Night-Wolves
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Hintergrund - Devaki - 14.01.2011

Uralte Legenden


Trommeln. Trommeln in der Ferne. Und doch so nah. Wie ein gleichmäßiger pulsierender Herzschlag und doch nicht von diesem herrührend. Nein, etwas anderes verursacht das gleichmäßige, schlagende Geräusch. Trommeln- heraufbeschworen durch das Aufsetzen von Pfoten auf dem gefrorenen Waldboden. Schneller Atem, lautes Keuchen. Kalter Wind heult zwischen den Bäumen umher. Es sind zwei und doch bewegen sie sich so sychron, als wäre es nur einer. Ein Wolf. Zwei Wölfe. Wie ein Zwillingspaar von Winden rauschen sie durch die Nacht, auf dem Weg ins Nirgendwo, auf der Suche nach Schutz, Geborgenheit, Freiheit. Die Gefahr hinter ihnen, eine treibende Bestie, kurz davor zu zuschnappen und doch nicht nah genug. Noch nicht. So laufen die beiden, ein Schwarzer und eine Weiße und suchen, was es nicht zu geben scheint. Keine Zuflucht, weit und breit. Lärm dringt aus den Gefilden hinter ihnen, hier und dort zerreißt ein knallend lauter Schuss die kalte Stille der Umgebung und sie laufen. Laufen schneller, weiter, dorthin, wo ihre Pfoten sie tragen. Doch wie lange noch?
Trommeln. Trommeln sind nah. Und doch so fern. Sind nicht mehr gleichmäßig, die Schritte und Sprünge der Wölfe nicht mehr synchron. Keuchender Atem, krampfhaftes Keuchen. Ohne Kraft, nur noch die Furcht treibt sie voran. Es scheint keinen Ausweg zu geben, niemanden, der ihnen hilft. Rotes, dickflüssiges, zähes Blut fließt aus der Schulter der Weißen ihre Läufe hinab, auf ihre Pfoten. So zäh das Blut, wie sie selbst ist. Doch das Rot ist eine verräterische Farbe. Es lenkt die Verfolger auf ihre Spur. Die Feinde. Die Menschen. Zerstörung kommt mit ihnen. Sie sind erfüllt von Hass, Gier und Wut. Kein Entrinnen, kein Versteck und Nebel, Kälte und Wind scheinen sich immer weiter zu verstärken, sich gegen die beiden erschöpften Fliehenden zu stellen.
Plötzlich aber lichtet sich der Nebel. Die Kälte schwindet und ein leises Lied erklingt in den Ohren des Schwarzen und der Weißen. Zunächst nur schwach wahrzunehmen wird es lauter, bis es das Säbelrasseln der Verfolger übertönt und die Gedanken der beiden vollkommen ausfüllt.Wie von Geisterhand lichtet sich der Wald. Kaum wagen die Wanderer ihren Augen zu trauen. Von einer Anhöhe aus blicken sie auf ein Land, das in helles, warmes Sonnenlicht getaucht ist. Der vorher so kalte Wind, umweht ihre Läufe mit einer sanften, warmen Brise, die sie förmlich einzuladen scheint, das neue Land zu betreten. Das Lied verklingt in der Ferne und an seine Stelle tritt ein leises Flüstern:

„Willkommen Fremde... im Land Takoda.. im Rudel der Night-Wolves...“

Einige Jahrhunderte später...
Trommeln. Trommeln in der Ferne und doch so nah. Wie ein gleichmäßiger pulsierender Herzschlag und doch nicht von diesem herrührend. Nein, etwas anderes verursacht das gleichmäßige, schlagende Geräusch. Trommeln- heraufbeschworen durch das Aufsetzen von Pfoten auf dem gefrorenen Waldboden. Ein junger schwarzer Wolf jagt wie ein Blitz durch das Land, verfolgt. Verfolgt von grausamen Erinnerungen an Schmerz, Hass, Tod. Tod seiner geliebten Schwester, von Vater und Mutter. Tod seiner Familie. Tod durch den Menschen gebracht. Laute Schüsse zerreißen das Chaos von Gedanken in seinem Kopf. Es sind nur Erinnerungen, aber doch so klar und deutlich, als wäre alles erst gestern geschehen. Weiter läuft der Schwarze durch die kühle Morgendämmerung, auf der Suche nach einem Heim, Geborgenheit, Freiheit. Weite Wege hat er hinter sich gebracht und doch noch keinen Ort gefunden, der ihm das alles bieten konnte. Die Erinnerung an das Geschehene von ihm nehmen konnte, die Last von seinen Schultern nehmen und die Bürde auf sich nehmen konnte. Der Schmerz blieb, egal wohin er ging, woher er kam und was er tat. Verflucht auf ewig, bis der Platz gefunden war, der ihm Erlösung bieten würde. Nun versucht er sein Glück hier, doch auch seine Kraft schwindet, wie die jener zwei Wölfe Jahrhunderte zuvor. Kein Entrinnen, kein Versteck und Nebel, Kälte und Wind scheinen sich immer weiter zu verstärken, sich gegen den fast erschöpften Fliehenden zu stellen. Und plötzlich geschieht ihm, was seit jeder allen Flüchtlingen- egal ob vor Mensch, Tier oder Gedanken- an diesem Ort wiederfährt.
Plötzlich lichtet sich der Nebel, Kälte und Wind ziehen sich zurück und es erklingt ein Lied. Zunächst leise, dann aber steigt seine Lautstärke stetig an, bis es die ganze Umgebung erfüllt, die Gedanken des Wanderers beherrscht und ihn an nichts anderes mehr denken lässt. Es ist ein Lied aus uralten Zeiten, eines, das schon existierte, als dieses Land entstand. Vertraute Klänge sind es für den Schwarzen, der nicht weiß woher. Doch das Lied erklingt stetig weiter in seinem Kopf und er schließt die Augen, wiegt seinen Körper im Takt der Musik. Wie von Geisterhand bewegt öffnet der Rüde den Fang und singt. Singt, als ob er nie etwas anderes getan hätte, nie ein anderes Lied gehört hätte. Seine melodische, einfühlsame Stimme erfüllt das ganze Tal, das zu seinem Pfoten liegt. Wie ein Podest erscheint die Anhöhe, auf welcher er geradezu zu thronen scheint. Berge reflektieren die erklingenden Töne und werfen sein Echo in jede Ecke des Reviers, so dass es überall zu hören ist, durch das Land schallt.

„Auf seinen weiten Schwingen der Adler trägt der Freiheit Last
Und des Windes singen fliegt vorbei in ruhiger Hast
Dein Wolfsohr fängt es auf, leitet es in deine Seele
Freiheit, genau das, was dir niemals fehle
Der Adler fliegt weit, bis hin zu zerklüfteten Bergen
Er schrill und durchdringend schreit, gefangen will er nicht sterben.
Du folgst, hast stets im Blick die Sillhouette vor der Sonne
Deine Pfoten tragen dich schneller, was für eine Wonne

Unter seinen Schwingen Täler und Höhen rasen vorbei
Unter seinen Schwingen trägt der Wind weit seinen Schrei
Den Gipfel erklimme, so schnell du nur kannst
Und wieder erfasst dein Herz die Angst,
aber du kannst dich jedermanns Zugriff entziehen

Der Adler verschwunden,
aber du hast deinen Weg gefunden
Folgst weiter, wohin deine Pfoten dich tragen
Das Ziel wirst auch du erreichen in wenigen Tagen
Versteckt, verborgen, unauffindbar
für jene, die es nie gesucht
Das Tal der Ruhe, beherrscht von reiner Natur
Deine Nase es wittert, dein Blick nun sieht die Spur

Hier wohnt die Freiheit
Weit war dein Weg hier her, sehr weit
Und der Wind flüstert dir: Sei bereit!
Sie zu treffen
das Rudel der Nacht, der Freiheit...“


Als er endet, öffnet der Schwarze die Augen. Kaum wagt er ihnen zu trauen. Von einer Anhöhe aus blickt er auf ein Land, das in helles, warmes Sonnenlicht getaucht ist. Der vorher so kalte Wind, umweht seine Läufe mit einer sanften, warmen Brise, die ihn förmlich einzuladen scheint, das neue Land zu betreten. Das Lied verklingt in der Ferne und an seine Stelle tritt ein leises Flüstern:

„Willkommen Wolfstatz... im Land Takoda.. im Rudel der Night-Wolves...Das Rudel, welches zu führen du bestimmt bist. Erkenne deine Aufgabe.. denn sie wird die Aufgabe deines Lebens sein.. willkommen Wolfstatz, Rudelfüher, Alpha, der Night-Wolves.“