Night-Wolves
12 | Welpenglück - Druckversion

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- Yeven - 15.10.2010

Yeven tat es Siyi nach und versuchte rasch die Witterung der beiden Welpen aufzunehmen, da Devakis gut gemeinten Worte sie auch nicht wirklich beruhigen konnten, als Arkas gemächlich aus dem Wald trat und verkündete, was es mit den beiden Ausreißern auf sich hatte. Der merkwürdige Unterton der letzten Worte entging ihr keineswegs und sie glaubte zu wissen, was in dem Kopf des hellen Rüden vor sich ging.
Super. Der große Welpe passte auf die kleinen Welpen auf. Dannsair.
Seit dem ''Vorfall'' führte Yeven ein merkwürdiges Verhältnis zu ihm. Für ihn schien es vielleicht eine Freundschaft, so wie vorher auch, zu sein, doch die Fähe trat ihm seitdem mit einer gewissen Distanz gegenüber. Sie mochte ihn wirklich, doch es fiel ihr schwer, so zu tun, als wäre nichts, wenn da einmal etwas gewesen war, was sicher nicht auf freundschaftlicher Basis stattfindet.
Die Graue erinnerte sich noch gut an jenen trüben Wintertag. Die leichte Melancholie, von der sie jeden Winter heimgesucht wurde, hatte sie vom Rudel fort gelockt, da die stetige Trauer um Thorn ihren Zustand auch nicht verbessert hatte. Es war nur ein kleiner Spaziergang durch den verschneiten Wald gewesen, als Dannsair aufgetaucht war. Es war nur ein Spiel gewesen und Yeven konnte sich noch gut an ihre Freude an den weißen Flocken, die um sie herumgewirbelt waren, erinnern.

Yeven schüttelte sich kurz und das kurze Aufblitzen jener Erinnerung verschwand schlagartig im grellen Licht der Morgensonne.
Die Graue wollte sich gerade in Bewegung setzen, als sie Yoruba aus dem Wald tapsen sah. Aufgeregt kam die Kleine auf sie zugestürmt und versuchte ihr hastig von ihrem kleinen Abenteuer zu erzählen.

„Stacheln, sagst du. Und Arkas wollte damit spielen?“

Ein Hauch von Belsutigung schwang in ihrer Stimme mit, denn Yeven war viel zu erleichtert, dass ihr kleiner Wirbelwind wieder heil zurückgekehrt war, als dass sie ihr ernsthaft böse sein konnte. Dennoch, die Standpauke würde früher oder später noch folgen.
Yeven schaute hinüber zu Arkas und dachte sich schon, dass ihr Spross wohl ein wenig übertrieb. Arkas und Spielen? Geschweige, denn mit etwas, was Stacheln hatte? Dafür war der Rüde doch viel zu ernst. Oder täuschte sie sich? Vielleicht weckten die Welpen auch in ihm wieder einen Spieltrieb, so wie sie es anscheinend längst bei Dannsair geschafft hatten.

Yeven trat hinüber zum Höhleneingang und ließ sich dort nieder. Den Kopf wachsam erhoben beobachtete sie, wie Yoruba hinüber zu Arkas wuselte und sich dort zusammenkuschelte. Die Kleine schien wirklich einen Narren an ihm gefressen zu haben...


- Laisréan Kegan - 17.10.2010

Réans Kopf ruhte im jungen Frühlingsgras, sein Blick lag entspannt und mit einem amüsierten Blitzen in den Augen auf der kleinen Familie auf dem Rudelplatz, an dessen Rand der weiße Rüde lag. Devaki schien alle Pfoten voll damit zu tun zu haben, seine beiden Töchter daran zu hindern, es ihrem vorwitzigem Bruder und der Dannsairtochter nachzumachen. Dabei galt es noch tausend Fragen zu beantworten, nicht nur die der Kleinen, sondern ebenso die der älteren Rudelmitglieder. Es war schön anzusehen, wie Devaki diese ersten Aufgaben als Vater bewältige und dabei glücklich zu sein schien. Wie sollte er jemals in die Pfotenstapfen seines Vaters treten können? Nein, diese Angst schien wie weggeblasen, Devaki würde der beste Papa für seine vier kleinen Nervensägen sein. Réan war beinahe stolz, auch wenn ihm das eigentlich gar nicht zustand, schließlich war der Schwarze sein Beta, auf den war man als einfaches Rudelmitglied nicht stolz, wenn er eine Aufgabe gut erfüllte. Vielleicht lag es an seinem Alter und dem leichten Schmerz, der sich in seinem Herzen eingerichtet hatte. Kontinuierlich ziepte und piekte es in seiner Brust, mal ein wenig schwächer, mal stärker. Réan hatte sich eingestanden, dass er nicht nur sehr alt war, sondern langsam aber sicher zu alt. Sein Tod konnte nicht mehr lange hin sein, umso glücklicher war er darüber, Devaki und die Welpen noch so erleben zu dürfen. Er hatte Kainuu schon einige höchst wichtigen Fragen beantwortet, war mit Shila auf der Suche nach schillernden Käfern gewesen, hatte Namíd Sternbilder erklärt, war mit Liath auf Erkundungstour am Meer gewesen und hatte mit Yoruba eine Maus erbeutet. Viel mehr hatte er sich nicht mehr gewünscht.
Nun lag er also zufrieden mit sich und der Welt im Schatten bei den anderen Wölfen und freute sich, einmal nur daliegen zu können und sich nicht selbst um die Welpen kümmern zu müssen. Eigentlich hatte er ja viel Spaß daran, aber gerade waren die Schmerzen ein wenig größer geworden, deshalb lag er lieber ganz ruhig, atmete nur ein und aus und versuchte aufmerksam Devaki mit seinen Kleinen zu betrachten.

((Réan bitte nicht direkt anplayen, gerne darf er aber beachtet werden oder so ^.~ Das ist nur ein Posting, um festzuhalten, dass er noch lebt und wo er ist ^^))


- Shila - 20.10.2010

Erst fiepste Shila auf, als Kainuu ihr ins Ohr biss und darauf rumkaute, denn so angenehm war das gar nicht. Aber dann wollte sie auf das Spiel eingehen und versuchte ihr Ohr aus Kainuus Maul zu zerren und gleichzeitig nach einem von Kainuus hellen Öhrchen zu schnappen, aber das war gar nicht so einfach. Als Kainuu schließlich einfach von ihrem Ohr abließ, musste Shila ganz schön mit den Pfoten rudern um das Gleichgewicht beizubehalten.
Als Kainuu sie fragte, ob es etwas Gutes war etwas Besonderes zu sein, nickte sie so heftig, das die kleinen Ohren ganz schön nach vorne und hinten geschüttelt wurden und es ihr leicht schwindlig wurde. Dann legte sie ihr Köpfchen schief und blickte zu Deva auf

„Naja… du bist ja groß, das ist auch… besonders… glaub ich“

So sicher war sie sich da ja auch nicht. Soweit hatte sie wahrscheinlich auch einfach gar nicht gedacht, aber das würde sie ja niemals zugeben, schließlich wusste sie ja schon fast alles, obwohl sie noch so jung war. Klar, tauchten hier und da Fragen auf, aber im Grunde hielt sich Shila für sehr schlau. Arkas kurzer Bericht und Yevens besorgtes Fragen, bestätigten Shila nur darin, dass sie schnell gucken musste, was die beiden schwarzen Welpen da im Wald wohl suchten. Shila beeilte sich schneller zu robben, als plötzlich ihre Rute langgezogen wurde und ein kleiner Schmerz durch ihren Körper zuckte. Wütend drehte sie den Kopf und knurrte, als sie Kainuu erkannte, runzelte sie dir Stirn

„Das ist doch das Spannende daran“

Erklärte sie der Schwester. Warum konnte die das denn nicht verstehen? Erst wenn etwas gefährlich war, wurde es doch richtig spannend und es konnte ein Abenteuer daraus werden, oder? Dann hörte sie auch schon die strenge Stimme des Papas, aber anders als Kainuu, die ihn gleich mit schuldbewusstem Blick ansah, rappelte sie sich nur auf, stemmte trotzig die Vorderpfoten ins Gras und blickte zu Deva hoch

„Ich pass auf Kainuu auf!“

Versuchte sie ihren Papa erstmal ein wenig zu beruhigen, dann streckte sie den Kopf noch etwas mehr in die Höhe und blickte Deva mit einem gewissen Trotz im Blick an

„Außerdem bin ich schon groß! Ich kann allein Wald erkunden… jawohl!“

Das war so und daran konnte niemand etwas rütteln – so klang ihre Stimme jedenfalls, als sie ihrem Papa das vortrug. Nur kurz huschte ihr Blick auch zu der Mama, aber dann blickte sie Deva wieder an

„Und jetzt geh ich… gehen wir!“

Erklärte sie fast feierlich, schnappte nach Kainuus Ohr und zerrte sie ein wenig in Richtung Wald, ehe sie ihr Ohr wieder losließ und sich dem Wald zuwandte und einen Schritt in jene Richtung unternahm



- Devaki - 20.10.2010

So viel Aufregung am frühen Morgen.Wenn das so weiterging würden die Welpen dafür sorgen, dass er schneller graue Stellen im Fell bekam als ihm lieb war. Die Aufmerksamkeit, die er Shila und Kainuu gerade noch entgegengebracht hatte, verschwand augenblicklich, als Arkas aus dem Wald trat und – mit nicht zu überhörender Ironie – verkündete, dass Yoru und Liath bei Dannsair waren. Deva warf einen raschen Blick zu Siyi und Yeven – und konnte nicht umhin zu lächeln, als er die Gesichtsausdrücke der beiden sah. Die beiden Mütter schienen wenig begeistert davon zu sein, dass Dannsair sich der beiden angenommen hatte. Deva konnte es ihnen kaum verdenken, immerhin war der Tänzer ja nicht gerade für seine Umsichtigkeit und Vorsicht bekannt. Aber da Siyi sich der Sache annahm, gab es für ihn selbst keinen Grund weiter darüber nachzudenken. Und einer der beiden Ausreißer kam ja auch geradewegs wieder zurück.

Für Deva war die Sache damit erledigt. Seine Muskeln entspannten sich ein wenig und er konnte sich wieder seinen beiden kleinen Wolfsdamen zuwenden, die hoffentlich immernoch zu seinen Pfoten ertappt und beschämt darauf hofften, dass der Herr Papa ein gütiges Wort an sie richtigen würde. Zumindestens seine kleine Kainuu tat ihm den Gefallen. Shila dagegen schien wild entschlossen sich ebenfalls der Abenteurergruppe anzuschließen. Ein belustigtes Schmunzeln legte sich auf seine Lefzen.

„So so, groß ja. Warte, dann war das wahrscheinlich ein anderes kleines Fellknäuel, das heute morgen aus der Höhle gepurzelt ist. Na ja... aber da Mama zu Liath und Onkel Dannsair unterwegs ist... Wenn ihr euch beeilt und euch an Mama haltet, könnt ihr gerne mit zu dem komischen Stachelding. Wobei ich nicht glaube, dass das eine wirklich tolle Erfahrung sein wird. Stacheln tun nämlich ziemlich weh, wenn man sie ins Fell bekommt, da könnt ihr Onkel Arkas fragen.“

Der Schwarze hatte sich zu den beiden tief herunter gebückt und raunte ihnen nun verschwörerisch leise seine Worte zu. Den Teil über Arkas gab er aber bewusst so laut von sich, dass der Braune sie hören konnte – wenn er nicht gerade mit Yoruba und ihrer Frage abgelenkt war. Kurz blickte Deva auf und warf dem Rüden ein entschuldigendes Lächeln zu, bevor er sich wieder seinen beiden Kleinen zuwandte und ein Auge zwinkernd zusammenkniff..

„Aber wenn ihr Lust habt, dann gehen wir zum Strand herunter und schauen uns das Meer an. Was haltet ihr davon, hm? Viel Wasser zum Spielen, viel Schlamm und Matsch zum herumtollen und dreckig machen. Das ist doch genau nach eurem Geschmack.“

schlug er vor und richtete sich wieder auf. Mit den Augen suchte er Yeven, die sich wie Arkas abgelegt hatte.

„Hast du Lust mitzukommen? Oder bleibst du lieber bei Yoru?“

fragte er sie. Deva ging davon aus, dass Arkas wusste, dass dieses Angebot ebenfalls für ihn galt. Direkt fragen würde er ihn nicht. Der Schwarze wollte nicht, dass es so aussah, als würde er den Braunen zu etwas drängen wollen, was der gar nicht wollte. Und nervige, schreiende, quirlige Welpen gehörten garantiert nicht zu den Dingen, die Arkas mit unbändiger Freude ertragen konnte, da war Devaki sich ziemlich sicher.


- Dannsair - 20.10.2010

Arkas.. Er kannte diesen Rüden noch nicht gut, doch er fühlte sich als Freund aller Rudelmitglieder und nahm sich die eher kühle Art des anderen nicht sonderlich zu Herzen. Sicher, Dannsair war ein gewöhnungsbedürftiger Charakter, das wusste er selbst. Aber er hatte das Gefühl, sich dem Rudelleben schon genug angepasst zu haben und wollte sich den größeren Teil seiner Originalität bewahren und da konnte man eben keine Kompromisse machen. Seitdem die Welpen da waren, fiel es ihm wieder schwerer, allen Erwartungen zu entsprechen.. Die Kleinen wünschten sich einen Spielgesellen, einen Abenteurer, die Erwachsenen verlangten seine verantwortungsvolle, vernünftige Seite. Warum verwandelte sich der Wolf mit den Jahren in ein so gegensätzliches Wesen? Würde er auch irgendwann zu einem jener griesgrämigen Spielverderber werden, ohne jegliche Lebenslust? Wahrscheinlich nicht.
Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte, das Tier aus Sichtweite verschwunden war, konnte er sich Liaths Frage zuwenden, die ihn schmunzeln ließ. Eigentlich hegte er den selben Wunsch, das seltsame Wesen weiter zu erkunden, aber unter den Augen des strengen Arkas..

“Ich glaube nicht, dass es mit uns spielen wollte, also sollten wir es besser in Ruhe lassen..“

Zwar sagte ihm sein Herz, hier nun zu warten und dem Stacheltier aufzulauern, um es gemeinsam mit den Welpen zu untersuchen, aber vielleicht würde sich irgendwann eine ähnliche Gelegenheit bieten.. Und in dem Moment machte sich der Rüde auch schon auf den Weg, was ein Zufall. Allerdings sollten sie vielleicht wirklich zeitnah zum Rudelplatz zurück, sicher war Yeven bereits wach und der Schwarze wusste, wie schnell sie in Sorge um ihre Tochter geriet. Für einen kurzen Moment lagen die hellwachen Augen auf der Stelle, an der Arkas verschwunden war, etwas Undeutbares in ihrem Blick. Manchmal fragte er sich in der Tat, was den Rüden so ernst erscheinen ließ, warum er sich nicht öffnen konnte gegenüber den Freuden des Lebens, aber dazu kannte er ihn eben auch nicht gut genug. Stattdessen eine Frage seiner Tochter, die offenbar in ähnliche Richtung zielte..

“So ganz versteh ich das auch nicht, aber es gibt eben im Wald Dinge, die größer sind als ihr und gegen die ihr euch nicht nicht wehren könnte, wir hingegen schon. Es wird allerdings nicht mehr lange dauern, bis ihr hier tun und lassen könnt, was ihr wollt.“

Naja, eben seine Definition von freiem Leben, die nicht unbedingt einherging mit der der restlichen Wölfe. Dennoch, ein aufmunternder Stupser gegen die Nase Yorubas, ehe er mit einem sachten Lächeln das Verhalten Arkas' zu erklären suchte.

“Ich glaube, Arkas hat euch stärker in sein Herz geschlossen, als ihm lieb ist. Böse ist er nicht auf euch, auf mich vielleicht, aber das muss euch nicht stören. Allerdings.. kann ich dir auch nicht sagen, warum er so ist, wie er ist, aber mach dir darüber keine Gedanken.“

Sicher, das war leichter gesagt als getan für einen jungen Welpen, der am liebsten alles wissen wollte, doch wieder einmal, das wäre Dannsairs Lösung, einfach nicht weiter drüber nachdenken, wenn man es doch eh nicht ändern konnte. Für einen kurzen Moment nun war er versucht, Yoruba hinterher zu laufen, denn – ob man es glaubte oder nicht – auch dem jungen Schwarzen missfiel es manchmal, seine Tochter aus den Augen zu verlieren. Doch in dieser Situation war er sich sicher, dass die Arkas Spuren folgen würde und in sicheren Pfoten war. Zudem.. war er der festen Überzeugung, dass er sofort spüren würde, wenn sich die Kleine in Gefahr befände, egal wo er sich gerade aufhielt.
Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken und mit einem kurzen Seitenblick versicherte er sich, dass wenigstens Liath noch in seiner Nähe war. Doch es war DarkEye und sofort setzte ein freudiges Wedeln ein, denn sie war eine der Wenigen, die es mit der Vernunft und all den Regeln nicht ganz so genau zu nehmen schien, das machte sie zu einer sehr entspannten Zeitgenossin.

“Guten Morgen!“

Grüßte er sie und trat einen Schritt in ihre Richtung. Die Frage nach dem Stacheltier ließ ihn schmunzeln und beinahe ein wenig schuldbewusst wirken, denn selbst die Schwarze schien genau über die Gefahren solcher Tiere Bescheid zu wissen. Nunja, hatte er wenigstens einmal etwas gelernt, ohne es selbst ausprobieren zu müssen. Yeay.

“Danke für die Warnung! .. Und was die Anderen betrifft, ich denke, sie sind zurück zu den Anderen, wo wir auch eigentlich gerade..“

Doch in dem Moment erschien eine weitere Protagonistin, Siyi. Die zweite Mutter im Rudel, die eindeutig erfahrenere, und irgendwie hatte Dannsair seit der Geburt der Welpen mehr Kontakt zu ihr gehabt. Was nicht schwierig war, denn vorher hatten sie kaum ein Wort gewechselt, doch nun waren die Jungen eben doch ein gemeinsames Interesse.

“Siyi, guten Morgen auch dir. Wir wollten gerade zurück zum Rudel..“

gab er zu und sah sich wieder nach Liath um.

“Stimmt doch, oder?“

Wie zwei Welpen, ertappt auf frischer Tat, die sich nun gegenseitig Rückendeckung geben mussten..


- Arkas - 21.10.2010

Arkas spürte, wie sich jeder Muskel in ihm entspannte, als er da so inmitten des Rudels in der Sonne zu dösen begann. Anfangs war es ihm schwer gefallen sich zu entspannen wenn er sich der Gegenwart der anderen bewusst war. Irgendwo meinte er immer ein waches Auge und seine Umgebung unbedingt im Blick haben zu müssen. Es gab keinen spezifischen Grund für dieses Misstrauen, diese Vorsicht. Es gehörte einfach zu ihm. Dass er in der Lage war diesen Impuls inzwischen abzulegen verhieß mehr, als man vermuten würde. Ein Vertrauensbeweis, wenn man so will. Die Ohren des Rüden zuckten kurz und nahmen die Umgebungsgeräusche in sich auf, um während des Dösens zumindest am Rande mitzubekommen, was um ihn herum vor sich geht.

Kurz war er in Gedanken versunken sich seiner Ruhe hingebend, da vernahm er die helle, aufgeregte Stimme von Yoruba erneut im Ohr. Rätselnd, ob ihm sein Unterbewusstsein einen Streich spielt und ihn ärgern will, öffnete er ein Auge halb und blickte zu Yeven, um dessen Pfoten tatsächlich das Fellbündel herumtappte und aufgeregt von ihrem Abenteuer erzählte.

Von wegen mit dem Vieh spielen…

, grummelte er in sich hinein, schloss das Auge wieder und sendete noch einmal kurze Impulse an die Stelle, wo die Stacheln der übergroßen Ratte stecken geblieben waren. Nun wo sie draußen waren spürte er sie zwar nicht mehr, aber die Stelle fühlte sich noch immer unangenehm an. Nicht schmerzend, einfach schlicht merkwürdig ungewohnt und leicht juckend. Yeven schien eher belustigt, zumindest meinte er das aus ihrer Stimme herauszuhören und erneut senkte sich seine Stimmung, tendierte zu beleidigt, leicht gereizt. Erst recht als Devaki sich ihr anschloss und einen nicht weniger unnötigen Kommentar von sich gab. Das war bei ihm allerdings nicht schwer, es war eher einer der normalen, gewöhnlichen Zustände. Bevor er sich wieder auf andere Gedanken bringen konnte bemerkte er einen kleinen Schatten auf seinem Gesicht. Er ahnte schlimmes… und als er die Augen öffnete bestätigte sich seine Ahnung. Yoru saß vor ihm, sah ihn mit ihren großen Augen an, legte dazu auch noch den Kopf schief und spielte mit ihren Welpentalenten die Größeren zerschmelzen zu lassen. Zumindest die anderen Größeren. Und dann steigerte sie dieses Vorgehen noch, trieb es auf die Spitze, nahm Körperkontakt auf, rollte sich an ihm zusammen, kuschelte und fragte ihn mit leiser, fipsender Stimme, warum er sie denn nicht möge.

Sein anderes Auge öffnend blickte er zu Yeven, die sich am Eingang der Rudelhöhle niedergelassen hatte und ihn beobachtete. Traute sie ihm etwa nicht? Er deutete es einfach als normales Verhalten, immerhin ging es um ihre Kleine. Ihren einzigen Nachwuchs. Wie würde es wohl aussehen, wenn er Yoru nun erstmal belehren würde, wie unhöflich es ist jemanden in seiner Mittagsruhe zu stören. Vor allem wenn es sich bei diesem Jemand um ihn handelt. Und zumal wie überflüssig es ist solche unsinnigen Fragen zu stellen. Am Ende würde Yoruba noch anfangen zu winseln, zu jammern und traurig davon tapsen. Eigentlich konnte ihm das egal sein. Genau so egal wie es ihm sein konnte was Yeven danach davon dachte. Er schwenkte kurz weiter zu Reán. Der Alte war ihn zurzeit ein angenehmer Geselle. Ruhig, friedlich… so wie Schneedorn am Ende. Neue Gedanken, plötzlich war er wieder bei seinem ersten Freund im Rudel, wenn man es denn so bezeichnen wollte. Allerdings nur kurz. Er blieb an dem Weißen Rüden haften. Man sah es ihm an, auch an ihn würde man sich bald nur noch erinnern können.

Innerlich seufzend öffnete er nun beide Augen ganz, hob den Kopf und sah zu dem Fellball an seiner Seite. Kurz überlegte er und spielte mehrere Szenarien durch, suchte sich das kleinste Übel heraus und wusste schließlich, was zu tun war. Er suchte das Ohr von Yoruba, senkte seine Schnauze daran und sprach so leise, als würde ihr das größte Geheimnis der Welt erzählen:

"Ich mag dich. Aber wenn du jemanden davon erzählst, dann fresse ich dich. Verstanden?"

Als er die Schnauze zurückzog stupste er die junge Schmusefähe kurz an, allerdings nicht zu deutlich. So konnte er später immer noch behaupten, es sei ausversehen passiert, wenn ihn jemand drauf ansprach. Alles war wohl überlegt.

Irgendwie…

Er schüttete innerlich alle Gedanken ab. Nein! Diese Aussage, diese „freundlichen Worte“ an Yoruba, galt einem einzigen Zweck, und der war Ruhe zu haben. Mehr dahinter zu vermuten war unnötig, denn da gab es nicht mehr. Sie war zwar klein, aber wie alle anderen. Nützlich, manchmal auch angenehm, aber alles in allem mehr akzeptiert und toleriert als wirklich benötigt. Er brauchte niemanden und diesen Status würde er nie aufgeben, so viel stand fest. Das war er, es gehörte zu ihm.

Als Devaki vom Strand sprach, sah Arkas seine Gelegenheit. Dort würde die Kleine Fähe sicher genug Interessantes finden, was sie von ihm ablenkte. Seien es Muscheln, angeschwemmtes Grünzeug oder einfach nur die Gischt und die Wellen. Ohne zu zögern stand der Helle wieder auf allen Vieren, sah zu Devaki und meinte mit gleichgültig monotonen Stimmklang:

"Ich komme mit."


- Yoruba - 23.10.2010

Yoru hielt ihre Augen geschlossen, die Nase im Fell vergraben hatte es fast den Anschein als wäre sie eingeschlafen. Irrtum. Ihre kleine Ohren waren auf Empfang gestellt und gingen zuckend hin und her um nichts zu verpassen. Doch sie erwartete keine wirkliche Antwort von dem Hellbraunen wortkargen Arkas. Er hatte sich immer rar gemacht wenn die Anderen und sie da waren, ein Grund mehr eigentlich einen Bogen um ihn zu machen, aber wer hörte schon auf seinen Instinkt, Yoruba anscheind nicht.

Als sie dann plötzlich spürte wie Arkas sich neben ihr bewegte und seine Stimme dicht an ihrem Ohr hörte geriet ihr kleines Herzchen in stocken. Seine Worte waren klar und deutlich und Yoru hob den Kopf als er sie berührt hatte, leicht nur aber immerhin, ihre großen Augen starrten zu ihm auf, ein zufriedenes Glitzern lag darin, aber vielmehr nahm sie seinen zweiten Satz sehr ernst. Ein Geheimnis, sie dürfte niemanden etwas davon erzählen, etwas das nur sie wusste und keiner der anderen Welpen.

Yoruba stand dann zusammen mit Arkas auf, streckte sich und starrte den Rüden wie besessen an, er würde sicherlich irgendwann mal zeigen wo er immer hin verschwand, aber als sie Devakis Strandidee nebensächlich vernahm und Arkas Zustimmung mitzukommen wedelte ihre kleine Rute aufgelegt, sie wackelte schmusend zwischen den Vorderbeine des Rüden hindurch und stupste lieb an dessen Schnauze, ein Vertrauensbeweis, dann stürmte sie zu Yeven, dabei stolperte sie mal wieder über ihre eigenen pfoten, schlug einen Purzelbaum und kam rollend an dem Pfoten ihrer Mutter zum stehen.

"Mama, Mama, der große Wasser!!!"

Ihre Stimme laut, fast schrill und hell...

"Darf ich auch mit?"

Die Bitte sowohl an Devaki gerichtet, als auch an ihre Mutter, immerhin brauchte sie auch deren Erlaubnis, sie wusste ja wieviele Sorgen sie sich immer machte. Aber immerhin hatte es wegen dem stachelding keinen Ärger gegeben, Arkas hatte sie nicht verraten, was Yoru von dem ernsten Wolf nicht erwartet hatte. Sie war schon wieder in Aktion, umrundete aufgelegt ihre Mutter, und blickte dabei ziwchsen ihr und Devaki hin und her. Am Meer, wie es mama nannte gab es bestimmt soooo viel zu erkunden und zu erforschen und sicherlich konnte sie auch ihre ängstlichen "Schwestern" irgendwie loswerden, die klebten immer nur bei Devaki und Siyi, wie langweilig.


- Liath - 24.10.2010

Liath war im ersten Moment viel zu aufgedrieselt, um zu bemerken, dass Yoru zur Höhle zurückgegangen war. Aufgeregt blicke er sich um und wuselte um seinen Onkel herum. Erst als seine „Schwester“ bereits davongelaufen war, bemerkte er ihr Fehlen und wollte ihr folgen. Doch noch ehe er eine Pfote vor die andere setzen konnte, gesellte sie seine Tante DarkEye zu ihnen. Mit großen Augen sah er zu der schwarzen Fähe auf, seine Rute kreiselte aufgeregt und fröhlich. Natürlich, er war sich vor den anderen keiner Schuld bewusst und so lange sein Vater nicht böse auf ihn war, war alles in Ordnung.

Um Dannsair zu beweisen, dass er das Stacheltier noch nicht aufgegeben hatte, pirschte er sich um ihn herum und wollte weiter suchen.

„Kann ich nicht mit aufpassen? Ich bin auch eine tolle Wachablösung.“

Mit großem Ehrgefühl plapperte er die Worte der Erwachsenen nach, obwohl er kaum wusste, was sie bedeuteten. Es klang nach Abenteuer und großer Verantwortung – und danach stand es Liath immer. Mit äußerst überzeugtem Blick positionierte sich der schwarze Welpe vor den anderen beiden Wölfen. Sie sollten ruhig sehen, dass er einmal ruhig sitzen konnte und es ernst meinte.

Da ertönte eine ihm wohlig bekannte Stimme und seine wichtige Aufgabe verlor sich im Hintergrund. Quietschend sprang er auf und hüpfte auf seine Mutter zu, um ihr alles zu erzählen.

„Mamaaaa! Wir haben ein Stacheltier gefunden und es wollte mit uns spielen und dann hat sich Onkel Arkas vorgedrängelt und es hat nur mit ihm gespielt. Dann ist es weggegangen, obwohl Onkel Dannsair und ich und Yoru auch noch mit ihm spielen wollten und...“

Erschrocken brach er ab. Eigentlich sollte er das gar nicht erzählen, schließlich hatte er sich heimlich davongeschlichen. Und Onkel Arkas war böse auf sie gewesen. Dabei hatte die lustige Reaktion des anderen Onkels ihn nun doch beflügelt, alles seiner Mutter zu berichten. Und nun hatte er sie ja alle verraten. Ertappt sah er sich um und presste das Mäulchen zu.

„Also jaaaaa... wir wollten gerade zurückkommen.“

meinte er gedehnt und versuchte damit, die Situation zu retten. Mit großen Augen blickte er Siyi an und versuchte zu erkennen, ob sie ihm böse sein würde. Er war schließlich das schwarze Schäfchen, das immer Unfug anstellte. Vorsichtig lehnte er sich an seine Mama. Sie musste ihn doch verstehen, er hatte ja nichts Böses vorgehabt. Aber seine vielen unerlaubten Ausflüge begannen sich zu häufen und würden zu einem Mittelpunkt der Sorge innerhalb des Rudels werden. Welpen waren klein, unwissend und immer gefährdet. Ein Umstand, der Liath herzlich egal war, denn passiert war ihm noch nie etwas. Das Schlimmste, was es in seiner kleinen Welt gab, war der Ärger der älteren Wölfe. Dabei unterschied er bereits zwischen schlimmem Ärger und weniger schlimmem. Der von Onkel Arkas war weniger schlimm gewesen und wurde durch Dannsairs Verhalten noch geschwächt. Schlimmer wäre es, wenn seine Mutter oder gar sein Vater ihn gerügt hätten. Dass das nur zu seinem Besten geschah, konnte der kleine Wolf nicht verstehen.


- Kainuu - 24.10.2010

Das heftige Kopfnicken Shilas ließ Kainuu zum wiederholten Male höchst nachdenklich die Stirn krausen. Es war also gut, etwas Besonderes zu sein. Aber wer hat das denn bestimmt? Gab es jemand, der einmal gesagt hat, dass es gut war und nun waren alle dieser Meinung? Kainuu verstand das nicht so ganz, schließlich hieß Besonderssein gleichzeitig, dass man anders war, als die Anderen. Aber die anderen waren doch sicher so, wie es am besten war. Sonst wären sie ja doof. Und Kainuu wollte nicht doof sein, ganz und gar nicht. Das war alles höchst verwirrend, also blinzelte sie ein paar Mal, wich dabei ungeschickt Shilas Versuchen ihr Ohr zu fangen aus und beschloss, darüber irgendwann einmal mit Papa oder Onkel Arkark oder Onkel Réan zu reden. Vorerst gab es aber ganz anderes zu tun, Shila zum Beispiel vom in-den-Wald-Gehen abhalten. Ihre Schwester war offensichtlich böse darüber, dass Kainuu sie einfach so am Schwanz gepackt hatte, woraufhin die Kleine schuldbewusst die Schnauze bis zu den Pfoten senkte.

“Aber Gefährlich find’ ich nicht spannend. Das ist gefährlich. Spannend sind Geschichten, die Papa erzählt. Oder wenn Onkel Réan uns Tiere zeigt.“

Sie nickte eifrig und traute sich immer noch nicht aufzusehen, als Papa zu ihnen kam. Shila beteuerte, auf sie aufzupassen, was Kainuu freute, denn manchmal war sie sich nicht so sicher, ob ihre Schwester sie eigentlich mochte. Gleich darauf beteuerte sie auch noch, schon groß zu sein, was Kainuu eigentlich nicht bestätigt hätte, aber natürlich hielt sie den Mund. Shila war doch noch genauso klein wie sie selbst, sie waren doch noch Welpen. Der Meinung schien Papa auch zu sein, aber er war trotzdem gar nicht so böse. Er forderte sie sogar auf, hinter Mama her zu gehen, um ein Stachding zu sehen. Kainuu wusste nicht, was Stach waren und ein Stachding konnte sie sich noch weniger vorstellen, aber es klang gefährlich. Eigentlich wollte sie nachfragen, aber Shila packte sie nun ihrerseits am Ohr und zog sie mit sich. Kainuu quietschte erst erschrocken, dann empört auf und strampelte ungeschickt mit den Pfoten. Zum Glück wurde sie gleich wieder losgelassen, Shila stapfte aber weiterhin in Richtung Wald. Dabei schlug Papa Deva gerade vor zum Strand zu gehen! Das war das, wo ganz viel Sand herumlag und man buddeln und buddeln konnte. Störte es Papa gar nicht, dass Shila sich davonmachen wollte? Kainuu riskierte einen Blick nach oben und sah Devas schwarzes Gesicht in Richtung Arkas blicken, offensichtlich ein wenig abgelenkt. Also musste die Braune selbst etwas tun. Sie nahm all ihren Mut zusammen, hoppelte los und stellte sich Shila in den Weg.

“Papa will mit uns zum Strand! Komm mit, das ist doch noch viel spannender!“

Besonders, weil Onkel Arkark gerade verkündet hatte, auch mitzukommen. Und wenn sie am Strand waren, konnte sich Kainuu vielleicht zu Papa oder ihm kuscheln und ihre Fragen stellen, die ihr ungerechter Weise noch gar nicht beantwortet worden waren. Sie wusste noch nicht, was Zukuft war. Dabei schien es schön und wichtig. Sie würde das unbedingt erfragen müssen. So wie das mit dem Besondersein.


- Devaki - 28.10.2010

Spielleitung
Die Stammeleien von Dannsair und Liaths unfreiwillige Preisgabe des kleinen Abenteuers entlockten sowohl DarkEye und Siyi ein deftiges Schmunzeln. Da hatten sich tatsächlich zwei Abenteurer gefunden. Die beiden schwarzen Rüden dürften die Lage dagegen nicht sonderlich toll finden, mussten sie doch wohl oder übel ihr ungewolltes Versprechen einlösen und sich auf dem Weg zum Rudelplatz machen. Dazu mussten sie natürlich auch das tolle stachlige Ding aus den Augen lassen, so ein Ärger! Unter den wachen Augen von Siyi und DarkEye, die lieber noch ein wenig beieinander blieben um sich ein wenig auszutauschen, liefen die beiden in Richtung der anderen. Ob sie dort ankommen würden oder ob sie auf dem Weg nicht doch noch etwas viel Tolleres (mit noch mehr Stacheln?!) treffen würden, konnte jedoch niemand wissen.