Fall lächerlich. Devaki wollte Shila das Gefühl geben, dass er sie ernst nahm. Und das tat er, auch wenn sie noch jung war. Sie war seine Tochter und er wollte ihr klar machen, dass sie in seiner Gegenwart vor nichts Angst zu haben brauchte. Aber das schien sie mit gutem Zureden ohnehin nicht zu haben. Auf jeden Fall lernte die kleine Fähe schnell. Das zeigte sie ihm als sie seinen Rat befolgte und anfing zu schwimmen. Der Schwarze begleitete seine Tochter bei ihrer Schwimmrunde und seine Miene hellte sich immer weiter auf, je mehr Meter sie zurücklegte und je sicherer sie wurde. Na also, sein kleiner Freischwimmer hatte das Seepferdchen geschafft. Damit hätten sie den ersten von beiden Welpen abgehakt.

„Das hast du sehr gut gemacht. War doch gar nicht so schlimm oder? Jetzt müssen wir es nur noch Namíd beibringen.“

lobte er Shila, als sie wieder am Ufer angelangt war. Devaki blieb ein paar Schritte weiter noch im Wasser. Er warf einen Blick zu den anderen beiden Wölfen hinüber und legte den Kopf leicht schräg, während er das Treiben von Cheza und Namíd beobachtete. Eingreifen wollte er noch immer nicht. Er wollte, dass die beiden sich miteinander auseinandersetzen mussten. Namíd sollte auf Chezas Hilfe angewiesen sein oder es allein schaffen. Erstere Möglichkeit war Devaki jedoch insgeheim wesentlich lieber. Denn wenn sie ihm helfen würde, änderte er vielleicht seine Meinung über die Fähe. Dann hörten die dauernden Verschwörungstheorien auf. Hoffte er jedenfalls.


- Shila - 10.11.2011

Shila war wirklich stolz auf ihre Leistung und wollte eigentlich gar nicht mehr aufhören zu schwimmen. Fröhlich paddelte sie weiter durch den Weiher, ehe sie dann nach einer Weile doch ihrem Papa folgte und an ihm vorbei ans Ufer tapste, dort schüttelte sie das braungraue Fell kräftig und blickte von Deva zu Namíd und Cheza

"Weißt du, Papa, eigentlich ist Cheza ja wirklich nett und ich habe ja auch gar nichts gegen sie... aber Namíd hat sonst auch immer Recht gehabt mit seinem Bauchgefühl"

erklärte die junge Wölfin ihrem Papa und blickte jenen dabei wieder an. Shila verließ sich eben manchmal gerne auf die Ratschläge ihres Bruders, denn sie vertraute ihm und manchmal vertraute sie ihrem Bruder sogar mehr als ihrem Papa. Naja, sie verbrachte auch sehr sehr viel Zeit mit ihrem Bruder und sie hatten schon viele Abenteuer allein erlebt.

"Vielleicht kann ich ja mal mit Cheza was unternehmen, Papa? Dann würde ich sie besser kennenlernen"

denn irgendwie war Shila doch neugierig wie genau Cheza so drauf war und wenn Papa sich sicher war, dass von ihr keine Gefahr ausging, dann würde sie doch bestimmt mal mit Cheza gemeinsam jagen gehen dürfen oder schwimmen oder so...



- Cheza Luna - 11.11.2011

Cheza tauschte einen kurzen Blick mit Devaki aus, der mit Shila das Ufer erreicht hatte und konzentrierte sich sogleich wieder auf Namíd. Sie hatte entschieden, dass sie ihm nur helfen würde, wenn er unter ging oder von sich aus zu ihr hinüber paddelte. Nach dem sie auf ihn eingeredet hatte dauerte es eine Weile, in der sie verunsichert war, da sich seine Panik nicht legte, doch schließlich steuerte er das Ufer an, was sie als positives Zeichen deutete. Er kämpfte sich an Land und sie brauchte nichts zu tun, als nebenher zu schwimmen. Ihr war natürlich klar, dass Wasser immer auch eine Gefahr darstellte, aber ihr schien es nicht schädlich, den jungen Rüden selbst um sein Leben kämpfen zu lassen. Er würde früh genug lernen, dass es manchmal lohnenswerter war, den schwierigen Weg zu gehen und da er sie zwanghaft feindselig betrachtete, musste er eben allein klar kommen.
Shila hatte derweil zum zweiten Schwimmversuch angesetzt, der ihr wesentlich besser gelang, als der erste und Cheza verspürte Stolz, den sie nicht zuordnen konnte. Sie kannte die Welpen immerhin kaum. Familie… wie lange war es her? Und fühlte sie in den Reihen dieses Rudels wirklich das, was sie früher mit dem Begriff ‚Familie’ verbunden hatte, als sie bei den Sternentänzern aufgenommen worden war? Kurz trübten sich ihre Gedanken ein wenig, ehe die alte Ruhe in sie zurückkehrte. Veränderung war manchmal schmerzhaft, aber nicht schlecht. Sie war hier und vielleicht lag für eine Weile – oder für den Rest ihres Lebens – ihre Zukunft hier im Rudel.
Namíd schien derweil den ersten Schrecken überwunden zu haben und ermutigt durch Shilas neuerworbene Schwimmfähigkeit der Meinung zu sein, ihr in nichts nachzustehen. Er setzte zu einer neuen Runde an und sie wunderte sich kaum darüber, völlig ignoriert zu werden und als ‚überflüssig’ an den Rand gedrängt zu werden. Cheza machte sich nichts daraus, denn selbst wenn der kleine Rüde die Feindseligkeit nicht ablegen würde, würde sie sie dennoch nie persönlich nehmen können. Sie hatte ihm nichts getan und sie musste ihm nicht sympathisch sein. Das war ihr einerlei. Nicht egal war ihr, welche Auswirkungen so eine seltsame Anfeindung auf den Zusammenhalt der Gemeinschaft haben könnte. Allerdings schob sie den Gedanken beiseite, da sie abwarten wollte, ob der Welpe diesem Verhalten noch entwachsen würde.
Ihr Blick wanderte zu Devaki hinüber, als Shila zeitgleich mit Namíd das Schwimmen beendete. Eigentlich Abenteuer genug für einen Tag...


- Laines - 12.11.2011

Laines fand das alles gar nicht gut. Zweifelnd starrte er zu Liath hinab, der von ihm rausgehoben werden wollte. Das bedeutete: er – musste – ihn – berühren – ihn – packen! Der Tiefschwarze war drauf und dran dem Welpen vorzuschlagen zu warten, bis die Spalte vollgeregnet war und ihn wieder nach oben schwemmte. Eigentlich eine ziemlich gute Idee, konnte nur leider bei diesem Nieselregen ein wenig zu lange dauern und in der Zwischenzeit wären sie alle verhungert. Blöd, blöd. Yoruba setzte dem Ganzen noch ein Krönchen auf, indem sie in ihn hinein lief und Chess Laines so erschrak, dass er fast vorne rüber mit zu Liath in das Loch gefallen wäre. Er rettete sich durch eine Grätsche mit beiden Vorderpfoten, die sich an die Ränder des Loches stemmten.

Wahh, ich hab’ dir doch gerade gesagt, dass du das tun sollst!“

Eine missliche Situation. Aber immerhin stand er jetzt schon mal so, dass er sich am Weitesten nach unten beugen konnte, auch wenn seine Schultern dabei etwas schmerzten und sich sein Verstand noch gegenüber der Aufgabe verweigern wollte. Aber er konnte Liath auch nicht einfach da drin lassen, auch wenn er es dafür, dass er ein tollpatschiger, welpiger Welpe war, verdient hätte. Nur dann würde er ja sterben! Genau so schrecklich, der Gedanke.

Also Liath, du musst irgendwie ... äh ... hochspringen und ich muss versuchen dich zu packen. Yoru, do könntest versuchen dir einen festen Stand zu suchen und meine Rute festhalten und ziehen, wenn ich ihn geschnappt habe, damit wir nicht beide im Loch landen.“

Nicht, dass er glaubte, dass Yoruba dafür stark genug wäre, aber eine kleine Absicherung war vielleicht ganz gut, auch wenn ihm Schauer über den Rücken fuhren beidem Gedanken, dass ihn gleich zwei Welpen berühren würden.