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Alte Bekannte, neue Freunde | nach 12 | Deva, Nana, K & K - Druckversion

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Alte Bekannte, neue Freunde | nach 12 | Deva, Nana, K & K - Devaki - 22.02.2011

Wer? Kainuu, Kodeiyan, Nasiha und Devaki
Wann? Nach Plot 12
Was? Zusammentreffen bei einem Streifzug durchs Revier


- Kodeiyan - 23.02.2011

(*durfte das Wetter bestimmen* ^-^ Regen!)

Mit langsamen Schritten bewegte sich der junge Welpe vorwärts. Schritt für Schritt. Immer wieder schüttelte er den braunen Pelz, befreite sich so von den lästigen Tropfen, die sich in seinem Fell verfingen. Ganz plötzlich hatte es angefangen zu regnen, und mit einem Mal war die Sonne vom Himmel verschwunden. Nun war alles nass, trist und grau. Und er r war noch immer allein. Kodeiyan hatte nicht die Tage gezählt, die er nun von seiner Familie getrennt war. Nicht die toten Mäuse, die er aufgelesen hatte, um seinen Hunger wenigstens ein wenig zu stillen. Immer wieder hatte er die Namen seiner Geschwister gerufen, versucht die Fährte seines Vaters zu finden. Niemand hatte geantwortet, und mit diesem Regen schien es noch aussichtsloser. Der junge Rüde konnte diese Einsamkeit nicht genießen. Ihm fehlte die Wärme seiner Geschwister, wenn sie sich aneinander kuschelten. Die beschützende Nähe seines Vaters. Das alles schien so weit weg. Und alles, was ihm jetzt blieb, war der kleine, leblose Körper, den er zwischen den Fängen trug. Er bemerkte nicht einmal, dass er längst die Grenzen eines fremden Revieres überschritten hatte.
Die Rute des jungen Rüden hing schlaff hinab, die Ohren waren leicht eingeknickt. Er hätte alles gegeben, um in diesem Moment einen Wolf um sich gehabt zu haben. Ein leises Wimmern verließ Kodeiyans Kehle, als er stehen blieb und den dunklen Blick zum Himmel wandte. Es hörte nicht auf zu regnen, und er spürte langsam, wie die Müdigkeit sich in seine Knochen schlich. Langsam ließ sich der Braune schließlich auf die Hinterläufe sinken, ließ die Ohren durch die warme Regenluft zucken. Nur eine kleine Pause... dann würde er weiter suchen.


- Nasiha - 24.02.2011

Nasiha wanderte durch fremdes Land. Ihre Pfoten trugen sie tapfer über den aufgeweichten Boden. Das schwarze, sonst plüschige Fell, glitt feucht und leblos an ihrem Leib herab. Die zierliche Gestalt wurde deutlich, denn trotz ihrer Höhe war sie keinesfalls schwerfällig. Jede ihrer Bewegung war leichtfüßig und so lief sie durch den Vorhang des Regens. Das graue Wetter konnte sie nicht trüben, denn ihre Hoffnung trug sie voran. Obgleich sie bittere Furcht in sich spüren konnte, war es Zuversicht die ihren Weg erhellte. „Deva…“ murmelte sie leise und tatsächlich, sie war nicht allein. Ein Winseln ertönte, zwischen dem monotonen Platschen der Regentropfen, in den Teichen, die sie gebildet hatten. Die Fähe spitzte ihre Ohren. Ihre Sinne belogen sie nicht, denn langsam ebbte der Duft eines Fremden träge durch die Feuchtigkeit. Die Witterung schien nicht männlich, nicht weiblich. Der dominante Geruch den das Rad der Zeit den Wölfen mit sich brachte, war noch nicht deutlich hervor gehoben. Es war ein Welpe – sie war sich sicher. Nash erhob ihren Kopf, betrachtete mit ihren gräulichen Augen die Welt. Der wässrige Schleier erließ die Beobachtung nicht leicht fallen, so verengte sie den Blick und näherte sich dem kläglichen Geräusch. Sie musste nicht weit gehen, bis sie einen zusammen gekauerten Leib erblicken konnte. Ihr Blick lichtete sich langsam aus der Strenge. Sachte setzte sie ihre Tatzen voran. Die Schwarze hatte Bedenken und reckte vorsichtig den Kopf zum Welpen, welcher leise wimmerte. Ihr Herz litt an diesem Anblick, während tief in ihr Freude entsprang. Widersprüchlich. Aber ein Welpe bedeutete, dass in der Nähe ein Rudel sein musste, dass Rudel ihres Vaters?! Es trennte die Beiden nur noch einen Schritt, welchen sie zu letzt auch noch nahm. Auf das sie mit ihrer ergrauten Schnauze den Welpen sachte anstupste.

„Hey Kleiner, lass dich nicht so hängen!“

Sie lächelte sanftmütig, erwartungsvoll und neugierig. Ihre Rute fegte leicht durch die Luft. Der Kleine weckte in ihr Gefühle. Fürsorge und Herzlichkeit. Vielleicht würde sie auch irgendwann eine Schar an Welpen haben. Sie wäre wahrlich nicht abgeneigt, doch noch herrschte eine andere Situation.

„Wo ist deine Mutter und deine Familie?“

Nasi sprach, während sie eine Runde um den Welpen zog und sich vor ihn niederließ. Ihr Hinterteil fand den Weg zum nassen Erdboden, während sie ihn betrachtete.

„Mein Name ist Nasiha, aber du kannst mich auch Nana… nennen und wie heißt du? Warum bist du hier ganz allein?“

Zwischen ihren Worten stockte sie, es überkam ihr eine vertraute Wonne. Lange wurde sie nicht mehr Nana genannt, mit diesem Namen, war einst Deva verschwunden, er war der letzte gewesen. Die Namensgebung hatte sie allerdings nie vergessen. Der Wunsch nach ihrem Bruder erbebte wieder, vielleicht würde der Knirps sie ja gar dorthin führen und irgendwie erinnerte dieser kleine Körper an alte Zeiten. Sie waren so weit zurück und die Fähe war dankbar für jeden vergangenen Augenblick.


- Kainuu - 26.02.2011

Alles war so aufregend! Quietschend und strahlend haschte Kainuu nach den fallenden Regentropfen, freute sich wie ein Honigkuchenwolf, wenn sie einen erwischte und brummte kichernd, wenn einer der Tropfen ihr ins Auge, ins Ohr oder in die Nase fiel. Sie hatte nicht verstanden, warum Wasser aus dem Himmel kam, aber das war egal, sie konnte sowieso nicht gleichzeitig nachdenken und Regentropfenjagen. Besonders lustig war es, wenn sie unter einem Baum liefen, dann wurden die Tropfen nämlich noch viel größer, warum hatte sie auch schon wieder vergessen. Wenn sie von einem solchen Tropfen getroffen wurde, quietschte sie immer besonders laut und musste dann lachend zu Papa springen um ihm zu zeigen, wo sie erwischt worden war. Sie war schon vollkommen durchnässt und hatte soeben entdeckt, dass wenn sie sich schüttelte, sie selbst zum Regenmacher wurde. Dann regnete es überall um sie herum. Begeistert hoppelte sie zu ihrem Papa, stellte sich genau neben ihn und schüttelte sich voller Hingabe. Gleich darauf, damit er ihr nicht böse war, sprang sie an seinem Vorderlauf hoch und leckte ihm über die Nase. Fröhlich ließ sie sich fallen, kugelte durchs nasse Gras und schlenkerte mit den Pfoten.

“Wir müssen viel öfter einen Ausflug machen, wenn es regnet!“

Im Liegen pfotete sie nach den Tropfen, sperrte das Mäulchen auf und ließ sich den Regen in die Kehle rinnen. Es musste ziemlich blöde aussehen wie sie dort mit aufgesperrter Schnauze und noch immer vor sich hin kichernd auf dem Boden lag und die Läufe in die Luft streckte, aber es sah sie ja niemand außer Papa. Bei ihm machte ihr das nichts aus. Gleich darauf sprang sie wieder auf die Pfoten und rannte voraus um unter einen besonders großen Baum zu kommen – da kamen sicher auch besonders große Tropfen runter. Im Laufen stieg ihr plötzlich ein fremder Geruch in die Nase, verblüfft über diese Entdeckung und vollkommen unvorbereitet stolperte sie über ihre Pfoten, stürzte und überschlug sich einmal. Ein wenig verdreht aber ohne sich wehgetan zu haben blieb sie liegen und schnupperte in die Luft.

“Papa, was ist das?“


- Kodeiyan - 27.02.2011

Stumm beobachtete der junge Wolf den Regen, wie er vom Himmel fiel, sich in seinem Fell verfing und schließlich zu Boden tropfte. Ein unendliches Spiel, und doch lenkte es seinen jungen Verstand ab. Für diesen Moment konnte er vergessen, dass er allein hier saß, fern von seiner Familie. Völlig in Gedanken versunken bemerkte Kodeiyan nicht einmal, dass sich ein Wolf näherte. Seine feine Nase nahm durch den Regen keinen genauen Geruch war, erst, als die Fähe direkt bei ihm war, zuckt er sichtlich zusammen, sprang erschrocken auf. Als sie ihn anstubste, blickte er sie ein wenig verblüfft an. Kodeiyan blinzelte, neigte den Kopf dann leicht zur Seite.

“Oh... Hallo... Ich war ein wenig... abgelenkt.“

Der braune Welpe betrachtete ihr Lächeln, das leichte Pendeln ihrer Rute. Nach dem ersten Schock überkam ihn nun wieder das stete Gefühl von Müdigkeit, das ihn zurück auf die Hinterläufe sinken ließ. Der Braune lauschte ihren Worten, beobachtete sie, wie die Schwarze um ihn herum lief. Als sie schließlich vor ihm saß, neigte der Rüde den Kopf nach oben, um sie ansehen zu können. Nun fragte sie weiter und Kodeiyan wartete geduldig, bis das letzte Wort ihre Lefzen verlassen hatte. Müde blinzelnd sah er zu ihr hoch, ließ den Blick auf ihren Augen ruhen.

“Ich heiße Kodeiyan. Aber alle nennen mich nur Kody.“

Damit war der unangenehme Teil erledigt, blieben noch die Antworten über seine Familie und ihren Verbleib. Er schluckte.

“Papa hat gesagt, meine Mama... ist tot... und mein Papa... ich weiß nicht, wo er ist. Da war eine große Katze, meine Geschwister und ich wollten weglaufen. Aber wir wurden getrennt, und seitdem bin ich alleine. Ich suche sie... aber ich glaube, sie sind nicht hier.“

Während seiner Worte hatten sich seine Ohren leicht zurück geneigt, und sein heller Blick hatte sich gen Boden gerichtet. Sie waren sicher nicht hier. So viel war sicher. Ob Nana vielleicht etwas wußte? Vielleicht gab es hier noch andere Wölfe, die seinen Vater und seine Geschwister gesehen hatten? Erst ein weiterer Geruch ließ ihn wieder den Blick heben, kurz schweifte er herum, ehe er den Kopf wieder zu Nana wandte.

“Riechst du das?“


- Nasiha - 28.02.2011

Aufmerksam saß sie vor ihm, mit diesem Lächeln. Etwas belustigt davon das er sich erschrocken hatte und dieser typisch welpischen Unsicherheit. Er hatte sich wieder auf seine Hinterläufe zurück gelassen, nachdem der Schreck ihn hoch gejagt hatte. Sicherlich das hatte sie nicht vorgehabt, doch auch nicht bedacht. Der Regen trog die Sinne, dies war sicher. Auch ihrer waren nicht ganz geschärft. So wie Kody es getan hatte, war sie nun genauso schweigsam und geduldig, während er ihr erklärte, wie er hieß und wieso er allein war. Für seine Erlebnisse war Kody ein tapferer kleiner Kerl und leider auch bedauernswert.
Wieder streckte sie sich etwas zu ihm vor, stupste ihre Schnauze gegen ihn und strich ihm leicht an seinem zierlichen Leib entlang. Eine ermutigende Geste, die ihm ein Funken an Wärme schenken sollte und den Mut, der ihm verloren ging.

„Zieh nicht so ein Gesicht, jetzt bist du ja nicht mehr allein und wir können sie ja gemeinsam suchen. Ich habe auch jemanden verloren und bin nun auf der Suche…“

Nur das sie seit einigen Jahren bereits verloren hatte und ihre Suche etwas unnormaler schien, als seine. Dieser Gedanke riss schnell ab, denn auch ihre Sinne erreichte ein Duft. Nasi reckte ihren Kopf in die Luft, hingegen den Regentropfen die stetig gen Boden fielen. Das Wetter schien nicht freundlich gestimmt und würde sich wohl nicht so schnell ändern. Trotz des Regenschleiers war aber auch ihr dieser Geruch nicht entgangen. Irgendwie weckte er in ihr das Gefühl von Heimat und Vertrautheit. Langsam wie in Trance nickte sie dem Welpen zu.

„Ja, Kody ich riech es auch. Wollen wir schauen woher es kommt?!“

Ihr Blick glich hoffnungsvoller Freude, in diesem Moment wäre sie nicht einsichtig gewesen zu warten. Aber der Gedanke, dass der Welpe seine jugendliche Neugier noch in sich schüren würde, gab ihr die Sicherheit, dass er ihre Frage nicht verneinen würde. Mit dieser Meinung richtete sie sich langsam wieder auf. In ihr wuchs eine innerliche Unruhe, es war Aufregung. Die sachte Bewegung ihrer Rute wurde wilder und ungestümer.


- Devaki - 01.03.2011

Regen. Innerlich schüttelte es den Schwarzen ein wenig. Er mochte Regen nicht sonderlich. Wasser war kein Problem. Schwimmen war kein Problem. Es war nicht das nasse Fell, dass Deva störte. Vielmehr war es die Unberechenbarkeit des Regens. Er tropfte wann und wohin er wollte, man konnte sich nie wirklich darauf einstellen, wann einem ein dicker Tropfen auf die Nase fallen würde oder gar in die Augen. Dazu war er kalt und launisch und einfach... unangenehm. Glücklicherweise war es Sommer. Der Regen war also nicht allzu kalt, sondern erträglich lauwarm. Und immerhin hatte Kainuu ihren Spaß. Mit einem Schmunzeln auf den Lefzen beobachtete er, wie sie mit den Tropfen spielte, sich unter einen Baum stellte und dann freudig den Regen aufzufangen versuchte. Weniger begeistert war er dann allerdings, wenn sie zu ihm kam und sich neben ihr ausschütteln musste.

„Hey du Frechdachs, du kannst doch nicht deinen armen Papa ganz nass machen!“

rief er ihr halb ernst, halb belustigt zu, aber da war sie schon wieder zum nächsten Baum weggewuselt. Einen Unterschied machte es sowieso nicht mehr, denn sein Fell war ebenfalls fast völlig durchnässt. Wirklich schlanker sah er aber im Gegensatz zu Kainuu trotzdem nicht aus. Kräftiger Knochenbau eben. Deva blieb kurz stehen und schüttelte sich ebenfalls, dann trabte er Kainuu hinterher.

„Alles was du möchtest. Bald ist Winter, da werden die Tropfen zu weißen Flocken, die vom Himmel geschwebt kommen. Die kann man viel besser einfangen.“

erklärte er ihr. Das würde seiner kleinen Tochter sicher genauso viel Spaß machen. Manch anderer hätte Kainuu, die Freude an solchen Dingen entwickelte vielleicht als dumm oder naiv abgetan. Deva aber mochte die kleine Wölfin genauso wie sie war. Sie scherte sich eben nicht um die großen Probleme der Welt, sondern hatte einen Blick für die kleinen Dinge. Das machte sie in seinen Augen doppelt so liebenswert. Als sie wieder davonhuschte, folgte er ihr zunächst langsam. Als sie jedoch auf die Nase plumpste war er sofort bei ihr, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging und sie sich nichts getan hatte.

„Alles in Ordnung? Was das ist? Hm, du weißt doch wonach Wasser riecht oder? Versuch den Geruch auszublenden und dich nur auf den fremden Geruch zu konzentrieren. Kommt der dir bekannt vor?“

Deva hatte ebenfalls gewittert und musste feststellen, dass tatsächlich ein fremder Duft in der Luft lag. Aber im Gegensatz zu Kainuu konnte er ziemlich genau einordnen, worum es sich dabei handelte. Wölfe, daran bestand kein Zweifel. Was ihm mehr Sorgen bereitete war, dass er die Witterung keinem Wolf aus dem Rudel zuordnen konnte. Trieben sich bei solch einem Wetter etwa Wanderer in Revier herum?


- Kainuu - 05.03.2011

Wie sollte denn Wasser aus dem Himmel zu weißen Flocken werden? Und was waren Flocken? Flocken. Das Wort klang schön.

“Flocken.“, wiederholte Kainuu. “Flocken.“ Es klang so … so flockig. “Was sind denn Flocken, Papa? Und kann ich auch Wasser zu Flocken machen?“

Sie hatte zwar schon gelernt, dass der Himmel sehr viel mehr konnte, als sie selbst, aber manches konnten sie beide. Zum Beispiel regnen, auch wenn Kainuu dazu vorher ganz nass sein musste. Aber vielleicht ging das dem Himmel genauso, vielleicht musste den auch jemand nass machen, bevor er dann zu regnen anfing. Sicher hätte die Kleine versucht sich vorzustellen, wie jemand den Himmel nass machte – ein riesengroßer Wolf, der Wasser speien konnte – aber der seltsam fremde und doch irgendwie vertraute Geruch lenkte sie viel zu sehr ab. Devaki kam besorgt zu ihr und fragte, ob alles in Ordnung sei, dabei wusste er doch, dass seine Tochter immer und überall hinfiel, wenn etwas Spannendes passierte. Deshalb schüttelte sie nur den Kopf und machte große Augen zu der Aufgabenstellung ihres Vaters. Einen Geruch ausblenden. Konzentriert kniff sie die Augen zusammen und sog lange und tief die Luft ein.

“Ja, irgendwie schon … riecht ein bisschen wie du oder Mama oder Onkel Arkark. Aber anders. Nicht so warm.“

Sie öffnete die Augen wieder, begann ihre verdrehten Läufe zu ordnen und setzte sich dann auf. Die kleinen Öhrchen gespitzt starrte sie mit vor Konzentration zitternder Nase in den Regen.

“Ist das gefährlich?“

Vorsichtshalber rückte sie noch ein wenig näher zu ihrem Vater, witterte aber ohne Unterlass um keine Information zu verpassen. Mittlerweile meinte sie zwei unterschiedliche Aspekte riechen zu können, auch wenn sich beide ähnelten. Sie hatte ein bisschen Angst, aber es war auch furchtbar spannend, denn auch ihr Papa schien nun angespannt. Irgendetwas passierte oder war passiert oder würde passieren.


- Kodeiyan - 05.03.2011

Abwartend blickte der junge Wolf die schwarze Fähe an, neigte bei ihren Worten den Kopf dann leicht schief. Ihre sanfte Geste war so vertraut, seine Rute pendelte also einmal ruhig durch die Luft. Sie suchte also auch einen Wolf. Als die Schwarze dann schließlich geendet hatte, nickte Kodeiyan aufgeregt. Zusammen würden sie sicher seine Familie und den Wolf finden, den Nana suchte. Er beobachtete, wie die Wölfin den Kopf hob, und zum Himmel blickte. Auch er folgte ihrem Blick, reckte den kleinen Kopf Richtung Himmel. Die feinen Tropfen kitzelten seine Nase, ließen ihn immer wieder die Augen zusammen kneifen. Einige Momente verharrte der junge Wolf so, ehe er den Kopf wieder senkte, und die schwarze Fähe anblickte, die ihm nun zu nickte. Sie würden diesem Geruch nun also auf den Grund gehen.
Kodeiyan konnte ihr ansehen, wie sehr sie sich darauf freute. Ihre Rute war in Bewegung, und auch in ihrem Gesicht lag die Freude darüber, dass sich diese Gerüche näherten. Als sie schließlich wieder zu ihm sprach, nickte der junge Rüde, erhob sich und schüttelte kurz den nassen Pelz. Einen Moment blieb er noch stehen, blickte Nana auffordernd an und setzte sich dann mit einem Ruck in Bewegung. Mit ruhigen Schritten bewegte er sich vorwärts, wandte den Kopf jedoch herum, um die Schwarze sehen zu können.

“Na los, Nana!“

Er wuffte ihr leise zu, ein sachtes Lächeln auf den Lefzen. Für einen Moment war auch die Müdigkeit vergessen, die ihn eben noch geschwächt hatte. Wichtiger waren jetzt die fremden Gerüche, denen sie sich langsam nährten. Und auch er konnte es kaum noch erwarten zu sehen, zu wem diese gehörten.


- Devaki - 08.03.2011

„Die zeige ich dir im Winter, Flocken kann nämlich nur der Himmel machen und nur, wenn es kalt ist.“

Wie der Himmel das machte, wusste Deva allerdings auch nicht und er hoffte, dass Kainuu auch im Winter nicht auf die Idee kommen würde danach zu fragen. Mit der Kälte musste es was zu tun haben, sonst würde es ja auch im Sommer schneien. Aber... darüber konnte er sich später Gedanken machen. Jetzt waren die fremden Gerüche wichtiger.

„Sehr gut erkannt, der Grundgeruch ist gleich. Aber jeder Wolf hat trotzdem seinen eigenen Geruch. Deshalb rieche ich anders als Mama. Oder als Onkel Laines. Und Liath riecht anders als Namid oder Shila. Und wenn du einen Wolf riechst, aber dir sein Geruch trotzdem nicht vertraut oder bekannt vorkommt, dann ist es ein Fremder.“

erklärte er mit ruhiger Stimme. Er wollte Kainuu die Zeit geben zu verstehen, was es mit den Gerüchen auf sich hatte, auch wenn er den Drang hatte die beiden Fremden aufzusuchen und sich zu vergewissern, dass sie keine Gefahr darstellten. Kainuu musste das lernen, die Wichtigkeit einer solchen Lektion unterschätzte der schwarze Wolfsvater nicht. Die Fähigkeit zu unterscheiden ob jemand bekannt oder fremd war, konnte später überlebenswichtig für seine Tochter sein. Und es war kein Geheimnis, dass Kainuus Gesundheit für Deva von großer Bedeutung war. Er würde es sich nie verzeihen können, wenn ihr etwas geschah, das er hätte verhindern können.

„Nun ja, wenn zwei Fremde im Revier sind, ist es immer ein wenig gefährlich. Bei einem fremden Wolf weißt du nie, ob er gut oder böse ist. Ob er freundlich zu dir ist, oder ob er unfreundlich ist. Wenn du einen fremden Wolf triffst, musst du vorsichtig sein, aber Angst haben darfst du nicht. Das merkt der Fremde sofort. Und weil wir beide keine Angst haben, werden wir jetzt nachschauen, wer da in unser Revier gekommen ist. Du hast doch keine Angst, wenn Papa dabei ist oder?“

Er lächelte aufmunternd und stupste sie mit der Pfote ein wenig unter seinem Körper hervor. Dann leckte er ihr ermutigend über den Kopf und bewegte sich wenige Schritte in Richtung der fremden Gerüche.