Night-Wolves
13 | Nächtliche Abenteuer - Druckversion

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- Devaki - 17.10.2011



Spielleitung für Yeven
Ihre Panik hatte sich ein wenig gelegt, als Yeven Laines, Liath und Yoruba hatte stoppen sehen. Oder eher hatte stoppen hören, denn die Stimmen der drei, die wage an ihr Ohr drangen, entfernten sich nicht weiter. Yeven seufzte ein wenig erleichterter, wirklich beruhigt war sie aber noch immer nicht. Sie bemühte sich auch weiterhin so schnell wie möglich vorwärts zu kommen, aber ihre Vorderpfote hinderte sie daran wirklich schnelle Geschwindigkeiten zu entwickeln. So dauerte es einen Moment, bis Yeven - ein wenig außer Atem, keuchend und mit geöffnetem Maul aus der ihre Zunge hing - bei der kleinen Gruppe ankam. Die letzten Worte von Laines hatte sie noch mitgehört und sie begeisterten sie nicht wirklich. Eigentlich war sie friedfertig und zurückhaltend, aber hatte der Rüde ihr gerade indirekt vorgeworfen ihrer Tochter nichts beigebracht zu haben? Würde er das auch vor Devaki und Siyi zu den Welpen sagen? Yeven bezweifelte es. Aber die Fähe war nicht in der Lage sich mit dem Rüden anzulegen - weder körperlich noch geistig - also beschränkte sie sich darauf, ihm einen vernichtenden Blick zuzuwerfen und sich wortlos in seine Nähe zu setzen. Yoruba und Liath waren bereits gut beschäftigt nach etwas zu suchen. Yeven würde die Welpen nicht in ihrem Feuereiifer unterbrechen, zumal sie mit ihrer behinderten Pfote ohnehin nicht in der Lage war gut und sicher über das Geröll zu kraxeln.



- Liath - 17.10.2011

Auch wenn Laines Erklärung noch kam, ehe er losgesprintet war, hörte Liath kaum mehr hin. Er hibbelte herum und sah sich immer wieder um. Schließlich konnte es doch sein, dass die Hinweise sich hinter ihnen vorbeischlichen wenn sie gerade nicht aufpassten. Da fand er es mehr als ungünstig, dass Onkel Laines so langsam erzählte, das war doch sowieso unwichtig für ihn. Und Yoruba war nebensächlich, die würde das schon auch noch verstehen. Er warf ihr einen allwissend-vorwurfsvollen Blick zu, weil sie mit ihren Fragen das Abenteuer ausbremste. Dann reicht es ihm. Noch während Laines redete, war er losgerannt um das Geräusche machende Etwas zu erwischen.
Aufgeregt sprang er von Stein zu Stein. Dadurch, dass auf dem Geröllfeld keine Bäume mehr wuchsen, klatschte ihm der stärker werdende Regen ins Gesicht und auf den Rest des Körpers und durchnässte sein Fell in kürzester Zeit. Dass das Wasser die Steine zudem noch rutschig machte, war ein weiterer Nebeneffekt, den Liath vor Aufregung gar nicht beachtete. Als Yoruba ihm etwas zurief, drehte er den Kopf zu ihr, hüpfte aber trotzdem noch weiter.

„Na ein Hinweis!“, rief er nur laut.

Wo es herkam, wusste er schließlich selber noch nicht. Ehe er sich aber wieder darauf konzentrieren konnte, trat er mit der linken Vorderpfote ins Leere. Überrascht riss er die Augen auf, dann folgte er seinem Lauf nach und landete mit der empfindlichen Nase voran in einem unauffälligen Zwischenraum zwischen drei größeren Blöcken. Es rumpelte leise, als der Schwung seines restlichen Körpers noch eins oben drauf setzte, dann lag Liath etwas verdreht da, mit aufgerissenen Augen und vor Schreck erst gar nicht in der Lage, überhaupt einen Ton von sich zu geben. Erst nach einigen hektischen Atemzügen schoss der Schmerz durch seine Nase uns ließ ihn herzzerreißend winseln und jaulen. Alle Großspurigkeit war gewichen, jetzt war er plötzlich nur noch ein kleiner tapsiger Welpe, der sich wehgetan hatte und der Trost von seiner Mutter oder seinem Vater erhoffte. Aber dazu musste er hier erstmal wieder rauskommen. Leiser werdend, aber immer noch jammernd sortierte er seine langen Beine und schaffte es nach einigem Hin und Her auch, sie unter seinen Körper zu befördern. Dann reckte er sich, schaffte es aber nicht, über die Kante zu schielen.

Jetzt nur nicht den Mut verlieren, das war sicher trotzdem zu schaffen. Der Welpe zog den Kopf wieder zurück, wackelte mit dem Hinterteil und drückte sich dann so kraftvoll wie er vermochte vom Boden ab. Es gelang ihm zwar, den halben Oberkörper und die Vorderpfoten auf den Felsen zu bringen und unter anderen Witterungsbedigungen wäre er nun vielleicht hochgekommen. Durch den Regen aber rutschte er auf dem glatten Stein einfach wieder zurück in sein Loch und blieb unten bedröbbelt sitzen. Doch lange Zeit überließ er der Angst nicht, der zweite Versuch stand an. Er handelte nach dem gleichen Prinzip wie der erste und verlief auch genauso erfolglos wie dieser. Nun wurde es Liath doch mulmig zu Mute. Mit einem Schlag jaulte er los als hätte die Windhexe ihm persönlich die Ohren abgerissen, in der Hoffnung, dass Onkel Laines oder Tante Yeven ihn retten kamen. Außerdem wollte er nicht, dass Yoruba auch noch hier hinein fiel, auch wenn der Gedanke eher hintergründig war. Vorläufig zählte ja wohl sein eigenes Überleben, nicht?


- Yoruba - 19.10.2011

Yoruba war einfach überfordert, ja, das Wort traf es ganz gut. Da war einmal diese Angst vor der Dunkelheit und diesem Gewitter, was ja laut Aussage der Erwachsenen nicht so schlimm sein sollte. Dann stand da immer noch diese komische Windhexe in ihrem Kopf und ihre Mutter benahm sich heut auch irgendwie komisch, gar nicht wie sie es gewohnt war. Vielleicht lag es ja an Laines, vielleicht mochte sie ihn nicht, obwohl ihre Mama sonst nicht so war, was auch immer sie verändert hatte, bewog sie nun auch sich weiterhin im Hintergrund zu halten. Also blieb ihr nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Laines ihr Antworten gab und sie nicht dumm sterben ließ. Allerdings machte der Rüde nicht so den sonderlich nettesten Eindruck, ganz im Gegenteil, umso mehr Yoruba fragte, desto schlechter wurde offenbar seine Laune, aber wenn sie nicht fragen würde, ginge es doch auch nicht, oder doch, sie konnte doch nicht so tun als wisse sie Dinge, die sie gar nicht wusste. Allerdings folgen ihre Augen schon Liath, der offenbar mehr zu wissen schien. Verdammt. Schnell schluckte sie ihren Stolz herunter und lauschte den Antworten des Rüden.

Ein Hinweis ist ein Stein und was hatte das Reh jetzt mit einem Schatz zu tun, na ja, wie auch immer, es würde schon irgendwie zusammen passen, also tat sie so, als hätte sie irgendwas verstanden und jagte Liath nach. Laines folgte ihnen offenbar, denn sie konnte seine Stimme, die nun irgendwie lauter klang hinter sich vernehmen, Er hatte seine Erklärung wohl noch nicht beendet gehabt und sie war einfach los gelaufen…hups…nun ja, zumindest bekam sie grad noch halb mit, was ein Schatz nun war. Sehr interessant, das musste sie sich unbedingt merken. Sie bemühte sich sichtlich im Dunkeln an den glatten Steinen halt zu bekommen, doch mehrfach rutschte sie ab, sodass sich Liath Züge nur noch von fern erahnen ließen, bis er ganz plötzlich weg war. Es folgte ein eigenartiges Geräusch und dann ein Klagelaut aus dem Maul ihres Fastbruders. Sofort erstarrte ihr kleiner Körper und ihr Kopf flog in die Höhe.

„Onkel Laines, wo ist Liath? Ich sehe ihn nicht mehr!“

Ihre Stimme war nun schrill vor Aufregung, denn sie konnte ihn nicht sehen, nur hören und kam einfach nicht vorwärts! Außerdem kroch sofort Angst in ihr hoch, denn was war passiert? Ihr Blick suchte den schwarzen Rüden, bis ein herzzerreißendes Jaulen im Geröllfeld erklang, was Yoru gleich zum zittern brachte.

„Liiiaaath…wo bist duuu?!?“

Ohne an sich selbst zu denken versuchte sie sich mit ihren Krallen am Stein zu halten und sich vorwärts zu bewegen. Vergessen waren Hinweise und Schätze, sie wollte einfach nur zu Liath und dem Ursprung seines Jaulens. Zwar hatte sie Angst, aber mehr Angst um Liath, als um die Ursache, warum ihr sonst so mutiger Bruder plötzlich solche Töne von sich gab, das kannte sie nicht, es musste etwas Schlimmes passiert sein.


- Cheza Luna - 20.10.2011

Cheza schmunzelte ein wenig in sich hinein. Die großen Abenteurer, die so unerschrocken hatten sein wollen, fühlten sich wohl doch nicht ganz so wohl, als sie den Boden unter ihren Pfoten verloren und paddeln mussten. Naturgegeben konnte eigentlich jeder Wolf schwimmen, zumindest solange, wie er nicht in Panik geriet, was nicht unbedingt schwer war, sofern man auf den Papawolf hörte, der zu einer ersten Erklärung über das kühle Nass angesetzt hätte. Naseweis wie die beiden Welpen waren, hatten sie sich um solcherlei Einleitungen nicht geschert und nun das entsprechende Ergebnis.
Nach dem sie ins Wasser gesprungen war und sich locker hindurch gleiten ließ, musterte sie den kleinen Rüden neben sich, der nicht sofort um Hilfe geschrieen hatte. Sogleich stellte sich jedoch heraus, dass er es auch mit der Angst zu tun bekommen hatte und nach draußen wollte. Sie war bereit, ihn so oder so aus den Fluten zu befördern, sollte es nötig werden. Aber laut eigener Aussage war das nicht im Sinne des Kleinen, der darauf bestand, alles unter Kontrolle zu haben. So groß konnte die Angst also nicht sein. Zumindest war sie definitiv geringer als der falsche Stolz. Sie hielt sich direkt neben ihm, legte die Ohren an und kniff die Augen zusammen, als er ihr direkt in die empfindlichen Lauscher schrie. Ihr Blick huschte zu Devaki hinüber, der ihr scheinbar alles Weitere überlassen wollte.
Nun gut, wenn Namíd ein Problem damit hatte, gerettet zu werden, musste er sich eben selbst retten.

"Beruhige dich, Namíd und dann Wasser treten."

Befahl sie und obgleich man die Strenge in ihren Worten heraus hören konnte - das hier war schließlich kein Spiel - herrschte sie ihn nicht an. Im Gegenteil, ihre Aufforderung war ruhig und ließ dem Rüden kaum eine Wahl. Sie war so nah bei ihm, dass er sich im Zweifelsfalle ohnehin auf ihren Rücken retten konnte, aber sie war der Meinung, dass er es auch selbst schaffen konnte, sobald er aufhörte, wie wild um sich zu schlagen.

"Mit deinen Hinterpfoten drückst du das Wasser unter dir weg. Mit den Vorderpfoten paddelst du, so als ob du an Land große Schritte machen wolltest. Dadurch kommst du vorwärts, oder eben dort hin, wo du hin willst."

Damit hatte der Schwimmunterricht angefangen. Die Theorie war verkündet, blieb nur die Frage, wie viel davon bei Namíd ankam. Das hing nun von dessen Angst ab, oder seiner Bereitwilligkeit, ihr überhaupt zu zu hören. Sie schwamm ruhig neben ihm her.


- Kainuu - 21.10.2011

Kody schien, anders als Kainuu, nicht darauf warten zu wollen, eine Antwort zu bekommen. Er unterbreitete zunächst einen Vorschlag, den die Kleine nicht verstand, schließlich sollte es doch so schwierig sein, diese Wesen zu Gesicht zu bekommen. Aber heulen konnte jeder. Selbst sie hatte damit kein Problem. Kody schien von dieser Lösung offensichtlich auch nicht recht überzeugt, denn im nächsten Moment preschte er plötzlich vor und landete im Wasser. Vor Erstaunen klappte Kainuus kleiner Fang leicht auf und sie starrte auf ihren Freund, der nun wild im Wasser paddelte. Kurz war er sogar verschwunden, was Kainuu ein leises Fiepen entlockte – wollte Arkas denn nichts tun? Doch schon im nächsten Moment war Kody wieder aufgetaucht und blieb pitschnass und nicht gerade glücklich im Wasser stehen. Dass er ihr daraufhin zustimmte, machte sie fast ein wenig stolz – offensichtlich hatte sie das richtige getan, indem sie nicht auf Arkas‘ Aufforderung gehört hatte. Das merkte sich die Kleine natürlich sofort. Nun kam Dannsair dazu und da Kainuu in keinster Weise nachtragend war, freute sie sich ganz ohne böse Gedanken über den vorherigen kurzen Wortwechsel mit dem Schwarzen über dessen Lob. Als er jedoch ein höchst einleuchtendes „Aha!“ von sich gab und dann so erwartungsvoll aussah, blinzelte Kainuu nur verwirrt vor sich hin. Ihr schien es nicht so, als wären sie der Lösung des Problems mit dem Wasserfall vor der Höhle auch nur im Ansatz näher gekommen. Dannsair schien da allerdings ganz anderer Meinung zu sein und als er sie plötzlich im Nacken packte, zappelte sie erschrocken. Doch kaum hin sie in der Luft, erlahmten die Läufe wie jedes Mal und sie ließ sich ganz stumm und reglos auf den Wasserfall zutragen. Als sie direkt vor ihm waren, senkte Dannsair leicht den Kopf, trotzdem hatte Kainuu Angst, was nun passieren würde. Dass der Schwarze mit ihr im Fang einfach so durch das Wasser durchgehen würde, sogar ohne dass die Kleine großartig nass wurde, hätte sie nicht erwartet. Verblüfft befand sie sich plötzlich hinter dem Wasserfall und im Eingang der Höhle und stand im nächsten Moment auch schon auf ihren eigenen Läufen.

“Wohahhaoooo.“,

murmelte sie leise und ließ ihren Blick beeindruckt über das Wasser von hinten wandern. Es sah genauso aus wie von vorne – undurchdringbar, stark und gefährlich. Aber Dannsair war einfach hindurch gegangen, als wäre der Wasserfall gar nicht da. Beeindruckt wanderte der Schokoblick der Kleinen nun auch zu ihrem Träger, dann bemerkte sie allerdings die mehr als tiefschwarze Höhle vor sich und schon hatten sich ihre Ohren eng an ihren Kopf gelegt und sie flüchtete sich zwischen die Vorderläufe des Schwarzen.

“Die ist aber dunkel.“,

flüsterte sie verschüchtert und konnte einige Herzschläge lang einfach gar nichts sehen. Mit der Zeit gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit und einige Steine schimmerten fahl im Licht von außerhalb der Höhle, aber noch immer blieb der größte Teil in undurchdringliche Schwärze gehüllt. Dann erinnerte sie sich wieder an die Schatten, die sie suchen sollten, aber auch diese waren nicht zu sehen.

“Hallo, Schatten, haaaaalloooo.“,

rief sie noch immer etwas verschüchtert unter Dannsair hervor.


- Kodeiyan - 23.10.2011

Tropfend und noch immer ein wenig zitternd betrachtete Kody die drei Wölfe vor sich, gespannt, was nun passieren würde. Gab es noch einen anderen Weg, hinter den Wasserfall zu kommen? Er war so ungeduldig, wollte nun endlich sehen, was sich dahinter befand. Aber allein würde er nicht schwimmen können, er wollte nicht noch einmal in dieses Wasser. Aber was gab es sonst, wie konnte man sein Ziel sonst erreichen? So beobachtete er ein wenig skeptisch, wie Dannsair zu Kainuu trat, sie einfach hoch hob. Den Kopf leicht zur Seite neigend betrachtete Kody, wie seine Freundin weg getragen wurde, geradewegs einen komischen Weg nehmend, auf den er nie gekommen wäre. Aufmerksam, darauf bedacht, nicht zu blinzeln, beobachtete er also, wie die beiden Wölfe verschwanden. Seine Ohren zuckten kurz, ehe sich sein heller Blick zu Arkas herum wandte, den er einige Momente eindringlich anblickte. Würde der Grau-braune ihn nun auch im Genick packen und auf die andere Seite bringen? Oder würden sie hier bleiben? Als der Erwachsene dann sprach, war Kody mit einem Satz auf den Läufen, blickte zu dem großen Wolf empor. Natürlich würde er es versuchen! Das wäre doch gelacht, wenn er das nicht schaffen würde! Als Arkas dann erneut sprach, neigte sich der kleine Kopf leicht zur Seite, seine Ohren schnippten kurz, und er wandte den Blick herum, schaute zu der Stelle, an der Dannsair und Kainuu verschwunden waren. Angst? Ein bisschen. Aber das hielt ihn nicht davon ab, diesen Schritt zu wagen. Er blickte also wieder zurück zu Arkas, grinste ihm keck entgegen.

Ich schaffe das, du wirst schon sehen!“

Mit diesen Worten wandte sich der tropfende Welpe von dem Älteren ab, lief zu dem Weg, den Dannsair genommen hatte. Mit einem Ruck blieb er zuerst stehen, richtete den braunen Blick kurz zurück, atmete tief durch, ehe sich vorwärts bewegte. Langsam und vorsichtig setzte der Braune Pfote vor Pfote, achtete auf den Boden unter den Läufen. Er rutschte ein wenig, fing sich aber jedes Mal, stürzte nicht in das Wasser neben sich. Zwischen dem Rauschen des Wassers, welches nun noch weiter anstieg, konnte er leise Kainuus Rufe hören, die seine Rute kurz pendeln ließen. Jedoch wurde er nicht schneller, erst, als der Weg überwunden war, und er die Dunkelheit betrat, die eine Freundin und den Schwarzen gefangen hatte, ging er wieder sicherer voran. Seine Ohren schnippten kurz, den Kopf leicht gesenkt, schlich er ein wenig voran. Einen Moment brauchte es, dann erkannte der junge Wolf, was vor ihnen lag. Kurz huschte sein Blick zu Dannsair, ehe er mit schnellen Schritten an Kainuus Seite war. Kurz berührte er ihre Wange mit der Nase, flüsterte ihr dann leise zu, damit sie nichts überhörten.

Hast du etwas entdeckt?“


- Dannsair - 27.10.2011

Zugegeben, auch der Schwarze war etwas überrascht, dass das Betreten der Höhle so trocken und unkompliziert gewesen war. Vor Allem war er überrascht, dass Kainuu sich nach ihrer anfänglichen Trotzreaktion nun so friedlich und ebenso unkompliziert verhielt. Aber das war schließlich ein gutes Zeichen und ihr erstaunter Ausruf ließ Dannsair schmunzeln. Er konnte ihre Verblüffung gut nachvollziehen. Er konnte ebenso ihre Furcht vor der Dunkelheit verstehen, selbst für ihn war es im ersten Moment unangenehm gewesen, nichts zu sehen, doch ebenso wie er, schien sich auch die kleine Fähe bald besser zurechtzufinden. Immerhin zwischen seine Pfoten. Und ja, wo waren denn nun diese Schatten? Ob man sie wirklich durch Rufen hervorlocken konnte?

“Vielleicht sollten wir lieber ruhig sein, um sie nicht zu verscheuchen..“

Gab er im Flüsterton zu bedenken, hoffte aber, dass Arkas bald auftauchen würde und eine seiner brillianten Ideen vortrug – jaja, der Braune war in Dannsairs Augen schon ein ganz schöner Held. Allerdings kamen ihm in der Dunkelheit nun selbst Zweifel, ob der Vorschlag des Rüden überhaupt ernst gemeint war.. Ob er sich nicht nur eine Geschichte ausgedacht hatte.. Aber warum sollte er das tun? Die Geschichte mit der Quelle hatte der Schwarze schon wieder völlig verdrängt, dieses neue Abenteuer hatte ihn alles zuvor Dagewesene vergessen lassen. Gerade überlegte er, was wohl passieren würde, wenn das helle Mondlicht direkt auf den Wasservorhang scheinen würde, als Kody in der Dunkelheit neben ihm auftauchte. Seine Stimmlage war der Situation schon eher angepasst und kurz senkte der Tänzer seinen Kopf, um dem jungen Rüden gegen die Schulter zu stupsen. Einfach nur so, ein bisschen Zusammenhalt in dieser fremden Situation aufbauen, oder so. Vielleicht auch einfach nur aus Reflex.
Unruhig richtete er nun den Blick nach hinten über die Schulter und wartete darauf, dass auch Arkas sich blicken ließ. Er hatte keine Angst, allerdings war ihm nicht ganz wohl, die alleinige Verantwortung für zwei Welpen tragen zu müssen. Zumal es nicht mal seine eigenen waren. Kainuu galt es ohnehin mit Samtpfoten anzufassen, aber natürlich sollte auch Kody kein Schaden zukommen. Und wer wusste schon, ob die Geschichte mit den Schatten nicht vielleicht doch ernst gemeint war? Und wer wusste schon, was sonst noch in dieser Höhle wohnte? Ein leises Schnaufen und Kopfschütteln brachten ihm wieder die nötige Fassung. Neinein. Jetzt mal mutig sein, vor den Welpen den starken Wolf spielen. Vorsichtig trat er einen Schritt nach vorne, über Kainuu hinweg, den Kopf leicht gesenkt, um jede eventuelle Bewegung zu erspähen und sich von Nichts überraschen zu lassen.


- Shila - 28.10.2011

Shila klammerte sich irgendwie an Papas Rücken fest und wie ein nasser Sack lastete ihr Gewicht dann wohl auf väterlichen Schultern. Als ihr Papa den Kopf zu ihr umdrehte, blickte sie ihn aus weit aufgerissenen, ängstlichen Welpenaugen an und man konnte nur Mitleid mit dem armen nassen Pudel haben. Sie hustete noch immer, als sie fast das rettende Ufer erreicht hatten. Als Devaki dann einfach im Wasser stehen blieb und sie aufforderte abzusteigen, starrte sie ihren Papa voller Unverständnis an

"Aber dann geh ich doch unter!"

fiepste sie ängstlich und blieb weiter auf dem sicheren Rücken des Vaters liegen. Kurz wandte sie den Kopf nach ihrem Bruder um, der wohl immernoch panisch versuchte den Kopf über Wasser zu halten. Dann beobachtete sie aufmerksam Cheza und spürte die Angst ihres Bruders vor dieser Wölfin. Obwohl sie persönlich eigentlich nichts gegen Cheza hatte, vertraute sie doch dem Instinkt ihres Bruders

"Papa?"

wand sie sich an ihren Vater und blickte ihn fast mit flehendem Blick an

"Du musst Namíd schnell helfen! Er hat Angst vor ihr!"

und schon stieg sie von dem väterlichen Rücken ab, als hätte sie nie vorgehabt noch länger dem Wasser fernzubleiben. Tapfer gelangte sie selbstständig ans Ufer und schüttelte sich erstmal das Wasser aus dem Fell, ehe sie sich das struppige Fell mit der Zunge wieder etwas glättete. Dabei beobachtete sie sehr genau was sich weiter auf dem Weiher zuspielte und ob ihr Vater Namíd endlich rettete, sonst würde sie das noch tun müssen! Und das würde bedeuten, dass sie ganz freiwillig wieder in die Fluten springen müsste und darauf wollte sie eigentlich gerne verzichten!



- Arkas - 29.10.2011

Arkas erhielt schnell die Aufmerksamkeit Kodeiyans, nachdem Dannsair mit Kainuu in der Schnute hinter dem Wasserfall verschwunden war. Offenbar rechnete der junge Rüde fast damit, ebenfalls auf diese Weise in die Höhle befördert zu werden, aber Arkas hatte ihn ja nun die Wahl überlassen. Und diese ließ sich der Knirps allem Anschein nach nicht entgehen. Sofort nachdem Arkas zu sprechen geendet hatte war der abenteuerlustige Zwerg auf den Läufen, spähte zu dem Versatz an dem entlang man sich trockener Pfote hinter das fallende Wasser bewegen konnte, ehe sein Blick wieder auf den des Älteren traf. Der Ausdruck in diesem Blick konnte nicht falsch gedeutet werden, deutlich kam der Drang sich zu beweisen, selbstständig ein Hindernis zu überwinden zum Vorschein. Arkas hatte mit nichts anderem gerechnet und schätzte diese Charaktereigenschaft des Welpen sogar sehr. Das war auch der Grund gewesen, weswegen er ihn vor die Wahl gestellt hatte und er wurde nicht enttäuscht. Die Worte des Welpen unterstrichen noch einmal dessen Entschlossenheit. Mit einem kühlen Nicken signalisierte er Kodeiyan sein Einverständnis und wartete ruhig darauf, dass es weiter gehen würde. Lange musste er nicht warten. Schon im nächsten Augenblick wandte sich Kody um und lief auf die Stelle zu, die es zu passieren galt. Kurz davor blieb er noch einmal stehen, Arkas beobachtete ihn genau, tat selbst ein paar Schritte in diese Richtung um nah genug zu sein einzuschreiten, wenn etwas passieren sollte und sah dann mit zufriedener Miene hinterher, wie der junge Wolf vorsichtig eine Pfote vor die andere setzend in der Dunkelheit verschwand. Arkas bekam noch mit, dass dessen Gang alles andere als sicher wirkte und jedes Mal wenn er ein wenig mit den Pfoten abrutschte, an Halt verlor, spannten sich die Muskeln des Rüden sprungbereit und lauernd. Doch es geschah nichts. Das Platschen eines ins Wasser fallenden Körpers blieb aus und nun war Arkas einen Augenblick lang allein vor der geheimnisvollen Höhle.

Sein Blick wanderte zum Himmel empor, die Rute schwang kurz aber nur leicht hin und her und die Ohrmuscheln gespitzt lauschte er in die Nacht hinein. Die wenigen Geräusche die es gab wurden größtenteils vom Rauschen des Wassers übertönt, das sich jedoch gut ausblenden ließ. So wirkte die Nacht einen Moment lang absolut still und friedlich, so als wäre der Rüde alleine im Wald unterwegs. Er gönnte sich einen kurzen Atemzug lang stehen zu bleiben und abzuwarten. Vor allem Kainuu hatte es ihm bisher nicht leicht gemacht. Dannsairs Gesellschaft war überraschend unkompliziert - offenbar bemühte er sich darum den Welpen ein Vorbild zu sein oder irgendetwas in der Art - und zu Kodeiyan hatte der Helle eh schon einen passablen Draht gefunden, auf Basis dessen Furchtlosigkeit und zumindest bisher noch gesunder Neugierde. Er dachte kurz an die anderen Gruppen, fragte sich kurz was diese wohl gerade taten, schüttelte dann aber schon nach einem Augenblick Grübeln den Kopf.

Es hätte schlimmer laufen können.

Sich wieder auf das kleine Abenteuer konzentrierend schritt er langsam auf die Stelle zu die vor ihm schon drei andere Wölfe verschluckt hatte und war im nächsten Augenblick ebenso in der Dunkelheit verschwunden.

Arkas Augen benötigten einen Augenblick sich an die geringen Lichtverhältnisse anzupassen, doch relativ schnell erkannte er die Konturen der Gebilde und bald darauf stellten sich auch schon erste Graustufen ein. Kody stand bei Kainuu und Dannsair vor den beiden Welpen, den Kopf leicht gesenkt in die Finsternis spähend, die tiefer in der Höhle lag. Das Rauschen des Wassers klang zunächst noch brausend, erlahmte jedoch überraschend schnell, so dass es nicht nötig sein würde lauter zu sprechen als gewöhnlich. Gemächlich schritt auch er um die Welpen herum und begab sich neben Dannsair. Die Höhle hatte sich wie erwartet nicht verändert, seit er sie das erste Mal entdeckt und sich ein Stück weit hineinbegeben hatte. Eine Tatsache, die er natürlich beim Ausschmücken seiner Geschichte verschwiegen hatte, ebenso dass er genau wusste, wie die Objekte aussahen, die sie hier drin finden würden und dass sie definitiv keine Gefahr darstellen würden. Aber auch das brauchten die anderen nicht zu wissen. Einerseits war dies notwendig gewesen um nicht mitten in der Nacht über Fels und Geröll zur Quelle hinauf zu kriechen, andererseits - und das war etwas was wohl nur wenige dem Rüden zutrauen würden - wusste er, dass Welpen Abenteuer, Rätsel, Geschichten und das Unbekannte brauchten, auch einmal selbst entdecken und erkunden mussten und vor allem der Ansporn etwas als erster zu tun oder zu erleben sehr verlockend war. Er wollte den kleinen den Spaß nicht verderben, und das schloss Dannsair mit ein.

Ausgehend von der Höhle gab es mehrere Kammern. Die meisten führten in Sackgassen, so viel wusste er. In manchen gab es komische, spitze Steingebilde, die von der Decke hingen, manchmal auch aus den Boden zu wachsen schienen und sich hier und da auch in der Mitte wiederfanden und vereinten. In einer Höhle gab es ein größeres Loch in der Decke, durch das Licht hineinfallen konnte und so die Dunkelheit in den umliegenden Teilen etwas vertrieb. Und eine Kammer, das wusste er, führte zu einem langen, röhrenartigen Gang, der jäh ein Ende fand und wo eine Art unterirdischer, steil abfallender Schlucht oder Klippe lag, ein Gefälle das ein ganzes Stück weit hinab führte. Dort hatte er diese flatternden Viecher beim letzten Mal gewittert und zu sehen bekommen, wie sie in den späten Abend- oder frühsten Morgenstunden ausschwärmen. Er würde aufpassen, dass keiner sofort in diese Richtung rannte, das würde das ganze Abenteuer frühzeitig beenden. Kurz buffte er den Schwarzen Wolf, der sich an diesem Ort sicher fantastisch hätte verstecken können, freundlich von der Seite an, dann wandte er sich auch an die Welpen.

"Worauf wartet ihr? Hier gibt es viel zu erkunden. Seht euch um und lauft nicht zu tief in die Höhle hinein. Wenn ihr etwas findet oder etwas passiert, jault einfach. Dannsair und ich bleiben ganz in eurer Nähe."


- Laines - 29.10.2011

Laines zog nur eine Augenbraue hoch, als die lahme Yeven auch endlich bei ihnen ankam und dann nichts besseres zutun hatte, als ihm einen solchen Blick zuzuwerfen. Was ging mit dieser schrägen Fähe eigentlich ab? Wie auch immer, er beschloss einfach mit seiner Methode fortzufahren und Yorubas Mutter geflissentlich zu ignorieren. Der Schwarze hatte gerade wirklich weitaus besseres zutun, als herauszufinden und sich damit auseinander zu setzen, was diese komische Wölfin eigentlich von ihm wollte. Wenn sie grätig war, nur weil er sich hier abrackerte um diesen Fellknäulen einen halbwegs interessanten Abend zu bescheren, dann gehörte sie echt in die Kategorie „ungeeignete Mutter“. Allerdings war das noch harmlos in Anbetracht dessen, dass Laines’ eigene Mutter in der Spitzenkategorie „scheußliche Erzeugerin“ steckte. Er gluckste leise und sah einfach weiter zu, wie Liath und Yoruba aufgeregt auf den Steinbrocken herumkletterten. Also er fand, er hatte seine Sache doch ganz gut gemacht. Die Winzlinge hatten ihren Spaß. Blöd nur, dass er nicht so richtig involviert war.
Allerdings brauchte Laines sich darüber nicht lange Gedanken machen, da ertönte auch schon ein wehleidiges Jammern, welches kurz innehielt um dann zu einem Heulkonzert der Trommelfell-beschädigenden Sorte anzuschwellen. Na toll, was war denn jetzt passiert? Die Ohren des Schwarzen drehten sich nach hinten und der einzige Grund, warum er keine Panik spürte war wohl, dass Liath so laut und kehlig jaulte, dass er unmöglich kurz vor seinem Ableben stehen konnte. Da war es auch nicht mehr schlimm, dass keiner der Welpen irgendwie auf seinen Vortrag über Hinweise und Schätze reagierte und ihm zu verstehen gab, ob sie verstanden hatten, oder nicht.
Laines sprang wieder auf und setzte hinter Yoruba her – und irgendwo stellte er mit leiser Genugtuung fest, dass sie nach ihm rief und nicht nach ihrer Mutter – und witterte beim über die Steine klettern nach Liaths Fährte.

Wenn du ihn nicht mehr siehst, muss er wo runter gefallen sein ... pass bloß auf wo du hintrittst, sonst fällst du noch hinterher!“,

sagte er ohne ruppig zu klingen und neigte den Kopf leicht schräg, um besser orten zu können, woher Liaths Gejammer kam. Schließlich konnte er eine Lücke in einer Felsspalte entdecken, spähte hindurch und konnte ein leuchtendes Paar grüner Augen ausmachen.

He, Kleiner! Sind alle Knochen noch heil?!“