Night-Wolves
12 | Welpenglück - Druckversion

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- Yeven - 30.10.2010

Yevens Kopf sank langsam auf ihre gekreuzten Vorderpfoten, während ihr Blick noch immer auf Arkas lag. Sie hielt ihn nicht für vertrauensunwürdig. Vielmehr interessierte sie seine Reaktion auf Yorubas Anschmiegsamkeit, obwohl sich seine Begeisterung für den fünffachen Neuzuwachs im Rudel, sichtlich in Grenzen hielt.
Ruckartig blickte die Graue zu Devaki, dessen Vorschlag zum Strand zu gehen, anscheinend sofort Anhänger fand. Yeven stand auf und streckte sich kurz, als auch schon Yoruba auf sie zugepurzelt kam.

„Vorsicht, meine Kleine“

sagte Yeven mit einem leichten Lachen und half ihrem kleinen Wirbelwind auf die Pfoten, bevor sie ihr mit dem Blick folgte, als die Welpin aufgeregt um sie herumflitzte und ihre Aufregung hörbar kund tat. Wie konnte sie ihr diese Bitte schon abschlagen?

„Wir kommen auch mit“

sagte Yeven an Devaki gwandt und beschloss ihre Tochter diesmal nicht zu verbessern, dass es 'Meer' und nicht 'großes Wasser' hieß.
Der Blick der Grauen wanderte noch kurz zu Réan, der am Rande des Rudelplatzes schlief und eine kurze Erinnerung durchzuckte die Fähe. Der weiße Rüde hatte sie damals zum Rudel gebracht und war der erste mit dem sie damals gesprochen hatte.

Ein langgezogenes Wiefen kam von Seiten Yevens, als sich diese in Aufbruchsstimmung zu Devaki gesellte und Yoruba mit einer kurzen Geste zum Folgen bewegen wollte.
Yeven freute sich auf den Strand, als wäre sie selbst noch ein Welpe. Ob es daran lag, dass sie ihn schon lange nicht mehr von nahen gesehen hatte, oder ob die kleinen Fellknäule um sie herum, sie sich selbst wieder jung fühlen ließen, wusste sie nicht.


- Shila - 31.10.2010

Shila blickte ihre Schwester an, dann nochmal kurz zum Papa und dann blieb sie etwas unschlüssig stehen. Strand? Wald? Strand? Wald? Ohje, warum gab es nur immer etwas, für das man sich entscheiden musste? Sie schnaubte, was sie öfter machte, wenn sie nicht so recht wusste was sie tun sollte. Der kleine Kopf wurde geschüttelt, die kleinen Ohren wackelten etwas und sie blickte wieder ihre Schwester an. Strand, da war Wasser und der Sand fühlte sich immer so schön weich an unter den Pfoten. Wald, da lauerten Abenteuer und unentdeckte Tiere... Gefahren überall! Schon machte Shila wieder einen Tapser in Richtung Wald, als ihr doch noch ein Argument für den Strand einfiel und sie sich wieder zu ihrer Schwester umwandte

„Gehen wir zum Strand!“

Erklärte sie feierlich, als hätte sie schon die ganze Zeit nichts anderes vorgehabt. Die kleine Rute wedelte aufgeregt hin und her, als sie an ihrem Papa hochsprang und versuchte frech eines seiner schwarzen Ohren zu erwischen

“Schnell Papa, wir müssen uns beeilen!“

Rief sie aus und stupste dann wieder Kainuu auffordernd in die Seite, ehe sie in einem großen Kreis um beide herum sprang

“Ich mag die vielpfotigen Spinnentiere mit dem harten Rückenfell fangen!“

Wovon sprach sie denn jetzt schon wieder? Aber Shila schien genau zu wissen, was sie am Strand suchen wollte. Diese Krabbeltiere, die manchmal am Strand spazieren krabbelten und die so einen harten Rücken hatte, dass man sie gar nicht richtig beißen konnte. Aber diese Tiere fand Shila lustig, fast lustiger als Schmetterlinge, außerdem hatten sie so einen lustigen Namen, den sie leider immer wieder vergaß

“Schnell!“

Forderte sie beide Familienmitglieder auf, denn es ging ihr nicht schnell genug, überhaupt nicht! Und bei dem Tempo von Deva würden sie am Strand ankommen, wenn die Krabbelviecher wieder alle nach hause gegangen waren… das war zumindest Shilas Einschätzung der Dinge



- Devaki - 31.10.2010

Glücklicherweise war der Strand nicht weit vom Rudelplatz entfernt. Der Weg würde also kaum mehr als ein paar Minuten in Anspruch nehmen. Dass Arkas mitkam erstaunte den Schwarzen. Wenn der Braune nicht aufpasste, würden die Welpen und der Rest des Rudels noch glauben, dass er sich gerne in die Gesellschaft der kleinen Fellknäule begab. Deva hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Rüde am Rudelplatz zurückbleiben würde. Dann hätte der Schwarze jemanden gehabt, der ein Auge auf Namíd werfen konnte. Der kleine Faulpelz schlief immer noch in der Rudelhöhle. Wenn er aufwachte und plötzlich niemand mehr da war... nein, das war ein Schrecken den Devaki seinem Nachwuchs eigentlich ersparen wollte. Aber was tun? Der Schwarze wandte kurz den Kopf und warf einen Blick in die Höhle. Der kleine Körper lag ruhig und still, nichts deutete darauf hin, dass Namíd bald aufwachen würde. Und allzu lange würden sie sicher nicht am Strand bleiben, Siyi und Dannsair waren ja auch noch in der Nähe. Und irgendwo schwirrten sicher auch DarkEye, Arlyn oder Laines umher, die sich zur Not um einen winselnden Welpen kümmern konnten.

Deva nickte also, gab Kainuu einen kleinen Start-Stupser und machte sich dann auf den kurzen Weg. Die Rute des Schwarzen pendelte dabei freudig. Er war lange nicht am Strand gewesen. Das Meer zu sehen würde also nicht nur für die Welpen ein freudiges Ereignis werden. Immer darauf achtend, dass alle Welpen Schritt halten konnten, trabte Deva langsam voran. Besonders Kainuu hatte er dabei im Blick, wusste er doch, dass ihre Aufmerksamkeit schnell abgelenkt werden konnte – und dass das nicht gut für die Koordination ihrer Läufe war, hatte man ja an diesem Morgen schon gesehen.

„Shila, nicht so hastig. Du kommst schon noch dazu deine krabbeligen Freunde zu sehen. Außerdem müssten wir gleich... ah! Haltet doch mal kurz an. Könnt ihr das riechen? Das Wasser und das Salz im Meer? Und seid doch kurz still... hört ihr die Wellen rauschen?“

Gerade hatte er seine Tochter ermahnen wollen doch auf die anderen zu warten, als ihm der Geruch des Salzes in die Nase gestiegen war. Er hatte angehalten und sog die Luft ein, dann schloss er wie zur Demonstration die Augen und spitzte die Ohren. Das Rauschen war nur sehr leise – und Deva bezweifelte, dass er ungeduldige Welpen lange dazu bekommen würde still zu sitzen. Aber er liebte dieses Geräusch. Er liebte es aufs Meer zu starren und dem monotonen Geräusch an den Strand schlagender Wellen zu lauschen. Das verschaffte ihm eine gewisse Ruhe – und die war in den letzten Wochen wahrlich zu kurz gekommen.


- Arkas - 02.11.2010

Arkas war dem Aufbruchssignal gefolgt. Ihm war nicht der besorgte Blick Devakis zum Bau entgangen. In der Tat gab es noch eine kleine Nervensäge, die noch nicht ans herumtollen dachte und offensichtlich vor hatte den Tag zu verschlafen: Namíd. Der Rüde verstand die Sorge des Beta nicht, immerhin war Réan auch noch da und selbst wenn der Alte nicht mehr zu den agilsten und gesprächigsten Wölfen gehörte die sich am Rudelplatz tummelten, so dürfte Welpensitten dennoch kein Problem für ihn sein. Aber es lag schon immer in der Natur von Eltern gegenüber ihrem Nachwuchs übervorsichtig zu sein. Die Erfahrungen mit seinem Vater vor allem was Miu betraf waren da mehr als nur eine Bestätigung dieser Tatsache. Kurz ging ihm durch den Kopf wie er sich verhalten würde, wäre dies sein Nachwuchs und nicht der von Devaki und Dannsair, allerdings wollten seine Gedanken keine klaren Formen annehmen. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, sei es aus Mangel an Fantasie oder allein schon wegen der Absurdität einer solchen Idee… er als Vater.

Vorher lernen Wölfe das Fliegen.

Der Helle hielt sich sehr zurück, ging am Ende der Gruppe und versuchte extra langsamer zu laufen, um etwas Abstand zwischen sich und die kleinen Plagegeister zu bekommen und sich vor weiteren unangenehmen Fragen oder Konfrontationen flüchten zu können. Am Strand würde es sicher genug Dinge geben die die Aufmerksamkeit der Fellknäule auf sich lenken und beanspruchen würde, da fühlte er sich sicher. Im Notfall waren auch noch Yeven und Devaki als Beschäftigungspartner vor Ort und sollte er trotz allem belagert werden, blieb noch die Möglichkeit sich wieder aus dem Staub zu machen. Auch wenn er in gewisser Weise ein Teil des Rudels war, so kannte, schätzte und nutzte er doch auch gerne seine Freiheiten.

Als Devaki stoppte und somit die ganze Gruppe zum Halten kam, scheiterte automatisch der Plan von Arkas sich etwas abzusetzen, was dem Dunklen einen mürrischen, unfreundlichen Blick bescherte, den dieser allerdings unmöglich sehen konnte, zum einen, da er sich noch immer vor ihm befand und zum anderen da er die Augen geschlossen hielt, das fiel Arkas auf als er aufgeschlossen hatte. Der Helle kannte zwar das Gefühl Ruhe und Stille zu genießen und die Faszination solcher Orte wie dem Meer, der Quelle oder dem Geröllfeld lag für ihn darin dass es Orte waren, an denen dies besonders gut ging. Allerdings nur, wenn man alleine mit sich und seinen Gedanken war. Abgesehen von dieser praktischen Funktion sah Ark keine weitere Besonderheit an diesen Orten gegenüber anderen Orten. Die Geräusche waren anders, ebenso der Geruch der Luft und manchmal, so wie am strand, das Gefühl unter den Pfoten beim Laufen, aber das war es auch schon. Es spielte eigentlich keine Rolle, wo man war. Zumindest für ihn nicht. Leicht den Kopf schüttelnd schlenderte er mit leicht pendelnder Rute an Devaki vorbei weiter ohne anzuhalten und verfiel dann in einen leichten Trab. Je eher er da war, desto eher hätten die Kurzpfoten Beschäftigung und er sein Schläfchen. Dieser Gedanke trieb ihn an.


- Laines - 02.11.2010

Chess Láines Kyrlin lag im warmen Ufersand und genoss das kleine bisschen Ruhe vor diesen viel zu wuseligen, kleinen Viechern am Rudelplatz. Welpen. Manchmal sträubte sich ihm immer noch ganz unwillkürlich und leicht das Nackenfell, wenn er vor allem an die schlaksigen Schwärzlinge dachte. Dabei konnten ihre unausgereiften, naiven Persönlichkeiten noch nicht einmal was gegen diese tiefsitzende ... nun ja, eigentlich konnte man es auch nicht Abneigung nennen. Jetzt jedenfalls fühlte er sich ohne ihre Gegenwart entspannter, dappte hier und da nach einer kleinen, schaumigen Welle, wenn sie gegen seine Schnauze schwappen wollte. Sein Kopf hob sich, das salzige Wasser plätscherte von der Unterseite seines Kiefers und dem Hals. Seine kräftig bernsteinfarbenen Augen huschten zu Arlyn. Eigentlich war sie auch nicht viel anders, als diese Welpen. Mit dem Unterschied, dass sie nicht mehr so klein war – ein Glück. Ja, eigentlich störte es ihn wirklich am Meisten, dass diese Viecher so klein waren. So unvollkommen. Er hasste es, wenn sie fiepten, weil sie sich weh getan hatten. Er mochte dieses Geräusch schlichtweg nicht. Warum auch immer.
Als aus der Ferne Stimmen an sein Ohr heran drangen, wandte Láines den Kopf in die andere Richtung. Am Waldrand konnte er die Schemen eines schwarzen Wolfes – musste wohl Devaki sein – erkennen, zu seinen Pfoten ein paar hüpfende Flummipunkte. Seine Ohren drehten sich etwas zur Seite, lautlos ließ er die Luft zu einem stummen Seufzer aus seiner Nase entweichen. Na toll. So viel zu Ruhe und Entspannung. Aber er durfte sich ja nichts anmerken lassen. Also einmal munter aufgesprungen und geschüttelt, so dass Arlyn auch nass werden musste. Mit leicht schlenkernder Rute drehte er sich zu der jungen Wölfin um.

Das war’s wohl wieder mit der Welpenpause. Komm, so viele Fellbälle können Devaki und die anderen Zwei sicher nicht alleine aus den Fluten retten!“

Wobei er zu glauben wagte, dass Arkas sich eh nur blöd hinsetzen und zugucken würde. Vielleicht wäre es ihm ganz recht, wenn sich die Welpenzahl ein wenig dezimierte, so wie der immer drauf war. Leichten Schrittes und mit aufmerksam gespitzten Ohren trabte der Schwarze mit den weißen Abzeichen auf die Meute zu.


- Yoruba - 02.11.2010

Nachdem Yoru die Bestätigung ihrer Mutter erhalten hatte und mit den Anderen gehen konnte stupste sie Yeven liebevoll die Schnauze und sauste dann mit erhobener Rute zu Devaki, Shila und Kainuu, welche ihrerseits ihren Papa antrieb. Die kleine Schwarze vernahm Shilas drängelnde Worte und hielt den Kopf schief…Spinnentiere mit harten Rückenfall? Was sie wohl meinte, doch bevor sie Shila noch danach fragen hätte können ging es auch schon los, und die Aussicht auf ein neues Abenteuer ließ sie ihre Frage vergessen.

Auf den Weg zum Strand tapste Yoru stets einige Schritte vor um sich auf die Lauer zu legen und abwechselnd Yeven, Devaki und Shila beim Näher kommen aus ihrer Deckung anzuspringen, natürlich war der kleine schwarze Fellball für alle sichtbar, egal wie platt sie sich am dem Boden drückte, aber ihr machten sie Angriffübungen immer solchen Spaß.
Arkas war zu weit hinten, als das sie ihn hätte erreichen können und Kainuu klebte an den Pfoten ihres Vaters, also auch nicht wirklich umsetzbar, mitten in einer Angriffbewegung heraus, rief Deva plötzlich halt. Yoru stoppte so plötzlich, das sie gleich komplett auf dem Boden landete, dann richtete sie sich schleunigst auf und guckte wild umher, bevor ihr Blick auf Devaki hängen blieb, dieser hatte sie Ohren geschlossen und schnupperte und lauschte.

Als kleiner ungeduldiger Fellball war sie über diese Unterbrechung ihres Weges wenig begeistert, tat es ihm jedoch gleich, schloss gehorsam die Augen und hielt ihre kleine kurze Schnauze gen Himmel und zuckte mit ihren viel zu großen Ohren. Toll, es möchte zwar komisch riechen und sie konnte auch andere Geräusche hören, aber deswegen extra anzuhalten war doch nun wirklich nicht nötig. Yoru wollte doch endlich zum großen Wasser. Ihren Kopf und ihre Nase immer noch lächerlich in die Höhe gestreckt bemerkte sie plötzlich einen Schatten und blinzelte mit einem Auge. Arkas war grad an ihr vorbei gegangen, ihm schien dieses riechen und hören auch nicht sonderlich zu interessieren, er wollte bestimmt auch das Meer sehen. Mit einem Satz war sie wieder auf den Pfoten, wendete und suchte schnell den Blick ihrer Mutter..

„Mama, Mama komm endlich, schnell, sonst ist Onkel Arkas ganz als erstes da und hat ganz allein Spaß!“

Yoru war an die Seite ihrer Mutter geeilt, zog und zerre nun an dessen gesunder Vorderpfote und die zur Eile anzutreiben.


- Arlyn Kýran Aidéen - 08.11.2010

Die Wärme der Sonne vermochte es der dunklen Fähe ein wohliges Lächeln abzugewinnen. Sie mochte dieses behagliche Gefühl dieser Wärme, die einem nur das Licht der Sonne bringen konnte.
Arlyn Kýran Aideén saß neben Láines, das kühle Meerwasser umspielte ihre Läufe und sie konnte die einzelnen Sandkörner spüren, die immer wieder hin und her getrieben wurden. Zufrieden mit der Situation atmete sie tief ein und schloss ihre Augen, das Gesicht gen Sonne gerichtet, geziert durch ein glückliches Lächeln. Es war wunderbar warm, das Wasser war wunderbar schön, Láines war hier und sie mochte den Geruch des Meeres. Es war das erste Mal, dass sie am Meer war, dass sie eine Gegend gefunden hatte, die am Meer lag – aus ihrer Heimat kannte sie diesen Geruch nicht. Ebenso musste sie hier entdecken, dass das Wasser aus diesem Gewässer nicht zum Trinken geeignet gewesen war... dennoch liebte sie es. Der Geruch war einzigartig und erfrischend.

Auch sie drehte ihren Kopf in Waldrichtung, als einige Stimmen von sanften Wind herüber getragen wurden, der hier am Strand fast ständig herrschte. Sie öffnete ihre türkisfarbenen Augen und blinzelte ein paar Mal, bevor sie auch schon einige Gestalten am Waldrand zu erkennen vermochte. Ihre Rute fing an freudig zu schlagen, als auch Láines sich erhob und sich frech einfach so ausschüttelte, ohne darauf zu achten, dass sie davon nass wurde. Oder eben darauf abzuzielen.

„Ey, Láines!“

Ihrer Stimmte konnte man erkennen, dass sie eher belustigt, als böse war, und so erhob auch sie sich und schüttelte sanft ihr Fell, dass jedoch um einiges trockener war, als das von Láines, da sie nur in den Wellen gesessen hatte und nicht in ihnen lag.

„Bestimmt nicht... da müssen wir ihnen wohl helfen...!“,

lachte sie, und setzte dem Rüden schnell nach. Erfreut lief sie an dem Dunklen mit den weißen Abzeichen vorbei und nahm Ziel auf die Welpen, die munter wie eh und jeh herumwuselten. Als Angriffsziel hatte sie sich Kainuu ausgesucht, auf die sie schnell zu lief, ohne eine Andeutung machte, zu bremsen – und dann einfach hoch über die drüber sprang. Bei diesen kleinen Rackern war das noch ohne Probleme möglich – und wieder gelandet, drehte sie sich der Welpin zu und stupste sie in die Seite, um dann lachend an Shila vorbei zu rennen, und freudig Richtung Láines trabte.


- Kainuu - 08.11.2010

Kainuu war schlicht erleichtert, als Shila sich nach kurzem Zögern, Ringen und einem ersten falschen Schritt endlich dazu entschied, nicht wegzulaufen, sondern brav bei Papa zu bleiben, sodass sie zum Strand konnten. Danach war ihre Schwester dann wieder ganz Feuer und Flamme und sprang begeistert um sie herum. Auch Kainuu schloss sich mit einem fröhlichen Wuffen und einigen ungeschickten Hüpfern der Freude Shilas an. Dann ging es auch schon los und Kainuu musste sich ganz darauf konzentrieren zu laufen, konnte also nicht reden und erst Recht nicht andere beobachten. Leider funktionierte das nie so genau, denn Papa Deva wollte plötzlich, dass sie lauschten und witterten, was Kainuu natürlich nicht einfach nicht tun konnte. Also spitzte sie die Ohren, doch bevor sie auch nur das leiseste Wellenmunkeln erhören konnte, verhedderten sich ihre Pfoten. Mit einem beinahe enttäuschtem Quieken landete sie auf der Nase, die Vorderläufe unter ihrem Oberkörper verknotet. Kurz blieb sie so liegen – so konnte sie immerhin lauschen! – und hörte … irgendwie nichts. Trotzdem strahlte sie, vielleicht auch nur, damit Papa stolz auf sie war, weil sie das Wellenrauschen hörte. Ungeschickt richtete sie sich wieder auf und erkannte dann schon zwischen den Bäumen das Meer. Und einen schwarzen Wolf, der auf sie zukam.

“Käse.“,

sagte sie leise, Onkel Réan nannte ihn immer so. Käse war lustig, Kainuu mochte ihn, auch, weil er irgendwie manchmal seltsam war. Anders. Noch jemand war bei ihm, aber den Namen der Fähe konnte sie sich nicht merken, weil er so kompliziert war und niemand ihn einfacher machte, so wie bei Käse oder Arkark. Die Schwarze rauschte in schnellem Lauf an Käse vorbei und kam genau auf sie zu ... wollte sie nicht bremsen? Kainuu duckte sich leicht, ihre Ohren legten sich eng an ihren Kopf und sie zog die Rute an, trotzdem kam die Fähe noch immer mit beachtlichem Tempo auf sie zu, was Kainuu beinahe hätte aufheulen lassen. Dann jedoch machte die Schwarze einen Satz und war verschwunden. Verwundert richtete sich Kainuu auf, blinzelte und wurde angestupst. Hinter ihr stand die Fähe lachen und schien gar nicht gemerkt zu haben, dass sie der Kleinen mit dem Schokoblick einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte. Schon war sie wieder davon gelaufen, zu Shila und Käse und Kainuu selbst versuchte ihr verschrecktes Gesicht abzulegen. Ein zaghaftes Lächeln erschien auf ihren Lefzen, dann hüpfte sie rutewackelnd als erste in den Sand und begann ihn mit der Nase herumzuschieben, schon alleine deshalb, weil er so warm und weich war.


- Yeven - 13.11.2010

Eine kurze Woge des Glücksgefühls durchströmte Yeven, als sich die Welpensitter allesamt auf den Weg zum Strand machten. Dies lag bestimmt nicht an der Aussicht an lange Wettläufe über sandige Dünen oder das sanfte Rauschen der Brandung. Vielmehr war es der Anblick der sich Yeven bot. Und auch damit meinte sich nicht den sanft auf- und abschlagenden Horizont des Meers. Es war einfach nur das Bild einer wunderbaren intakten Familie, bestehend aus einem Rudel und seinen Welpen.
Und Yeven durfte ein Teil davon sein. Was für anderen vielleicht alltäglich war, mit seinem Rudel unterwegs zu sein, so war es für die graue Fähe, doch ein unheimlich hohes Privileg, was sie schwer beschreiben konnte.

„Ja, doch“

versuchte Yeven ihre Tochter ein wenig zu bändigen, die sie zur Eile antreiben wollte. Kurz senkte sie den Kopf und fuhr Yoruba mit der Zunge ein paar mal durch das Nackenfell. Eigentlich sinnlos zu versuchen den kleinen Wirbelwind sauber zu lecken, wenn sie ohnehin in wenigen Augenblicken mit Sand paniert war.
Ein Lächeln zeichnete sich bei den Worten ihrer Tochter auf Yevens Lefzen ab, als sie versuchte sich vorzustellen, wie der grummelige Arkas so etwas machen würde, wie am Strand mit den Welpen herumzutollen. Welch Augenweide.

Genüsslich sog Yeven den frischen Geruch von Salz und Algen ein, als sie schon von weitem Arlyn und Láines entdeckte. Ihr dunkles Fell hob sich wie ein Blickfänger von dem hellen Sandstrand ab. Die Graue war ganz froh darüber, dass Devaki, Arkas und sie ein wenig Verstärkung bekamen. Vor etwa einem Drei-Vierteljahr wäre ihr die Gegenwart von Láines noch nicht besonders geheuer gewesen. Ja, vielleicht hätte sie sogar Angst vor ihm gehabt.
Doch das alles hatte sich mittlerweile gelegt. Sie hatte die einzelnen Rudelmitglieder besser kennen gelernt. Ihre leichte Furcht gegenüber dem schwarzen Rüden war in Respekt übergegangen und die Fähe musste feststellen, dass ihre neue Mutterrolle sie auch wesentlich reifer hatte werden lassen. Zwar war sie auch schon vorher nie besonders unvorsichtig, leichtsinnig oder sonst so etwas in der Art gwesen, doch ihre jungwolfhafte Nervosität hatte sich gelegt. Denn nun war es an der Zeit sich um Yoruba und nicht um sich selbst zu sorgen. Denn Yeven wusste, auch wenn sie ihre Tochter nicht vor allem beschützen konnte, so würde sie es trotzdem versuchen.

Yeven genoss das Gefühl, wie sich ihre Pfoten sanft in den weichen Sand gruben und darin ihre Spuren hinterließen.
Ein schön verwachsener Ast Treibholz fiel Yeven auf. Ja, es war wohl Zeit selbst mal wieder den inneren Welpen herauszulassen. Mit wedelnder Rute trat die Fähe auf den Ast zu und hob ihn auf. Die Fähe nagte einen kurzen Augenblick selbst an dem spröden Holz, versuchte ihn zwischen den Pfoten fest zu halten und spielte ein wenig mit ihm, bevor sie ihn erneut zwischen die Zähne nahm, die Vorderläufe zu Boden senkte, das Hinterteil in die Höhe reckte und mit noch immer hin- und her pendelnder Rute die Welpen zum Spiel aufforderte.


- Dannsair - 13.11.2010

Angesichts der Euphorie des Kleinen konnte Dannsair nur schmunzeln. So viel Verantwortung wollte Liath also schon übernehmen, auf sich selbst aufpassen.. Das war ein großer Schritt, für den mitunter noch nicht einmal der Tänzer bereit war. Immerhin bedeutete es, sich selbst im Auge zu behalten und das war natürlich viel schwieriger, als mit einem Wolf, den man komplett im Blick hatte. Für sich selbst musste man auf unbeschreibliche Weise den Kopf verrenken, das war auf Dauer ganz schön anstrengend. Auch diesmal musste er wohl den Eindruck erwecken, als sei er mit der Aufgabe, zwei Welpen zu bewachen, etwas überfordert, denn Liath redete sich um Kopf und Kragen.. Obwohl, irgendwie wälzte er die Schuld ganz gut auf Arkas ab, der war immerhin gerade nicht da, um das Ganze grade zu rücken. Vielleicht kamen sie noch einmal damit durch und Dannsair versuchte sich dem Welpenblick anzuschließen und somit um Vergebung zu heischen. Schien zu funktionieren, zumindest für den Moment, also beschloss der Schwarze, die günstige Gelegenheit zu nutzen und sich zusammen mit Liath auf schnellstem Wege aus dem Staub zu machen.

“Komm, mal sehen, wer zuerst am Rudelplatz ist.“

Brummte er dem Welpen mit gesenktem Kopf ins Ohr und stupste ihn spielerisch gegen die Schulter. Ein kleiner Wettlauf, auch wenn er wahrscheinlich die Fairness besitzen würde, dem Kurzbeinigen einen kleinen Vorsprung zu lassen. Langsam setzte sich der Tänzer also in Bewegung, wandte den Kopf noch einmal zu Siyi und DarkEye, die offenbar noch einen Augenblick unter vier Augen verbringen wollten – sollte ihm nur Recht sein.

“Wir sehn uns.“

Verabschiedete er sich ungewiss, zwinkerte ihnen kurz zu und machte sich dann rutwedelnd auf den Weg durch den Wald in Richtung Rudelplatz, den Welpen hoffentlich an der Seite. Er beschleunigte seine Schritte zu einem zügigen Trab, setzte über einen umgestürzten Baumstamm und kam dahinter abrupt zum Stehen. Leicht hechelnd sah er sich um, wartete auf Liath, sollte jener nicht schon zwischen seinen Pfoten stehen und blickte schließlich über sich in die Baumkronen, von wo er ein hallendes Klopfen vernahm. Ein trommelnder Vogel, dessen Namen er zur Abwechslung einmal kannte. Ein Specht, oder sowas. Allerdings kein Jagdobjekt, denn er saß zu hoch in den Wipfeln und hatte außerdem Flügel, ganz unvorteilhaft. Stattdessen wandte der Schwarze seine Aufmerksamkeit einem nahen Gebüsch zu, hinter dem er den Rudelplatz wusste. Es war erstaunlich ruhig, doch die Gerüche waren noch frisch, es waren sicher noch Wölfe vor Ort. Mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lefzen wandte er sich an Liath.

“Willst du eine Lektion in Anpirschen? Vielleicht können wir deinen Vater erschrecken, oder den alten Arkas..“

Oder einfach irgendwen, der grade zufällig im Wege stand, mal sehen. Mit angelegten Ohren kauerte sich der Schwarze nah an den Boden, die Muskeln gespannt und leckte sich kurz mit der Zunge über die Lefzen. Schließlich schnellte er hervor und setzte zu einem gewandten Sprung über den Busch an, landete auf der anderen Seite und sah sich mit triumphierendem Blick um – überrascht, niemanden anzutreffen. Mist.

“Wie es scheint, sind wir etwas zu spät..“

Meinte er enttäuscht zu Liath und sah sich noch einmal suchend um. Nagut, dann eben ein neues Spiel.

“Kannst du ihre Fährte aufnehmen? Vielleicht finden wir ja den Rest mit Hilfe deiner Nase.“