Night-Wolves
12 | Welpenglück - Druckversion

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- Devaki - 08.03.2011

Deva hatte das Gefühl, je mehr er versuchte Kainuu zu erklären, was passiert war, desto mehr verstrickte er sich in Widersprüche und umso weniger verstand die Kleine. Aber die harte Realität konnte er ihr wohl kaum vor den kleinen Kopf stoßen, der ohnehin schon mit so vielen Fragen fertig werden musste. Was also sollte er ihr sagen, damit sie es verstand?

„Nein, das wird er leider nicht. Du kannst es dir vorstellen wie mit einem Kaninchen.Sie leben auch. Aber irgendwann werden sie von uns getötet, weil wir sie fressen. Onkel Réan ist jetzt auch tot. Aber nicht, weil ihn jemand getötet hat um ihn zu fressen, sondern weil er zu alt war und sein Körper nicht mehr leben konnte. Er war zu schwach.“

Sanft drückte Devaki seiner Tochter die Nase gegen den Hals um ihr ein wenig mehr Halt zu geben in dieser schwierigen Situation.

„Die Kaninchen verschwinden, wenn wir sie fressen. Onkel Réan soll aber nicht gefressen werden. Wir vergraben ihn, damit die Natur ihn wieder zu sich nimmt. Wenn er vergraben ist, wird sein Körper wieder zu Erde.“

Er machte eine kurze Pause und wartete, ob Kainuu verstanden hatte, was er ihr sagen wollte. Er bezweifelte es insgeheim. Einem jungen Leben zu erklären, was der Tod war, war wirklich schwierig und noch dazu war es für Kainuu sicher schwierig zu akzeptieren, was er sagte. Es fiel ihm ja selber nicht leicht. Er war einen kurzen Blick auf Réans leblosen Körper und wieder überkam ihn ein überwältigendes Gefühl von Trauer. Nein, wenn er es sich recht überlegte war Deva froh, dass Reán nicht hier liegen bleiben würde. Er wollte seinen toten Freund nicht jeden Tag besuchen und sich daran erinnern, dass er nicht mehr mit ihm reden konnte. An ihn denken, das würde er.

„Besuchen kannst du ihn also nicht. Aber du kannst an ihn denken. Du und ich, jedes Lebewesen, besteht aus zwei Teilen. Du merkst das vielleicht nicht, aber in deinem Körper wohnt eine Seele. Wenn wir leben, ist sie eins mit dem Körper. Wenn der Körper stirbt, so wie bei Onkel Réan, dann löst sich die Seele und geht in ein fremdes, unbekanntes Land. Dort lebt sie weiter, weißt du. Aber wir, wir sind noch hier und können sie nicht sehen oder hören. Aber Onkel Réan und seine Seele, die können uns vielleicht sogar beobachten. Onkel Réans Seele weiß, dass du hier stehst und ihn ansiehst. Und so wird er hören, was du ihm sagst. So wird er auch wissen, wann du an ihn denkst. Nur du wirst ihn nicht sehen können. Komisch oder? Und traurig.“

Tröstend fuhr er ihr mit der Zunge über den Kopf. Jetzt hatte er so viel geredet und wusste doch nicht, was in dem kleinen Kopf vor sich ging. Deva war sich sicher, dass Kainuu Zeit brauchen würde um wirklich zu verarbeiten, was passiert war. Da konnte er so viel reden wie er wollte.


- Dannsair - 08.03.2011

Düdümm, er wurde mit der Frage aller Fragen konfrontiert, ausgerechnet er. Yeven wäre da sicher der bessere Ansprechpartner, oder vielleicht Devaki, aber doch nicht der Tänzer, der selbst nicht recht wusste, wie das eigentlich passieren konnte, und warum er sich nun einem Welpen seines eigenen Fleische und Blutes gegenübersah. Doch der Reihe nach.

“Erwachsenwerden hat auch seine Vorteile, man darf überall alleine hin und die Abenteuer werden nicht weniger. Außerdem hat man ohnehin keine Wahl, also sollte man sich lieber darauf freuen und das Beste daraus machen.“

Da versuchte er sich zum Anfang einmal an weisen Worten, denn er wollte seiner Tochter keine Zukunftsängste bereiten. Eine unbeschwerte Kindheit, und später ein selbstsicherer Wolf, das wünschte er sich für sie und wollte alles daran geben, ihr auf diesem Weg zu helfen. Ein sanftes Lächeln zog sich über seine Lefzen und da war wieder dieses seltsame Gefühl des Stolzes, das er erst seit Yorubas Geburt kannte und nicht mehr missen wollte. Das da hatte er gemacht. Und das da sollte jetzt auch wie er werden. Naja, zumindest ein bisschen.
Dann allerdings der Fragenschwall und das Lächeln des Schwarzen schlief ein wenig ein, verzog sich zu einem fast gequälten Ausdruck. Schwerfällig, und um Zeit zu gewinnen, richtete er sich etwas auf und streckte die Vorderpfoten durch, in dieser sitzenden Position auch gleich einmal Ausschau nach Rettung haltend. Aber wie immer waren alle beschäftigt, und eigentlich konnte er sich glücklich schätzen, dass sie alleine waren und niemand seine folgenden Worte mithörte, deren er sich selbst nicht sicher war. Nunja, zumindest der Anfang war einfach.

“Als ich so alt war wie du, war ich dir sehr ähnlich. Allerdings hatte ich vier Geschwister und lebte nur mit ihnen und meinen Eltern zusammen, ganz ohne Rudel. Aber ich glaube, in einem Punkt sind sich alle Welpen gleich, sie wollen lernen, Neues entdecken und ihre eigenen Abenteuer bestreiten.. Nur dass das auch bis heute noch meine Wünsche sind.“

Wieder lächelte Dannsair seiner Tochter zu, wollte sie darin bestätigen, dass man auch als Erwachsener noch Spaß haben konnte und nicht alle Verspieltheit in der Welpenzeit vergaß. Dann jedoch wurde sein Ausdruck wieder etwas ernster, denn er musste seine Gedanken genau ordnen, sich erinnern an die Worte, die er einst von seiner Mutter mit auf den Weg bekommen hatte, aber damals noch kaum beachtet. Hätte er doch besser zugehört. Einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie den seinen hatte man vor wenigen Augenblicken noch auf dem seiner Tochter beobachten können, in diesem Moment war die Ähnlichkeit unbestreitbar.

“Die Welpen, also auch du, kommen aus den Fähen. Wie genau, weiß ich nicht so recht, bei der Geburt war ich nicht dabei, aber ich glaube, dass es ein schmerzhafter Vorgang ist, zumindest hat man mir das erzählt. Aber, die Welpen können nur in den Fähen entstehen, wenn diese vorher einen Rüden getroffen haben. Zu einer bestimmten Zeit des Jahres, wenn sie einfach wunderbar riechen und man gar nicht weiß, wo einem der Kopf steht. In dieser Zeit bin ich eben Yeven näher gekommen und Devaki Siyi. Deswegen kamst du aus deiner Mutter und Liath, Namíd, Kainuu und Shila aus Siyi. So ungefähr. Ich denke, später wirst du das besser verstehen..“

Er atmete tief durch, erleichtert, das Thema jetzt abgeschlossen zu haben. Das war eine schwere Geburt. Kleinigkeiten hatte er ausgelassen, hoffte aber, dass das Yoruba nicht weiter auffiel und ihre Frage erst einmal beantwortet war. Puh.

[ooc: was lange währt, wird endlich gut.. oder so.]


- Arkas - 11.03.2011

Arkas lauschte auf die Worte von Yeven, die einen Moment brauchte, ehe sie antwortete. Auf das vorher angeschlagene Thema Tod ging sie nicht ein und das kam dem Rüden auch ganz recht. Er verspürte nicht das Bedürfnis Gespräche in diese Richtung gehend zu vertiefen. Die Informationen die er von der Fähe bezüglich ihrer Reisen verhielt waren allerdings kurz und inhaltslos. Er hatte mit einer längeren Ausführung gerechnet, vermutete aber ein Thema angeschlagen zu haben, auf das die Helle vielleicht nicht unbedingt gut zu sprechen war.

Was solls.

Er hatte guten Willen gezeigt, ein Thema angeschnitten, geredet, es sogar einigermaßen anregend gefunden, spürte allerdings schon, wie ihn die Lust auf weitere Konversation verließ. Er konnte nun mal nicht einfach so aus seiner Haut fahren, beließ es dabei und antwortete auf die letzten Worte Yevens nur noch mit einem leichten Nicken, für das er den Kopf kaum bewegte. Der Rüde schloss die Augen, entspannte sich einfach und ließ wieder Ruhe einkehren, atmete einmal tief aus und erst nach einer kurzen Pause wieder ein. Der Pelz, noch immer dem intensiven, strahlenden Sonnenschein ausgesetzt, wärmte sich noch weiter auf. Als er die Augen wieder öffnete und erneut vor sich die sanften, schäumenden Wellen und das Auf und Ab des Meeres betrachtete, bekam er das Bedürfnis sich ein wenig abzukühlen, zu erfrischen. Und da er kein Wolf war, der lange überlegte ob er solle oder nicht, wenn es einfach nur darum ging seine Bedürfnisse zu erfüllen und einem Impuls zu folgen, erhob er sich langsam von seinem Fleck, streckte kurz die Hinterbeine nacheinander von sich und warf noch einen kurzen, seitlichen Blick zu Dannsair und Yoruba.

Der Schwarze war gerade dabei seiner Tochter das Geheimnis der Fortpflanzung darzulegen und die Unwissenheit das Thema betreffend, die seine Beschreibung offenbarte, brachte Arkas doch tatsächlich kurz zum Schmunzeln. Aus Häme natürlich. Die Sache war doch ganz simpel und obwohl Arkas selbst noch nie den Geschlechtsakt vollzogen hatte, hatte er doch aufmerksam einst seiner Mutter gelauscht als dieser ihm diese Frage beantwortet hatte, damals als er kaum älter gewesen war als die neugierige, kleine Yoruba. Dass der Rüde seiner Tochter nicht einmal so simple Fragen ausreichend beantworten konnte steigerte sein Ansehen natürlich mal wieder nicht wirklich in den Augen von Arkas.

Sich von dem Geschehen abwendend schlenderte er geradlinig auf das Wasser zu, fühlte zunächst den aufgewärmten, feinkörnigen Sand unter seinen Pfoten und schließlich den kühlen, von den Wellen immer wieder angefeuchteten und leicht an den Ballen klebenden Küstensand. Die Spuren die er hinterließ wurden fast augenblicklich von der folgenden Welle wieder weg geschwemmt. Kurz blieb er stehen, ließ sich die Beine umspülen, dass das Wasser nur so unter seinen Bauch spritzen, dann begab er sich richtig hinein und schwamm mit den Pfoten rudernd. Er hatte wenig Probleme sich über Wasser zu halten, die leichten Wellen waren für einen ausgewachsenen Wolf alles andere als problematisch. Das Gefühl zu schweben stellte sich ein und das Wasser, angenehm kühl, verschaffte dem Hellen den Effekt, den er sich erhofft hatte: Er fühlte sich wohl.


- Yoruba - 13.03.2011

Yorua hatte sich an den noch dichten, kuscheligen Pelz ihres Vaters gekuschelt, sodass sie fast mit ihm verschmolz, den ihrer Umgebung, dem Meer und auch ihren „Geschwistern“, selbst von Yeven und Arkas bekam das kleine Fellbündel nichts mehr mit. Ihr vollkommener Mittelpunkt war nun ihr Vater. Ihn schaute sie nun mit einem erwartungsvollen Blick an, wartete auf hoffentlich brauchbare Antworten und neigte nun leicht den Kopf. In ihrer stahlgrauen klaren Augen glänzte die Neugier, aber auch die Angst vor dem Erwachsen werden, Angst? Nein, eher Furcht allem gerecht werden zu können. Waren Fehler erlaubt? Derzeit hatten sie doch alle noch Freiheiten? Doch was war später, verurteilte man sie? Machte man keine Fehler mehr? Wen konnte man Fragen stellen und wer würde diese beantworten? Hatten Erwachsene denn überhaupt keine Fragen mehr?
Doch dann fiel Yoru das Gespräch mit Devaki am Weiher wieder ein. Er hatte ihr gesagt, dass die Alphas immer da wären für das Rudel und das beruhigte die kleine Fähe vorerst etwas.

Ihre Gedanken überschlugen sich wie eh und je und am Ende wusste sie schon nicht mal mehr, was sie sich am Anfang noch gefragt hatte. Wie sollte sie denn alles fragen, wenn sie es selbst wieder vergaß? Es war einfach nur unbefriedigend! Bevor sie sich darüber jedoch neue Fragen stellen konnte, öffnete ihr Vater seinen fang um ihre erste Aussage zu kommentieren und hatte somit wieder ihre vollste Aufmerksamkeit. Sie hörte Aufmerksam zu, doch wirklich zufrieden war das alles nicht. Man hatte keine Wahl. Aber warum musste man sich denn verändern, warum konnte man nicht einfach bleiben wie man war, jetzt war, als Welpe?
Yoruba konnte es nicht wissen und darüber jetzt nachzudenken war eh nicht sinnvoll, sie konnte es nicht ändern und die zeit würde ihr schon zeigen wie es weitergehen würde.
Als Dannsair ihr dann erzählte, dass er Geschwister hatte und ihr ähnlich war, schwoll ihr kleines Herz vor Freude an. Es gab wohl nichts Besseres für einen Welpen, als wenn dessen Vater so etwas sagte. Das er sich bis heut nicht geändert hatte, war für Yoruba die größte Freude. Er war ihr Papa, genauso wie er hier neben ihr lag, genauso wie er sich gab hatte sie ihn lieb. Das konnten auch die Anderen niemals ändern, egal wie sehr sie hinter ihrem Rücken im Schatten ihren fang ausrissen. Doch eine Äußerung war für die Kleine noch interessanter…

„Du hast auch Geschwister, so wie die Anderen? Wo sind sie? Kann ich sie kennen lernen?“

Der kleine Plüschpelz hatte ja keine Ahnung von der Herkunft ihres Vaters, doch die Neugier war nun mal unstillbar. Den plötzlichen Ausdruckswandel auf Dannsair Gesicht deutete sie jedoch falsch.

„Papa, stimmt was nicht? Du guckst auf einmal zu komisch?“

Die nächsten Aussagen ihres Vater hingegen verwirrten die junge Fähe zutiefst, sodass sie sich auf ihrer liegenden Haltung ausrichtete und Dann aus sitzender Position mit einfach unergründlicher Miene musterte. Ihre Stimme war voller Unglauben, leicht schrill und wohl für die Wölfe in ihrer näheren Umgebung sicherlich zu hören.

„Ich komme aus Mama raus? Wo denn? Aus dem Maul? Wie bin ich denn da rein gekommen? Spuckt sie mich einfach so aus?“

Ihr Frageschwall war schier unglaublich, ihre Augen waren ganz groß geworden bei dieser absurden Vorstellung, doch dann….

„Sie duften und ich bin in Mama rein gekommen als ihr euch getroffen habt? Aber treffen sich denn die Erwachsenen nicht ganz oft?!?“

Ihr Kopf fuhr einmal quer über den Strand. Das konnte doch nicht sein ernst sein oder? Er spielte bestimmt mit ihr. Entsetzen zeichnete sich nun auf ihren Zügen aus, sie würde sich niemals mit einem anderen Erwachsenen treffen! Niemals! Nicht, wenn dann plötzlich Babys in ihr drin waren und das dann auch noch wehtun sollte. Sie konnte sich jedoch schwer vorstellen, dass sie es später besser verstehen würde. Später war es wahrscheinlich zu spät.


- Dannsair - 15.03.2011

Da hatte er sich wohl zu früh in Sicherheit gewiegt. Wenn er sich nicht schnell etwas einfallen ließ, würde wohl doch noch herauskommen, dass er eigentlich keine Ahnung hatte und das Ganze ein großes Missverständnis gewesen war. Ein Unfall, ohne Plan. Eine kurze Bedenkpause wurde ihm zum Glück gegönnt, auch wenn die Geschwisterfrage für ihn ebenso keine leichte war. Wo waren sie? Wo war er eigentlich? Konzentration, jetzt nicht abschweifen.

“Ich glaube nicht, dass ich sie wiedersehen werde. Ich weiß nicht, wo sie sind, vielleicht noch in meiner Heimat bei meinen Eltern..“

Und hoffentlich ging es ihnen gut. Was wohl besser war, das ewige Hoffen oder irgendwann Gewissheit zu haben? Wollte er die Wahrheit wirklich hören? Oder war es vielleicht besser, sich das Beste für sie auszumalen, wenn man es doch ohnehin nicht ändern könnte.. Dannsair entschied sich wohl für Letzteres, er wollte und konnte sich nichts anderes vorstellen, als dass sie immer noch glücklich zusammenlebten.

Zeit nun, sich aus dem Gespräch zu entwinden, denn langsam gingen ihm die Ideen aus. Die Fragen überforderten ihn sichtlich, denn er wusste zwar, dass Yorubas Annahmen absurd waren, konnte ihr jedoch auch nicht erklären, wie genau es denn nun wirklich ablief. Suchend ließ er den Blick über den Strand schweifen, Arkas verzog sich genau im richtigen Moment, Yeven war noch da, Devaki etwas abseits, sowie die anderen.. Yeven! Masterplan. Ein leichtes Schmunzeln breitete sich auf seine Lefzen und verschwörerisch senkte er den Kopf wieder zu seiner Tochter, um ihr eine leise Antwort zu geben.

“Weißt du, ich war bei der Geburt selbst nicht dabei und an meine eigene kann ich mich genauso wenig erinnern, wie du dich an deine. Aber deine Mutter, die sollte es doch von Allen am Besten wissen, frag doch sie, sie wird es dir sicher gerne erzählen.“

Was den Rest anging, da musste dann vielleicht Devaki herhalten, aber irgendwie interessierte ihn die erste Frage nun auch, so schlug er vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe. Ermutigend schleckte der Schwarze über den Kopf seines kleinen Ebenbildes und blickte nun seinerseits neugierig in Richtung Yeven. Aufklärungsunterricht für Groß und Klein? Na, Interesse?


- Shila - 16.03.2011

Kainuu wollte nicht mir ihr zusammen diesen Riesenwolf unter Wasser finden und mit ihm spielen? Ein wenig enttäuscht war die kleine Wölfin nun doch von ihrer Schwester, aber vielleicht hatte die auch einfach wieder zuviel Angst. Shila überlegte noch, ob sie nicht einfach allein den Kopf unter Wasser tauchen und nach dem Riesenwolf suchen sollte, da erreichten sie auch schon das Ufer und sie sprang in den weichen Sand und blickte nachdenklich aufs Meer hinaus...
wo war Kainuu hin verschwunden? Kurz suchte sie mit ihren wachen leuchtenden Augen den Strand ab und Shila entdeckte ihre Schwester bei Deva und Rean. Gerade wollte sie auf jene zuspringen, als sie auch schon Namid vernahm und sie herumwirbelte

"Hallo Namid"

Ihre leuchtenden Augen verrieten wie sehr sie sich darüber freute ihren Bruder zu sehen und fröhlich stupste sie ihn an und schleckte ihm frech über die Schnauze

"Papa und Kainuu und die anderen sind doch auch hier"

erwiderte sie auf seine Frage und drehte sich einmal um die eigene Achse, wobei sie jeden Wolf am Strand einmal fixierte, dann blickte sie Namid wieder schwanzwedelnd an, ehe sie ihn frech in die Seite zwickte und rief

"Du bist dran! Fang mich!"

und schon sprang sie durch den feinen Ufersand am Wasser entlang davon, ob Namid sie noch erwischen würde?


- Yoruba - 16.03.2011

Aus einer plötzlichen Gefühlregung raus hüpfte sie ihren Vater spielend an und biss in seinen Nacken. Die gewünschten Antworten hatte er ihr bei Weitem nicht gegeben. Er war doch ihr Papa und schon so viel unterwegs gewesen. Er war doch Erwachsen, warum wusste er es denn nicht. Das war für die kleine Fähe dann doch ein ziemlicher Schock.

„Warum weißt du nichts von deinen Geschwistern Papa, leben sie nicht hier im Wald? Sind sie auch so wie du? Kann ich sie irgendwann einmal sehen?

Ihre kleine Rute pendelte hin und her, während sie weiterhin auf ihrem Vater kauerte. Er war so schön kuschelig, so hätte sie ewig liegen können. Doch dann lenkte er, durch seine Aussage, dass Mama es wissen müsste ihre Aufmerksamkeit fort von ihm. Stimme Mama war da auch noch da und die kleine Schwarze nahm plötzlich auch wieder den Rest ihrer Umgebung war. Suchend fuhr ihr Blick umher, bis sie auch Arkas entdeckt hatte, der im Wasser war. Eigentlich war sie neugierig, doch die Aussicht, vielleicht von Yeven Antworten auf ihre Fragen zu bekommen ließ sie Arkas vorerst schnell vergessen.
Mit ihren kleinen Hinterpfoten scharrte sie sich vom Rücken ihres Papas und landete prompt mit der Nase im Sand. Mehrmals niesend brauchte sie so einige Zeit um wieder festen Stand zu haben und wackelte auch gleich auf Yeven zu. Spielerisch sprang sie ihr ins Gesicht und biss kurz in ihr Ohr.

„Mama, Papa sagt ich wäre aus dir raus gekommen und in dir rein gekommen als ihr euch getroffen habt. Stimmt das? Wie geht das?“

Ihre Fragen waren ziemlich laut gestellt und so schnell, dass sich ihre piepsige Stimme fast beim reden überschlug. Aufgeregt schaute sie zwischen beiden Elternteilen hin und her. Konnte sich nicht wirklich entscheiden zu wem sie jetzt direkt gehen sollte und bleib so einfach zwischen den beiden älteren Wölfen sitzen. Gespannte wartete sie auf die Erläuterung von Yeven, denn sie konnte sich beim besten Willen kaum vorstellen wie das von statten gegangen war.


- Laines - 19.03.2011

Mühsam hielt sich Laines im Zaum. Der Drang schneller zu laufen war ganz schön energisch, aber so leicht würde er ihm nicht nachgeben. Er wäre schließlich nicht Chess Laines Kyrlin, wenn er sich einfach so von seinem Innersten leiten ließe! Das war nicht sein Ding. Er war Chess Laines. Ein Spieler mit cooler Maske. Und sich vor einem Welpen zu fürchten, hah! Er hätte sich am Liebsten selbst ausgelacht. Vielleicht sollte er mal nachsehen, wo der Kleine war. Nicht ganz so willig ließ sich sein Kopf herumdrehen und die bernsteinfarbenen Augen suchten nach einer schwarzen, vollgesandeten, kleinen Gestalt hinter sich. Nur irgendwie fanden sie keine. Der Tiefschwarze wurde langsamer und blieb schließlich etwas irritiert stehen. Wo war der Knirps? War er doch so viel zu schnell gewesen? Oder nein, vielleicht wurde er ausgetrickst! Schnell wirbelte er herum und beäugte misstrauisch zuerst den Strand zu seiner Linken, dann zu seiner Rechten. Aber da war kein schwarzer Welpe. Verwirrt richtete sich Laines wieder auf und trottete einen Teil des Weges zurück. Hatte der Miniwolf nicht mitbekommen, was er gesagt hatte?
Dem Frieden immer noch nicht ganz trauend blickte sich Laines weiterhin zu allen Seiten um, während er dem Meer wieder näher kam. Und dann entdeckte er etwas Schwarzes, Sandiges ... leblos im Sand liegen. Der Rüde blieb wieder stehen und ihm klappte leicht der Unterkiefer runter. Warum lag er da so tot? Hey, der verarschte ihn. Das war ein mieser Trick.

Hey, Welpe, die Nummer zieht bei mir nicht. Ich hab’ dich durchschaut!“,

rief er ihm zu und ließ sich auf die Hinterläufe fallen. Darauf konnte er lange warten. Einfach den Erschöpften mimen, um ihn besorgt zurücklaufen zu lassen. Aufgerichtet und mit gespitzten Ohren saß Laines da und starrte zu dem Welpen im Sand herüber. Der Wind rauschte leise um ihn herum, zog an seinem Fell und nahm die Sekunden mit sich fort. Der Kleine regte sich nicht. Mit wachsender Unruhe spielten seine Ohren etwas umher, während Laines langsam den Kopf schief legte und versuchte zu erkennen, was dieser Winzling da im Sand trieb. Er bewegte sich wirklich nicht. Diese Erkenntnis jagte einen heißen Schock durch seinen Brustkorb und augenblicklich stand Laines wieder auf den Beinen. Sein Werk etwas entsetzt betrachtend.
.oO( Oh Gott, Laines, du hast den Welpen umgebracht.
- Ja, nein, aber wieso? Ich habe doch gar nichts gemacht!
Der Wind. Die Windhexe!
- So ein Blödsinn, die habe ich mir gerade ausgedacht, die ist doch selber tot!
Vielleicht hast du sie zum Leben erweckt.
- Nein, verflucht, der verarscht mich! Ein Welpe kann doch nicht einfach tot umkippen. )

Er hoffte in seinem inneren Monolog auf des Rätsels Lösung zu kommen, aber irgendwie kam ihm nichts Einleuchtendes in den Sinn! Oh je. Oh nein. Wenn Devaki das sah. Gott, bloß nicht! Etwas paranoid drehte er den Kopf leicht zur Seite, um nach dem Vater des Kleinen Ausschau zu halten. Verdammt, was machte er jetzt? Vielleicht schlief der Welpe ja auch nur. Aber Himmel, wieso DORT IM SAND? Eben hatte er doch noch putzmunter ausgesehen. Zögerlich trabte Laines zu dem Welpen herüber und starrte ihn an. Meine Güte, sah der aus. Aber das war er nicht gewesen! Der schwarze Rüde duckte sich leicht und machte seinen Hals lang und länger, um erschnüffeln zu können, ob diese sandige Pelzkugel noch lebte. Hob sich seine Bauchdecke noch? Bewegte sich da noch was? Doch, da bewegte sich noch was! Oder halluzinierte er? Langsam hob er auch eine seiner großen Pfoten, ging mit ihr näher an den Welpen heran ... um ihn dann ganz schnell und nicht zu sacht anzustupsen und die Pfote sofort wieder wegzuziehen.

Welpe? Hat dich die Windhexe erwischt? Das wäre echt scheiße, dein Vater würde mir die Hölle heiß machen.“

Er redete weiterhin eher mit sich selbst, nicht überzeugt davon, dass der Welpe ihn hören konnte.


- Yeven - 19.03.2011

Ein wenig ratlos schaute Yeven Arkas hinterher. Sie fragte sich, ob sie ihn mit ihrer knappen Antwort vielleicht nicht ganz zufrieden gestellt hatte. Die Fähe seufzte. Bis sie endlich mit ihm klar kommen würde, würde wohl noch ein ganzes Stück Arbeit sein...

Yeven richtete sich ein Stück auf und setzte sich aufrecht hin, die Vorderpfoten in den Sand gestemmt. Trotz ihrer Bedenken um Réan, breitete sich ein Ausdruck des Glücks auf ihrem Gesicht aus, als sie Dannsair und Yoruba unweit von sich entfernt spielen sah. Ihre Ohren stellten sich neugierig auf, um das Gespräch der beiden mit verfolgen zu können. Oh je...da hatte Yoruba wohl ein heikles Thema angesprochen und würde auch so schnell nicht mehr davon abrücken. Dennoch schlug sich Dannsair recht gut, auch wenn er erfolgreich den Details auswich.

„Ach, du meine Güte“

murmelte sie belustigt und stand auf. So würde das nie etwas werden. Zwar hielt Yeven ihre Tochter noch für ein wenig zu jung, um sich über das Leben der erwachsenen Wölfe Gedanken zu machen, doch vielleicht würde sie es schaffen, ihr einige Antworten zu geben, mit denen sie sie zufrieden stellen konnte, bis die Zeit gekommen war.
Die Graue warf Dannsair einen vielsagenden Blick zu, als dieser ihre Wenigkeit vorschlug, um Yorubas Fragen zu beantworten.
Yeven begrüßte ihre Tochter mit einem kurzen Wuffen und nutze die Gelegenheit aus, als diese ihr stürmisch ins Gesicht sprang, ihr den Sand von der Schnauze zu lecken.

„Papa hat da schon Recht, weißt du?“

begann sie und legte sich vor Yoruba nieder, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein.

„Einmal im Jahr, gegen Ende des Winters, passiert etwas im Rudel. Alle werden ganz aufgeregt, es gibt viele Balgereien. Dann kann es passieren, dass sich zwei Erwachsene alleine treffen und wenn sie beide dafür bereit sind, Welpen zu bekommen, wird die Wölfin irgendwann spüren, dass da etwas in ihr drin ist, was ihr ein ganz wohliges Gefühl gibt. Es wird größer und größer werden und irgendwann wird es zu groß sein, um im Körper der Fähe Platz zu finden. Dann wird sie ihre Welpen zur Welt bringen. Es tut ein wenig weh, doch sobald ihre Welpen gesund und munter neben ihr liegen, ist all der Schmerz vergessen.“

Yeven hatte lediglich von ihren eigenen Erfahrungen berichtet, auch wenn sie ein paar Dinge ausgelassen oder hinzugefügt hatte. Zum Beispiel, dass weder Dannsair noch sie im besagten Spätwinter bereit waren, um Welpen zu bekommen. Doch als Yoruba endlich da war, war sie ziemlich schnell zu einem großen Teil ihres Lebensinhalts geworden.


- Yoruba - 26.03.2011

Papa hatte ganz Recht. Nun das klagt doch schon mal sehr viel versprechend für eine gute Aufklärung. Zumindest eine die sie besser verstehen würde können? Yeven hatte sich vor ihr hingelegt, sodass sie Yoru direkt in die Augen schauen konnte. Das tat sie öfter, vor allem wenn sie Yoruba Dinge erklärte und ihre volle Aufmerksamkeit brauchte. Yoru gefiel das.
Es vermittelte ihr ein Gefühl nicht als kleiner Welpe von oben herab betrachtet zu werden, sondern auch ernst und vollkommen beachtet zu werden.
Schnell hatte sich Yeven so die vollste Aufmerksamkeit ihres Nachwuchses gesichert. Yoru hatte sich nun in ihre Richtung gedreht, aber so, dass sie auch noch ihren Vater im Blickfeld hatte, denn ihr waren beide Elternteile gleichermaßen wichtig.

Die junge Fähe versuchte zwar den Worten ihrer Mutter zu folgen, doch schon nach einigen Worten traten neue Fragen auf. Balgereien? Zwischen den Erwachsenen. Yoruba fand sich doch in einer Mitte der ruhigsten und diszipliniertesten Wölfen wieder. Die konnten balgen, so wie es Yoruba oft mit den anderen Welpen tat? Ziemlich unvorstellbar. Nein, vollkommen unvorstellbar. Das wollte Yoru zu gern mit eigenen Augen sehen!
Doch auch die Ausführungen ihrer Mutter brachten ihr keine befriedigenden Ergebnisse. Im Endeffekt waren diese ähnlich wie bei ihrem Vater. Sie wusste immer noch nicht, wie sie in ihrer Mutter gelandet war und warum und wieso Siyi gleich mehrere Welpen hatte und sie allein war. Doch warum verstand sie es nicht. War sie vielleicht doch noch zu klein?
Ziemlich zerknirscht schleifte ihr Blick kurz über den strand. Vielleicht sollte die Devaki und Siyi fragen, vielleicht wussten die noch etwas anderes dazu. Devaki hatte ihr gesagt, sie könne mit allen Fragen und so zu ihm gehen. Doch nicht jetzt. Im Moment wollte sie die Zeit mit ihren Eltern genießen.

„Sie balgen, warum balgen sie, aus Spaß? Die Erwachsenen haben Spaß?“

Die Frage schien ihr doch so wichtig, dass sie sie stellen musste. Bei ihrem Vater konnte sie sich dies vielleicht noch vorstellen, aber wenn sie an Onkel Arkas dachte, oder Devaki. Nein, ausgeschlossen! Dann fiel ihr noch etwas auf…

„Mama, Papa! Können nur Mädchen Welpen kriegen, oder kann Papa das auch?“

Warum sollte das nicht gehen. Sie fand keinen wirklichen Grund dafür, doch wenn sie sich Onkel Arkas nun als Mama-Papa vorstellte musste sie doch freudig Winseln bei dem Gedanken, wie er griesgrämig einem Welpen die Welt erklärte.
Richtige Mama zu haben war doch am Besten, die waren halt…Mamas, die verstanden sie immer. Auch wenn der Putz- und Waschzwang ihrer Mutter manchmal doch nervte.
Yoru schaute Yeven aufmerksam und mit strahlgrauen unschuldigen Augen an, bevor sie einen Satz nach vorn machte und ihr spielerisch ins Gesicht sprang.



[Dannsair mit Devakis Erlaubnis überpostet, bis Rückkehr]